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Amtliches Oraan des königl. Amlsgerichts St. Ingbert.
de St⸗Jugberter Frzeger erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wbchentlich mit Unterhaltungs⸗VBlatt und Mittwochs und Samstags mit
irirten Beilagen. aAn Bleu iostei dieriehahrlich 1A 60 g einschließlich kragerlohn; durch die Pofl bezogen .AM , einschließlich 40 Zustellungsgebuhr. Tie
ncaungegebühbr sar die Agespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraien aus der Pfalz 10 H, bei auherpfaͤlzischen und solchen auf welche die Sxpedition
vniun aibein, jß 4. Neklamen 80 4. Bei 4maliger Einxbdung wird nur XEXX
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Donnerstag, 31. Januar 188s83838.
z224. Jahrg.
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für die Monate
— Februar und Mürz ——
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„St. Ingberter Anzeiger“
znnen bei allen Postexpeditionen, den Post⸗
hoten, bei den Umträgern und in unserer
kypedition bestellt werden.
Inserate finden durch den „St. Ing⸗
herier Anaeiger“ die weiteste Verbreitung.
mer, welche dieselbe beläͤmpfe, mit Wuth ohne
Gleichen, hat nichts anderes mehr vor sich als Auf⸗
ösung, der sie auch nicht entgeht. Waͤhler des
Seinedepartements! Ihrer Energie und Ihrem
zesunden Verstande wird unser großes Vaterland
s zu verdanken haben, daß es von den Schma⸗-
rotzern bifreit, welche an ihm nagen, indem fie es
niehren. Die Republik steht jetzt allen Franzosen
offen, die den guten Willen hegen. Mögen fie in
dieselbe eintreten. Mögen jene Andere aus der⸗
selben ausscheiden. Es lebe Frankreich: Es lebe
die Republik!
Paris, 30. Jan. Die Nachricht von dem
plötzlichen Tode des Kronprinzen Rudolph
macht hier einen schmerzlichen Eindruck. Präsident
Tarnot und Minister Gobiet im Namen der Re⸗
zierung haben sofort Beileidstelegramme an Kaisert
Franz Joseph gesandt.
Wien, 30. Jan. Kronprinz Rudolpl
st in Meidling bei Baden plötzlich, wahrscheinlich
nfolge eines Schlaganfalls, gestorben. Erzher⸗
og Rtudolph Franz Karl Joseph, des Kaiserthums
Defterreich Kronprinz und Thronfolger, koͤniglicher
Brinz von Ungarn und Böhmen u. s. w. war
jeboren am 21. August 1838. Er begleitete den
kang eines Feldmarschalllieutenants, Viceadmirals
und General⸗Infanterieinspektors; et war Chef des
õniglich preußischen 2. brandenburgischen Ulanen⸗
egiments Nr. 11, Inhaber des koͤniglich bayerischen
chweren Reiterregiments Nr. 2; er stand ferner
la suito des preußischen Kaiser-Franz-Garde⸗
Zrenadierregiments Nr. 2. Seine wissenschaftlichen
Beschäftigungen, besonders die Mitarbeit an dem
Werke„Die Oesterreichisch Ungaxische Monarchie in
Wort und Bild', hatten ihm den Titel eines
Ehrendoktocs der Philosophie eingetragen. Seiner
im 10. Mai 1881 mit der belgischen Prinzessin
Stephanie geschlossenen Ehe ist eine Tochter ent⸗
prossen, die am 2. September 1883 aeborene
krzherzogin Elisabeth.)
Pest, 29. Jan. Auf der Straße vor dem
Paclamentshause fand eine größere Ansamm-
ung von Studenten statt, welche die Mit⸗
lieder der Opposition nach der Abstimmung über
das Wehrgesetz mit Beifallskundgebungen begrüßten,
zagegen die liberale Partei mit Mißfallenszeichen
mpfingen. Da die Menge trotz gütlichen Zuredens
nicht von der Stelle wich, räumte die Polizei die
Straßen. Hierauf verließ Tisza mit seinen Kol⸗
legen das Parlamentshaus, von lebhaften Eljenrufen
einer Parteifreunde begleitet.
