Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
her „Et⸗ Ingberter y erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn-⸗ umd Seiertage. 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs· Blatt und Mitwochs und Samstags mit 
firirten Beilagen. as vlau ioftel dierieljahrlich A 6 crinschließlich Tageriohn; durch die Pofi dezogen 14 75 -, einschliezlig 40 Zuftellungsgebühr. Tie 
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24. Jahrg. 
M 64. ** 
Samstag, 16. März 1889. 
Politische Uebersicht. 
⸗2Die Befreiung der bahyerischen 
ntissionare aus der Gefangenschaft der Araber 
J erfolgt. Hiezu bemerkt der „Hannov. Cour.“: 
Die Befreiung der Gefangenen, die man vielleicht 
mit der Einschüchterung der Aufständigen durch 
sre lette große Niederlage in Bagamoyo in Zu— 
ammenhang bringen darf, wird überall in Deuisch⸗ 
and die größte Befriedigung erwecken, zumal fie 
zuch für die Bewegungsfreiheit des Hauptmannes 
Wißmann ein böses Hinderniß aus dem Wege ge— 
dumt hat. Durch die Nachricht erhalten, nebenbei 
demerkt, wieder einmal die englischen Drahtberichte 
uus Sanfibar eine eigenthümliche Beleuchtung, denn 
iese Bcerichte bemühten sich noch vor wenigen Tagen, 
nie Lage der Gefangenen infolge einer unnachgiebigen 
haltung des deutschen Admirals als vöollig hoff— 
zungslos darzustellen. 
* Es ist nicht ausgeschlossen, daß dem deutschen 
steichstage noch in der gegenwärtigen Session 
eiin Gesetzentwurf, betreffend die Bestrafung des 
diehwuchers, zugehen wird. Erörterungen über 
diesen Gegenstand finden bereits im Bundesrathe 
jatt. Der Entwurf dürfte sich an die Strafbe⸗ 
simmungen gegen den Feldwucher eng anlehnen. 
* In dem Reichsjustizamt isi bekanntlich 
chon vor einiger Ziit ein Gesetzentwurf, betreffend 
as Lagerhauswesen, ausgearbeitet worden. 
dieser Gesetzentwurf — schreiben die „Berl. Pol. 
hacht.“ — betrifft zunächst die Regelung der 
Frage der Lagerscheine (Warrants), welche schon 
aͤngere Zeit Gegenstand der Erörterung ist, und 
s sind mehrfach sachverständige Gutachten in der 
Sache eingefordert, insbesondere auch von dem 
Reichsbank-Direktorium. 
Der Gesetzentwurf soll fich indeß nicht auf 
iese Frage beschränken, sondern es unternehmen, 
ie techtlichen Berhältnisse des gesammten Lager⸗ 
auswesens einheitlich zu regeln. 
Sobald das Genossenschaftsgesetz im Reichstage 
Aurchberathen sein wird, sollen über den Entwurf 
lommissarische Verhandlungen zwischen Vertretern 
des Reichsjustizamts, des Reichsamtes des Innern 
und des preußischen Handelsministeriums stattfinden. 
An den Berathungen soll auch der als Autorität 
auf dem Gebiete bekannte Vizepräfident des Reichs⸗ 
dandirektoriums Dr. Kosch Theil nehmen. 
Deutsches Reich. 
Darmstadt, 15. März. Der Großher— 
309. der Erbgroßherzog, sowie die Prinzessin 
Alix find heute Morgen wohlbehalten aus Pelers- 
zutg hier eingetroffen. 
Stuttgart, 15. März. Die Abendblätter 
eglückwünschen den mildgefinnten, versöhnlichen 
dischof Hefele von Rottenburg zu feinem 
worgigen 80. Geburtstage. Der „Staaisanzeiger“ 
cteidt: Nicht blos die Katholiten, sondern das 
enze württembergische Volk achtet den ehrwürdigen, 
anilden Priester, den gefeierten Gelehrten, den Freund 
xs consessionellen Friedens, den ireuen Unlerthan 
xs Königs hoch! 
