zonnte, ist anzunehmen, daß sie recht kief gesessen
ind dem armen Tiere seinerzeit jedenfalls große
Schmerzen berursacht hat. Solche Falle ermahnen
zenn doch, mit dem Arbeitsvieh möglichst schonend
umzugehen und dessen Futter genau zu untersuchen,
a es manchmal die größten Schmerzen stumm aus⸗
jehen muß, wenn sein Gebieter auch keine Ahnung
abon hat.
ꝛNeunkirchen, 1. Nov. Heute Morgen
mein ehemaliger Komtodirist der Fr. Schmidt'⸗
chen Bierbrauerei verhaftet worden. Wie die „S.
gl. Z.“ erfahrt, soll die Verhaftung wegen um—
angreicher Unterschlagungen, deren sich der noch
chie junge Mann in seiner Vertrauensstellung
chuldig gemacht hat, erfolgt sein.
p Der „Verein gegen Wucher“ rät
xingend, keinen notariellen oder gerichtlichen Akt
unterschreiben, ehe nicht durch wiederholtes
uhiges Durchlesen die Gewißheit gewonnen ist, daß
Akt keine Klauseln oder zweideutige Stellen
athält; denn ein vor kurzem in der Nahe⸗Gegend
orgekommener Fall hat gez'igt, daß ein Mann
nen Akt unterschrieben hatte, dessen Sinn er druch
zes rasche Volesen nicht verstanden hatte. Ein
achträglicher Prozeß mußte angesichts des ordnungs⸗
naßig abgefaßten und unterschriebenen Aktes verloren
sehen. Der Mann kam durch diese seine leicht⸗
zrlige Unterschrift um 17,000 Mt.
FWärzburg, 1. Nov. Universiätsrat Köl⸗
„el ist gestern gestorben.
p'Mäunchen, 81. Okt. Der eben publizirte
Armeebefehl dringt keine Veränderungen in der
Heneralitat und keine Pensionirungen, dagegen
zahlreiche Versetzungen und Beförderungen von
Zubalttnoffizieren. Ferner fünf Ernennungen zu
— — etatsmäßigen
Stabsoffizierey, fünf zu Bataillonss und zwei zu
Abtheilungs⸗Kommandeuren, eine Beförderung zum
Oberst, fünf zu Oberstlieutenants und sieben zu
Majoren.
München. Der zweite Haupttreffer von
10,000 Mark der „Rothen Kreuzlotterie“ fiel in
Jen Bezirt Rottenburg (GRiederbayern). Er war
mier 50 von Bierbrauereibesitzer Reitmayer in
PWildenberg gikauften Loosen.
7Ist Wirthschafts⸗-Jnoentar zwangs-
veise zu veräußern? Diese Frage erledigte
in Richter am k. Amtsgerichte München 1 auf
olgende Weise: Ein dortiger Gastwirth wurde
einer ausgeklagten Schuldforderung wegen gepfändet
uind das ihm gehbrige Wirthschaftsinventar, be⸗
tehend in Tischen, Stühlen, Krügen u. s. w. mit
Beschlag belegt. Der Schuldner erhob Widerspruchs-
dage mit der Motivirung, daß diese Wirthschafts⸗
gegensiände unbedingt zu seinem Erwerbe und
Fortkommen nothwendig seien, er seine Familie
us dem Ertrag seiner Wirthschaftsführung er⸗
nähren und schon seit Jahren das selbstständig aus⸗
eübte Wirthsgewerbe besteuern müsse. Er glaube
jus diesen Gründen, daß das Inventar, so weit
3 unbedingt zum Wirthschaftsbetrieb nothwendig
ei, freigegeden werden müsse. Der Richter schloß
fich, trotz wichtiger Bedenken des Vectreters der
dlagspartei, dieser Ansicht an und verfügte die
Freigabe des Inbentars insoweit dieses zum Fort⸗
delrieb der Wirthschaft für den Schuldner unerläß⸗
äich ist.
