Full text: St. Ingberter Anzeiger

pfälzischen Bahnen in Bezug auf Pflichttreue und 
Zuverlässigkeit nur das allergünstigste Zeugniß aus⸗ 
stellen koͤnne. Wegen seiner so leichtsinnig und 
grundlos erhobenen Beschuldiungen wurde Heinrich 
Beckmann nach der N. Bʒz. zu einer Gefaͤngnißstrafe 
von 14 Tagen und in die Kosten verurtheilt. — 
Wir constatiren mit Vergnügen, daß dem Personal 
unserer pfälzischen Bahnen nicht nur eine so eclatante 
Genugthuung, sondern auch eine solche Anerkennung 
seiner Pflichttreue, Gewissenhaftigkeit und Zuver⸗ 
lässigkeit aus dem Munde seines Chefs geworden. 
- In der am letzten Sonntag in NReustadt 
abgehaltenen 46. Versammlung der pfälzischen 
Kreisgesellschaft des hayer. Architekten 
und Jugenieurvdereins wurde in dem Bericht 
über die Inventarisirung der Baudenkmale der 
Pfalz mitgetheilt, daß von dem Werke „Die Bau⸗ 
denlmale der Pfalz“ im Jahre 1887 keine weitere 
Lieferung erscheinen konnte, weil ein Mitglied der 
Redaktions⸗Kommission aus derselben ausgeschieden 
war. Derselbe wurde einstimmig wiedergewählt. 
Hierdurch ist nun auch das baldige Erscheinen der 
sechsten Lieferung genannten Werles gesichert, so 
daß in einigen Wochen die Abonnenten im Besitz 
derselben sein werden. Im Laufe der nächsten 
Jahre wird das ganze, 14 bis 15 Lieferungen um⸗ 
fassende Werk, nachdem in diesem Jahre noch eine 
weitere (siebente) Lieferung eischeinen wird, vollen- 
det sein. 
— Ludwigshafen, 18. Februar. Im 
Verlauf der Beratung des städtischen Voranschlages 
bewilligte unser Stadtrat 28,000 Mk. zur Erbau⸗ 
ung einer Turnhalle beim Schulhaus an der Oggers 
heimerstraße und erhöhte das Fixum des Stadi— 
Einnehmers Lieb von 8600 auf 4000 Mt. — 
Eine grundjätzlich wichtige Frage, nicht nur für 
hier, hat unser Stadtrat heute durch Verzichtleistung 
auf den Rekurs zum Verwaltungsgerichtshof zum 
Abschluß gebracht: Die Angelegenheit des Bahnbe⸗ 
diensteten Heivrich Klug von hier, der, wie bekannt, 
um das unenigeltliche Bürgerrecht nachsuchte. Nach- 
dem das Bezirksamt und nun auch der Regierungs⸗ 
senat in Speyer die Stadt abgewiesen, verzichtete 
diese bei der voraussichtlichen Aussichtslosigkeit auf 
einen weiteren Verfolg der Sache und damit er⸗ 
halten alle Bedienstete der Pfälzischen Eisenbahnen, 
schreibt man der „Pf. V.Zig.“, alle Zugführer, 
Jdolomotivführer ꝛc. das unentgeltliche Bürgerrecht. 
Zwanasversteigerung. 
Montag, den 25. Februar 
1389, Vormittags 9 Uhr, zu St. 
Ingbert in der Sterbebehausung 
von Philipp Klinck werden die 
nachgenannten Gegenstände zwangs⸗ 
weise gegen baare Zahlung versteigert, 
nämlich: 
1 Apparat zur Herstellung von 
künstlichem Wasser, 1 große Par⸗ 
thie Flaschen, Gummischläuche 
1 Wagen mit Zubehör, 1 Char. 
abanc⸗Pferdsgeschirr, 1 Parthi⸗ 
Dung, 100 Branntwein⸗ und 
Weinfässer von 100 -500 Liter 
Gehalt, 1 Lagerfaß von 1800 
diter Gehalt, 2 Faß Apfelwein, 
1 Parthie Kisten, 3 vollständig 
Betten mit Springfeder⸗ und 
Koßhaarmatratzen, 2 Bettladen 
l Kinderwägelchen mit Zubehör, 
1 Regulator, 1 polirte und 1 
sackirte Commode, 1 polirte Chif⸗ 
fonniore, 2 Kleiderschränke, 1 
polirter Waschtisch mit Marmor— 
platte, J lackirter Waschtisch, zwei 
viereckige Tische, 2 runde Zu—⸗ 
sammenlegtische, 2 Canapee, 6 
Rohrstühle, 1 Schreibtisch mil 
Briefableger, Oeldruckbilder, 8 
kleine und 1 großer Spiegel, 4 
Stühle, 1 Koffer, 1 große Par- 
thie Getüch, Vorhänge, 1 Küchen⸗ 
schrank nebst der ganzen Küchen⸗ 
einrichung, 1 Parthie Düten, 
sowie eine Masse sonstiger Gegen⸗ 
stände. 
