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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
Ter Et⸗Ingberter Anzeiger erscheint täglich mit Ausnahme der Somn⸗ und Feiertage. 2 mal wöochentlich mit Unterhaltungs⸗Vlatt und Mittwochs und Samstags mit
nsirirten Beilagen. as Vien koften dierietjahrlich 1.MGo einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen 14 75 4, einschließlich 40 Zuftellungsgebuhr. Die
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Aussuni sebeiun. 153, Reklamen 30 3. Bei maliger Einrüdung wird nur dreimalige berechnet.
1.
Dienstag, 15. Januar 1889.
24. Jahrg.
Deutsches Reich.
Berlin, 14. Jan. Die National⸗Zeitung
meldet: Der Reichskanzler, welcher über die
africanische Vorlage bereits mit Bennigsen, Oechel⸗
hauser und Wißmann conferirte, hatte darüber
mit mehreren Mitgliedern des Centrums eine Be⸗
prechung.
Berlin, 14. Jan. CLandtagseröff—
nunug.) Nach Schluß des Gottesdienstes traten
die Abgeordneten in den Weitzen Saal, woselbst
die Schloßgarden Compagnie aufgestellt war. Un⸗
gefähr 300 Abgeordnete bildeten einen Halbkreis
vor dem Thron. Sodann traten die Minister in
der Reihenfolge nach dem Dienstalter, von Staats⸗
minister v. Bötticher geführt, ein. Letzterer benach-
richtigte den Kaiser von der vollzogenen Aufstellung.
Graf Herbert Bismarck trat sodann in die Reihen
der Minister. Nach dem Eintritte des Kaisers,
welcher die Gardecorps-Uniform angelegt hat, brachte
der Herzog v. Ratibor ein Hech aus. Im Gefolge
oes Kaisers befanden sich Prinz Leopold und der
Erbprinz von Meiningen. Der Koiser verlas be⸗
deckten Hauptes die Thronrede, welche sechsmal
von Beifall unterbrochen. Dieselbe gedentt der
freundlichen Beziehungen des Reiches zu allen aus
wärtigen Staaten und constatirt, daß der König
oei seinen Besuchen bei den befreundeten Herrschern
die Ueberzeugung gewann, daß wir uns der Hoff-
nung fernerer Friedenserhaltung vertrauensvoll hin⸗
geben dürfen. Sie hebt die erfteuliche Hebung der
wirthschaftlichen Lage besonders hervor. Die Finanz⸗
jage ist günstig und gestattet weitere Steuererleich⸗
serungen, wie die Befriedigung bisher zurückgestellter
Bedürfnisse. Der Etat erfährt eine weitere Er⸗
jöhung durch Aufwendungen für Geistliche aller
Confessionen, für Besoldungen der Volksschullehrer,
sowie Befreiung Letzterer von Relictenbeiträgen und
für reichlichere Alterszulagen. Ferner werden Ent—⸗
würfe vorgelegt wecden über Regelung der Stem⸗
pelsteuer sowie über Umwandlung der klassificirten
Einkommensteuer. Unter Anerkennung der günstigen
Entwicklung des Eisenbahnwesens wird die Bereit-
stellung außerordentlicher Mittel zur Ausdehnung
desselben gefordert werden. Endlich werden ange⸗
lündigt die Entwürfe über den Credit für die im
letzten Sommer Ueberschwemmten, sowie über die
Landesverwaltung und Kreis-Provinzialverfassung
der Provinz Posen. Nach der Verlesung erklärt
Minister v. Bötticher den Landtag für eröffnet.
Darauf verließ der Kaiser unter einem vom Abg.
Reichensperger ausgebrachten Hoch den Saal. Die
— und die Trihünen waren dicht be⸗
etzt.
eine silberne Gedenkmünze geschaffen wird.
Dieselbe erhalten sämtliche Mitglieder der Regierung,
welche den Verfassungsentwurf der Slkupschtina,
unterbreitet, die Abgeordneten der großen Stupsch⸗
tina, die Mitglieder des Verfassungsausschusses
und die königlichen Commissarien, welche die Wahlen
üherwacht haben.
schall die Generalversammlung des hiesigen Kon⸗—
umvereins sliatt, wobei der Rechenschaftsbericht
pro 1888 bekannt gegeben wurde. Der Vorsitzende
des Verwaltungsrathes, Herr Schenkenberger von
hier, stellte fest, daß die Einnahmen pro 1888
Mk. 8851.48, die Ausgaben Mk. 8803. 12 be⸗
ragen, somit ein Ueberschuß von Mk. 48. 36 bleibt.
Das ganze Vereinsvermögen beträgt Mk. 250.51.
Die Ausgaben wurden hauptsächlich für Kleien,
Palmmehl, künstliche Dünger: Thomasschlacken,
3. P. 14 und 8. P. 20, Chilisalpeter und Kainit
gJemacht. Mit dem Virschleiß von anderen Krä—⸗
merwaaren gibt sich der Verein nicht ab. Kainit
hat sich nur im Sandboden bewährt und war da—
her im verflossenen Jahre die Nachfrage darnach
sehr gerring. Gar nicht so weit von hier ist ein Ort, in
welchem im verflossenen Jahre viele Kühe nicht trächtig
blieben. Wie uns glaubwürdig versichert wird,
behaupten viele dortige Landwirthe, daran sei die
Anwendung des Kainits schuld (hört!). Das Lager
und die Verwaltung desselben wurde dem bisherigen
Lagerhalter Hrn. Peter Schneider von hier über⸗
tragen. Das Rechnungswesen und die Buchführ⸗
ung übernabhm Herr Schenkenberger von hier.
