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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
er Et⸗ Iugberter Freiger erscheint täglich mit Aubnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal vwöochentlich mit Unterhaltungs·Blatt und Riumochs und Samstags mit
afirirten Beilagen. aA Vien iostei dierieljährlih 1A 60 einschließlich Tragerlohn; durch die Poß bezoten , einschließlich 40 H Zustellungsgebuhr. Tie
ñcdungsgebühr fur die Agespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraien aus der Pfalz 10 ., be außerpfaͤlzischen und solchen auf welche die Expe dition
u e reieeeen 30 3. Bel Amaliger Ginrbaung wird nur dreimalige berechnet.
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7. 77
Samstag, 9. Februar 1889.
27 Jahrg.
Politische Uebersicht.
x In der Frage der Invaliditäts und
sUtersversorgung der Arbeuer ist von
t Reichstagskommission eine der wichtigsten Ent⸗
seidungen getroffen worden. Vorausgesetzt, daß
duftecht erhalten wird, bliebe allerdings zu be⸗
tgen, daß nach dem Inkrafttreten dieser Versicher-
ng der „Kampf um die Rente erst recht sich int⸗
deln würde. Die Rentengewähr soll nach dem
ehmigten Antrag Adelmann und Genossen in
agleicher Weise sich steigern. Die vier untersten
otlossen sollen im Laufe der Beitragsjahre bis
anem Rentengenuß von 50 Hundertsteln des
hrebarbeitsverdienfles emporsteigen konnen, die
zheren Lohnklassen nur bis zu 38. Der von den
mionalliberalen Abgeordneten Veiel und Siegle
erfochtene Antrag, alle Kategorien auf die 50
undertstel gelangen zu lassen, wurde von der Re⸗
jerung, die hierin namentlich durch das Centrum
ededt war, aufs lebhafteste bekämpft, namentlich
inter Hinweis auf die erheblich höhere Belastung
er Arbeiter und Arbeitgeber im Falle des Ver⸗
ahtens nach dem Antrag Veiel⸗Siegle. Das ist
un richtig, meint dazu das „F. J.“, daß, da der
deichzuschuß fixiert und für alle Verficherten in
llen Lohnklassen gleichgestellt ist, die eigene Leistung
er Arbeiter und Arbeitgeber in jeder höheren Klasse
uch um so viel höher sich stellen müßte. Die
degierungsvertreler mit dem Centrum machten Rech⸗
ungen hierüber auf, die aber nun durch Gegen⸗
echnungen der beiden Antragsteller widerlegt wer⸗
en sollen. Man wird die öffentliche Mittheilung
jeser Aufrechnungen abzuwarten haben, ehe man
en zuständigen Kreisen — das sind eben die Ver⸗
cherten selbst und die beitragspflichtigen Arbeit-
eber — die Frage vorlegen kann, ob sie die Last
ogleich ertragen wollen oder koͤnnen.
Der belannte Tagesbefehl des französischen
Obersten Senart findet leider in vielen Pa⸗
ser Blätter zustmmenden Widerhall. In einec
eftigen Wenduug gegen den deutschen Botschafter
Paris, Grafen Münster, bemerkt „Paris“:
das ist die beste Antwort auf die unwürdige
andlung des deutschen Botschafters, dieses uner⸗
itilichen Vertreters des unerbittlichen Wilhelm
“ Die „Französische Correspondenz“ erklart da⸗
4: Wir wollen hierzu zunächst nur bemerken,
aß die deutsche Botschaft überhaupt kein Visa zu
ttheilen oder zu derweigern hat. Ueber jeden ein⸗
nen Fall eines verlangten Visa wird unter Ein⸗
endung aller betreffenden Papiere an das elsaß-
athtingische Ministerium in Straßburg berichtet.
diesem steht ausschließlich und allein die Entscheid⸗
g über die Ertheilung oder die Verweigerung
ts Visa zu, und je nach der von Straßburg er⸗
Agten Anordnung verfährt die deutsche Boischaft.
die Botschaft ist also in Paßangelegenheiten aus-
ührende Behörde.
Die deutschen Behörden werden die Angelegen⸗
eit jetzt jedenfalls durch eine amtliche Veröffentlich⸗
ing klarstellen.