Berlin, 14. März. Die Arbeiten der Reichs- 
agelommission für den Gesetzentwurf der Allers⸗ 
und Indalidenversicherung sind soweit gefördert, 
uß die Kommission wahrscheinlich Morgen ihre 
derathungen wird beenden ibnnen. Heute gediehen 
ne Verhandlungen bis zu 8119 K. Es rübrigi 
ut noch die Berathung der Schluß-, Straf⸗- und 
Kdergangsbestimmungen, Bei der Berathung der 
Uunmungen über Rentensparkassen äußerte 
iich Staatssecretär v. Bötticher dahin, daß, wenn 
Werth auf diese Rentensparkassen gelegt würde, die 
nerbündeten Regierungen keinen Widerspruch dagegen 
rheben würden, und daß er selbst für diese Ein⸗ 
eichtung im Bundesrathe eintreten werde. 
Die „Kreuzzeitung“ kündigt eine parlamentarische 
Aktion der Konservativen behufs der Beseitig- 
ung des Privilegs der Reichsbank an. 
Berlin, 15. März. Reichstag. Der 
Reichstag nimmt den Antrag Singer auf Einstellung 
des Strafverfahrens gegen Grillenberger an. Bei 
der ersten Beratung des Nachtragsetats be— 
antragt v. Bennigsen Verweisung an die Budget- 
ommmission, nachdem der Staaissecretär von Maltz⸗ 
ihn den Etat begründet hatte und nähere Aus— 
künfte in der Commission zusagte. Richter spricht 
zegen die Vermehrung der Artillerie, sowie gegen 
die Zweiteilung der obersten Marinebehörde. v. 
Behr-Helldorff spricht für die Bewilligung; Bebel 
dagegen. Windthorst hält den Nachtragsetat nicht 
ür, vereinba mit den bei der Septennatsverhandlung 
abgegebenen Erklärundgen der Regierung. Der 
riegsminister erwidert, durch das Septennat sei 
naur die Präsenzziffer festgelegt, welche durch die 
Vorlage nicht verändert werde. Die Bespannungs⸗ 
verhältnisse der französischen Armee seien besser als 
die unserigen; niemand werde zulassen wollen, daß 
man der glorreichen Entwicklung des letzten Jahr— 
zents wieder verlustig gehe. Contreadmiral Häus— 
ner hebt hervor, durch Trennung der Verwaltung 
»om Obercommando der Marine (die bisher nur 
n Personalunion bestanden) trete keine Schädigung 
ein. Das Obercommando habe bisher schon nicht 
unter dem Reichskanzler sondern unter dem Befehl 
des Kaisers gestanden. Es habe mit der Ppolitil 
nichts zu thun. An der weiteren Debatte nahmen 
der Abgeordnete Richter, der Kriegminister, Kalle, 
Windthorst und Bebel teil. Das Haus verwies 
den Etat an die Budgetcommission. Nächste Sitzung 
morgen 2 Uhr. Tagesordnung: Kleinere Vorlagen. 
Nom, 14. März. Der Geburtstag des 
dönigs wurde in Rom und den Provinzen durch 
Truppenrevuen und vielfache Festlichkeiten begangen. 
WVo sich das Königspaar zeigte, wurde es von der 
zevötkerung Rom's auf das sympathischste begrüßt. 
Imm 4 Uhr fand durch den König, im Beisein der 
königin und des Kronprinzen die feierliche Grund- 
teinledung des Justizpalastes statt. 
Rom, 15. März. Anläßlich des Geburis- 
estes König Humberts gab Ministerpräsident 
CSrispi ein Festmahl, zu dem sämmtliche Diplo⸗ 
naten, Minister und die Präsidenten des Parlaments 
eladen waren. Der russische Botschafter Baron 
extüll sprach als Aeltester des diplomatischen Corps 
den Trinkspruch auf den König, Crispi auf die 
Oberhäupter der verbündeten und befreundeten 
LBölker, auf deren Glück und das Glück ihrer Völ- 
r. — Dem Sultan von Obbi ist der von ihm 
nachgesuchte Schutz Italiens, der durch den italie— 
nischen Consul in Sansibar auszuüben ist, zuge⸗ 
ichert worden. 
Wien, 14. März. Kaiser Franz Josef 
richtete an den Zaren anläßlich des Jahrestages 
einer Krönung eine in herzlichen Worten abges 
'aßte Gelückwunschdepesche und empfing aus dem 
nämlichen Anlasse Basily, den russischen General- 
onsul in Budapest. — Erkönig Milan reist in der 
Montag⸗Nacht mit dem Orient-Expreßzug nach 
Budapest. 
