Krankenlager im Alter von 42 Jahren. Derselbe
Fiente in den Jahren 187071 im kgl. bayer. 5.
Faͤgerbataillon und machte als der einzige von
gier den Feldzug in allen seinen Theilen mit.
— Aus dem Kanton Edenkoben. Wie
5chwindeleien allseits und mit allerlei Gegen—
danden betrieben werden, zeigt folgender Vorfall.
In der vorigen Woche durchwanderte ein gutge⸗
leideter Mann mit einem Tragkorb auf dem
Rücken mehrere Orte der Umgegend und pries gelbe
id weiße Waschseife, in Päckchen von 4
RRR als ausgezeichnete Frankenthaler Seife zum
Herkaufe an. Einen solchen Pack erließ er zu 75
ßf. Das war genug. um die Leute zu locken.
Die in das Netz Gegangenen haben aber jetzt ge—
sunden, daß sie betrogen sind, und wünschen ihrem
getrüger nichts Gutes. Die Seife ist nichts
Anderes, als etwas Fett mit einem Farbstoff ver—
mischt; sie ist jczt zusammengeschrumpft, schmierig
und unbrauchbar.
— JIn Maikammer mwurde durch die k—
gendamerie Edenkoben bei dem in keinem gulen
Rufe stehenden und noch nicht so lange aus dem
Gefängnisse entlassenen Schuster Franz Genzlinger
hon hier eine Visitation resp. Haus durch such—
ing vorgenommen und Geld sowie Schmuchsachen
m Werthe von letwa 200 Mk. beschlagnahmt.
Zenzlinger selbst, der die beschlagnahmten Gegen⸗
dünde in Großniedesheim, woselbst er in Arbeit
Jand, mittels Einsteigens und Einbruchs gestohlen
„der geraubt haben soll, wurde verhaftet und
nach Edenkoben abgeführt. (Ggi.)
— Speyer, 15. Nov. Gestern waren die
Nitglieder des Landrathes uad die Re⸗
sierungs⸗Kommissäre bei Sr. Excellenz dem kgl,
Staatsrath und Regierungspräsidenten Herrn von
graun zur Abendtafel im Präsidialgebäude ein⸗
eladen.
Vermischtes.
St. Wendel, 14. Nov. Schon längere
zeit machte der in Gronig geborene Händler Franz
gackes, nachdem er von der 2. Kompanie des 30.
Faf.⸗Regts. „Graf Werder“ desertirt war, die
zortige Gegend unsicher. Der Deserteur, dessen man
oergeblich habhaft zu werden suchte, trieb sich in den
imliegenden Wäldern herum, von wo aus er die be⸗
aachbarten Ortschaften heimsuchte, daselbst einen
diebstahl nach dem anderen ausführend, zuletzt am
Montag auf der bei Theley gelegenen Johann⸗
Adams Muͤhle. Heute erfährt die „S.⸗Bl.Ztg.“
daß der geführliche Mensch endlich in Eiweiler, von
der Nemefis ereilt, verhaftet und unter starker Be⸗
deckung in das Kantoas⸗Gefängnis zu Tholey ein⸗
gebracht worden ist.
F Saarunion. (EErbschaft.) Unsere
Stadi hat einen neuen Millionär aufzuweisen. Eia
hiesiger armer israelitischer Bürger. Namens Gins-
burger, ist der Glückliche. Derselbe hatte einen
Bruder seines Vaters in Venezuela, wo derselbe
Besitzer einer großen Wollhandlung war. Vor et⸗
lichen Monaten ist dieser ledigen Standes verstor⸗
den. Ginsburger ist alleiniger Erbe der bedeutenden
dinterlassenschaft, welche sich auf Eine Million
‚weihundert funfundzwanzigtausend Mark be⸗
ziffern soll.
pFranktfurt, 16. Nov.* Von den durch
die gestrige Schlagentzündung von Schieß—
baumwolle in der Pulverfabrik Hanau betroffenen
16 Leuten sind, außer den 2 umgekommenen, bis
nachts 3 Uhr'9 Mädchen gestorben; 7 Leute,
dacunter der Abteilungsaufseher, sind schwer ver—
wundet, die Leichen schreclich verkohlt. Die Unter⸗
juchung ist eingeleitet worden. — Die Gesamtzahl
der infolge des Unglücks Gestorbenen ist nunmehr
auf 13 gestiegen.
pMunden, 14. Nov. Die gestrige Sitzung
der oberbayerischen Handel! skammer behandelte
die Schnellzug⸗-Verbindung Berlin⸗Rom.