St. Ingbert, den 20. Februar 1889 
Huber, 
tal. Gerichtsvollzieher. 
D 
E—Ifisehe 
eingetroffen. P. Fern. 
Fur unsere Stadt fällt die Angelegenheit schwer in's 
Gewicht. 
— Ludwigsbafen, 20. Febr. Die ma⸗ 
rokkanische Gesandtschaft, welche vor 
—X 
voller Audienz empfangen wurde, traf gestern Abend 
um halb 12 Uhr mit dem Schnellzug Köln⸗Bafel 
hier ein. Einiges Publikum hatte sich auf dem 
Bahnhof eingefunden, um die seltsamen Gäfte wäh— 
rend des Maschinenwechsels des Zuges zu sehen. 
Die Neugierde des Publikums blieb nicht unbe—⸗ 
riedigt, denn bald nach Ankunft des Zuges kroch 
einer nach dem andern der Herren von der Gesandt⸗ 
schaft aus seiner Ecke hervor und zeigte sich am 
Fenster. Auch ein „Interviewer“ hatte sich laut 
G.-A.“ eingefunden, um mit den Herren ein Ge⸗ 
präch anzuknüpfen, das dieselben gerne aufnahmen. 
Bei der Abfahrt des Zuges winkten die Herren 
yem Publikum freundlich zu; einer derfelben nahm 
ogar in Ermangelung eines Taschentuches das Ende 
eines Habit's — einen Mantel mit Kapuze — 
vomit fast Alle begleitet waren, und winkte damit 
um Abschied. 
Hendarmerie dingfest gemacht und dem Poujei 
angniß zugeführ worden. ge 
F Eine gelungene Dieb sahlsgeschicht 
rug fich in dem Orte Rottenburg Baden) 
kin Dieb drang in die Wohnung des Pfarru 
und verschloß hinter sich in dem Zimmer desselden 
die Thüren. Die Haushalterin befand sich 
»inem anstoßenden Zimmer und merkte an der Un 
ruhe des Hundes, daß in dem Zimmer des Pfarrei 
aicht Alles in Ordnung sei. Sie wollte in du 
Zimmer, die verschlossene Thüͤre versperrte ihr jedoh 
den Weg und lief fie deshalb, nichts Gutes ahnen 
in das Nachbarhaus. Hier traf sie zuerst ein— 
zeitweise geistestranken Mann, den sie in ð 
Wohnung des Pfarrers schickte. Derselbe folgi 
nuch der Aufforderung, muß aber wohl in d 
Aufregung einen Anfull seiner Leiden bekommn 
zaben, denn er lief plötzlich wie besessen aus dem 
gfarrhaufe durch das Dorf und hinter ihm ha 
die mittlerweile weiter herbeigerufenen Dorfbewohnen 
— Als man seiner habhaft wurde und der Jerthun 
ich aufklärte, hatte der wirkliche Dieb unter Nin 
aahme verschiedener Werthstücke das Weite gesucht. 
Dienstesnachrichten. r 
Siadt⸗Einnehmer Bortscheller in Landau wurde auf 
Ansuchen vom Antritt der Steuereinnehmerei Weben 
jeim entbunden und diese Einnehmerei dem Bezirhz 
amtsgehilfen Klein in Frankenthal übertragen. 
Reueste Nachrichten. n 
Muͤnchen, 20. Febr. Der Prinz und die 
Brinzessin Ludwig sind mit den beiden ältesten 
Töchtern nach Villa Reggio bei Florenz zu mehtr 
nonatlichem Aufenthalt abgereist. Der Prinz— 
stegent verabschiedete sich von denselben auf dem 
hahnhofe. 
Im nuͤchsten Monat wird, wie die „A. Zig. 
nitteilt, eine Neuauflage des Militärhandbuches für 
zie bayerische Armee erscheinen. Ferner er⸗ 
vartet man in militarischen Kreisen für das Früh 
ahr ein neues Exerzier⸗Reglement sür die Feldartilleri 
Generallieutenant v. Sauer, Gouvberneur der 
Festung Ingolstadt, weilt bekanntlich gegenwärtig 
in Berlin und ist dort vom Kaiser wiederholt aus 
gezeichnet worden. Man bringt die Anwesenheit 
des bayerischen Generals, welcher in der Waffen⸗ 
sechnik als eine Autorität gilt, mit der Frage der 
NReubewaffnung unseres Heeres in Zusammenhang 
Für die Redaktion verantmartlich F. X. Demeß 
VBVermirtes. 