Belgrad, 15. März. Vor seinem Eintritt 
n die Regentschaft, stellte Prot itssch die Beding⸗ 
ang, daß die frühere Königin Natalie nicht zurüch⸗ 
kehren dürfe, worauf ein vom Könige, den Regen⸗ 
len und dem früheren Ministerium unterzeichnetes 
Protokoll angenommen wurde, demzufolge die Kö⸗ 
nigin weder in der Nähe, noch aus der Ferne 
einen Einfluß auf die Erziehung des Königs Aleu- 
ander aäusüben dücfse. Zugleich wandte sich die 
serbische Regierung an die russische Regierung mit 
dem Ersuchen, die Königin durch Ausüübung eines 
zewissen Druckes von der Rückkehr nach Serbien 
abzuhalten; dies wurde auch zugesagt. 
Washington, 14. März. Zu Verkretern 
der Regierung der Vereinigten Staaten auf der in 
Berlin stattfindenden Samoa:Conferenz wur—⸗ 
den John Kasson, William Phelps und 
Beorge Bates ernannt. 
Ausland. 
Brussel, 14. März. In militärischen Kreisen 
derlautet, daß die vier belgischen Armeekorps⸗ 
ommandanten, Generale Brialmont, Vandersmissen, 
Joly und Nicaise, welche wegen ihrer neulichen 
Interbention in der Heeresreformfrage einen in— 
direkten Tadel durch den Kriegsminister General 
Pontus erfuhren, ihre Demission einreichen würden. 
die heutige „Chronique“ meldet, daß ihr Rücktritt 
zereiis erfolgt sei. 
Paris, 15. März. Auch heute Vormittag 
'anden wieder Haus suchungen bei Mitgliedern 
zer Patriotenliga statt. Bei einem Redakteur des 
„Observateur Francais“ sollen belastende Briefe 
Zoulangers gefunden worden sein, und die Zeitung 
„Paris“ will wissen, daß bei Abtheilungsvorstehern 
der Liga in Paris wichtige Schrifistücke mit Be⸗ 
ichlag belegt seien, die dem Proceß große Tragweite 
geben würden. 
Bern, 15. März. Der Bundesrath wird 
bei den europäischen Industrie ⸗Staaten anfragen, 
ob sie geneigt seien, die Zusammenkunft betreffend 
die internationale Fabrik- und Arbeiter— 
schutzgesetzgebung zu beschicken. — Die erste 
idgenössische Kunstausstellung findet im Sommer 
1890 statt. 
Bern, 15. März. In einer außerordentlichen 
Sitzung des Bundesrathes erfolgte die Billigung 
aller bishexigen Maßregeln des eidgenössischen Kom⸗ 
nissärs Obersten Borel im Tessin. 
Lokale und pfälzische Nachrichten. 
*St. Ingbert, 16. März. Es wird uns 
eider etwas verspätet mitgetheilt, daß Herr Bürger⸗ 
neister Heinrich zum Geburtstage Sr. Kgl. Hoheit 
des Prinzregenten Luilppld im Namen der Be⸗ 
yölkerung St. Ingberts durch ein Telegramm die 
Hlückwünsche darbrachte. Darauf empfing Herr 
Zürgermeister folgende Antwort, welche gewiß all— 
zemeine Freude hervorrufen wird: Herrn Bürger- 
neister Heinrich, St. Ingbert. S. K. H. der 
Brinz⸗ Regent lassen den Einwohnern von 
S5t. Ingbert, von deren treuen Anhänglichkeit 
Werzeugt, für die durch Ihr Telegramm zum 
Ausdrucke gebrachten Glückwünsche Allerhöchst Ihren 
zuldvollsten Dank entbieten. 
Frhr. Freyschlag von Freyenstein. 
* St. Ingbert, 16. März. Gestern ging 
der Termin für die Anmeldungen zur neuen Poli⸗ 
eidienerstelle hier zu Ende. Gemeldet haben 
ich hiezu 28 Bewerber: Die endgiltige Wahl wird 
n nächster Stadtrathssitzung erfolgen, welche vor- 
russichtlich im Laufe nächster Woche stattfinden 
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