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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
er ‚St⸗ Ingberter Anzeiger“ erscheint täglich mit Auznahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗Vlatt und Mittwochs und Samstags mit
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murückung zeile oder deren Raum äg nseraten aus der Pfalz S, bei außerpfalzischen und solchen auf welche die Expedition
Auskunft ertheilt, 13.4, Neklamen 80 4. Bei 4maliger rd ne dreimange berechnel.
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Politische Uebersicht.
* Der Ausweis der Reichseinnahmen
jut das Jahr 1888189 ergibt, daß die Börsensteuer
gegen das Vorjahr erheblich gestiegen ist und den
Zeranschlag weit überschritten hat. Auch die Ein⸗
Jahmen aus den Zöllen belaufen sich infolge ver⸗
mehrler Getreideeinfuhr beträchtlich höher, als sie
derünschlagt worden waren; in gleicher Weise zeigen
die Zucker- und die Branntweinsteuer durchaus
Jünstige Ergebnisse.
* Zwei der Hauptgründe, welche von seiten
er D uischfreisinnigen gegen die Alters⸗ und Ge⸗
prechlichkeitsversicherungs vorlage ins
Feld zuführen gesucht werden, nennen sich Erhöh-
ing der Steuerlasten und lästige obrigkeitliche
dontrole der Arbeiter durch die Quittungskarten.
Was aber die Erhöhung der Steuerlasten anlangt,
o erfordert der Reichszuschuß anfänglich nur 6
-27 Millionen Mark — hochgegriffen —; deshalb
nebts gewiß keine Steuererhöhung. Den gering⸗
ügigen Mehrbetrag ergiebt die natürliche Steige⸗
rung des einen oder anderen Titels der Einnahmen.
S„chon allein die sog. Börsensteuer (Reichsstempel⸗
bgaben) hat im Jahre 1888189 über sieben
Millionen mehr eingebracht, als im Jahre vorher
Ebenso bringen die großen Verkehrsanstalten
Eisenbahnen u. s. w.) immer größere Erträgnisse,
uuch die Einnahmen aus den Zöllen u. s. w.
teigern sich in natürlicher Weise, wenn bei
vachsender Bevölkerung der Verbrauch sich stei-
gert. Von diesen Mehreinnahmen, die ohne
aeue Steuern oder Zölle sich ergeben, kann
der Reichszuschuß ganz vequem bestritten werden.
kbenso wenig stichhaltig wie dieser ist aber auch
der andere Grund. Hr. E. Richter sagt in einem
Flugblatte neuerdings, die ausgefüllten Quittungs-
karten würden von der Obrigkeit desjenigen Ories
wfbewahrt, in dessen Bereich der Arbeiter in das
erste Arbeitsverhältniß eingetreten sei. Dadurch
jaͤufe sich ein Biographisches Material an welches
ausreiche, über alle Verhältnisse des Betreffenden
jeit seinem 16 Lebensjahr Aufschluß zu ertheilen.
Ius der Kenntniß dieser Umstände könnten Nach-
leile aller Art für das wirtschaftliche Fortkommen
ines Arbeiters erwachsen.
Es ist aber durchaus nicht der Fall, daß die
Quittungskarten von der Obrigkeit eines Ortes
ufbewahrt werden sollen; die zurückgegebenen
Quittungskarten werden nämlich von der Verfiche⸗
cungsanstalt aufbewahrt. Dann aber, und das
sees, worauf es uns ankommi: wie mag fich
hert Richter diese Ansammlung „biographischen
Naterials“ und dessen dem Foruommen der Ar—
beiter nachtheilige Verwerihung denten 5 Eif Milli-
nen Personen werden, so giebt das Flugblatt selbss
in voraussichtlich zu versichern sein und zwar
dleichzeiig. Wer soll für diese elf Millonen das
iographische Material“ fichten und verarbeiten?!
— eben weil die Bearbeitung jenes „biographischen
Noterials“ eine Unmöglichkeit ist, darum ist das
Herede von der „obrigkeitlichen Kontrole“, der die
Arbeiter unterstellt würden, eine Unwahrheit.
