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Amtliches Organ des königl. Amssgerichts St. Ingbert.
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cnugsgebuhr sar die Tgespalltene Sarmondzelle oder deren Raum bebragt bei Inseraien aus der Pfals 10 ñ. bel außerpfalrischen vnd jolchen auf welche die Ervedition
e ee ve anger Tinrnauna wird nur dreimaliae berechnet.
25858.
Samstag, 2. November 1889.
24. Jahrg
Politische Uebersicht.
* Der bayerische Gesandte bei'm päpst⸗
aichen Stuhl, Frhr. v. Cetto, welcher den Ver—
dienstorden vom hl. Michael 2. Klasse mit Stern
echielt, ist auch zu Neujahr do. Is. mit einer
Odensverleihung ausgezeichnet worden. Dieser
Zeweis der allerhöchsten Zufriedenheit erscheint uns
ais Beleg für die neuliche Mittheilung bezüglich
er guten Beziehungen zum paäpstlichen
Stuhl.
Das Ertraãgniß der Wechselstempel⸗
steuer ist in Bahyern in fortwährendem Zun⸗ehmen.
Im Sepiember belief sich das Plus auf 6964 Mt.
In dem laufenden Etatsjahre hat die Steuer bei
inem Erträgniß von 326,891 Mk. bereits eine
Mehreinnahme von rund 80,000 Ml. geliefert.
* Der Antrag des Zentrums im deutschen
geichstaae auf Befreiung der Geistlichen
bom Militärdienst haf die Form eines Ge⸗
etzenwurfs und lautet: „Wehrpflichtige, welche
sich dem Studium der Theologie einer mit Kor⸗
oorationsrechten innerhalb des deutschen Reiches
bestehenden Kirche oder Religionsgesellschäft widmen,
werden — insofern sie nicht selbst ihre frühere
Finstellung in den Militärdienst beantragen —
während der Dauer dieses Studiums bis 1. April
des Kalenderjahres, in welchem sie das 26. Lebens⸗
jaahr vollenden, vorläufig nicht eingestelli. Haben
dieselben bis zu der vorbezeichneten Zeit aufgrund
besiandener Prüfung die Aufnahme unter die Zahl
detr zum geistlichen Amt berechtigten Kandidaten
erlangt beziehungsweise die Subdiakonatsweihe
empfangen, so find diese Wehrpflichtigen, falls fie
sich nicht selbst zur Ableistung der Dienstpflicht
melden, von der Militärdienstpflicht gänzlich be⸗
freit.“ — In der Begründung wird hauptsächlich
ausgeführt, daß kein militärisches Interesse wvor ⸗
liege, die Geistlichen im Frieden mit der Waffe
auszubilden, da sie ja nach dem Militärgesetze von
1888 im Kriege nicht zum Dienst mit der Waffe
herangezogen werden.
*Dem Bundesrat in Berlin ging folgender
Gesetzentwurf zu: 8 1. Der Reichskanzler wird
ermächtigt, die Einrichtung und Unterhaltung einer
cegelmäßigen Postdampfschiffs Verbindung
wischen Deutschland und Ostafrika auf 10
Jahre an geeignete deutsche Unternehmer auf dem
Wege der engeren Submission zu übernagen und
in dem hierüber abzuschiießenden Vertrage eine
Beihülfe bis zum Höchstbetrage von jäbrlich
900 000 Mark aus Reichsmitteln zu bewilligen.
32. Der im 8 1 bezeichnete Vertrag muß die
in der Anlage zusammengestellten Hauptbedingungen
enthalten und bedarf zu seiner Gültigkeit die Ge⸗
nehinigung des Bundesrates. Der Vertrag, sowie
die aufgründ desselben geleisteten Zahlungen find
dem Reichstage dei Vorlage des nächsten Reichs—
haushaltsetats mitzuteilen. In den Anlagen, die
in der Haupisache den Bedingungen der bisherigen
subventionirten Linien entsprechen, wird gesagt,
daß die Fahrten in Zwischenräumen von längstens
vier Wochen erfolgen sollen; die Fahrgeschwindig⸗
keit soll mindestens 1013 Knoten betragen. Zur
Begrundung wird auf die Entwickelung unserer
Handelsinteressen hingewiesen, namentlich auf die
wachsende Bedeutung der Delagoa-Bai mit dem
Dinterlande Transvaal. Auch dort sei das deutsche
Hapital engagiert, und wenn Deutschland mit sei⸗
nen Handelsinteressen im Boerenlande nicht zurück⸗
stehen wolle, müsse es Anstalten treffe, eine
Ddampferverbindung bis zur Delagoa-Bai einzu⸗
ichten. Der Ausgangspunkt der Linie müsse Ham⸗
urg, der Endpunki die Delagoa-Bai oder das
dap Nalal sein; angelaufen werden soll ein belg⸗
scher, holländischer und portugiesischer Hafen.