*Das Drama im Oesterreichischen Kaiser⸗
sause ist noch immer nicht aufgeklärt, trotz mancher-
ei Geruchte, welche sich daruber verbreiten. Man
neldet diesbezüglich aus Rom: Papst Leo XIII.
saußer den Eltern des verstorbenen Kronprinzen
»on Oesterreich vielleicht die einzige lebende Person,
elche jede Einzelheit betreffs des Todesfalles kennt.
* Heiligkeit hat vom Kaiser Franz Joseph ein
tivattelegramm von 2000 Worten empfangen, in
vdelchem, wie geglaubt wird, die Einzelheiten mit⸗
zetheilt sind, damit der oberste Pontifex beurtheilen
Inne, welchen Trost er dem beraubtem Vater be—
reffs des geistigen Zustandes des Sohnes spenden
ütfe. Papst Leo XII. erhielt die erste Nachricht
on dem tragischen Tode weiland des Kronprinzen
dudolf gegen 7 Uhr Adends. Ein Oifizier der
ldelswache erzählte wenige Stunden darauf in ver⸗
autem Freundeskreise, daß Se. Heiligkeit, als ihm
ie schredliche Mittheilung geworden, eine Zeit lang
sarr zu seiner Umgebung emporgesehen und sich
arauf wie krafllos in seinen Sitz zurückgelehnt
abe. Nachdem er sich gefaßt, griff er zur Feder
ind setzte eigenhändig eine Beileidsdepesche auf,
borin er auf das Haupt des Kaisers und der
daiserin den Trost und Segen des Himmels her⸗
ibflehte. Ein feierliches Totenamt wird auf sein
Zeheiß demnächst in einer Kirche der Stadt gehal-
en werden.
* Nachdem die Stellungnahme des Reiches zu
den Vorgängen in Ostafrika erfolgt ist, soll,
vie von unterrichteter Seite gemeldet wird,
das Emin Pascha⸗Unternehmen nunmehr ernstlich
in Zug kommen. Dr. Peters erhielt freie Wahl
in Bezug auf den einzuschlagenden Weg. Peters
vill mit 120 bis 150 Soldaten und etwa 500
Trägern vorgehen und gegen den 24. Februar seine
teise antreten
zanischen Gesellschaft zugegangenen Telegramm aus
Zansibar von heute Vormittag ist es den —A
ungen des Generalvertreters der Gesellschaft ge⸗
luungen, die Befreiung der von dem Rebellenchef
Buschiri gefangenen kaibolischen Benedictus⸗
Misfionäre gegen Lösegeld herbeizuführen.
Berlin, 8. Febr. Den letzten Nachrichten
—X— jedem Zweifel, daß
Zronprinz RKüdolf und Baronesse Ve tsera
Jemeinsam aus dem Leben geschieden sind. Die
Jeichen beider sollen Mittwoch fruh in Mayerling
bei einander gefunden worden sein. Die Wahr⸗
cheinlichkeit dieser Meldung wird noch bestätigt
zurch das letzte offiziösse Wiener Telegramm, in
velchem zwar jegliches Verhältniß des Kronprinzen
u einer Dame aus der Familie Auersperg und
Schwarzenberg geleugnet, indessen des Namens
Beisera, der doch in aller Munde schwebt, nicht
ẽ7rwähnung gethan wird. Das Verhälmmiß des
kronprinzen zur Baronesse Vetsera soll bereils
angere Zeit bestanden haben.
Ausland.
8
N
T.
Brüßssel, 7. Febr. In der Kammer er⸗
larte auf eine an ihn gerichtete Interpellation he⸗
reffs des jungsten Zusammenstoß 8 zwischen Gen⸗
aumen und Streikenden in Quenast der Mimister
des Innern, die Freiheit der Arbeit sei bedroht ge⸗
vesen und die bewaffnete Macht provociert
potden. Die eingeleitete Untersuchung werde er⸗
Jeben, wer die Verantwortung für den Zusammen-
toß trage.
Paris, 8. Febr. In unterrichteten Kreisen
zerrscht gar kein Zweifel an der Bestrafung des
Obersten Senarts. Dagegen ist die Nachricht fran⸗
ͤsischer Blatter, Graf Mün ster habe in dieser
Angelegenheit eine Unterredung mit dem Minister
vdes“ Aeußern, Goblet, gehabt, völlig erfunden, da
der Botschafier Goblet seit Mittwoch nicht mehr
gesehen hat.
