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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
ver St⸗ Jugberter Aex erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. 2 mal woͤchentlich mit Unterhaltungs⸗Vlatt und Mittwocht und Samftags mit
Uuftrirten Beilagen. as Blau loftei dierieljährlich 1AGO einschließlich Zragerlohn; durch die Post bezogen 1.4 75 4, einschließlih 40 ñ Zuftellungsgebüützr. Die
rnrückungsgebühr sar die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgi bei Inseraien aus der Pfalz 10 —, bei außerpfalzischen und solchen auf welche die Expedition
Auskunft ertheit, 1I3, Neklamen 30 . Bei 4maliger Einruckung wird nur dreimalige berechnet.
286.
Deutsches Reich.
Essen, 7. Dez. Heute Abend fand hier
eine Beratung der Werkbesitzer unter Vorsitz
des Reichstagsabgeordneten Dr. Hammacher statt.
Die Sperre ist aufgehoben. Die Einzelfälle
werden von den Revierbeamten untersucht. Es ist
somit alle Wahrscheinlichkeit vorhanden, daß die
Bergleute von ihren Ausstandsabsichten zurückstehen.
Essen, 7. Dezember. Im späteren Verlauf
der Vorstandssitzuug des Bergbaulichen
Vereins erschienen die Oberpräsidenten der
Provinzen Rheinland und Westsalen, der Berg⸗
hauptmann des Oderbergamtsbezirks, sowie die
Präsidenten der Regierung zu Düsseldorf und
Arnsberg. Oberpräsident Freiherr v. Berlepsch
erklärte nach Kenntnißnahme von den Beschlüssen
des Vorstandes: Nachdem der Vorstand beschlossen,
den Zechen die Aufhebung der Sperre anzurathen,
und die Vertreter der Essener Zechen gemäß der
Erkläruag des Direktors Krabler mit diesem Be⸗—
schlusse sich einverstanden erklärt haben, werde ich
den Vertretern der Bergarbeiter Fischer, Margraf,
Bollmann noch heute Abend oder morgen früh von
den Beschlüssen Kenntniß geben und ihnen dabei
eröffnen, daß, wenn die Bergleute des Essener
Reviers trotz der Erklärung den Streik beschließen,
ie sich jeder Sympathie von Seiten der Regierungs⸗
behörden begeben würden. Der Oberpräfident von
Westfalen schloß eine gleiche Erklärung bezüglich
der Bergleute Westfalens an.
Berlin, 7. Dez. Geichstag.) Bei der
Beratuug der Zolle und Verbravuchesteuern be⸗
naͤngeln Kuehn und Kroeber die gegenwärtige
Zoll⸗- und Sieuerpolitik. Holz richtfertigt die
deutsche Schutzzollpolitik; die Aufhebung des Vieh—
infuhrverbots sei unmöglich, da keine wesentliche
Preisänderung für Fleisch zu erwaten sei. Eine
Teuerung, wenn bestehend, sei nur vorübergehend.
Redner hofft, kein Reichstag würde die notwendigen
dandwirtschaftszölle beseitigen. Ri chert verdammt
jollständig die gegenwärtige Schutzzollpolitik, welche
zuch auf die fernere Weltmarktstellung Deuischlands
eine ungünstige Wirkung ausübe. Schazzekretär
Maltz ahn: Mehr als die Hälfte der Bevölkerung
Deutschlands lebe von der Landwirtschaft und habe
oon der Preiserhöhung infolge der Landwirtschafts⸗
zolle ihre Vorteile. Es sei stets Sorge der Staats-
leiter gewesen, die Produzenten zu befähigen, ihren
Lebensunterhalt zu bissern und ihre eigenen Be⸗
dürfnisse gut zu bezahlen. Die Mehrheit des Reichs—
tages sei damit einverstanden, die Zölle stärker als
vor 10 Jahren zu Reichseinnahmen heranzuziehen.
