Full text: St. Ingberter Anzeiger

p Kehl. Eine menschenfreundliche 
und nachahmungswürdige Verfügung 
hat unser Oderamimann Dr. Reinhard erlassen. 
MNach derselben werden die Bürgermeister ersucht, 
dafür besorgt zu sein, daß diejenigen Wanderer, 
welche am Abend des 24. d. M. sich im, Octe 
melden, am 25. und 26. d. M.; diejenigen, welche 
am Abend des 31. d. M. eintreffen, am 1. k. M. 
auf den Stationen Verpflegung erhalten. Die 
Veipflegung soll an den gedachten Tagen eine 
bessere sein, als sie zu anderen Zeiten gewährt 
wird; insbesondere soll eine Zulage an Fleisch ge⸗ 
waͤhrt werden. 
p. Munchen. Seltenes Jubiläum. 
Am 19. Dez. l. J. beging die Generaloberin des 
Mutterhauses der barmherzigen Schwestern im 
hiesigen Allgemeinen Krankenhause, Frau M. 
Keginag Hurler das 50jahrige Jubiläum 
ihres Eintrifstes in den Orden. Außer vielen 
Glückwünschen von Nah und Fern erhielt die in 
allen Kreisen unserer Stadt hochverehrte Frau von 
der hiesigen Gemeindevertrelung eine Ehrengabe, 
bestehend aus zwei kunstvoll geschnitzten und ge⸗ 
faßten Lichter tragenden Engeln. — Aus⸗ 
Päanderung nach Afrika. Im nächsten 
Januar werden von hier ab über Genua 9 
Herren sich nach Ostafrika begeben und zwar 
saͤmmtlich an die Mandai⸗Bai in's Suaheli 
Sultanai oder, wie man gemeiniglich sagt: nach 
Wilu. Die Auswanderer sind Landwirthe und 
Handwerker, welche unter der Führuug des 
Äfrikareisenden Andreas stüntzel (aus Epp nreuth 
im Fichtelgebirge) nach dessen Plantagenstationen 
an der Mandai⸗Bai begeben und namentlich auch 
an dessen Dampf⸗Holzschneidesagewerk Beschäftig⸗ 
ung finden. 
Braunschweig, 23. Dez. Die Gräfin 
o. Civr y wurde mit ihrer Klage wider den König 
don Sachsen und den Herzog von Kumberland heute 
abgewiesen. [Die Klaͤgerin, eine Tochter des be⸗ 
kannten „Diamantenherzogs“ von Braunschweig, 
hatte auf Einweisung in gewisse Besitztheile der 
Hinterlassenschaft ihres Vaters geklagt.) 
Richt geringes Aufsehen erregten 
neulich in ihren neuen eigenartigen Uniformen in 
den Straßen Berlins einige Muglieder der Schutz⸗ 
truppe für Südwest-Afrika, welche bekanntlich 
letzter Tage von Hamburg nach Sandwichhafen 
abgereist sind. Die Tracht, Rock aus Manchester⸗ 
Cecd und hohe Schaftstiefel in Naturleder, mit 
—V0 
waldlerisch aus, ist aber den Verhältnissen sehr gut 
angepaßt, da die Kleidung gegen Dornen oder 
Temperaiurwechsel schützen soll. Die Mannschaften 
werden sogar, wie die Post wissen will, mit dem 
rauchlosen Pulver versehen, welches damit wohl 
zum ersten Male in einer Kolonie zur Anwendung 
dommen dürfte. Der Woermannsche Dampfer, 
welcher die Leute hinüber befördert, nimmt noch 
eine Menge von Ausrüstungsgegenständen mit, 
welche durch die Erfahrung sich als nothwendig 
gezeigt haben, u. A. auch Bohrmaschinen und 
Ihnliches Material zum Brunnengcaben und Berg— 
dau, da Haupmann v. Frangois einige Versuche 
anstellen will. Dagegen hat die Verwaltung der 
Linie es abgelehnt, das nöthige Dynamit zu ver˖ 
schiffen. Dr. Göring wird erst späater nach dem 
Schutzgebiet aufbrechen. 
