Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amisgerichts St. Ingbert. 
er St⸗ Ingberter Anzeiger erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungt Blott und Mittwogs und Samstags mit 
uftrirten Beilagen. as Vlan iostel dierieljahrlich 1.A Go J einjchließuich Tragerlohn; durch die Post bezogen 14756 einschließlich 40 ⸗ Zufiellungsgebuhr. Die 
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Anstunfi erihein. 15 3, Neklamen 30 el Amoüger Ginrtickung wird nur dreimalige berechnet. 
Af 277. Donnerstag, 28. November 1889. 
277. Jahrg. 
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für den Monat 
d 
Dezember 
auf den 
bmal wöthentlich erscheinenden 
St. Ingberter Anzeiger“ 
onnen bei allen Postexpeditionen, den Post⸗ 
oten, bei den Umträgern und in unserer 
zxpedition bestellt werden. 
Inserate finden durch den „St. Ing⸗ 
erter Anzeiger“ die weiteste Verbreitung. 
Deutsches deich. 
Muüͤnchen, 26. Nov. Die Frage der voll⸗ 
andigen Verstaatlichung der bayerischen 
wealschulen wird voraussfichtlich in der näch⸗ 
en Besprechung der Kammer über den Kultus⸗ 
hranschlag berüührt werden. Zu dieser Frage 
fur die Mitglieder des bayerischen Landtages 
wder den Gegenstand erschöpsenden „Denkschrift 
idet die Verhältnisse der bayerischen Realschule“ 
Naterial niedergelegt. 
Berlin, 26. Nov. Die „National ⸗Zeitung“ 
xtlärt die Angabe der deutschfreisinnigen Blätter, 
vonach Dr. Miquel endgiltig erklärt haben sollte, 
ein Reichstagsmandat mehr annehmen zu 
vollen, für durchaus unrichtig. 
Berlin, 27. Nov. Reichs tag. Der Reichs⸗ 
g sprach fich fur die Fortdauer des Mandats des 
idgeordneten v. Cuny aus. Anttag Richter 
Einstellung des kolonalen Lokaletats mm den Reichs⸗ 
tat) wird auf Antrag Bennigsen der Budgetkom- 
aiffion überwiesen, nachdem Schatßzsekretär v. Mal⸗ 
ahn sich dagegen erklärt. Rich ner behauptet, die 
haupteinfuhr ins Tokoge-iet bestehe aus Branntwein 
ind Munition. Dort sei der Schlupfwinkel des 
z„chmuggels und des Sklavenhandels. Bundes⸗ 
ommissar Krauel widerlegt diese Behauptungen, 
ne lediglich vestimmt seien, die deutschen Kolonieen 
is wernlos hinzustellen. Wörmann führt aus, 
zer reelle Handel der deutschen Plätze mit West- 
frika sei in bester Eatwicklung, der Handel dort- 
in von großer Zukunft. Titel Togo wird dann 
ewilligt. Staaissekretär Graf Bismarck be— 
ründei bei Titel „Südasrika“ die Nowendigkeit 
imer Verstärkung der Schutztruppe für Hauptmann 
Francois, um den dort arbeitenden viec Ge— 
chaften und selbsiständigen Deutschen Schutz zu 
*wahren und Feindseligkeiten min Eingeborenen zu 
erhüten. Dem beabdsichtigten Verkauf von Lände— 
eien durch die dort arbeitende Gesellschaft habe die 
tegierung bisher nicht zugestimmt; der Reichstag 
verde wohl ebenso denken. (Beifall) Bam⸗ 
erger spricht gegen die Schutztruppe, der Staats⸗ 
»ktesär tritt nochmals dafür ein, worauf die Er⸗ 
rierung geschlossen wird. Fortsetzung morgen 
Uhr. 
Die im Alter von 21 bis 45 Jahren stehenden 
Fremden haben überdies von jenem Zeitpunkte an 
Re Militärtaxe zu entrichten. 49) Jeder Meister, 
der einen fremden Arbeiter beschäftigt, hat eine 
diesbezügliche Etklärung auf der Maire abzugeben 
ind eine Jah'estaxe von 50 Franken zu entrichten. 