Freiherr v. Ellrichshausen, Graf Stolberg
und Frhr. v. Ow treten für die Zölle ein. Gras
dolstein tritt Boeckels (Antisemit) Behaup-
iung, der Zwischenhandel sei eine wesentliche Ursacht
der Teuerung, entgegen. Hoffimann⸗Königsberg
(nationalliberal): In Ostpreußen seien die Ernten
in den zwei letzten Jabren sehr zurückgegangen:
die Aufrechterhaltung der Zölle in der 1887 be⸗
cchlossenen Höhe sei fur den inländischen Konsum
bedenklich. Fischer-Augsburg führt aus, grade
der süddeuische Bauer verlange und verdiene Schutz-
zoll. Hierauf werden die Zoͤlle genehmigt. Es folgt
die Beratung über die Tabaksteuer. Dr. Bürklin
dittet mit den Erhebungen über die Lage des
Tabakbaues möglichst schleunig vorzugehen; der
Tabakbau gehe mehr und mehr zurück. Er empfiehlt
weiter Steuererlaß für den Tabakbauer; Menzer
pricht in gleichen Sinne. Ein Antrag auf Ver⸗
agung wird wiederum abgelehnt. Duvigneau
Montag, 9. Dezember 1889.
. Jahrg.
berteidigt die Ansicht, daß der Niedergang des
Tabakbaues zusammenhänge mit dem Wunsch nach
krhöhung des Eingangszolls auf fremde Tabake,
was nicht wünschenswert sei. Staatssekretär
Daltahn erwidert, die angestellten Erhebungen
seien noch nicht abgeschlossen. Die Wunsche der
Tabakbauer würden möglichst berücksichtigt. Die
segierungen wünschten Erhaltung des inländischen
Tabakbaues; Steuererlasse würden in der Höhe des
Schadens rückhaltlos gewährt werden, wenn auch
nicht in der von den Interessenten begehrten Höhe.
— Nächste Sitzung Montag 12 Ubzr. Fortsetung
der heutigen Beratung und Post⸗ und Telegraphen⸗
etat.
Berlin, 7. Dez. Auf eine Anfrage Seiner
Majestät des Kaisers über das Befinden Gmins
selegraphirt Major Wißmann unter dem 6.
Dezember nach Darmstadt: Emin geht es besser.
Fr bleibt in Bagamoyo und beauftragt mich, Ew.
Majestät zu sagen, daß seines Kaisers Glüchwunsch
die beste Belohnung für sein Arbeit sei. Er bitte—
mich, dafür seinen unterthänigsten Dank abstatten
zu dürfen.
wurde in feierlicher Prozession bei seiner elterlichen
Wohnung abgeholt und zur Kirche geleitet. — Zu
chönem Abschluß war gestern Abend den Musik⸗
freunden ein Konzert des katholischen Cacilien-—
dereins geboten, welches letzterem auch einen
iemlich starken Besuch brachte. Das vorher be⸗
annt gegebene Programm hatte die Erwartungen
»es Publikums gespannt und diese hat die Aus—
ührung in volem Maße erfüllt. So konnte denn
derr Pfarrer Zimmer mit Richt dem Verein und
einem Herrn Dirigenten Lob und Anerkennung
aussprechen und ein Hoch ausbringen. In seiner
Rede vergaß derselbe auch nicht Worte der Auf⸗
munterung, die sich vornehmlich an das Publikum
richteten, naͤmlich einer Aufmunterung zur Unter⸗
jtützung des Vereins. Von den sämmtlich korrekt
durchgeführlen Nummern wurden der gemischt Chor
„im Walde“, „Lied im Walde“ (Männerchor mit
Pistonsolo), die Ouvertüre aus „Zampa“ (fur
Piano zu 8 Händen) und das Duett „O wie
wunderschön ist die Frühlingszeit“ mit besonderem
Beifall ausgezeichnet.
* St. Inabert, 9. Dezember. Zum ersten
Male unseres Wissens machte die sog. Arbeiter⸗
Partei den Versuch, in St. Ingbert in die öͤffent⸗
liche Parteiagitation einzutreten. Einige Angehoͤrige
der Partei hatten auf gestern Nachmittag durch
den Wirth Herrn Horst in dessen Lokal dahier eine
Volksversammlung ausschreiben lassen, in der der
Kandidat für die Arbeiterpartei, Herr Ludwig
Mayer, über „die Reichstagswahlen und die Thätig⸗
keit des jetzigen Reichstags“ sprechen wollie. Zu
der Versammlung erschienen zwar etliche 20 Pir⸗
masenser, aber nicht viel über ein Dutzend Personen
von hier, die zudem, soweit uns bekannt, durchaus
nicht der Ansicht jener huldigen. Ein Herr Gustav
Roß aus Pirmasens wollte die Versammlung er—
oͤffnen, wurde aber durch den anwesenden Herrn
Bezirksamtsassessor Vollmar darauf verwiesen, daß
nur der Einberufer Herr Horst diese Befugniß
habe. Letzterer eröffnete dann die Versammlung.
