vhe 53 2. — —8 — —3 — —93 55* —EG9 I
—* 3 2*7 —— 7. . 7* —* * —JJ 53 * * 13 —J
— — * ——3 —I 3 1—8 —
8* * 33— — 1 X1 —— * —9— A ⁊ —— —328 F 7 “ —*
—5 —I ——⏑ 8 — * — i
—* 1* 84 3 — —— * 38 38 5 * — 24 J. — 757 — .
* —*— —8 ——8 —D— —9 4 J —— — J — ßäö—
98—— —1 * —959—⏑ 46 * —**
*8. 9 * —38 9* VD * 1 —— 9 J
Amtliches Organ des königl. Amlsgerichts St. Ingbert.
a Et⸗ Ingberter Awzeiger erscheint täglich mit Auznahme der Sonn⸗ und Felertage. 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs-Vlatt und Mittwochs und Samstags mit
—— Beilagen. as Blau koßtet diertejährlich 1.M 60 einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen 14 758 4, einschließlich 40 Zustellungsgebuhr. Tie
ruckungsgebühr sur die Agespallene Garmondzeile ober deren Raum beträgi bel Inseraien aus der Pfali 10 5, bei außerpfalzischen und solchen auf welche die Erpedition
Anstunfi ertheill, I5,. Neklamen 80 4. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet.
7 28.
Politische Uebersicht.
⸗ Ein reiches Vorlagen⸗Material hat der deutsche
deichsstag in der abgelaufenen Woche bewältigi.
Nejenige Vorlage, der man mit giößter Spann⸗
ag enigegensah, die Afrikavorlage konnte, nachdem
der ersten Lesung der Reichskanzler Fürst Bis⸗
narck gegen den deutschfreisinnigen Dr. Bamberger
ir sie eingetret n war, was den Höhepunkt des
mlame starischen Lebens der Woche bezeichnete, in
en · weiteren Lesungen keine neuen Thatsachen mehr
mage fördern und wurde, wie bekannt, endgiltig
ngenommen. Damit bezeugte die große Mehrheit
et Reichsboten, daß sie gesonnen sind, die Be—⸗
tebungen der Reichsregierung zu unterstützen,
elche auf Hebung u sseres Ansehens im
uslande zielen. Zugleich aber hat die Ab—
mmung im Reichstag bewiesen, daß der Wunsch
cz Volkes nach ausländischen Kolonien in den
reisen des Parlaments zahlreiche Vertreter befitzt.
Der neu ernannte preußische Justiz-
ninister v. Schelling, der Sohn des berühmten
hilosophen, vollendet im April sein 65. Lebens⸗
ihr. Von 1866 bis 1874 gehörte er als
ortragender Rat dem preußifchen Justizministerium
n. Dann wurde er Präsident des Appellationsge⸗
ichis zu Halberstadt. bald darauf Vizepräsident des
Pertribunals, 1876 als Nachfolger Friedbergs
interstaatssekretääͤr im preußischen Justizministerium,
ndlich 1879, wiederum als Nachfolger Friedbergs,
hef, des Reichsjustizamts. Wenige Beamten dürften
aher in die mannigfachen Zweige der Justizver⸗
altung einen so gründlichen Einblick gethan haben,
jie es in diesen verschiedenartigen Stellungen Herrn
Schelling beschieden war. In früheren Jahren
alt Herr d. Schelling als streng konservativ; doch
sat er nie im politischen Leben öffentlich Beweis
abon gegeben und als Staatssekretär des Reichs—
istizamtes hat er jedenfalls sein Amt ausschließlich
om fachmännischen Staudpunkt aus verwaltet.
*Ueberall in deutschen Landen äußert sich das
anigsle Mitgesühl bei dem erschreckenden Unglück,
lches in dem Ableben des Hronprinzen
sudolph das österreichische Herrscherhaus und
dolk hetroffen. Nicht der Ruhm großer Thaten,
vohl aber die Klage seines Volkes um eine zer—
oͤte schͤne und wohlberechtigte Hoffnung begleitet
rzherzog Rudolph bon Oeferreich in das Gruft-
woöͤlbe der Wiener Kapuzinerlirche. Seit er das
Achwert zu führen verstand, ist Oesterreich von
kriegen verschont geblieben und eine Einwirkung
uf die Regierungsgeschäfte blieb dem Kronprinzen
uch gut monarchischer Sitte versagt. Aber ein
luges Verstehen, ein edles Wollen wußte der außer
aner militärischen Obliegenheit auf ein enges
dirken Beschräntte eft mit Freimuth zu bekunden.
die Frage der Thronfolge in Oefterreich ist fol-
endermaßen festgelegt. Der nächstälteste Bruder
eg Kaisers Franz Joseph war der Erzherzog Marxi—
iilian, welcher am 10. April 1864 die Kaiser-
tone von Mexico annahm und dieses Abenteuer
nit dem Leben bezahlen mußte; er wurde von den
iusständischen am 19. Juni 1867 zu Queretaro
Ischesen- Der nun folgende Bruder des Kaisers
der Erzherzog Karl Ludwig, auf welchen das
eht der Thronfolge übergehen würde.