pRatibor. In glanzvoller Feier wurde 
am 18. dss. in Gegenwart des Prinzen Egon 
don Ratibor, der Spitzen aller Behoͤrden und der 
Geistuchkeit aller Konfessionen der neue israe— 
litische Prachttempel eingeweiht. Die be— 
geisternde Weiherede des Rabbiners Dr. Blumenihal 
machte einen mächtigen Eindruck. 
Wien, 21. Dez. Kronprinzessin 
Stefanie und Erzherzog Wilhelm find 
an der Influenza erktankt, die auch am Theater 
fortgesetzte Stoͤrungen verursacht. Unter den Er⸗ 
krankten befindet fich Sonnenthal. Ein Erlaß der 
Statthalterei ordnete heute die Schließung aller 
Schulen bis nach Neujahr an. — Heute fanden 
die ersten Telephon⸗Sprechversuche 
zwischen Wien und Pest statt. 
F Brüssel, 21. Dez. Die Streikbeweg— 
ungq unter den belgischen Bergleuten greift um 
sich. Die Zahl der Streikenden beträgt ca. 3000. 
Familiennachrichten. 
Gestorben: in Saarbrücken Johann Adam 
Knipper, 82 J. a.; in Landau Fr. Anna Maria 
Zammerer, 81 J. a.; in Branchweilerhof Ding 
Hege, 32 J. a. 
Neueste Nachrichten. 
Muͤnchen, 28. Dez. Das Befinden des 
herrn Staatsministers v. Lutz hat sich so 
weit gebessert, daß Se. Exzellenz auf einige Stunden 
das Bett verläßt. Dagegen ist die Nachricht von 
einem beabsichtigten längeren Urlaub des Ministers 
und von einer Vertretung des Kultus⸗Etais durch 
den Finanzminister im Landtag vollstandig aus der 
Luft gegriffen. Amtlich wird den „N. N.“ dies bestätigt. 
Halle a. S., 28. Dez. Die Vorstände der 
Zart Uparteien beschlossen, den Rechtsanwalt Dr. 
Keil hier (nationalliveral) cls Kandidaten für den 
Reichstag auszustellen. 
Charleroi, 23. Dz. Der Streik der 
rohlengrudenarbeiter nahm heute Früh 
ine bedeuiende Ausdehnung an. In den Kohlen⸗ 
zruben Mambourg, Rochelle, Fleurens und Lam ·˖ 
zuesart ist ein vollständiger, in Amercoeur, den ver⸗ 
einigten Gruben Saceé. Madame, Paysdeliége, 
Trienkaisin, Baymont, Ormont und Bourbier ein 
seilweiser Streik ausgebrochen. Die Zahl der Strei⸗ 
kenden beträgt circa 3600 Für morgen wird eine 
vettere Ausdehnug des Streiks beflrchtet. Ruhe ˖ 
törungen fanden nicht statt. 
KTrosestantischer Gottesdienst. 
Am L1J. Feiertag vormittags210 Uhr, Vor 
vereitung zum hl. Abendmahl. 10 Uhr, Fest 
oredigt u.“ Feier des hl. Abendmahls. Text 
cut. ð*, 10 I. gied 96 
* Chorgefänge: 
1. z Christen, auserkoren, v. Herzog. 
2. Sdu mein Troft u. süßes Hoffen, v. Franck 
Nachmittags 8 Uhr, Christfeier für die 
Schulkinder. 
v —33—— «88 10 Uhr Fest— 
redigt. Text: -7. 
predite Het * 
Für die Redaksson veromwortlich F. X Demetz. 
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K. u. K. Hoflicf.) Zürich. 