Pest, 29. Jan. Die Abreise des Kaiser⸗
paars erfolgt Donnerstag. Bei den heutigen
Uaruhen wucde ein Schulknabe schwer ver—
hetztt und ein Polizist mißhandelt. Ein Theil der
Ruhestörer, der nach der Ofener Festung ziehen
wollte, wurde von Polizisten und Soldaten zurück⸗
Jjedrängt. Die beabsichtigte Kundgebung vor dem
Tlublokale der liberalen Partei wurde durch Vor—
tehrungen der Polizei verhindert. Truppentheile
der Cavallerie vnd Infanterie bildeten Cordon.
Lokale und pfälzische Nachrichten.
8 St. Ingbert, 81. Jan. Auf die er-
edigse Stelle des kath. Distrikt sschulinspét—
sors des Kantons St. Ingbert ist von hoher kgl.
stegierung Herr Pfarrer Jak. Zimmer da—
hier ernannt worden.
*— Hufbeschlaggewerbe. Es wurde ge⸗
nehmigt, daß diejenigen Hufschmiede, welche die
neuerrichtete Hufbeschlagschule in Zweibrücken
nit Erfolg absolviren und sich hierüber durch ein
Zeugniß auszuweisen vermögen, zum selbstständigen
Zetriebe des Hufbeschlaggewerbes keines weiteren
Prüfungszeugnisses bedürfen.
*— Erleichterung des Telegraphen—
Berkehrs. Die Direktion der k. Posten und
Telegraphen in München hat laut Mitteilung der
Zw. Z. im Einverständniß mit der Direktion der
Fälz. Eisenbahnen zu Ludwigshafen a. Rh. genehmigt,
daß die mit Morse-Schreibapparaten eingerichteten
ofälz. Bahn⸗Telegraphenstationen, an deren Orten
ich Staats⸗Telegrophenstationen befinden, Tele⸗
sramme in den Zeiten annehmen und befoͤrdern,
dwie von auswäris aufnehmen und bestellen, zu
velchen die Orts-Telegraphenanstalt geschlossen und
die Bahn-Telegraphensiation für den Eisenbahndienst
zeöffnei ist. Da nun bei den meisten pfälz. Eisen⸗
zahnstationen Staats-Telegraphenstationen errichtet
ind, haben sämtliche BahnTelegraphen⸗
instälten der Pfalzwährendihrer Bahn—
dienstzeit sauchanSonn-undFeiertagen)
ibgehende und ankommende Depeschen zur Weiter⸗
eförderung anzunehmen bezw. im Orte zur Be⸗
tellung zu bringen. Diese Verfügung ist im Inte⸗
resse des Publikums nur freudigst zu begrüßen.
*— Die Abteilung für Invalidenwesen des
dayerischen Kriegsministeriums erläßt folgende Be⸗
zdanntmachung: Aus der Hauptmann Zink'schen
Stiftung kommen pro 188889 vier Unterstützungen
im Betrag von je 200 Mt. an arme, hilfsbedürf⸗
sige Witiwen und Waisen im Krieg gebliebener
Unterofsiziere und Soldaten zur Vertheilung. Die
jenigen, welche sich hierum bewerben wollen, haben
ihre Eingahen bis längstens 1. Märzel. J. mit
den Nachweisen über ihre Hilfsbedürftigkeit etc. durch
Vermittiung der einschlaͤgigen Distriltspolizeibehörde
bei der kgl. Militaärfondscommission einzureichen.
gemerkt wird, daß obige Unterstützungen auch den
Wittwen und Waisen solcher im Krieg gebliebenen
Anteroffiziere und Soldaten verliehen werden können,
welche nicht nach militärischen, sondern nach bürger⸗
tichen Normen verheirathet waren.
— Kaiserslhautern, 80. Jan. Die „Pf.