Hierauf schritt man zur Wahl des Bureaus, das
jelbfiverständiich Pirmasenser und zwar die Herren
Roß, Bilau, Keidel und Kalkenbrenner bildeten.
Der 1. Vorfitzende Roß übernahm die Leitung, er⸗
suchte, daß soiche Personen, die das 21. Jahr nicht
überschritten hatten, das Lokal verlassen und bat,
daß wahrend der Rede des Herrn Mayer die An⸗
wesenden die Ruhe bewahren möchten, ferner um
genauen Bericht in der Prisse. Der auftretende
Ktedner erklärte aber, so sehr es ihn gefreut hätte,
hier vor Arbeitern zu sprechen, um so mehr de—⸗
daure er den schwachen Besuch, welcher die Ab⸗
haltung der Versammlung als nicht angezeigt er⸗
scheinen lasse, man wolle dieselbe auf einen andern
Tag und auch auf eine spätere Stunde verschieben.
Auch die Angehörigen des Bureaus Keidel und
Roß stimmten dem bei. Alle drei machten geltend,
daß sie mit den hiefigen örtlichen Verhältnissen
nicht vertraut gewesen seien und von den zur an—
beraumten Zeit hier staitgefundenen Leichenbegäng⸗
nissen leine Kenntniß gehabt hätten. Da von
keiner Seite hiernach eine Bemerkung folgte, schloß
der Vorsitzende die „große Volksversammlung“.
Wir glauben aber, daß die Herren, sollten sie
hren Versuch einer solchen hier erneuern, kaum
rgendwelchen Erfolg in unserer Bevölkerung werden
zu verzeichnen haben.
*— Soeben ist das von der Direktion der
bayer. Posten und Telegrophen veröffentlichte Ver⸗
zeichnis der in Bayern erscheinenden Zeit—
Auslaud.
Luxemburg, 7. Dez. Der Sekretär des
Königs der Niederlande, Devillers, ist zum
luxemburgischen Geschäftsträger in Berlien ernannt
worden.
Brüssel, 7. Dez. Repräsentanten—
tammer. Jakobs wirft Janson vor, er habe
die Aufmerksamkeit des Auslands angerufen. Seit
mehr als 25 Jahren sei er, Jakobs, politisch
chätig; als Abgeordneter der Mehrheit oder Minder⸗
heit oder als Minister habe er in verschiedensten
dagen allerlei erlebht; niemals habe er aber eine
solche Anrufung des Auslandes gehört. Janson,
dem dies vorbehalten gewesen, sei derselbe, der in
einer öffentlichnn Rede die Arbeiter aufgefordert
habe, sich ein eigenes Parlament zu bilden, welches
das Landesparlament vertreiben werde. Auf den
Fall Gaufier de Rasse übergehend, stellt Redner
Sautier als rebellischen Beamten hin, welcher
Schriftstücke gefälscht, oder solche entweder tendenziös
der Regierung vorbehalten oder an dritte Personen
ausgelicfert habe. Gautier wäre schon nach dem
ersten Sozialistenprozeß abberufen worden, wenn
nicht die Regierung in Voraussicht des zweiten
Proz sses den Vorwurf hätte vermeiden wollen,
Gautiers Zeugnis durch Absetzung zu schwächen.
Jakobs stellt den Antrag, dem Ministerium ein
Vertrauenspotum zu erteilen. Die Tagesordnung
don Jaktobs wurde schließlich von der Rechten gegen
die Linke namentlich mit 76 gegen 84 Stimmern
angenommen.
Lissabon, 7. Dez. Der Dampfer „Alagoas“
ist unter der alten Flagge Brasiliens mit Kaiser
Dom Pedro, der Kaiserin und der kaiserlichen
Familie nebst Gefolge an Bord, heute Vormittag
hier eingelaufen. Die hohen Reisenden verließen als⸗
hald die Schiffe.
—
eale und pfaälzische Nachrichten.
*St. Ingbert, 9. Dez. Am gestrigen
Tage trug unsere Stadt ein fest liches Ge«⸗
vand von Fahnen. Unsere Knappschaft feierte ihr
Barbarafest (Dankfest), wodei zugleich im katholischen
Hotteshaus Herr Bernhardinerpater Jakob Jußst
von hier seine erste Misse las. Gegen 10 Uhr
VBormittags begaben sich die Angehörigen der
cnappschaft in geschlossenem Zuge mit klingendem
Spiele zu den Kirchen. Auch der Primizian'