x Vei Besprechung des Besucheßz Kalnuoky's
in Fried richsruh sagt das „Wiener Fremden⸗
lan“, der Besuch des Zaren bot diesem reichlich
Zelegenheit, von dem Mißtrauen gegen die Frie⸗
denstiga abzukommen. Eine gerechte Beurteilung
der Politik der Verbündeten durch den Zaren und
die Herstellung ungetrübter Beziehungen zwischen
den Hoͤfen von Berlin und Petersburg wäre ein
verthvoller Erfolg. Bismarck und Kalnoky Werden
estrebt sein, zur Erfüllung der durch die deuische
Thronrede erwedten Hoffnungen beizutragen.
Deutsches Reich.
Muͤnchen, 81. Otr Der Prinzregent
„erlieh anläßlich seines Namenstages dem diesseitigen
Zesandten in Berlin Grafen v. Lerchenfeld,
den Michaelsorden zweiter Klasse mit Stern.
Berlin, 31. Olt. Reichstag. Bei der
seutigen Forisetzung der Etatsberatung weist der
z„chaßsekreiär v. Mal zahem die Angriffe gegen
zas Zuckersteuersystem und die Branntweinsteuer
zurück und führt aus, das Resultat der internatio⸗
nalen Bestrebungen behufs Abschaffung der Prämien,
doran auch Deuischland beteiligt sei, müsse abge—
darlet werden. Die Frage ob Schutzzoll, ob Frei⸗
Jandel, sei lediglich eine Frage der Zweckmäßigkeit.
Augenblicklich sei die Rückkehr zum Freihandel un⸗
möglich. Die Ueberweisungen beireffend, sei nur durch
ziese die finanzielle Kraft des Reiches erreicht, dessen
Bedürfnisse hauptsächtich in der Landesverteidigung
iegen. Richter betont, er wolle nur Ein⸗
chrankung im Frieden. Er bestreitet die Behaupt⸗
ung, die Neufordervngen für die Marine seien
—XERD— Bewilligungen,
und spricht sich gegen die Marineforderung zugunsten
der Kolonialpolilik aus, sowie gegen die Forderung
für eine Kaiseryacht aus den Mineln der Steuer-
ahler. Das endliche Schichal der ostaftikanischen
nternehmung werde die „Ruhe des Friedhofes“
jein. Richter erklärt sich ferner gegen Lostrennung
der Kolonialabteilung vom Auswärtigen Amte.
Richter polemisirt schließlich gegen Bennigsen, welcher
den verantwortlichen Reichsfinanzminister dorge-
schlagen habe und seine Partei damit der Reichs⸗
—XXDV dauern⸗
den Aufrechterhaltung der Kornzölle hält Redner den
gegenwärtigen Augenblick für besonders geeignet,
um endlich einmal eine radikale Steuerreform vor⸗
zunehmen. Die Politik des Kanzlers sei eigentlich
ie Nahrmutter der Sszialdemokratie. Staatsse-
zretär v. Bötticher bezeichnet die Rede Richters
als lediglich agitatorischen Zwecken dienend und
veist aus der Handelsbilanz die fortgesetzte Steiger⸗
ung der Ausfuhr nach. Beim Schweine⸗Einfuhr⸗
derbot war zunächst die Erhaltung der Gesundheil
des eigenen Viehstandes maßgebend. Die Preis-
deigerung des Fleisches rühre nicht bloß vom Ein⸗
uhrverbot her, auch in den Niederlanden und in
Desterreich seien die Fleischpreise etwa um 100
Zrozent gestiegen. Die Tarifermäßigung und die
Fintichtung von Märkten würden wirksame Maß⸗
egeln sein. Die Lohnverhältnisse hätten in der
ehßten Zeit fich allgemein gesteigert. Die Behaupt⸗
ing, das die arbeitenden Kreise die —A
xräse nicht tragen können, sei falsch. v.Bennig⸗
en weist auf die Notlage der Landwurschaft hin,
wrxen Abbilfe dauernde Prüsung erheischt und für
die Frage „Getreidezölle oder nicht“ maßgebend sei
Redner spricht sich fur das gegenwärtige System der
Jeberweisungen und Manikularbeiträge aus und gegen
ine Reichseinkommensteuer, welche noch Jahre der
Vorbereitung erfordern werde. Bennigsen weist dann
die Schilderung Richters von den heimischen Zu⸗
ständen als völlig unzutreffend zurück. In allen
Schichten zeige sich eine wesentliche Steigerung zum
Bessern. Das Haus überweist eine Reihe von Po⸗
sinonen der Budgetkommisfion. Nächste Sitzung
Montag; Sozialistengesetz.
