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Amtliches Organ des königl. Amisgerichts St. Ingbert.
Her „St⸗ Ingberter Auzeiger“ erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wöochentlich mit Unterhaltungs-Vlatt und Mittwochs und Samstags mit
aftrirten Beilagen. Vas Blalt koftet dierteljahrlich 1 SGo einschließuch Tragerlohn; durch die Poft bezogen 14 75 einschließlih 40 Zustellungsgebiühhr. Die
Zrückungsgebühr fur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beiragt bei Infseraien aus der Pfalz 10 , bei außerpfälzischen und solchen auf welche die Erpedition
Auskunft ertheilt, 13 , Reklamen 80 B. Bei 4maliger Cinruckung wird nur dreimalige berechnet.
MA 272. Freitag, 22. November 1889.
24. Jahrg.
Deutsches Reich.
Karlsruhe, 21. Nop. Der Landtag
vpurde um 11195 Uhr durch Staatsminister Tur⸗
»an eröffnet. Der Minister überbrachte den
dammern den Gruß des Großherzogs, der erwarte,
»aß die Verhandlungen wertvolle Ergebnisse herbei⸗
iühren würden. Wenn die geplanten Vorlagen auch
veder an Zahl noch an Bedeutung den vom letzten
dandtage gelösten Aufgaben gleichkämen, so seien
dieselben doch geeignet, Lücken in der Gesetzgebung
jornebmlich auf volkswirtischafthichen Ge—
jieten auszufüllen. Die Hauptaufgabe bestehe neben
der Prüfung finanzieller Nachweisungen in der Be⸗
atung des Staatshaushalts.
München, 21. Nov. In der Zentrums⸗
raktion find, wie nach dem „Pf. K.“ gerücht⸗
veise verlautet, Einleitungen zu einer neuen
‚Aktion“ getroffen worden. Es wird vermuthet,
»aß es fich um eine zweite Auflage der Munchener
Versammlung handle.
Berlin, 20. Nov. Wie die „Vossische Zei⸗
ung“ aus Sansibar ecfährt, sendet Hauptmann
Wißmann am 25,. November eine große Kara⸗
vane mit Lebensmitteln für Stanley und
Fmin Pascha nach Mpuapuag, begleitet von einer
tarken Schutztruppe unter dem Befehl v. Graven⸗
euths.
Berlin, 21. Novb. Der Kaiser empfing
zeute Nachmittag 5 Uhr die drei Präsidenten
des Reich sStages in besonderer Audienz, die et⸗
va eine Viertelstunde dauerte. Der Kaiser begrüßte
sie Herren überaus huldvoll und unterhielt sich mit
edem. Die Politik blieh bei dieser Unterhaltung
jem Vernehmen nach unberührt.
Berlin, 21. Nopb. Der Kaiser hat dem
hauptmann Wißmann, derzeit Reichskommissar
m Ostafrika, unter Belassung in seinem Kommando
und Versetzung zu den Offizieren a la suite der
Armee mit der Uniform des zweiten Garderegiments
u Fuß den Charakter als Major verliehen, in
desonderer Anerkennung seines besonnenen und er⸗
olgreichen Vorgehens in Ostafrika. (Es ist inte⸗
ressant, einmal die Laufbahn des jetzigen Majors
Wißmann an der Hand der Rangliste zu verfolgen.
Im Jahre 1881 finden wir ihn als Sekondelieu⸗
ienant im mecklenburgischen Füsilierregiment Nr. 90,
ein Vordermann war der Sekondelieutenant von
Below, sein Hintermann der Lieutenant Carls. Die
Kangliste für 1889 zeigt diese beiden Offiziere noch
ils Premierlieutenants im selben Regiment.)
Berlin, 21. Nov. (Reichstag.) Auf der
Tagesordnung stehen die Anträge Acketmann, Kich⸗
dichler und Kardoxff auf Einführung des Be—⸗
ähigungsnachweises. Die Abgeordneten
Ackermann, Metzner und Merbach be—
zründen die Anträge, wobei namentlich hervorge⸗
hoben wird, das Handwerkkönnenicht schutzlos gelassen
werden. Goldschmidt bekämpft die Anträge;
vegen einzelner Untüchtiger könne man den Grund-
atz der Gewerbefreiheit nicht aufgeben. Nachdem
ich Struckmann, Kröber, Kuehne und
Fazielsky gegen die Anträge ausgesprocher, so⸗
vie nach den befürwortenden Schlußworten von
ditze, Merbach und v. Kleist-Rettz ow ver⸗
agt sich das Haus bis morgen 1 Uhr. Zur Ver—⸗
sandlung kommt: Etat des Auswärtigen Amts.