Ein Londoner Blatt, „Daily Chronicle“,
as in letzter Zeit mehrfach durch rege Phantafie
id auszeichnele, macht in einer Vepesche dus
Wien allerle neue Mittheilungen über den jungsten
desuch des Grafen Herbern Bismatd in London—
darnach bezweckte diese Reise den Abschluß eines
Sonderbuündnisses zwischen Großbritan⸗
nien und Deutschland, unabhängig von dem
wischen Deutschland, Ilalien und Oesserreich be—
— —
Samstag, 4. Mai 1889.
24. Jahrg.
dehenden Bündnisse. Den Grund für dießen Vor⸗
schlag bildet — so erzählt das Blatt — die Be—
orgniß Deuischlands, daß ein neuer Krieg mi'
Frankreich zur Vernichtung der deutschen Flotte
uind zum Verlust seiner neuerworbenen Colonien
führen könnte. Zur Vermeidung dieser Katastrophe
vürde Deutschland „die Mitwirkung und den
Schutz der britischen Marine“ wünschen. „Es isi
aicht bekannt — so fügt „Daily Chronicle“ vor—
ächtig hinzu, wie weit der Vorschlag entwigceli
vorden ist, aber es verlautet, Lord Salisbury
zürfte nicht abgeneigt sein, demselben seine Zu—
timmung zu geben, wenn Deuischland ein russisches
Vordringen auf Constantinopel oder irgend einen
veiteren Fortschritt Rußlands in Asien, nament-
ich in der Richtung von Herat, als Kriegsfall be⸗
rachten würde.“ — Die Mittheilung ist wohl kaum
dazu bestimmt ernst genommen zu werden.
* Die Kölnische Zeitung erhält von Stutu⸗
Jart nachstehenden Bericht: „Die beoorstehende
ksüäckkehr des Königs gibt in hiesigen
reisen wieder zu vielerlei Vermutungen Veran⸗
assung über die Entschließungen desselben in Be—
zug auf den Baron Savage. Man will näm⸗
lich wissen, daß der König den Wunsch hege, den
Americaner wieder nach Württemberg zurückkehren
u sehen, und in Verbindung damit ist von neuen
skänken eines wohlbekannten Collegen des Herrn
». Mittnacht die Rede, die wiederum dahin zielen
vürden, den bewährten Staatsmann von seinem
Zßosten zu verdrängen und sich an dessen Stelle zu
etzen. Als Gehilfe bei dieser sauberen Arbeit be⸗
eichnet die öffentliche Meinung einen württem⸗
zergischen Diplomaten im Dienst, der, um sich bei
»em König angenehm zu machen, deutlich hätte
zurchblicken lafsen, daß, wenn er und sein gegen
Otittnacht bohrender Freund mit der Leitung der
BGeschäfte betraut würden, dem Könige seitens der
württembergischen Regierung sicherlich keine Schwie⸗
rigkeiten in den Weg gelegt werden sollten, den
haron Savage nach Stuttgart zurückzuberufen
Blücklicherweise ist zu hoffen, daß die selbstischen
Bemühungen des Collegen des Herrn v. Mittnach!
und des in Rede stehenden Diplomaten keinen Er—
olg haben würden, um so weniger, als Baron
Savage selbst keine Lust spüren soll, der öffent
lichen Meinung in Würtiemberg zum Trotz in die
Nähe seines königlichen Gönners zurückzukehren.“
⸗Aus Petersburg wird dem „New⸗NPorl
derald“ gemeldet: Es ist jetzt über jeden Zweifel
hinaus festgestellt, daß die vor etwa vierzehn Tagen
berhafteten Artillerie⸗Offiziere der Michael⸗Akademi:
an dem Wirken einer geheimen Gesellschaft
beteiligt find, welche auch zahlreiche Marine⸗Offi—⸗
ziere umfaßt. Diese Gesellschaft verwirft indes
die meisten Theorieen der Nihilisten und strebt
lediglich nach der Herstellung einer verfassungsmäßigen
Regierung in Rußland, nämlich: politische Reform,
Gemeinde-Selbstverwaltung. Einteilung des Landes
in Provinzen statt in Gouvernements, kine na⸗
tionale Kammer und politische Rechte für alle
Bürger.
confesfionellen Friedens, derartige Debatten zu unter⸗
lassen. Gröber antwortete gereizt, die folgende
Antwort des Cultusministers wurde mit demon⸗
strativem Beifall aufgenommen.
