Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amisgerichts St. Ingbert. 
53 ot⸗· Jugberter Auzeiger“ erscheint täglich mit Auknahme der Sonn⸗ und Zeiertage. 2 mal wöochentlich mit Unterhaltungs Vlatt und Mittwocht und amstagt * 
55 X —— —— 1 2 *3 —— — durch erree Fyxe — aerdi “ Vece Tie 
Manuges e armondzeile oder deren Raum beträag useraien aus der Pfalz * außerpfalzischen und solchen auf welche die ditie 
viur Auskunft ertheill, 13 A, Meklamen 80 B. Bei 4maliger Cinruckung wird nn dreimalige berechnet. vw Erdevilen 
J 35. 
Montag, 11. Februar 1889. 
Deutsches Reich. 
Berlin, 9. Febr. In der Reichstagscommis⸗ 
jon für die Vorlage der Alters⸗ und Invalidenver⸗ 
herung wurden heute in der wichtigen Frage der 
hanisation sammtliche Gegenantrage abgelehnt 
im der Grundsatz der Regierungsvorlage ange- 
mmen, wonach Versicherungsanftalten durchl die 
hondesregierung für Communalverdände errichtet 
tden sollen. 
ne Serlin, 9. Febr. Die „Nordd. Allg. Zig.“ 
hemerit, die deutschen Behörden in Elsaß⸗Lothringen 
hanten unmoͤglich die Hand dazu bieten, Offizieren von 
det Gefinnung, wie Oberst Senart fie gegenD utschland 
uundgidt, Aufenthalt in einem Teile Deutschlands zu 
gesaten, dessen Beboͤlkerung von solchenOfficieren und 
ion der Presse Frankreichs alltäglich unter Kriegsdroh⸗ 
ungen beunruigt und verhetzt wird. Die,Nordd. Allg. 
gig.* meint, diejenigen Vater und Mütter, welche 
sonfahren, ihre Söhne im franzoͤsischen Heere für den 
unß taͤglich in Ausficht geftellten Krieg gegen ihre 
deimat dereit zu halten, moͤchten schließlich selbst 
nach Frankreich überstedeln und sich so den unge⸗ 
VYrien Verlehr mit e fichern. 
usland. 
Paris, 9. Febr. Der Kriegsminister de Frey⸗ 
inet hat ei Run dschrei ben an die omm an⸗ 
direnden Generäle der Armeccorps erlassen, 
in welchem es heißt: 
IqQ ersuche Sie, die unter Ihrem Befehl stehenden 
Luppen darauf hinzuweisen, daß alle politischen 
en een wche 3 se au 
mogen, untersagt find. enn ie Che 
nündlich oder sHriftlich an die ihnen untergeordneten 
ĩrupen wenden, so müssen sie fich jeglicher An⸗ 
dielung auf Politik, sei es auf die innere, sei es 
nif dußere enthalten. Ich habe die sehr seltenen 
Auzschreimngen hiergegen bestraft und werde die⸗ 
F btn, in Zukunft wiederholen, noch 
renger bestrafen. 
Paris, 9. Febt. Deputirtenkammer, 
achdem der Finanzminister das Budget für 1890 
vorgelegt, verliest der Abgeordnete Thomson den 
Jusschußbericht Uber die Abaäͤnderun g des Wahl⸗ 
eee Die Listenabstimmung. besagt der 
dericht, ergebe keine disciplinirte Mehrheit und ent- 
jiehe den Abgeordneten auch nicht den Einflüssen 
einer Wähler. Bei den nächsten Wahlen werde 
das dand einer Zweideuligkeit sich gegenuͤber sehen, 
die surchbare Folgen haben könne: denn die Feinde 
der Republik entblödeten sich nicht, eine republi⸗ 
cnische Maske aufzusetzen. Das Heilmittel sei in der 
nehen Bekanntschaft des Wählers und seines Ver— 
eters zu suchen, daher schlage die Mehrheit des 
—A — die Wiedereinführung der Arrondisse⸗ 
inadstimmung vor und beantrage, die Vorlage 
J Montag auf die Tagesordnung zu setzen. Dem 
gieungsantrage entsprechend, wird die Wahlvorlage 
— 3803 gegen 248 Stimmen für Montag, der 
—— mit 504 gegen 9 Stimmen für 
3 auf die Tagesordnung gesetzt. 