Die aus den Strafen stammenden Gelder fallen 
zur Hälfte den Gemeinde⸗ und den zu errichten— 
den Arbeiter⸗Invalidenkassen zu.“ 
Paris, 27. Nov. Einer falschen Mittheilung 
desß „Maun“ gegenüber stellt der „Temps“ fest, 
»uß der italienissche Botschafter dem Minister 
Zpuller eine vertrauliche Note über den Ver—⸗ 
rag mit dem König Menelitk übermittelt und 
aß der franzöfische Minister dem Botschafter den 
xkmpfang dieser Note noch in derselben Zusammen- 
unft bestätigt habe, um dadurch von neuem den 
Zeweis der guten Gesinnungen zu geben, welche 
gzie französische Regierung der italienischen gegen⸗ 
iber hege. — Minister Constans gab heute im 9. 
gureau Erklärungen über die Wahl in Clig— 
rancourt (Montmartre). Boulanger habe die ge⸗ 
tzlich vorgeschtiebene Erklärung, daß er als Kan- 
idat auftrete, am Abend vor seiner Verurteilung 
urch das Senatsgericht eingereicht. Der Minister 
jabe die Erklärung zurückgewiesen, weil der Spruch 
es Senatsgerichts keinen Zweifel darüber lasse, daß 
Boulanger unfähig sei, eine solche Erklärung abzu⸗ 
jeben. Auf den Vorwurf, daß er den Anschlag⸗ 
ettel über die Kandidatur Boulangers habe nicht 
ntfernen lassen uad dadurch die Wähler in dem 
Zlauben bestärkt habe, daß Boulanger wählbar sei, 
rklärt der Minister, er habe die ersten Anschlags⸗ 
ettel Boulangers abreisen lafsen, aber er habe 
ieses Vernichtungsgefchäft unmöglich die ganze 
Vahlzeit, 25 Tage hindurch, fortsetzen können 
Trotzdem erhielt bekanntlich Boulanger die Mehr- 
jeit der Stimmen; da er aber infolge des Urtheils 
icht wählbar ist, so erklärte der Zählungausschuß 
eine Wahl für ungiltig und rief Jofftin, der 
ächst Boulanger die meisten Stimmen für sich 
zatte, zum Deputirten aus. Nur gegen dieses von 
zielen Seiten bestrittene Vorgehen des Zählungs⸗ 
wusschuss s kann sich daher die Bewegung gegen 
die Gültigkeit der Wahl Joffrins rechtmäßigerweise 
richten, und allem Anscheine nach ist sie stark genug, 
im eine nochmalige Abstimmung in Clianancour! 
zurchzusetzen. 
Lotkale und pfaälzische Nachrichten. 
* St. Ingbert, 28. Nov. Die Herren 
Stadträte find auf morgen Freitag Nachmittag 5 
Uhr zu einer Stadtrafssitzung eingeladen, 
»eren Tagesordnung nachgenaunte Punkte enthält: 
. Beeidignung der neugewählten Stadträte, 2 Wahl 
)er verschiedenen Kommissionen, 3. Heimatsange- 
egenheiten, 4. Zahlung von Krankengeld an den 
Nourergesellen Gab, 5. Schulwesen, 6. Wegver⸗ 
iff rung Wackenfurt, 7. Erweiterung des Feld- 
veges auf der Viehtrift, 8. Entschädigung dir 
Mutglieder des Wahlausschusses und des bei der 
etzten Stadtratswahl thätigen Schreibpersonals. 
* Heute früh stellte sich plötzlich ein feines 
5chneegestöber ein, welches bald alles in 
as winterliche Kleid hüllte. Wenn auch auf den 
ztraßen der Schnee nicht lange lieger blieb, im 
freien wird er so bald nicht verschwinden. Der 
ginter hat somit in aller Form seinen Einzug 
ehalten. 
— Pirmasens, 27. Nob. (Unglücksfall.) 
gorm'm Landauerthor ist gestern Abend eine Gie— 
elmauer an dem Jost'chen Neubau zusammen—⸗ 
gestürzt. 6 Mauerer, darunter 5 verheirathete, 
vwurden unter dem Schutt begraben. Dieselben 
sind schwer verletzt ins Spital verbracht worden. 
Z derselben find von Kleinsteinhausen, die anderen 
sollen in der Nähe von Zweibrücken zu Hause sein. 
— Pir masens, 27. Nov. Gestern wurde 
zum ersten Male wieder dahier im Gosthaus zur 
Handelsbörse ein Fruchtmanrkt abgehalten. Die 
Hreise der verkauften Früchte stellten sich: Weizen 
9.70 Mk., Korn 8.50 Mk, Hafer 7.—- per Zentner. 
Wie man hört, wird mit den nächsten Fruchtmärk⸗ 
den, die jeden Dienstag stattfinden, auch ein 
Schweinemarkt verbunden werden. 
