den beiden Vorinstanzen wurde die Klage abge⸗
wiesen, im letzten Termin vom Vorsitzenden zu
inem Vergleich gerathen, doch hat es die Stadt
genf, welcher von den beiden fürstlichen Beksagten
zer Streit verlündet worden war, wiederholt abge⸗
ehnt, fich an den Vergleichsverhandlungen zu
etheiligen. — Das Urtheil wird am 23. Dezember
erluündet
F Berlin, 2. Dez. Im Hause Grunauer⸗
sraße Nr. 5 im Südosten Berlins ist gestern
Abend oder Nacht an der Wittwe eines Eisenbahn⸗
eamten Stehl ein Raubmord verübt worden.
dabei kann man sich, soweit die bis jetzt betannt
wordenen Umstände ein Urteil zulassen, des Ver⸗
zachtes nicht erwehren, daß die Uaselige ein Opfer
ertrauensseliger Heiratslust geworden sei. Die
hausbewohner bekunden übereinstimmend, daß die
r ihre 60 Jahre allerdings noch ganz stattliche
zrau sich mit dem Gedanken der Wiederverheiratung
setragen und, fußend auf ihr nun geraubtes kleines
dapital, auch eines Tages eine Heiratsannonce
rlassen habe. Ein oder zwei ältere Männer sollen
ich gemeldet und Visite gemacht haben. Auch noch
zon einem andern Manne, den die ältliche Frau
zei sich empfangen, erzählen die Hausbewohner.
Dder Thäter ist noch nicht entdeckt.
f Neustadt in Holstein, 2. Dez. Ein
siesiges Fischer boot kenterte beim hohen
Seegang in der Ostsee. Fischer Lange ertrank;
on einem Fischerboot aus Hafftrug werden drei
znsassen vermißt, die wahrscheinlich ertrunken sind.
FEinserschütternder Vorgang hat
ich am 28. November nachmittags am Strande
es Seebades Blankenberghe ereignet. Der
Sturm tobte; ein von England kommender mit
Erdpech beladener Dreimaster erschien in der Nähe
»er Küste; ein Spiel der Wellen wurde er hin
ind hergeworfen und drohte zu zerschellen. Um
ie Besatzung des Schiffes zu retten, wurde ein
nit zwölf Matrosen bemanntes Rettungsboot ab⸗
elassen. Obwohl die Wogen darüber hinweq⸗
jingen, erreichte es den Dreimasier, fand ihn
iber verlassen und bald darauf sank dieses Schiff.
Das Rettungsboot kehrte nach dem Strande um,
voch noch ehe es ihn erreichte, wurde es von dem
Sturme ergriffen und versank. Um die zwölf in
»as Meer gestürzten Matrosen zu reften, wurde
in neues Reltungsboot abgesendet. Nach unsäg⸗
ichen Anstrengungen gelang es, neun Matrosen
m das Land zu schaffen; alle waren leblos, einer
etselben starb sofort, so daß vier Opfer zu be⸗
lagen sind. Der gesunkene Dreimaster ist ein
rranzöfisches Schiff aus Nantes.
Amsterdam, 2. Dez. In Java be⸗
uͤrchtet man eine vollständige Ueberschmemmung von
Chinesen, nachdem man sich überzeugt hat, daß
er Chinese den ganzen Handel an sich zu reißen
ersteht.
fWien, 2. Dez. Infolge eines seit den
jestrigen ersten Morgenstunden eingetretenen, bisher
munlerbrochen fortdauernden beispiellos heftigen
S„chneesturms find sowohl die Lokal-Kommuni-
ationen, als auch der Eisenbahnverkehr theilweise
empfindlich gestoͤrt. Bei Moedling blieb auf der
dokalstrecke der Südbahn ein Lastzug stecken, so daß
in Hauptgeleise unfahrbar wurde. Auf den Lobkal⸗
inien der Südbahn ist der Verkehr eingestellt.
Biele Eisenbahnzüge mit wichtigen Posten find
ausgeblieben.
F Wien, 2. Dez. Aus allen Gegenden
werden in Folge starker Schneefälle eingetretene
Verkehrsstörungen gemeldet. — Die Amsterdamer
Liqueurfabrik bei Moͤdling ist heute Ncecht nieder⸗
Jjebranni.
F Belgrad, 2. Dez. Gestern Nachmittag
anden in Kragujewatz, Jagodina und Kupria
jeftige Erdstößen, von starkem Getöse begleitet,
datt. Die Richtung war von Osten nach Westen,
heils zon Norden nach Osten. In mehreren
Atschaften fielen zahlreiche Meteorsteine mit starken
Detonationen nieder.
fIn Minneapolis Minesota, Amerika)
u Samstag Abend das Gebäude der Zeitung
Tribune“ niedergebrannt. Das Feuer
enistand im 3. Stode des acht Stockwerke ent-
altenden Edhauses. Gegen hundert Setzer, Re⸗
akteure und Telegraphisten befanden sich im sieben⸗
en Stodwerle. Die Flammen ergriffen die Haupt-
diege und den Hauptzug und schnitten den Be⸗
rohten den Rückzug ab. Die Setzer wurden durch
as Feuer ins Echzimmer getrieben, wo sie die Auf⸗
tellung einer Rettungsleifer erwarteten. Mehrere
—5 auf die Straße hinab und wurden zer⸗
chmestert. Einer der Setzer, welcher auf dem Ge⸗
ims stand, tödtete sich durch einen Revolverschuß.
die Redakteure wurden auf der Nordfeite, wo ein
dettungsapparat angebracht war, gerettet. Professor
Ilsen, durch den Rauch geblendet, stürzte aus dem
ünften Stockwerck. Ein Telegraphist meldete die
Feuersbrunst nach Newyork und sprang dann aus
em Fenster; er wurde zerschmettert. Gegen
wan zig Personen find umgekommen.
enstesnachrichten.