— 7 s, 9. Febr. In dem heuligen Hinisterrate 
d riegsminister Freycinet Aufschluß über den 
Dr Chateauroux. Ober st Senart, erllarte 
inister habe einen Verweis erhalten, weil er 
8 Bestimmungen des Reglements verstoßen 
— durch einen Tagesbefehl Dinge 
—* J habe, die dem Dieaste fernstͤnden. Der 
uͤn otschafter, flgte er hinzu, habe in der 
helegenheit dei ihm keinerlei Schriite gethan. 
mn Pest. 8. debre Es deriamen Tidza wolle 
eine Entlassung eintammen Dakßz das Ge⸗ 
such formell eingereicht, sei nicht gewiß. Tisza's 
Ztimmung nach seiner Rückkehr von Wien sei jedoch 
o unzuversichtlich gewesen, daß, falls das Entlaf⸗ 
ungsgesuch noch nicht überreicht sei, dasselbe doch 
u gewäaͤrtigen sei. 
Wajshington, 8. Febr. Präsident Cleveland 
eilte dem Congrefsse den Vorschlag Bismard's 
ur Wiederaufnahme der Conferenz vom Jahre 
1887 auf der Basis der Unabhängigkeit der Einge- 
zornen Samoas sowie der Gleichberechtigung der 
ontrahierenden Mächte mit. Ferner teilt er die 
Antwort Bayard's auf den Vorschlag mit. Bayard 
nimmt darin denselben an und fordert, daß ein 
Waffenstillstand eintrete und daß die deutschen Officiere 
angewiesen würden, dei kriegerischen Operatoinen, 
is ein Resultat der Conferenz vorliege, einzu⸗ 
tellen. 
Lokale und pfaälzische Nachrichten. 
*St. Ingbert, 11. Febr. Der gestern 
dom ebangelischen Kirchenchor veranstaltete Fam i— 
ienabend war von allen Bevölkerungsschichten, 
uuch von anderen Confesfionen Angehörigen, sehr 
zahlreich besucht und hewies wiederum, daß die 
Borstandschaft mit dieser Einrichtung einen glück⸗ 
üchen Griff gethan hat. Das Programm des Kon⸗ 
zerts zeigte Nummern, von denen man sich viel 
zersprechen konnte, und mit Anerkennung muß man 
gestehen, daß die Ausführung alle Erwartungen 
rfüllt hat. Die Chöre lösten ihre Aufgabe mit 
zroßer Sicherheit und der Zusammenklang war ein 
sehr reiner; so zeigten sich die Bestrebungen der 
Mitglieder und die unermüdliche Thätigkeit des 
Dirigenten Herrn Günther von Erfolg gekrönt. 
Die Einzelvorträge bildeten die Perlen des 
Konzerts, sie waren durchweg von den besten Kräf⸗ 
ten übernommen. Frau Bastian sang die Arie 
für Alt aus der Zigeunerin mit packendem Aus- 
druck und erfreute des weiteren die Hörer mit ihrer 
dewundernswerth klangvollen Stimme durch Vor— 
trag des „Pfälzerlieds“. Nicht minder anzuerkennen 
varen die Sopransoli, vorgetragen von Fräulein 
F. Eifler. Besonders das Wiegenlied von Aren⸗ 
son bot Gelegenheit, die Reinheit und den Umfang 
der Stimme genannter Dame zu bewundern. Bei 
dem Duett „Im Walde“ von Aht, gesungen von 
Frl. Eifler und Frl. M. Warth, offenbarte letztere 
eine prächtige Altstimme, wie auch das Duett mit 
zroßer Präzision erklang. Herr Bischoff hatte auch 
diesmal die Violin-Piecen übernommen und erntete 
ür sein ausdrucksvolles reines Spiel, die allge- 
jemeine Anerkennung. Daß es die Zuhoͤrer über⸗ 
haupt an rauschendem Beifall nicht fehlen ließen, 
ist wohl selbstredend. 
Dieser Familienabend des Kirchenchors brachte 
Allen einen großen Genuß. 
⁊ St. Ingbert, 11. Febr. Der hiefige 
ath. Kirchenbauverein ist seit gestern aus einem 
ethargieähnlichen Zustande, worin er sich längere 
Zeit befand, zu einem kräftig pulsirenden neuen 
Ldeben erwacht. Die außerordentliche Generalver⸗ 
ammlung desselben, welche gestern auf Anregung 
ꝛes Herrn Pfarrers und Inspektors Zimmer 
tattfand, war überaus zahlreich besucht und bekun- 
zete das rege Interefse, welches die hiefige kath. 
Bürgerschaft der Kirchenbaufrage entgegenbringt. 