FThalkirchen. Bienenzüchter M. Reiter
zatie eine größere Menge Honig in eine Anstalt in
zer Stadt zu schaffen. Troßdem der Ballon mit
Stroh in einer Kiste gut verwahrt war, lippie beim
Ausfahren aus dem Garten der Schudkarren um
ind zerschlug das Gefäß, so daß der ganze Inhalt
ich auf die Straße ergoß. Da wegen des schlechten
Sommers die Bienen in diesem Winter mit Honig
zefüttert werden müssen, so entstand durch den
duüfall kein bedeutender Schaden. Es war nun
aicht möglich, den Honig ganz sauber aus dem
Zieß und den Steinen herauszubringen, so daß
mindestens 13—18 Pfund noch auf der Straße
lagen. Aber was geschah! Im Ru waren Tausende
hon Bienen da, die den Honig in ihre Winterquar⸗
iere schafften, so daß in einer halben Stunde der
Blatz so rein war, als wäre nie daselbsi etwas ver⸗
chüttet worden.
f Berlin. Der Buchhalter eines hiesigen Bank⸗
jeschüftes, Otio Doehring, ist mit Effekten im
Werthe von 90 000 Mk. durchgegangen.
Der Verein für Eisenbahnkunde in
gerlin hat einen Beschluß gefaßt, nach welchem
r die Einführung einer Normalzeit Einheits—
jsei) für den inneren und äußeren Dienst der
rẽisenbahnen Deutschlands im Interesse eines regel⸗
näßigen und sicheren Betriebes für dringend wün⸗
chenswerth hält und hierfür die mittlere Sonnen⸗
eit des Meridians der Erdkugel, welcher 15 Län⸗
jengrade östlich von dem Meridian der Sternwarte
on Greenwich liegt, empfiehlt. Der Verein ist
erner der Anficht, daß die Einführung dieser Zeit⸗
echnung in Deutschland in juristischer und bürger—
icher Hinsicht von Vortheil ist und dieselbe sich,
vie dies in England, Schweden, Nordamerika und
Japan der Fall gewesen, leicht vollziehen wird.
Eine EhescheidungsVirtuosin.
Fine seltsame Namensfertigung wurde dieser Tage
ei der Reichsbank zu Berlin deponiert. Daselbst
rschien eine etwa 45jährige Dame, welche, wie
ine Lokal⸗-Korrespondenz zu erzählen weiß, ein
rößeres Kapital erhob und auf der Quittung fol—
jende Unterschrift gab: Frau Amalie Z., separierte
3z., vorher geschiedene F., früher verehelicht gewe⸗
ene und durch Richterausspruch getrennte H. und
janz früher berehelichte P. geborene K. — Der
sie Quitiung der Frau in Empfang nehmende
dassierer glaubte ansänglich, daß die Dame sich
nit der Unterschrift einen Scherz habe machen wol⸗
en, doch bewies die Frau durch Varbringung von
zolizeilichen Papieren, daß sie in der That nicht
veniger als vier Male geschieden worden sei. ?2!
FeFuür die Opfer der Wassersnoth
n Pennsylvanien sind bei dem Hilfskomite
n Berhin im Ganzen 148,631 Mt. 15 Pfg.
ingegangen, welche — nach Adzug der entstandenen
jeringen Unkosten — an den deutschen General—
onsul in New⸗York zur Abführung an das dortige
Unterstützungskomite abgesendet worden sind. Hier-
nit haben die Sammlungen ihren Abschluß ge
unden.
Hanuburg, 31. Okt. Hauptmann Zeu⸗
rer und Lehrer Christaller gehen heute mit
inem Dampfer Woermanns nach Westafrika ab.
kanzler v. Puttkamer und Dr. Krabbes, welche
benfalls nach Westafrika zurückkehren, schiffen sich
rst in Madeira ein.
Paris, 31. Okt. Heute Nachmittag brach
uuf dem Ausstellungsfeld im ersten Stock⸗
verk des Palastes der Schönen Künste Feuer aus.