Berlin, 21. Nov. Eine Sonderausgabe
jos „Reichsanzeigers“ veröffentlicht folgendes Tele—
cawm des deutschen Reichskommissaxs Hauptmanns
Biüßmann aus Sansibar vom 20. November:
In Mpuapua itrafen am 10. Nobember ein:
Stanley und Emin Pascha, dann Jephson,
Stair, Dr. Parke, Nelson, Bonne, Casati, Schinze,
hofmann und andere Missionare. Ich erwarte
)»eren Eintreffen in Bagamoyo frühestens am 1.
Dezember. Der Zustand der Station Mpuapua
ist ganz befriedigend.
Potsdam, 21. Nov. Heute Nachmittag um
124 Uhr fand zur Feier des heutigen Geburts⸗
ages der Kaiserin Friedrich bei dem
daiserpaar im Muschelsaale des Neuen Palais eine
zrößere Tafel statt, zu welcher über 70 Einladungen
rgangen waren. Unter den geladenen Gästen be⸗
'anden sich die zur Zeit in Berlin und Potsdam
veilenden Mitglieder der königlichen Familie mit
Befolge, der königliche Hof, der großbritannische
Botschafter Sir Eduard Malet nebst Gemahlin,
die Mitglieder der englischen Botschaft, sowie die
stegimeniskommandeure und die selbständigen Ba⸗
aillonskommandeure der Potsdamer Garnison. VDie
Tafelmusik gaben die Kapellen des 1. Garde⸗
stegiments zu Fuß und des Leib-Garde⸗Husaren⸗
tegiments.
Wien, 21. Nov. Die deusch⸗böhmisch'e
Protestbewegung begann in der Stadt Gab-
onz. Die Stadwertretung sprach ihre Entrüstung
ind die Erwartung aus, die Regierung werde die
Lerwendung der deutschen Steuerktaft zfür die
czechische Propaganda nicht genehmigen.
Wien, 21. Nov. Der hiesige brafilianische
Besandte, J. de Mello i Alvim, teilte gestern
»em Minister des Aeußern, Grafen Kalnoky, amt⸗
lich die Ausrufung der brasihianischen Re—
hyublik mit und verständigte denselben, die brasili⸗
mische Regierung werde nach erfolgter Wahl des
Präsidenten mit einem Rundschreiben betreffend die
Anerkennung der Republik an die Mächte heran⸗
reten.
Venedig, 20. Nov. Der Großfürst⸗
Thronfolger von Rußland ist heute im streng⸗
ten Incognito hier eingetroffen; derselbe verblieb
an Bord seiner Yacht.
Rom, 20. Nov. Die italienische Regierung
zedenkt rücksichtlich der jetzt geordneten Zustände
hrer Kolonien am Roten Meere einen
Appell an das italienische Kapital und für ita-
ienische Auswanderung zur Unterstützung ihrer
Bestrebungen zu richten. Ein Passus in der am
nächsten Montag zu verlesenden Thronrede hofft,
daß das Gleichgewicht zwischen den Einnahmen und
Ausgaben des Staatshaushaltes durch erhöhte
Steuer⸗ und Zolleingänge bald hergestellt werden
würde.
Konstantinopel, 21. Nov. Der Sultan
ließ zum Andenken an den Besuch des deutschen
daiserpaares eine gdoldene Denkmünze prägen,
velche auf der einen Seite das fürkische, auf der
anderen Seite das deutsche Wappen mit einer an
den Besuch erinnernden Inschrift trägt. Vorläufig
sind nur drei solcher Medaillen, bestimmt für den
Zaiser, die Kaiserin und den Sultan, in künstlerisch
ausgeführten Behältern hergestellt worden.
Washington, 21. Nov. Tie Kriegs⸗
sch iffe „Talapoosa“ und „Richmond“ haben den
Befehl erhalten, unter dem Kommando des Ad-
nirals Gillis nach Brasilien abzugehen.
Lokale und pfaälzische Nachrichten.