Weidert konstatirie die Nichtbegünstigung der Gott⸗
hardbahn seitens der preußischen Verwaltung und
bellagt das abermalige Scheitern der Verhandlungen.
Die ganze Route Berlin ⸗Rom sei über den Brenner
in 37 Siunden fahrbar. Es wird beschlossen, die
Innsbrucker und Bozener Handelskammern um ihre
Unterstützung anzugehen.
Aus den bayerische Landräthen.
Im unterfränkischen Landrath wurde der
Beitrag des Kreises an Distrikte und Gemeinden
zur Gewinnung praktischer Aerzte mit 18,500
Mtk. festgesetzt und dazu ein Antrag v. Thüngen's
angenommen: „Die Kreisregierung wolle nach Mög⸗
lichkeit dahin wirken, daß für die Zuschüsse an praktische
Uerzte gewisse Gegenleistungen für die land⸗ und
orstwirthschaftliche Berufsgenossenschaft erfolgen.“
Dabei wurde die interssante Thatsache konstatirt,
odaß in Unterfranken unter 210 praktizirenden Aerzten
ich 79 Norddeutsche befinden, ungeachtet der Ueher⸗
setzung der Universiläten aber mit Medizin-Stu⸗
direnden es oft schwer fällt, für weniger bemittelte
Bemeinden trotz der Sustentationen Aerzte zu er⸗
jalten. — Der Landrath von Schwaben ge—
iehmigte den im Vorjahr abgelehnten Erweiterungs⸗
zau der Kreisrealschule.
F Johannisbera. Edler Wein. In
der Fürstlich von Metternich'schen Schloßkellerei
wurde das beste Halbstück 1886er auf Flaschen
Jjezogen und der Preis so normiert, daß dieses
dalbstuck 20 000 Mk. oder die Flasche ca. 25 Mk.
kostet.
FBonn. Demnächst wird in das Rheinbett
ein Riesenkabel, welches rund 1 Millon Kilo
wiegt, 120 Kilometer lang, 8 Zentimeter dick ist
ind 320- 340000 Mt. kostet, eingelegt. Die
Zentral-Aktien⸗ Gesellschaft für Tauerei und Schlepp⸗
schifffahrt zu Ruhrort läßt dieses ungeheure Draht⸗
seil, welches von Oberkassel bis Bingen reicht, bei
der Firma Felten u. Guilleaume in Mühlheim a.
Rh. anfertigen. Das Kabel befleht aus 6 Teilen
berzinkten Stahldrahtes. Die Herstellung nimmi
twa ein Vierteljahr in Anspruch, die Dauer des
Zebrauches wird auf 6 Jahre angenommen.
Paderborn, 15. Nov. Weihbischol
Freusberg ist gestern Abend gestorben.
F Antwerpen, 14. Nov. Vor dem Zucht⸗
polizeigericht bdegann heute der Prozeß gegen Cor-
vilain und Delaunay wegen Explosion der
Patronenfabrik am 6. September. Am heutigen
Tage fand lediglich das Verhör der Angeklagten
statt.
Erzherzog Johann von Oesterreich
ist nicht nur aus der militärischen Rangliste und
aus dem Verzeichniß der Rittter des Goldenen
Vließes, sondern auch aus der offiziellen Genea—
logie des öfterreichischen Kaiserhauses gestrichen
worden, worin sein Name von Neujahr an nicht
nehr aufgeführt sein wird. Gemäß allerhöchster
Verfügung lautet der von dem geœwesenen
xrzherzog nunmehr zu tragende Name Johann
Irtb.
Dienstesnachrichten.
Ernannt: Pfarrverweser Zoßz in Heltersberg
as solcher nach Büchelberg, Pfarrverweser Fr.
Weber in Schaidt als solcher nach Wachenheim
gfarrverweser La ux in Oppau als solcher nach
Atterbach.