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uimmt das ca. 70 Tausend Abonnenten besitzende Berliner 
Tageblatt und Handels⸗Zeitung unstreitig einen der 
rsten Plätze ein. Due hervorragenden Leistungen des, Berliner 
Tageblalt in Bezug auf rasche und zuverlässige Nachrichten 
iber alle wichtigen Ereignisse, durch umfassende besondere 
Drathberichte seiner an allen Weltpläthen angestellten eigenen 
dorrespondenten werden allgemein gebührend, anerkannt. 
In einer besonderen vollständigen Handels⸗-Zeitung wahrt 
das „Berliner Tageblatt“ die Interessen des Publikums, 
wie diejenigen des Handels und der Industrie durch un⸗ 
parteiische und unbefangene Beurtheilung. Unter Mit—⸗ 
arbeiterschaft gediegener Fachautoritäten auf allen Haupt⸗ 
Jebieten, als Litteratur, Kunst, Astronomie, Chemie, Tech⸗ 
aologie und Medizin, erscheinen im „Berliner Tageblatt“ 
regelmäßig werthvolle Original-Feuilletons, welche vom 
zebildeten Publikum besonders geschätzt werden. Das 
B. T. bringt ausfuührliche Parlamentsberichte, bei wichtigen 
Sitzungen in einer Extra-Ausgabe, welche noch mit den 
stachtzügen versandt wird. Ziehungslisten der Preußischen 
dotterie, sowie Effekten⸗Verloosungen. Militärische und 
Sport-Nachrichten, Personal⸗Veränderungen der Civil- und 
Militärbea inten. Ordens⸗Verleihungen. Reichhaltige und 
vohlgesichtete Tages-Neuigkeilen aus der Reichshauptstadt 
and den Provinzen. Interessante Gerichtsverhandlungen. 
— In den Theaterfeuilletons von Dr. Paul Lindau 
verden die Rufführungen der bedeutenden Berliner Theater 
einer eingehenden Beurlheilung gewürdigt, während in der 
Montags⸗Ausgabe des „Berliner Tageblatt—“: „Zeitgeist“ 
ich die ersten Schriftsteller mit gediegenen und zeitgemäßen 
teiträgen ein Stelldichein geben. Das illustrierte Witzblatt 
„ulk“ erfreut sich wegen seiner zahlreichen vorzüglichen 
Illustrationen, sowie seines treffend witzigen und humor— 
dollen Inhalts längst der ungetheilten Gunst der deutschen 
desewelt. Die „Deutsche Lesehalle“ bringt als „illustriertes 
Familienblatt“ unter sorgfältigster Auswahl des Stoffes 
leine, Herz und Gemüth anregende Erzählungen, sowie 
Auffätze belehrenden Inhalts. Fur Zerstreuung und Unter⸗ 
jaltung sorgen Rebuse, Räthsel, Skat-Aufgaben ꝛc. Die 
Mittheilungen über Landwirthschaft, Gartenbau und Haus— 
wirthschaft“ bringen neben selbstständigen Fachartikeln zahl⸗ 
reiche Rathschläge für Haus und Hof, so daß jeder Jahr 
zang, durch ein Sachregister vervollständigt, gleichsam ein 
werihvolles Rezept⸗ und Nachschlage⸗Werk bildet. Im 
säglichen Roman-Feuilleton des nächsten Quartals erscheinen 
jolgende hochinteressante Erzählungen: „Leidenschaften“ 
von Albert Delpit, „Der Antiquar“ von 
Victor Band, „Im Rebenschatten“ von Kon— 
rad Telmann. — Man abonnirt auf das täglich 
2mal in einer Abende und Morgen⸗Ausgabe erscheinende 
„Berliner Tageblatt und Handels-Zeitung“ bei allen Post⸗ 
anstalten des Deutschen Reiches für alle 5 Blätter zusammen 
rür 5Ml. 25 Pf. vierteljährlich. 
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Hierzu Illustriertes 
Sonntagsblalt“ Nr. 13.