* St. Ingbert, 22. Nov. Während auf
den benachbarten Saarbrücker Gruben bisher an
dem Hauptlohnungstage nur diejenigen Bergleute
ezinzeln ausgelohnt wurden, welche im Schicht-
lohne arbeiteten, wurden die im „Gedinge“ (Alkkord)
arbeitenden nach den einzelnen Kameradschaften aus⸗
zezahlt, so daß der Führer der Kameradschaft oder
»in von diesem Bevollmächtigter den Lohnzettel mit
dem Gelde für die in der Hameradschaft arbeiten den
deute in Empfang nahm und jede Kameradschaft
vann selbst nach dem erhaltenen Lohnzettel das
Beld unter fich verteilte. Für die Zukunft ist
sierin der S. u. Bl. Z. zufolge eine Aenderung
jeschaffen worden. Bei der Lohnung am morgigen
Zamstag schon soll jeder Bergmann, also auch die
m Gedinge arbeitenden Leute, einzeln ausgelohnt
verden. Der Abschlag wurde vor 14 Tagen
benfalls im einzelnen ausbezahlt.
* Den Bienenzüchter-Vereinen Deutsch-—
ands und so auch Elsaß⸗-Lothringens ist ein im
„Elsaß⸗Lothringer Bienenzüchter“ veröffentlichter
Aufruf zugegangen, durch welchen dieselben aufge—
ortert werden zu gemeinsamem Vorgehen zur Er⸗
angung eines Gesetzes zum Schutze des Honigs.
* Niederwürzbach, 21. Nov. Bei der
jestern hier stattgefundenen Gemeinderaths—
wahl ging es sehr hitzig her, indem zwei ziem⸗
LDAusland.
Paris, 21. Nob. In der Deputirten⸗
kammer wurden heute drei Anträge über eine
Fremdensteuer vorgelegt. Reinach brachte
inen Entwurf über gemeinrechtliche Ahndung von
Preßbergehen ein. Die Kammer trat in Beratung
des Zündhölzermonopols ein.
Trotz des Widerspruchs des Finanzministers
Rouvier wurde der Antrag auf Aufhebung des
Monopols angenommen.
Im Senat beantragte Bar doux einen
tredit von 51 Millionen, um der Privatindusterie
eine Anzahl Kriegsschiffe in Aaftrag zu geben.
Paris, 21. Nov. Der offizioͤse „Temps“
chreibt: „Die klerikale „Kölnische Volkszeitung“
jatte gemeldet, der Minister Spuller habe ein
Beglückwünschungstelegtamm an die in Rom wei—⸗
enden französischen Vilger gerichtet. Wir können
nittheilen, daß diese Nachricht unbegründet ist. Der
Minister des Auswärtigen hat dem Pilgerausschusse
einerlei Mittheilung zukommen lassen. Wie wir
erner hören, bemerkte der italienische Botschafter
zei dem gestrigen diplomatischen Empfange dem
Minister Spuller, die Haltung der französischen
Bilger sei der italienischen Regierung gegenüber
nicht immer sehr sympatisch gewesen. Der Minister
rklärte darauf, wenn das der Fall gewesen, so
oͤnne er das Betragen der Pilger nicht billigen
ind er könne, unbeschadet der Achtung vor ihrem
Blauben und religiösen Eifer, jede der italienischen
RKegierung feindliche Kundgebung nur tadeln. Die
talienische Regierung und die italienische Nation
häten Unrecht, wenn sie solchen Vorkommnissen
ine Bedeutung zuschreiben wollten, zumal es That⸗
ache sei, daß die jetzige franzöͤsische Regierung für
ie italienische Regierung und für das italienische
Bolk die aufrichtigsten Sympathieen habe. Wir
lauben zu wissen, daß der päbstliche Nuntius sich
nit dem Minister Spuller über denselben Gegen—
tand unterhalten hat und daß diese Unterhaltung
ihnlich verlaufen ist. Alle diese Miltheilungen be⸗
veisen die Unrichtigkeit der Nachricht des deutschen
Zlattes und lassen zugleich erkennen, welchem Ge⸗
ühl es folgte, als es sie veröffentlichte.“
Paris, 21. Nob. Das Verbot der Ein⸗
uhr nach Frankreich oder der Durchfuhr durch
zrankreich von Rindern, Schafen, Ziegen und
zchweinen aus Deutschland und aus Oester⸗
eich-Ungarn wird soeben amtlich veröffentlicht.