Erzherzog Karl Ludwig Joseph Maria wurde
drittaltester Sohn des 1878 verstorbenen Erz⸗
ntjogs Franz Karl am 30. Juli 18833 zu Schön⸗
& geboren. Er hat sich vornehmlich dem
—A— gewidmet, wenn er auch die militä⸗
chen Dinge jeinesweas birlanistkie“ Im Jabr⸗
Samstag, 2. Februar 1889.
1853 ging er nach Galizien, um sich dort in den
Berwaltungsdienst einführen zu lassen, und wurde
ann am 29. Juli 1855, unter Beförderung
um Generalmajor, Statthalter in Tirol. Dort
nat er sich schnell die Zuneigung der Bevölkerung
zurch eine umsichtige Thätigkeit zu erwerben ge⸗
oußt und besonders während des italienischen Krieges
»on 1859 die Landesvertheidigung thatkräftig und
virksam geleitet. Im Heere begleitet der Erzher⸗
og Karl Ludwig den Rang eines Generals der
Favallerie.
* Nachdem in Frankreich die öffentliche Mein⸗
ing im Anfang der Woche durch Boulangers
Wahlfieg heftig erregt war und die Regierung mit
hlecht verhehlter Furcht schon von Ausnahmemaß-⸗
egeln gesprochen hatte, ist die Stimmung nunmehr
twas ruhiger geworden. Das Ministerium sieht
eine Stellung durch den Vertrauensausspruch der
dammer befestigt, auf wie lange, vermag man
allerdings nicht zu bestimmen. Die Angriffe, welche
derr Floquet von allen Seiten erfährt, stellen
eine günstigen Aussichten dar. Wie Held Bou—
anger über die Regierung denkt, hat er erst wie⸗
der in seinem Briefe an die Pariser Wähler aus⸗
zesprochen, dessen Schluß aber auch die unklaren,
im nicht zu sagen unverständlichen Ausrufungen
»ilden, welche die Auslassungen des „Dilktators“
harakterisiten
eutsches Reich.
Stuttgart, 31. Jan. Lieutenant Krenz
er reist heute nach Berlin, um Wißmann nach
Ostafrice zu begleiten. Vorher wurde er vom
Zrinzen Wilhelm empfangen.
Berlin, 31. Jan. In Abgeordnetenkreisen
vill man wissen Kaiser Wil helm beabsichtige,
persönlich an dem Leichenbegängnis des verewigten
dronprinzen Rudolph teilzunehmen.
Berliu, 1. Febr. Reichstag.) Zweite
Zerathung wegen Einführung der Gewerdeordnung
n Elsaß⸗Lothringen, dritte betreffs des Brannt⸗
veinhandels in der Nord see ohne Erörter⸗
ing bewilligt. Beim Marineetat wünscht Richter
luskunft über die Samoafrage, den Gesundheits-
ustand der Mannschaften in Sansibar, sowie die
Trennung der obersten Marinebehörden. Admiral
Zeusner erklärt, vor Eintreffen der gegen Mitte
Nonats zu erwartenden Berichte aus Samoa sei
ine erschöpfende Auskunft unmöglich. Der Ge—
undheitszustand der Mannschaften in Sansibar sei
urchaus befriedigend. Bezüglich der Trennung der
bersten Marinebehörden hätten Erwägungen statt⸗
zefunden, jedoch seien selbe noch nicht abgeschlossen.