Die kath. Psarrei Schoönau, B.-A. Pirmasens,
purde dem dermaligen Verweser dieser Pfarrei L.
Bold ühertrageo.
Neueite Nachrichten.
Muünchen, 3. Dez. Die Kammer der Ab⸗
eordneten wird noch vor den Weihnachts⸗
serien, welche wahrscheinlich am 20. oder 21. ds.
Ntis. beginnen wetden, den Etat des Ministeriums
des Janern, das einstweilige Steuetgesetz, dessen
kinbringung demnächst erfolgen muß, und einige
leine Gegenstände erledigen. — Die Kammer der
steichsräte wird voraussichtlich zwischen 16. und
18. dz. Mis. wieder eine Plenarsitzung halten, in
velcher die inzwischen von der 1II. Kammer er—⸗
edigten Etats zur Beratung gelangen sollen. (3. Z.)
Mänchen, 3. Dez. In der heutigen Sitzung
er Kammer der Ageordneten wurde die
hebshrennovelle nach den Ausschußanträge,
rledigt. Es sprachen die Abgg. Referent Reindl
Sellner, Diehl⸗Annweiler, Baumann, Joseph
Wagner, Neumayer-Kaiserslautern,
zrank und der Finanzminister. Nächste Sitzung
norgen.
Nürnberg, 3. Dez. Auf dem Staatsbahnhos
rxplodirte gestern eine Rangirmaschine.
Fin Heizer ist erheblich, drei Beamten sind leicht
zerletzt. In der Nachbarschaft wurden die Fenster⸗
cheiben zertrümmert. (Pf. K)
Berlin, 8. Dez. Reichstag.) Schmidt
kElberfeld) begründet seinen Antrag auf Beseitig⸗
ing des obligatsrischen Arbeitsduchs der Bergleute,
as gemißbraucht werde und auch bei den jüngsten
ztrites eine Rolle gespielt habe. über welche Red⸗
ner sich in langer Rede verbreitet. Leuschner
veist die Angriffe Schmidts auf die westfälischen
Frubenbesitzetr und das Oberbergamt Dortmund
ils einseitig und unbegründet zurück und spricht
ich gegen den Antrag als überflüssig und ledigltch
igitatorische Ziele verfolgend aus. Fran z hält das
urbeitsbuch für Arbeiter vortheilhaft und die Be—
eitigung für ungerechtfertigt. Etwanigem Mißbrauch
oll man durch ergänzende Bestimmungen des Straf⸗
esetzbduchs vorbeugen. Frohhme spricht für den
lutrag. Kleinse bekämpft den Antrag und
veist entschieden die Behauptung zurück, daß kapita⸗
istische Ausbeutung die Ursache des westfälischen
Strikes gewesen. Der Vorwurf, als hätten die
ie Aktiengesellschaften aus übertriebener Gewinn⸗
ucht den Arbeitslohn geschmälert, sei völlig
inberechtigt. Die Enquetekommission walte
hres Amtes in der objektivsten Weise und hätte
senug klarstellendes Material gesammelt, um zu
eweisen, daß die westfälischen Grubenbesitzer des
deitgehendsten Wohlwollens niemals ermangelt
ätten. Der Strike sei durchaus unberechtigt ge⸗
vesen; die Mehrzahl der Bergarbeiter selber wider⸗
trebte dem Strike. Die Minornät der Unzufriedenen
ab das Zeichen des Aufruhrs. Forisetzung morgen
2 Uhr.
Für. die Redaktion verantwortlich: F. X. Demek.
nerkalchte sawarze Seide. Man
verbrenne ein Müsterchen des Stoffes, von dem
nan kaufen will, und die etwaige Verfälschung
zritt sofort zu Tage: Aechte, rein gefärbte
Seide kräuselt sofort zusammen, vecrlöscht bald
und hinterläßt wenig Asche von ganz hellbräun⸗
icher Farbe. Verfälschte Seide (die leicht
pecig wird und brichh) brennt langsam fort,
amentlich glimmen die „Schußfäden“ weiter
wenn sehr mit Farbstoff erschwert), und hinter⸗
aüßt eine dunkelbraune Asche, die sich im Gegen-
atz zur ächten Seide nicht kräuselt sondern
rümmt. Zerdrückt man die Asche der ächten
Seide, so zerstäubt sie, die der verfälschten
nicht. Das Seidenfabrik-⸗Depot von G. Hen⸗
reberg (K. u. K. Hoflief) Zürich versendet
jsern Muster von seinen ächten Seidenstoffen an
Jedermann, und liefert einzelne Roben und
sanze Stücke porto⸗ und zollfrei in's Haus.
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imung von Fay's ächten Sodener
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