Paris, 8. Febr. Die Lyoner Polizeibehörde
jat auf Befehl der Regierung ein neues Boulan-
zistenlied, das die Unterschrift „Nieder mit der
demmer“ traägt, mit Beschlag belegen lassen. —
Die Liberté behauptet, es sei die Rede davon, daß
ie Regierung wegen des Tagesbefehls des Obe r⸗
ren Senart im Parlament interpellirt werden
ollte. Der „Temps“ bringt über die Angelegen-
seit folgende Mitteilung aus Regierungskreisen:
Wir glauben zu wissen, daß Oberst Senart einen
imtlichen Verweis mit Eintragung desselben in die
Führungsliste erhalten hat. Der Kriegsminister ist
Ansicht, daß der Oberst, indem er durch einen
Tagesbefehl an sein Regiment Mitteilungen machte,
die dem Dienst fernstehen, gegen die Vorschriften
des Reglemenis verstoßen hat. Wir fügen hinzu,
zaß die deutsche Voischaft keinerlei Schritte in dieser
ZSache beim Minister Goblet gethan hat, die gegeu—
eiligen Gerüchte also falsch find.
Bern, 8. Febr. Zwischen dem A
rat und der Tessiner Regierung, welche
für die allgemeinen Wahlen vom 8. März Hunderte
iberaler Bürger von den Stimmlisten gestrichen,
chweben Verhandlungen betreffend die Ordnung
bieses die Ruhe des Cantons sehr gefährdenden
Zwischenfalls. Die Aufregung in Tessin ist groß.
Wien, 7. Febr. DasbelgischeKönigs-
paar ist heute Nachmittag 424 Uhr nach Brüssel
ibgereist. Auf ausdrückliche Bitte begleitete lein
Mitglied der kaiserlichen Familie dasselbe zum
Bahnhof
ãAeutsiches Reich.
Berlin, 7. Febr. Das „Berl. Tagebl.“
erzeichnet ein Gerücht, wonach König Lud-
viig U. von Bayern vor seiner Entmündigung
»inem Mädchen in Schwandorf eine Kassette mit
zum Teil politischen Briefen übergeben haben
oll. Die Kassette soll von dem Mädchen bei
inem Müuünchener Rechtsanwalt deponiert sein;
vegen Auslieferung derselben soll ein Prozeß be⸗
vorstehen (279).
Erzherzog Franz Ferdinand d
xst e, der nunmehrige zweitnächste Thronfolger in
Desterreich, wird sich in den nächsten Tagen vach
Braͤg begeben, wo er bekanntlich in letzter Zeit in
einer militärischen Stellung Aufenthalt hatte. um
icch bei seinen Vorgesetzten abzumelden und dann
einen dauernden Wohnsitz in Wien nehmen.
Berlin, 8. Febr. Reichstag.) Der Reichse
ag heendete heute die dritte Lesung des Etats, die
n zweiter Lesung gestrichenen 700000 M. (erste
Baurate für ein Postgebäute in Aurich) werden
vieder hergestellt. Staatssecretär Dr. v. Stephan
eilt mit, daß durch Einvernehmen mit England
vom 1. April d. J. ab die 40 Pfennig⸗Grundtaxe
ortfallen, die Worttaxe von 20 auf 15 Pfennig
jerabgesetzt und eine directe Verbindung hergestellt
verde, sodaß nunmehr 14 Linien zur Verfügung
tünden. Ebensolche Verhandlungen schwebten mit
»olland und Belgien. Ferner sei die Absicht vor⸗
sanden, einen directen Verkehr zwischen Hamburg
ind Liverpool herbeizuführen. Nach kurzer Debatte
vurde der ganze Etat gegen die Stimmen der
S„ocialdemokraten bewilligt und ebenso das Anleihe-
zesetz. Ohne Verhandlung wurden sodann die
Hetitionen nach den Anträgen der Budgetcommission
rledigt. — In erster Beratung wurde der Gesetz⸗
ntwurf, betreffend die Geschäftssprache der geticht-
ichen Behörden in Elsaß⸗Lothringen angenommen.
— Hierauf vertagte sih der Reichstag auf un⸗
estimmte Zeit.
Verlin, 8. Febr. Die marokkanische Gesandt⸗
chaft wurde gestern vom Reichskanzler empfangen
ind überreichte die für denselben destimmten Ge⸗
henke des Sultans. — Nach einem der Ostafri⸗