BSerlin 81. On. Die „Liberale Korrespon⸗
denz“ weiß zu melden, daß sich die Nachforder⸗
ungen fuür die Wißßmannsche Erpedition
mf“8 Mill. Mark belaufen. Von anderer Seite
wird diesbezüglich nur die Höhe von 4 Millionen
angegeben.
NRBerlin, 31. Ott. Das deuische Emin⸗
pascha⸗Komits hat am 380. Oktober unter Vor⸗
itz des Staatsministers a. D. v. Hofmann in den
saumen des Abgeordnetenhauses eine Sitzung ab⸗
gehalten, in welcher unter anderen der Abgeordnete
—A Schwein⸗
furt und Dr. Reichard anwesend waren. Namens
des Ausschusses berichtete der Vorsißende über den
Fortgang des Unternehmens seit der letzten Komito⸗
sützung. Dr. Peters hat seinen Marich am Tan
aufwäris trotz großer Schwierigkeiten fortgesetzt und
war seinem leßten, vom 8. September datirten
Berichte zufolge damals noch einige Tagemarsche von
Massa entfernt, wohin er am nachsten Tage auf⸗
brechen wollte, um in der Richtung nach dem Ke⸗
niagebirge weiter vorzudringen. Hauptgegenstand der
Beratung war die Stellungnahme des Emin⸗Pascha⸗
Komitss gegenüber den Nachrichten über den Anmarsch
Emin Paschas. Die erste Meldung hierüber von
Dauptmann Wißmann hatte noch Zweifeln Raum
gelassen. Infolgedessen hatt sich Professor Schwein⸗
furth telegraphisch nach Sansibar gewandt und die
Antwort erhallen: „Die Nachricht sei glaubhaft,
Fmins Brief sei in Wißmanns Händen.“ Unter
solchen Umständen beschloß das Emin⸗Pascha⸗Komitoͤ
einstimmig, so schnell als möglich Nachricht an Dr.
Peters zu senden, daß er den Weitermarsch
zer Erpedition nach Wadelai aufgebe.
NJeber die weiler beabsichtigten Maßnahmen ist im
Interesse der Sache Geheimhaltung beschlossen worden.
Die der Sachlage enisprechenden Weisungen find
unvorzüglich an Dr. Peters erlassen worden.
Ausland.
Bruͤssel, 31. Ott. Im Borinage feiern
heute nur noch 6400 Arbeiter. In Brugge,
Antwerpen und Ostende werden die Truppen be⸗
reit gehalter, um nötigenfalls in die Bergqwerksbe⸗
zirke entsandt zu werden.
Paris, 831. Olli. Heute Vormitiag fand in
der Runlialur die kirchliche Tra uung des Für sten
don Monaco mit der Herzogin von Riche lieu,
deb. Heine, ssatt. Carnot hatie Majot Chamoin
mit seiner Vertretung beauftragt. — Wegen der
Finmischung in die Wahlagitation sind 55 Geift⸗
liche gesperrt worden.
Wien, 1. Nov. Verschiedenen über die Ab⸗
sichten der Reise des Prinzen Ferdinand von
Koburg verbreiteten Gerüchten gegenüber ver—
öffentlicht die „Neue Freie Presse“ den Inhalt
eines Gesprächs des Prinzen mit einem ihm nahe⸗
stehenden Freunde, wonach der Prinz gesagt hat,
er habe keine politischen Zwede im Auslande ver⸗
jolgt. Er wünsche nur, daß Bulgarien glücklich,
Jact und reich werde, nur in Sofia liege der