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Amtliches Organ des königl. Amisgerichts St. Ingbert. I
er „St Ingberter Anzeiger? erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und FSeiertage. 2 mal wöochentlich mit Unterhaltungs⸗ Blatt und Mittwochs und Samstags mit
— SS —— ee 1 * 60 * —— agree durch yege Veen —*8 iee — — Die
uͤcungsge oder deren Raum beträgi bei Inseralen aus der Pfalz 10 —, bei außerpfälzischen und solchen auf welche die —R
ziur Auslkunft ertheilt, 18, Neklamen 80 8. Bei 4maliger Einruckung wird nne dreimalige berechnet. jwelh dee
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— 53.
Seutsches Reich.
munchen, 2. März. Es sieht nunmehr fest,
General Fries mit dec Stellvertretung des
egsministers während dessen Urlaud betraut wird.
Zahl der demnächst ausscheidenden Generäle
ad auf sechs geschätzt; doch ist nicht ausgeschlofsen,
ß noch mehrere das Bedürfniß nach Ruhe fühlen.
hn Veränderungen in sonstigen Chargen steht noch
ts fess.
Vi 1. März. Wie verlautet, wird der
aiser Ende August den königlich großbritan nischen
pein London besuchen. Der Besuch wird
ermuthlich den Kaisermanövern unmittelbar vor-
gehen. Wie wir weiter hören, wird der Gegen⸗
üch des Zaren noch in der zweiten Hälfte
jeseß Monats erwartet; über den Ort der Zu⸗
mmenkunft sind noch keine en dgiltigen Bestimm-
ngen getroffen, die Wahl schwebt zwischen Berlin
ad Kiel. Der König von Italien wird
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edelung nach Schloß Friedrichskron erwidern.
Berlin, 2. März. Der am 9. März im
halais der Kaiserin Augusta stattfindenden Trauer⸗
eier werden nur die Mitglieder der koͤniglichen
milie, die badischen Herrschaften und die Flügel—
djutanten, welche am Todestage Kaiser Wilhelms
im Dienst waren, beiwohnen.
Berlin, 2. März. Der Schaden, welchen die
eutsche ostafrikanische Plantagenge—
ellschaft durch den Aufstand in Ostafrika er⸗
iten, dürfte nicht, wie anfänglich gemeldet wurde,
uä Millionen, sondern höchstens a Million be—
ragen.
Der Verein süddeutscher Baumwollindustrieller
at sich gegen die Gründung eines Feuerver—
icherungs ver bandes deutscher Fabriken aus⸗
esprochen.
Ausland.
kuxemburg, 2. März. Der Vorstand der
ammer hatte gestern eine Besprechung mit der
jegierung zur Beratung von Maßregeln für den
zall de Thronerledigung.
Paris, 2. März. Deputirtenkammer.
ach einer lebhaften Debatte über die Patriotenliga
därt Präsident Méline, der Abgeordnete Mirillon
eantrage solgende Tagesordnung: „In dem
lertrauen, daß die Regierung mit Thatkraft und
estigkeit die Gesetze anwenden und die Unterneh⸗
ungen der Aufrührer unterdrücken werde, geht
e Kammer zur Tagesordnung über.“ Nach
gigen persönlichen Bemerkungen wird ein Antrag
af Uebergang zur einfachen Tagesordnung mu
51 gegen 218 Stimmen verworfen und darauf
eVertrauensTagesordnung Mirillons
it 348 gegen 220 Stimmen angenommen. Die
ammer vertagt sich alsdann bis Donnerstag.
vokale und pfälzische Nachrichten.
»St. Ingbert, 4. März. Die von der
armonie“ vorgestern Abend im Café Becker
tanstaltete Faschings⸗Unterhaltung war sehr zahl⸗
ich besucht und forderte eine Füle von närrischen
tzeugnissen dec Geister zu Tage. An der einen
uͤngsseite des Saales, der überhaupt in geschmack-
eler Dekoration prangte, hatte auf einer Estrade
tinz Carnebal mit dem närrischen Ministerium
latz genommen, alle in pruͤchtigen grun und roth
cheillen Costümen. Nach einem Willkommengruß
3 Prinzen an die erschienenen Närrinnen und
arten nahm das Programm seinen Anfang durch
»c mit großer Fertigkeit vorgetragene Klavierpiece,
velcher sich urkomische Duette anschlossen, worin
wei der niedlichsten sechzehnjährigen“ Damen ihre
denntnifse über Arrangement eines Kaffekränzchens
ustauschten, jede mit dem unwiderstreitbaren Satze
deweisend: „Ich bin sechszehn, ich muß's wissen“.