In der beigischen Abteilung sind drei Gewälde durch
tauch beschädigt.
Aus der Schweiz. Durch die auswärtigen
Zlättet läuft die telegraphisch verbreitete Nachricht,
as Hotel Bellepue auf dem Pilatus sei ab⸗
sebrannt. In der Schweiz und namentlich in dem
dotel selbst ist von diesem Brande nicht das Ge⸗
ingste verspürt worden.
Dienstesnachrichten.
Schuldienst. Als interimist. Verweser an
zer Schule zu Einsiedlerhof wurde an Stelle des
vegen Krankheit beurlaubten Verwesers Jakob
zümpfner der Schuldienstexspeltant Eugen Uhl
jon St. Ingbert, zum interimist. Verweser an
der kathol. Schule zu Rodenbach an Stelle des
nach Bellweiler versetzten Lehrers Heinrich Schwarz
»er Schuldienstexspektant Georg Wiebelt aus
Bfortz, und für den beurlaubten Lehrer Georg
Schabeck zu Schwedelbach als interimist. Verweser
»er geprüfte Lehrer Johann Distler aus Maudach
rnannt.
Protestantischer Gottesdienst.
Dennag den 8. Nov. Vormittags 10 Uhr,
Feier des eformationsfestes. Text: Offenb.
Joh. Z, IJ. Lied: 679.
Nachmittags Uhr Christenlehre. Lied: 687.
Neueste Nachrichten.
Mäünchen, 1. Nov. In Abgeordnetenkreisen
zlaubt man, daß die Kammer der Reichsräte
den Gesetzentwurf, betr. den Malzaufschlag,
ohne Erhöhung für die Großkbetriebe annehmen
verde.
Berlin, 2. Nov. Der Kaiser telegraphirte
jestern an den Reichskanzler Fürsten Bismarck:
Heute sechs Uhr Pachmuntags die Dardanellen bei
chönem Weiter passiert. Beste Grüße. Wilhelm.“
Spandau, 1. Nov. Heute Mittag fand die
eẽnthüllung des Kurfürst Joachim Denkmals
in Gegenwart des Prinzen Friedrich Leopold, der
Ninister v. Goßler und Herrfurth, des Ober⸗
‚räsidenten Achenbach, der Behörden, des Offizier
orps, der Deputationen der brandenburgischen Städte
ind der Geistlichkeit statt. Reichstagspräsident v.
devetzow würdigte in seiner Festrede die geschicht⸗
iche Bedeutung Joachim's II. und die Einführung
»er Reformation. Auf Befehl des Prinzen fiel
die Hülle des erzenen Denkmals. Der Kaiser und
zie Kaiserin übermittelten von Athen ihre Segens⸗
vünsche. Unter Glockengeläute fand darauf der
Finzug in die Nikolaikirche statt.
Glasgow, 2. Noo. Eine große Teppich⸗
zabrik, worin 140 Frauen beschäftigt waren, ist
nfolge orkanartigen Sturmes gestern Abend ein—
zestürzit. Die Zahl der Todten und Verwunde⸗
en wird auf 50 geschätzt. (S. 3)
Qairo, 1. Nob. Der Prinzvon Wales
st mit seinem Sohne hier eingetroffen.
zür die Redaktion verantwortlich: F. X. Deme tz.
Mit großer Befriedigung ist zu sehen, daß die
zotterieunternehmungen eifrigst bestrebt sind, die
ziehungstage ihrer Lotterien unverrückbar festzusetzen.
5o gibt auch der Ausschuß der zunächst spielenden
zandauer Geldlotterie bekannt, daß deren Zieh—
ing unabänderlich am 28. November stattzufinden
zat. Dieser Umstand, sowie die günstigen Chancen
bei nur 50,000 Loosen viele hoh; Mittelgewinne
nit einem Hauptgewinn zu 15,000 Mark —
ämmtliche Gewinne in baar Geld), sichern den
doosen gewiß zahlreiche Abnebmer.