ritel „Gehalt des Chefs der Admirtalität“ darauf
ewilligt. Barth und Gagern gegenüber, welche
nur die erste Rate für den Bau neuer Panzerschiffe
vewilligen wollen, hebt Admiral Heusner hervor,
vaß das Mißtrauen gegen die Schiffstechniker und
Rarine⸗ Ingenieure, welche voöllig auf der Höhe der
Zeit ständen, völlig ungerechtfertigt sei. Andere
stationen seien Deutschland in der Vertheidigung
ses Landes weit voraus. Schon dies rechtfertige
die größte Eile. Wolle man nur Schiff für Schiff
vewilligen, so werde die Verzögerung über 5 Jahre
sinausdauern und statt Nutzen den größten Scha—⸗
en bringen. Die für den Bau vier neuer Pan—
erschiffe geforderten Bauraten werden genehmigt,
such alle übrigen Posten des Marineetats nach den
Inträgen der Budgeicommission bewilligt. Alle
zoch rückständigen auf der Tagesordnung stehenden
ztatstheile werden unverändert erledigt. Die zweite
desung des Etats ist damit beendiat. Nächste
— p52 2
24. Jahrg.
Sitzung Montag 1 Uhr; Tagesordnung: Anirag
Bebel wegen Aufhebung der Kornzölle, Antrag
Windthorst wegen Ausdehnung der Congoacte.
Berlin, 1. Febr. Das Telegramm, welches
den thatsächlichen Hergang beim Tode des Kron⸗
prinzen Rudolph nach der amtlichen „Wiener
Zeitung“ erzählte, rief im Reichstag eine un⸗
beschreibliche Aufregung hervor. In
den Nebenräumen drängte sich die Mehrzahl der
Anwesenden um das Telegramm. — Kaiser Wil⸗
jelm, welcher, wie man hört, Vormittags auch den
Reichskanzler gesprochen, hatte heute eine längere
Unterredung mit dem österreichischen Botschafter.
Es wird angenommen, daß diese Besprechungen sich
auf den Tod des Kronprinzen Rudolph bezogen.
Ausland.
Wien, 31. Jan. Die Beisetzung des
dronprinzen findet Dienstag Nachmittag statt.
der Kaiser äußerte den Wunsch nach einer möglichst
infachen Leichenfeier. Sonntag nach 10 Uhr wird
die Leiche aus dem Schlafgemach des Verstorbenen
in die Pfarrkirche übertragen. Montag wird dem
HBublikum der Zutritt zur Besichtigung der Leiche
—AV
Morgen Mittag tritt der große Minister⸗
at zusammen, zu welchem sämmiliche Statthalter
Desterreichs zugezogen find. Ti 83a ist heute ein⸗
getroffen, jedoch bis spät Nachmittags vom Kaiser
nicht empfangen worden, da der Monarch noch
mmer nahezu fassungslos ist.
Die Hostheater bleiben elf Tage, bis einschließ⸗
lich 9. Februar, geschlossen. Die Privattheater
nehmen ihre Vorstellungen am Samstag wieder auf,
werden aber am Tage der Beisetzung geschlossen
werden.
Der galizische Landtag beabsichtigt, sich
in corpore an der Leichenfeier zu beteiligen.
Vor der Hofburg fanden heute colossale Menschen⸗
ansammlungen statt, ebenso in den Hauptverkehrs-
idern der inneren Stadt.
Wien, 31. Jan. Der Kaiser war Nach⸗
mittags gefaßt, traf alle erforderlichen Anordnungen
ind beantwortete eigenhändig alle Beileidsdepeschen.
Das 19. Infanterie Regiment behält dauernd den
stamen „Kronprinz“. Der Erzherzog Albrecht
st derart erschüttert, daß sein Zustand seinen Leib-
arzt veranlaßte, die ganze gestrige Nacht bei ihm
zu wachen. Heute hat sich sein Zustand gebessert.
Wien, 1. Febr. Nach einer in der amilichen
„Wiener Zeitung“ im nichtamtlichen Theile er—
folgten Muteilung hat sih KronprinzRudolf
zurch einen Revolverschuß in den Kopf selbst den
Tod gegeben. Der Kronprinz zeigte in den letzten
Wochen mehrfach eine krankhafte Nerven⸗Aufregung.
Die Obduktion der Leiche des Kronprinzen ergab
eine Zerschmeiterung der Schädeldecke durch einen
Repolvrschuß.
Wien, 1. Febr. Amilich meldet die Wiener
Zeitung: Die gestrigen Mittheilungen ftützen sich
iuf erste Wahrnehmungen in der Umgebung des
Dahingeschiedenen. Von dieser Seite wurde, nach-
dem die Thür des Schlafzimmers erbrochen worden
war, bei dem Eintritt der Kronprinz Rudolph ent⸗
eelt im Bette gefunden; daher die Annahme des
Schlaganfalles. Der berufene Professor Widerhofer
ronstatirte jedoch sogleich in Meierling, daß am
dopfe des Verewigten eine betrüchtliche Wunde mit
rusgebreiteter Losloöͤsung der Schädeldecke und
Schädelknochen vorhanden, welche den sofortigen
Tod zur Folge gehabt haben mußte. Dieselbe
vurde ols Schußwunde constatirt. und an der