Berlin, 2. Mai. Nach der „Post“ ist
in der vorgestrigen Sitzung des Kronrats auch
die Angelegenheit Wohlgemuth eirörtert.
Was die heutige Kundgebung der Nordd.
Allg. Ztg.“ in gleicher Sache betrifft, so
wird dieselbe jedenfalls nicht vereinzelt bleiben,
vielmehr Gelegenheit bieten, des Näheren auf die
Zuftände zurückzukommen, wie sie von den social⸗
demokratischen Beamten in der Schweiz herbeige—
führt find.
Die „Vossische Zig.“ teilt eine Petersburger
Nachricht der „Daily News“ mit, wonach die
russische Polizei bündige Beweise von der Existenz
einer Verschwörung gegen das Leben des
Zars befitzt. Der Zar sollte am Dienstag den
Uebungen in Zarskoje-Selo beiwohnen, ließ aber
im letzten Augenblick absagen.
Boulanger hat sich mit Luise Michel ein⸗
gelassen, die ihn am Montag in London besuchte,
eine lange Unterredung mit ihm hatte und noch
am selben Tage nach Paris zurückreiste.
Berlin, 3. Mai. In nächster Zeit soll in
Preßburg eine Zusammenkunft der Königin
Natalie mit dem König Alexander von
Ser bien statifinden.
Ausland
Luxemburg, 8. Mai. Dem Vernehmen
nach reist Herzog Adolf morgen Mittag nach
Frankfurt a. M.
Bern, 3. Mai. Der Bundesrath beschloß die
sofortige Ausweisung des Schneiders Luntz, des in
dem Falle Wohlgemuth aufgetretenen Agent prodota⸗
teur. Die Motivierung der beiden Ausweisungen
wird etwas später erfolgen.
RNom, 3. Mai. Der italienische Botschafter
in Paris, Menabrea, ist zum Besuche seiner
Tochter nach Palermo abgereist. Der „Fanfulla“
zufolge wurde Menabrea das Ministerium des
Auswärtigen angeboten, was er jedoch ablehnte.
Bukarest, 2. Mai. Der Thronfolger
empfing heute das diplomatische Corps, welches
ihm durch den Minister des Auswärtigen vorge—
fiellt wurde. Die gleichzeitig mit der Ankunft des
Thronfolgers stattgefundene Veröffentlichung des
Schreibens des Königs an Catargin wird in po⸗
litischen Kreisen als Aufsehen erregendes Ereigniß
angesehen. Man erblickt darin eine Kräftigung der
Monarchie und des Staates; besonders bemerkt
wird des Konigs Interesse für den Bauernstand.
Belgrad, 2. Mai. Der Patriarch von Je⸗
rusalem verlieh den Königen Milan und
Alexander das Großkreuz des heiligen Grab⸗
Ordens.
Lokale und pfaälzische Nachrichten.
* St. Ingbert, 4. Mai. Der Wonnemo⸗
nat ist jetzt mit voller Pracht eingekehrt und macht
bisher seinem Namen alle Ehre. Ein Spaziergang durch
unsere Gemarkung bietet gegenwärtig einen erfreuen⸗
den Anblick. Wiesen und Felder erscheinen wie
sanftgrüne Teppiche, die Obstbäume haben sich schon
mit Blüthen bedeckt und als Erstlinge
des Waldes begrüßen Birken und Lärchen mit dem
seuchtenden Schmuck des jungen Gruns den Früh⸗
ling. Die Saaten stehen hier durchgängig sehr
jut. Jedermann wird gewiß seine Freude haben,
zu beobachten, wie zahlreich die Anpflanzungen von
Deutsches Reich.
Stuttgart, 3. Mai. (Landtag.) Bei der
Beratung des Unterrichtsetats verlangte Gröber
stärkere Berücksichtigung der Katholiken bei Besetz
ung der Lehrstellen an den Gymnafien und Stu—⸗
dienbehoͤrden. Cultusminister Sar wehy erwiderte,
sier entscheide nicht die Confesfion, sondern per⸗
znliche Tüchtigkeit. Er bittet im Interesse des