Als Hauptstück des Abends kam siodann Körners
zosse „Der Nachtwächter“ zur Aufführung und
war mit einer Wirkung, wie sie sich für dieses
östliche Mittel gegen Trübseligkeit nicht besser dae⸗
tellen konnte. „Männer und Mädchen“ ließen fich
urch hübsche Fürsprecherinnen vertreten und die
dortheile (7). ihrer Erziehungsmethode ins rechte
zicht setzen. War schon durch all diese Anregungen
»ie Stimmung der Versammlung die einzig richtige,
as heißt vollstündig närrische geworden, so konnte
s nicht fehlen, daß die zeitgemäßen Vorschläge und
Berichte der einzelnen HH. Minister eine laute Zu⸗
timmung fanden, von ersteren besonders der Be⸗
icht des Kultusministers über eine vorzügliche Ein⸗
ichtung, welche einem Angehörigen der Narrhalla
in unentgeltliches, 60 Minuten währendes Orgel⸗
spiel verschaffte, und der Vortrag des Justizministers
üter die menschenbeglückende Wirkung der Kaffe⸗
ränzchen. Hauptanträge brachten ein der Finanz⸗
ninister auf Einführung der Junggesellensteuer und
der Kriegsminister, der verlangt: Wer mit andern
Waffen als Knallbonbons schießt, kommt ins Loch.
An dieser passenden Stelle sei auch gedacht der
Irden, womit Se— Närrische Hoheit einige seiner
Unterthanen auszeichnete als Musikorden, Tugend⸗
rose, Hahnenorden, Tapferkeitsorden für schnelles
lusteißen ꝛc. ꝛc., welch letzterer zwar erst in vor⸗
zeschrittenerer Zeit verliehen wurde.
Nach diesen interessanten politischen Fragen
vurde die Aufmerksamkeit gefesselt durch eine grau⸗
ige Moritat, welche sich im intimsten Kreise ab⸗
pielte und am besten mit einer „Mäuse-Jagd“
yerglichen werden mußte. Auch ein Raritätenkasten
and sich vor, dessen Inhalt Sachen bildeten, welche
m letzten Jahre von manchen bergessen wor⸗
den waren oder die sich als hauptsächlich empfehlens
verih erwiesen. Ein großer Rommel mit der
Trommel führte die verschiedenen Lagen vor, in
»enen das Sprichwort zur Geltung kommt: Jetzi
geht's los, ganz famos. Und wirklich ging's zum
Schluß noch einmal ganz famos los, denn in einem
omischen Gedichte erfuhren Vorgänge und Einrich-
rungen in der Stadt St. Ingbert eine liebevolle
Beleuchtung. Damit waren der Muse der Dicht⸗
unst genugEhren erzeigt, und nahm die Muse derTanz⸗
unst das Szepter in Beschlag, das sie dann bis
zu später oder vielmehr früher Stunde schwang.
Man spricht aber davon, daß auch Bacchus und
ßambrinus noch zu ihren Opfern kamen. So
verden denn Götter, Närrinnen und Narren zufrie⸗
»en sein mit dem Verlaufe des Abends. Er war
hnen gewiß sehr angenehm, denn in der Narrheit
var System.
* St. Ingbert, 4. März. Wir brachten
vorgestern eine Nachricht aus Zweibrücken, wonach
in den ersten zwei Monaten dss. Is. dorten 55
heburts- und 51 Sterbefälle vorkamen. Dem—
jegenüber können wir heute mittheilen, daß in dem
zleichen Zeitraum (59 Tage) auf dem Standesamt
St. Ingbert registrirt wurden 107 Geburisfälle
und 78 Sierbefälle. Der Ueberschuß der Geburten
heträgt also hier 29 gegen 4 in Zweibrücken. Es
jei hierzu noch ergünzend angefügt, daß vor dem
ziesigen Standesamte im Januar und Februar 16
)eirathen vollzogen wurden, während der 17. Fal
nereiis im März zu verzeichnen war.