Nachdem Herr Pfarree Zimmer in längerer Aus— 
ührung die Mitglieder des Kirchenbauvereines zu 
rneuerter Thätigkeit und Opferwilligkeit begeister! 
jatte, beschloß die Generalversammlung auf einen 
Rarichlsag deßs Hen. Einnebmers Mfer oins hessere 
24. Jahrg. 
Organisation des Vereines vorzunehmen und soge- 
annte Bezirksvorstände über eine gewisse Anzahl 
don Mitgliedern aufzustellen. Hiermit soll fich eine 
)emnachstge Versammlung des Ausschusses beschäftigen. 
Das Vereinsbdermögen beläuft sich nach der An⸗ 
jabe des Herrn Pfarrers auf 169,000 Mk., auch 
eien ihm von dem Hochw. Herrn Bischof noch 
10,000 Mi. in Aussicht gestellt worden, so daß 
nit den Zinsen dieses Kapitals und den Sammel⸗ 
Jjeldern des Vereins in 3-54 Jahren das Grund⸗ 
'apital auf 200,000 Mark sich erhöhen möge. Bei 
dieser Gelegenheit gedachte der Herr Redner auch in 
zankender Weise der bekannten Hochherzigkeit der 
herren Gebrüder Krämer, welche dem Baufonds 
zereits die Summe von 6000 Mk. überwiesen 
hätten, Andern solle dieses zur Nachahmung dienen. 
Was die Platzfrage anlange, so führte der Hr. 
Pfarrer des Weiteren aus, sei zu bemerlen, daß 
diese Frage eigentlich schon lange entschieden sei 
uind darum gar nicht mehr existiere. Der bekannte 
Bauplaßtz in der Oberstadt entspreche gerechten An⸗ 
'orderungen und sei von der Kgl. Regierung ge— 
nehmigt. Er köonne nicht jedem eine Kirche vor 
eine Thüre bauen. Sonderinteressen müssen bier 
n den Hintergrund treten. 
Gine weitere Frage, die Herr Pfarrer näher 
rusführte, betraf den Zeitpunkt, wann mit dem 
Baue degonnen werden solle. Er beantwortete 
zieselbe kurz dahin: Sobald als möglich. Der 
Bauplan sei auf 170,000 Mt. veranschlagt, und 
za das verfügbate Kapital diese Summe nahezu 
rreicht, so kͤnne ohne Bedenken der Bau in An⸗ 
griff genommen werden. Herr Kaufmann Fiack 
zemerkte dann noch unter anderem ganz richtig, 
daß der Hauptgrund, warum der Verein in letzter 
Zeit ewwas in seiner Thätigkeit nachgelassen habe, 
der sei, daß die Verwirklichung des Bauplanes in 
'ast unabsehbare Zeit gerückt war, daß mancher 
zlaubte, er werde es doch nicht mehr erleben, und 
daß mit dem Baue selbst auch der Opferfinn der 
ath. Bürger wachse. Ein Jeder ging befriedigt 
nach Hause, von der ficheren Hoffnung beseelt, daß 
r in 3—4 Jahren ein herrliches Gotteshaus em- 
porwachsen sieht zur Zierde unserer Stadt und zu 
NRutz und Frommen aller jener, die den Mangel 
eines solchen schon längst fühlten. — Ueberhaupt 
cheint mit unserm neuen Herrn Pastor auch ein 
neues thatkräftiges kathol. Leben in unsere Mitte 
eingezogen zu sein. Moͤge es ihm darum vergönnt 
ein, recht lange zum Segen der biesigen kath. Ge- 
meinde zu wirken. 
M St. Ingbert, 11. Februar. Die 
erste Hauptversammlung des „Gaänseflürchen⸗ 
Narren⸗Vereins war sehr stark besucht, 
wie dies auch bei den intecessanten Themas 
nicht anders zu erwarten war. Die Versammlung 
wurde präͤcis 8 Uhr 59 Min. eröffnet und gleich 
zur Wahl der Vorstände geschritten. Es wurden 
sodann gewählt: 1. ein Ehrenpräsident, 2. ein 
Viceprasident, 3. ein Redaktionsrat, 4. ein Ge⸗ 
heimrat und 5. ein Mußsikrat. 
Hierauf fand a. die Versteigerung der Neu— 
marki-Plätze statt. Das Ganze war in 4 Quad⸗ 
rate eingelheilt, welche unter sehr lebhafter Be⸗ 
teiligung um die höchsten Preise Abnahme fanden; 
besonders hohe Taxe wurde für das Kappus (J 
erzielt, weil die Buch handluug Reidiger mit der 
Fder'schen stark concurrirte. Gesammt-⸗Erlös 
19100 Mark. 
b. Die Wahl eines Kappus⸗Inspektors wurde 
auf allgemeines Nerlangen der Anwesenden hertagt