Der Sekretariatsgehilfe bei dem Amäisgerichte
Frankenthal, Mich Zimmermann, wurde aus
zienstlichen Erwägungen aus seiner Stelle ent-
sassen und als Sekretariatsgehilfe bei dem Amts-⸗
Frankenthal der geprüfte Sekretariatsadspirant Fr.
Joh. Heelein z. Z. Gerichtsschreibergehilfe ir
gdirmasens, anfgeste“t,
— ennachrichten.
Gestorben: In Neudorf (Kreis Saar—
brücken) Witwe Sofie Gern, geb. Müller, 78 J
a.; in Zweibrücken Anna Hoffmann, geb
Thiesen; in Steinbach a. Gl. Leopold Weiler
58 J. a.; in Lauterecken Karl Adam Ziegler,
38 J.
elegraphischer Schisssbricht
der „Red Star Linie“ Antwerpen.“
Der Postdampfer „Noordland'“ der „Red Star
dinie,“ in Antwerpen, ist laut Telegramm am
14. Nov ember wohlbehalten in Rew⸗Nork an⸗
gekommen.
Der Postdampfer „Switzerland“ der „Red
Star Linie,“ in Antwerpen, ist laat Telegramm
am 14. November wohlbehalten in Philadelphia
angekommen.
Neueste Nachrichten.
München, 15. Nov. Der heutigen Festsitz⸗
ing der Atademie der Wissenschaften
vohnten die Minister v. Lutz und Feilitzsch, die
Stadtvertretung und verschiedene distiugnierte Per⸗
sonen bei. Professfr Dr. Doellinger
zielt die Festrede über die „Zerstörung des
Templerordens“. Prof. Scholl sprach über: „Die
Anfänge der politischen Literatur bei den Griechen.“
Zu auswärtigen Mitgliedern wurden ernannt: Dr.
Hauck in Petersburg, Dr. Kern, Sanskritprofessor
n Leyden, Stanislaus Cannizaro, Senator und
Hrofessor der Chemie in Rom. Zu korrespondierenden
— fMfe
Mitgliedern: Dr. Sievers in Halle, Dr. Abbe in
Jena, Albert Sorel in Paris und Heinrich Lea in
Philadelphia.
Berlin, 15. Nob. Die Budget-Kom⸗
mission, welche den Marine⸗Etat berieth, hat
bei der Position „Schiffsbauten“ von zwei gefor⸗
derten Avisos einen (Tit. 20) abgelehnt. Die
äbrigen Positionen wurden bewilligt; auch die
neue Kaiser-MYacht (Tit. 21) mit 21 gegen
7 Stimmen, nechdem der Marineamts⸗Sekretär
Zeusner ausführte, dieselbe sei als Ersatz für die
Hohenzollern“ unumgänglich nothwendig, da die
letztere bei 15,10 Knoten Geschwindigkeit den
jetzigen schnelleren Schiffen nicht zu folgen vermöge.
VBom Zentrum stimmten die Abgg. Franckenstein,
huene und Hoensbroech dafür.
Berlin, 15. Nowp. Gutem Vernehmen nach
steht am Berliner Hofe noch ein weiterer Besuch
aus fernen asiatischen Landen in Aussicht, mit
welchen in neuerer Zeit ein so reger und freund⸗
schaftlicher Verkehr gepflogen wird. Der kaiserlich
japanische Prinz Arisugawa Takehito
und die Prinzessin seine Gemahlin werden, in⸗
kognito unter dem Namen Graf und Gräfin Sawa
reisend, heute Abend hier eintreffen. Der Prinz
soll beabsichtigen, sich mit den deutschen Marine—
Einrichtungen vertraut zu machen.
Newyork, 15. Nev. Meldungen aus Rio
de Janeiro zufolge, brach daselbst eine re v o⸗
lutionäre Bewegung aus, welche die Her⸗
dellung der Republik bezweckt. Die Armee unter˖
tützt die Revolution. Eine provisorische Regierung
ist eingesetzt, welcher Dafanseca und Benjamin
Fonstant angebören. (S. 3.)
Für die Redaktion verantwortlich: F. X. Deme
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Stuhl und zwar gelind. Ich sehe mich deshalb veranlaßt,
ihnen für diese Wohlthat meinen herzlichen Dank auszu⸗
sprechen, und ersuche Sie mir 10 Schachteln zusenden zu
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