1. **Die gestrige Vorstellung des Schnellläufers
Hrn. Dibbels hatte eine kolossale Menschenmenge
angezogen. Die ganze Umlaufftrecke, welche der
Schnellläufer zurücklegte, war von den Reiden
der Zuschauer umsäumt und von solchen auch die
Fenster der umliegenden Häuser dicht besetzt. Sechs
Minuten vor halb 4 Uhr begann nach einem
Trompetensignal der Dauerlauf des Hrn. Dibbels.
In 50 Minuten umlief derselbe den bestimmten
Raum 34 Mal. Wenn auch bezweifelt wurde,
daß jede Runde ganze 600 Meter betragen habe,
so hat Hr. Dibbels auch statt den angekündigten
60 Minuten nur 50 Minuten gebraucht und zwar
bei mehr als 30 Runden. Immerhin bedeutet dies
eine große Leistung. Nach Beendigung seines Lau—
fes gab Hr. Dibbels noch ein kurzes Stück auf
seiner Trompete zum Besten, was gewiß auf eine
kräftige Lunge schließen ließ.
*— Ein Monat ohne Neumond war der
verflossene Februar. Bekanntlich vollendet der Mond
in 29 Tagen 5 Minuten seine verschiedenen Phasen.
Da nun der letzte Neumond am 831 Jonuar siatt-
fand, so konnte in dem diesjährigen Februar die
angeführte Mondphase nicht eintreten. Dieselbe Er⸗
scheinung, ein Monat ohne Neumond, fand im
Jahre 1767 statt.
— Zweibrücen, 4. März. Gestern trugen
die Mannschaften des hier liegenden Bataillons zum
ersten Mal den neuen Hehm.
— Kaiserslautern, 3. März. Doppel—
selbstmord. In anscheinend entsetzlicher Verblen—
dung haben heute Vormittag gegen b 11 Uhr hier
zwei junge noch vor Kurzem hoffnungsfreudige
Menschen sich selbst den Tod gegeben. Der 25 Jahre
alte Eisenbahnschaffner Michael Schmidt, der seit
einigen Wochen nach hier versetzt war, hatte die
20jaͤhrige Josephine Fischer von Speyer zur Braut
und beabsichtigte das junge Paar, sich in einigen
Wochen zu verheirathen. Schmidt soll sich nun in
letzter Zeit einige Dienstwidrigkeiten haben zu Schulden
fommen lassen und mußte er aus diesem Grunde
mit dem 1. d. M. aus seiner Stellung ausscheiden.
Die jungen Leute glaubten wahrscheinlich hierdurch
ihre Zukunft gefährdet, weßhalb der unselige Ent—
schluß zu einem gemeinsamen Selbstmord in ihnen
gereift sein mag. Gegen halb 11 Uhr heute Vor—
mittag hörte eine im obern Stock bei der Hauswirthin
Schmidis wohnende Frau zwei Schüsse und als man
dann von der Wohnung der Quartiergeberin aus
in das Zimmer Schmidt's eintrat, bot sich dort ein
erschütternder Anblick. Im Bett lag das Braut—
paar als Leichen; vorn lag Schmidt mit dem Bein—
kleid und Unterkleidern angethan, mit einem Revolper
in der Hand und einer Schußwunde im Herzen,
welche den Ausfluß von Blut aus dem Munde zur
Folge hatte. Josephine Fischer lag mit weißen
Strumpfen, weißem Unterzeug, mit Hemd und Bett⸗
jcke bekleidet hinten im Bett und hatte eine Schuß—
wunde in der linken Schläfe, aus der nur wenig
Blut ausgetreten war. Die Leiche des Schmidt
wurde zuerst nach der Friedhofshalle verbracht und
muthmaßte man anfänglich einen Mord und Selbst—
mord, doch als gegen 1 Uhr die Leiche des jungen
Mädchens abgeholt wurde, zeigte es sich daß auch
sie einen Revolver in der Hand hielt, dessen Lage
unzweifelhaft gleichfalls auf Selbstmord schließen
ließ. Auf dem Tisch lagen eine Photographie der
Fischer, ein in Sammt gebundenes Geberbuch, 5
Zriefe des Schmidt an seine Angehörigen, 4 Brieft
einer Braut an ihre Verwandten, die Militär⸗ und
Dienstpapiere Schmidi's, auf die er mit festen Zügen