F St. Johann, 20. Febr. Vorgestern ist 
— wie aus zuverlässiger Quelle verlautet — von 
Berlin, von maßgebender Seite, der Bescheid hier 
ingetroffen, daß die Kasernementsbauten 
—XEVO 
Terrain an der Mainzerstraße vom Burgardschen 
Zause bis zu dem weiterhin nach dem Stadtwald 
Uhrenden Wege. Nachdem diese Angelegenheit somit 
um Abschluß gelangt ist, werden bereits in diesem 
Jahr die zuerst erforderlichen Arbeiten vorgenommen 
verden. (S. J.S. A.) 
F Malstadt⸗Burbach, 20. Febr. Von 
inigen, an den Schlackenbergen sich aufhaltenden 
ZStrolchen wurde gestern Abend gegen 10 Uhr, ein 
junger ungefähr 16jähriger Arbeiter, der in 
Saarbrücken wohnt, auf seinem Heimweg, den er 
iber den Schanzenberg nehmen wollte, überfallen und 
»hne Grund geschlagen, worauf er wieder zurück⸗ 
lüchtete um durch Malstadt nach Saarbrücken zu 
zelangen; hiebei begegnete er unserm Gendarm Herrn 
HZerlach, der sich sofort mit ihm nach den Schlacken⸗ 
jergen begab, aber keinen der Strolche mehr dort 
inwesend fand. — Bevor sich dieser Ueberfall er⸗ 
eignete, waren schon drei Schlackenbrüder durch die 
säειαααQCM — —777 — — 
Gemüthlichkeit. 
Sonnutag, den 24. Februar,. Abends 8 Uhr im Oberhauser— 
chen Saale kommt zur Aufführung: 
Die Prinzessin von Kannibalien 
oder Rarrheit und Photographie. 
Burleske Operette in 2 Acten von Richard Genée. 
Nach derselben: 
Tanzunterhaltung. 
Nur Mitglieder haben Zutritt und müssen diese, sowohl Damen, als 
Zerren, ein närrisches Abzeichen tragen. 
Cotillon OVrden 
sind vorräthig in der Buchhbandlun— 
Demetz. 
Münchener Pferdeloose 
a Mk. L.-, 
Elfkirchenbauloose 
àa Mt. 2.-, 
Landauer Synagogen— 
loose 
a Mtk. 2.—, 
änd zu haben in der Buchhandlune 
Demen. 
Der NAusschuß. 
J. Eroße, allgemeine Geflügel- und 
Pogel-Ausstellung 
3. 24., 25. und 26. Februar 
tan SIEIübach 
im Saalt des Gaftwirthes Herrn L. Minnig (am Bahuhof). 
Eröffnung der Ausstellung am 23. Februar RNachmit 
ags 3 Uhr. 
Eintrittsgeld: Samstag 50 Pfg. und an den übrigen 
Tagen 30 Pfg. 
Zu recht zahlreichem Besuche ladet erqgebenst ein 
Der VOorStAnd. 
Authentische Enthüllungen 
über den Tod des 
Kronprinzen Rudolph 
von Oesterreich 
von B. Bc. 
Unter diesen Initialen verbirgt sich ein rühmlichst bekannter österreichischer 
Schriftsieller, welcher den höchsten Kreisen nahesteht und gerade aus diesem Um— 
ttande seinen Namen hier verbergen muß. Die Broschüre bringt hochinteressante 
und überraschende Einzelheiten, welche bisher nicht in die Deffentlichkeit ge— 
rungen sind. 
A VPreis des Buches Mk.1 
Zu beziehen durch die Buchhandlung emeéetæx. 
Druck und Verlag von F. X Demek n ⏑ 
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er Nare. Auker —V 
picht · n. Rßenmatlismru⸗ 
leidenden sei hiermit der echte 
Pain⸗-Expeller 
Anker als sehr wirksames 
Hausmittel empfohlen. 
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Für die 
Fastnachtszeit 
mpfehle ich meine große Auswable 
jumoristischen Coupleis als: 
Die Geburtsfeier beim Ren— 
ier Piefke. Der Raritäten 
ammler. Kasernenleben. Der 
Schornfteinfeger. Die musi 
alischen Klapphörner. Das 
heinzelmännchen. Die ver⸗ 
uinglückte Landparthie, sowie 
och viele andere. 
Auch sind humoristische Soloscenen 
derzetten und Maännerchör— 
‚orräthig in der Buchhandlung 
Demetz.