Des Kindes liebstes Spiel. So lautet der
Titel eines uns vorliegenden kleinen Buches, das
die Bead tung aller Eltern und Erzieher verdient,
die für ihre Kinder ein unterhaltendes und gleich—
zeitig belehrendes Spiel anzuschaffen wünschen
ẽs enthält viele erläuternde Abbildungen und
ahlreiche Gutachten angesehener Personen, und wird
uuf Verlangen franko übersandt von F. Ad. Richter
F Cie. in Rudelstad
„Wiener Mode“, Heft 83 (1. Nov.) enthält
gebsi Schnittbogen und Unterhaltungsbeilage, 127
Abbildungen und zwar: 2 farbige Modebilder, 8
Toiletsien, 5 Mäntel und Jacken, 11 Hüte und
indere Kopfbedeckungen, Frisuren, 6 Kinderkleider
ind Anzüge, Handschuhe, Urmbänder, Wäsche, Hand⸗
irbeit, Monogramme; ferner folgende Beiträge:
Iuilie Bondy,. Drinnen und Draußen. — Richard
daufmann, Pariser Nouveautès-⸗Magozine. —
Nizzaer Straßentoilette. — Marie Bergmann,
Wiener Handarbeit. — Louise Schinnerer, Lehr⸗
kursus für Weißstickerei II. — G. Carducci, An
die Königin von Italien. Deutsch von Paul Heyse.
— Manuel Schnitzer, Der Knopf, Novelle. Schluß
mit Abbildungen). E. W. Vacano, Silhouetten
mit Abbildungen.) — A. G. von Suttner, Oester⸗
eichisches Schloßleben III. — Räthsel, — Kor⸗
espondenz u. s. w. (Preis jedes Heftes 25 kr. —
10 Pfsg.
Nr. 369 des prattischen Wochenblattes für alle
hausfrauen „Fürs Haus““ (vierteljährlich nur
Markhk) entbält:
Wochenspruch:
Ein Seufzer zittert durch die Bäume,
Und Blatt um Blatt fällt müde ab;
So gehen Hoffaungen und Träume,
Zerstört und unerfüllt ins Grab.
Der Waldsee. (Gedicht.) Wonach müssen wir
dor allem streben? Das Zuschneiden und Nähen
ines Frauenhemdes. Fremdenbücher. Zwei
„stumme Diener“. Bayrische Schmelzbutter. Der
Schatz. (Lustspiel.) Kunstweberei. Moralische
Erzählungen. Fauler Sohn, aus dem doch etwas
wird. Chronischer Katarrh der Luftwege. Man—
elstoffe auf einfache Weise zu reinigen. Trikot⸗
Taillen. Lederschürze. Gehäkelte Mütze für Kna⸗
sen oder Mädchen. In der Dämmerung, o mein
diebling. „In the gloaming.“ Blumentöpfe.
Tineratia zu ziehen. Gußeiserne Kochgeschirre.
Zehandlung der Lampen. Butterteich-Cime⸗
Zuchen. Karpfenreztpt. Eingemachtes Schweine⸗
Jeisch. Rohscheiben. Hagebutienkerne als Thee.
Züchenzettel. Neue Dichterstimmen. Fernsprecher.
xcho. Briefkasten der Schriftleitung. Rösselsprung.
Iuflösung des Räthsels in Nr. 366. Verweisungen.
Unzeigen.
Burxkin⸗Stoff, genügend zu einem ganzen
Anzuge (3 Meter 830 Centimeter), reine Wolle und
radelfertig zu m.7.758, Kammgarnstosff, reine
Wolle, nadelfertig, zu einem ganzen Anzuge zu M
15.65, schwarzer Tuchstoff, reine Wolle,
radelfertig, zu einem ganzen Anzuge zu M. 9.75
ersenden direkt an Private portofrei in's Haus Buxkin
Fabrik⸗Dépot Oettinger & COo., e
A. M. Muster⸗Collectionen reichhaltigster Auswahl be⸗
eitwilliast franco.