Bztg.“ veröffentlicht einen Aufruf an die Bürger-
chaft um Betreibung des Planes einer Eisenbahn
daiserslautern -Biebermühle-Pir⸗
nasens, von der es dort heißt: Sie brächte
inserer Siadt Kaiserslautern enorme Vortheile, sie
vürde der alten Kolonie am Horeb noch viel grö—
eren Nutzen bringen, sie hätte einen wahren Segen
ür das zwischen Lautern und Pirmasens gelegene
dand, fie würde der Kasse des Fiskus reichtiche
Rente abwerfen, fie gäbe den armen Bürgern der
reichen Gemeinde Schopp bleibenden hohen Lohn
zurch die Ausnutzung der unübertrefflichen Stein⸗
hrüche, die das allerbeste Wasserbaumaterial liefern,
ie angestreifte Sickinger Höhe käme in direkte Ver⸗
indung mit Lautern — aber die Bahn soll ein-
nal nicht gebaut werden. Aber Lautern muß laut
rklären, daß es heute 78 Kilometer von Pirmasens
ntfernt ist, wahrend dies mit der „Luitpoldbahn“
sur 34 Hislomeiter entfernt wäre!“ 78 und 834*
Deutsches Reich.
Berlin, 29. Jan. Die Personen, welche
den Hauptmann Wißmann begleiten werden,
haben Weisung erhalten, sich vorzubereiten, daß sie
ihte Abreise nach Afrila mit Ende der nächsten
Doche antreten koͤnnen.
Boulanger, der anläßlich seiner Wahl mit
glüdwunschtelegrammen foͤrmlich überschüttet wurde,
soll eine Dankansprache an Paris vorbereiten, die
ur Ruhe, Ordnung und Einigkeit in der Repu⸗
olik mahnen soll.
Berhin, 30. Jan. Reichstag.) Dritte
derathung der Ostafricanischen Vorlage.
os sprechen Magdzinski namens der Polen, sodann
Stöder und Windthorst für die Vorlage, Richter
egen dieselbe. Die einzelnen Paragraphen und
darauf die ganze Vorlage werden geneh—
migt. Bei Berathung des Etats der Zölle und
Lerbrauchsstruern spricht der Schatzsekretär v. Mal⸗
zahn gegen die Gewährung der den Materialbren⸗
netn gewährten Vergünstigungen an die kleineren
Brenner als außer dem Rahmen des Gesetzes liegend.
die Berechtigungsscheine (gegen welche Barth sich
ausgesprochen hatte) bezweckten, die Härten des Ge⸗
ehes zu mildern; die Regierungen seien übrigens
heteit, die hervorgetretenen Häürten überhaupt mög-
ichtt zu mildern. Nach unerheblicher Debatte wer⸗
den die Zölle, Verbrauchssteuern und Reichsstempel-
chgaben bewilligt. Nachste Sitzung Donnerstag 1
Uhr; Tagesordnung: Antrag Lieber betreffs Sonn-
nteit. Antrag Bebel betreffs Aufhebung der
rnzölle
Ausland.
Paris, 80. Jan. Boulanger sagt in
nem Briefe an die Wähler: Ich stehe
noh unter dem Eindrucke der tiefen Bewegung,
welche mir die bewunderungswürdige Kundgebung
derursachte und will nicht zögern, meine Erkennt
lichleit gegenüber einer Bebdlkerung, welche so tapfer
in geschlossener Colonne marschierte gegen die par-
amentarische Coalition, die aus allen denjenigen
ammengesetzt, die in so kühner Weise die
Republilfur sich beonsprucht die Repubut,
wvelche ihre Fehler, ihre Ohnmacht und In—
riguen so schwer compromittierte, auszudräden.
Noch unter keiner Regierung, bei keinem Wahlfeld⸗
juge sind so offizielle nichtswürdige Angriffe, so
wohl überlegte Lügen und schmachbolle Drohungen
eben einen Candibaten in so schmählicher Weise
xichleudert worden. Mil ihrem Siͤmmzettel in
or Hand fegten sie mit einem Schlage aͤlle Ver—
umdungen der Verleumder hinweg. Die Partei
det National-Republikaner, welche sich gründet auf
die Rechtschaffenheit der Beamten und das allgemeine
Slimmrech ist von zjekt ah vorbanden DPie NKam—-
Newyork, 30. Jan. Der Schriftwechsel
zwischen dem Reichskanzler Fürssten Bismarck
und Staatssecretär Bayard über die Vorgänge
in Samoa ist soeben veroͤffentlicht worden. Der
deutsche Reichskanzler beschuldigt den amerikanischen
Fonsul der Aufreizung der Eingeborenen zur Un—
uhe. Bayard bringt ähnliche Beschuldigungen
jegen die deutschen Beamten yor