— Lan dau, 27. Nod. Heute früh von 9 
Uhr ab fand die Rekruten Musterung und 
die ökonomische Besichtigung der 2. Feld⸗ 
Abteilung durch den Kommandeur des 2. Feld⸗ 
Artillerie Regiments in Würzburg Herrn Oberst⸗ 
ieutenant v. Stengel in der Artilleriekaserne 
dahier statt. Herr Oberstlieutenant v. Stengel 
purde bekanntlich erst kürzlich von hier aus, wo 
er Abteilungs⸗Kommandeur war als Regiments⸗ 
ommandeur des 2. Feld Artillerie⸗Regiments 
ernannt. 
— Neustadt, 26. Nov. Gestern wurde 
zurch das hiesige Schöffengerich W. Heupke, 
Metzger von Siolpe in Pommern. wegen Wider⸗ 
tand, Beleidigung und Körperletzung zu 1 Jahr 6 
Monaten Gefängniß und wegen Bettel und Unfug 
zu 6 Wochen Haft.verurtheilt. Derselbe hatte sich 
jor eiwa 14 Tagen gegen die biesige Polizeimann⸗ 
ichaft widersetzt. 
— Speyer, 26. Norb. (Senat für 
Verwaltungsrecht.) Nachdem der Tagger 
deinrich Horch von Limbach unterstützungsbe⸗ 
zürftig geworden ist, war über dessen Heimathszu⸗ 
drigkeit behördlich zu entscheiden. Derfelbe, zu 
Wouͤmesheim gebürtig und ursprünglich beheimathet, 
jat nach Beschiuß des kgl. Bezirksamtes Homburg 
burch seinen Aufenthalt in Preußen vom Jahr 
1871 dis zu seiner em Jahr 1886 erfolgten Ent⸗ 
lassung die bayerische Staaiszugehörigkeit nicht ver⸗ 
loren und darch seinen Aufenthalt als selbstständiger 
Arbeiter vom Jahr 1857 —64 in Mittelbexbach 
und in gleicher Eigenschaft vom Jahr 1864 - 71 
in Limbach zuerst Heimaihsrecht in Mittelbexbach 
und dann, under Verlust des ersteren, Heimathsrecht 
3n Limbach erlangt, das derselbe mit seiner Familie 
zur Zeit noch anzusprechen habe. Die dagegen er⸗ 
hobene Beschwerde der Gemeinde Limbach wurde 
Inler Bestäligung des bezirksamtlichen Beschlusses 
kostenfällig abgewiesen. 
Jn Speyer war der Zudrang zu der 
Stadtrathswahl ein ziemlich reger, in— 
dem von 1768 Wahlberechtigten 1880 von ihrem 
Wahlrecht Gebrauch machten. 
Deidesheim, 27. Nov. Der seitherige 
herr Bürgermeister Baptist Gießen 
vurde nahezu einslimmig wiedergewählt. — Derselbe 
hderr von Deidesheim, welcher vor einigen 
Monaten ohne Namensnennung fur die Limburg 
60 Mk. gespendet hat, erklärte sich dem 
Vorstande des Verschönerungs-Vereins gegenüber 
rereit, 100 Mtk. für Verbesserung des Aufstieges 
zur Ruine Hartenburg zu geben. Allen Be⸗ 
uchern der Hartenburg wird diese Nachricht ange⸗ 
nebm sein. 
— Ludwigshafen, 26. Nov. Nach einer 
Mittheilung des „Pf. K.“ gelang es den Sicher⸗ 
Jeitsorganen nunmehr, Licht in den zu Anfang 
sieses Jahres in die Villa des Herrn Kommerzien⸗ 
Ausland. 
Paris, 26. Nov. Der Gesetzentwurf des 
zoulangisten Lalou über die fremden Arbei— 
er enthält folgende Bestimmungen: 1) „Alle 
fremden haben sich der mutels Dekret vom 2. 
Rktober angeordneten Meldungepflicht bei einer 
onstigen Strafe von 200 Frks. zu unterziehen. 
)) Vom 1. Januar 1892, dem Datum des Ab⸗ 
aufs der Handelsverträge, soll eine Jahrestaxe von 
24 Franken für alle Fremde zu entrichten sein. 
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