(Zw. 8.)
— Der Polizei in Zweibrücken ist es in
diesen Tagen gelungen, eine Reihe von Be—
trügereien aufzudecken, welche seit ca. einem
Monat von einem hoffnungsvollen Kleeblättchen
ausgeführt wurden. Drei Knaben im Altec von
ungefähr 14 Jahren hatten sich nämlich das Ver⸗
mügen gemacht,, in den verschiedensten Ge⸗
chäften Waaren auf die Namen vornehmer Leute
zu entnehmen, und es war ihnen dies bei ausge⸗
spitztester Raffiniertheit auch durchweg gelungen,
bis ihnen jetzt endlich auf die Spur gekommen
werden konnte. Meist waren es Eßwaarenläden,
Metzger ꝛc. die beehrt wurden, andere durften das
Dessert stellen, aber auch Spielwaaren fanden Gnade
vor ihren Augen. Die jungen Schlingel werden
ihrer Strafe nicht entgehen. Die Folgen dieser
Bubereien müssen die Eltern jetzt schon dadurch
empfinden, daß ihre Spcößlinge aus der Schule,
die sie besuchten, entlassen worden find.
— Miesenbach, 11. Jan. Welch hohen
Preis die Ländereien in unserer Gegend mit—
unter erreichen, bewies gestern die dahier stattgehabte
Versteigerung von 2 Tagwerk und 20 Dezimalen
Wiesen und Ackerland, für welches nach der „L.
3.“ 3725 Mk. erlöst wurden.
— Auch in Kaiserslautern hat sich am
Sonntag ein Ausschuß gebildet, welcher die Sache
des Retschervereins zur seinigen machen und
nach dem Vorgehen von Speyer undLudwigshafen von
Haus zu Haus auffordern will zu jährlichen Bei⸗
rägen für den Bau der Gedächtnißkirche in Speher
uum Andenken an die Protestation im Jahre 1529.
— Pirlhmasens, 14. Jan. Trozz polizeilichen
Berbotes wird das Schlittenfahren in den Straßen
zer Stadt durch die liebe Jugend eifrig gepflogen.
Bestern ist dem Unfug ein bedauerliches Opfer ge⸗
worden, indem in der Blocksbergstraße ein Mann
Namens Gäßner von einem Schlitten zu Boden
jeworfen wurde. Der Unglückliche mußte blut⸗
iberströmt in seine Wohnung gebracht werden und
oll eine Gehirnerschütterung erlitten haben. Möchten
doch die Eltern ihren Kindern den Unfug wehren,
zumal für die ersteren recht unangenehme Folgen
daraus entstehen können, da sie für ihre Kinder
ivilrechtlich haftbar sind. — Heute Nacht kamen
nach längerer Vause wieder zwei Messeraffairen vor.
Lokale und pfälzische Nachrichten.
* St. Ingbert, 15. Januar. Bei der
zestern Nachmittag vorgenommenen Versteigerung
des „Cafe Oberhauser“ wurde das
janze Anwesen ohne Mobilien, welches in sehr
zuter Geschäftslage an der Kaiserstraße gelegen ist,
hon den Herren Gebr. Becker hier Gierbrauerei
Zzt. Ingbert) um den Preis von rund 41,000 Mt.
rworben. Der thatsächliche Uebergang des Besitzes
vird am 1. März djs. Is. erfolgen. Dieselbe
Firma ersteigerte heute Vormittag das Wirthschafts⸗
nventar des Cafe Oberhauser für die Summe von
2400 Mk.
*— Das Ministerium des Innern bringt die
ortspolizeilichen Verbote betr. das Betreten von
Fisflächen in Erinnerung und erläßt unter
Zezugnahme auf mehrfache jüngst vorgekommene
Unglücksfälle an sämmtliche Ortspolizeibehörden
die Aufforderung, von der bezeichneten Gesetzesbe⸗
timmung überall da, wo es nach den örtlichen
Verhältnissen geboten erscheint, durch Erlassung
don Verboten, sachgemäßen Gebrauch zu machen
aund durch sorgfältigste Ueberwachung der Einhaltung
dieser Verbote ferneren Unglücksfällen nach Möalich⸗
keit vorzubeugen.
*— Die allgemeine Wittwen⸗- und Wai—⸗
senUnterstützungskassa für das gesammte
da yer. Verkehrspersonal in Bamberg
hat am 21. Dezember v. Js. die ersten Unterstütz⸗
ungen ausbezahlt. Dieselben betragen für eine
Wittwe in der J. Classe 12 Mk., in der II. Classe
24 Mk., in der UI. Classe 36 Mk. u. s. f.;
eine Waise erhält stets den vierten Theil der Wittwe
und eine Doppelwaise das Doppelte einer einfachen
Die Mitgliederzahl erreicht demnächst das 6. Hun⸗
dert; alle Beamten- und Bedienstetenkategorien sind
dertreten und ist der Mitgliederzuwachs fortgesetz
ein erfreulicher.
*— Die erste Mond sfinster niß in diesem
Jahre sindet am nächsten Donnerstag statit. Wer
dieselbe beobachten will, wird allerdings früh auf—
ttehen oder lange aufbleiben müssen, denn die Ver—
tinsterung beginnt einige Minusen nach 8 Uhr früh,
erreicht ihren Höhepunkt um halb 5 Uhr und ende
zegen dreiviertel 7 Uhr. Die Größe der Verfin-
derung beträgt 7 Zehntel des Monddurchmessers.
— Blieskastel, 14. Jan. Behufs Neu—
wahl und Rechnungsablage fand gestern Nochmittag
im Sälchen des Hrn. Hauck eine Houptversamm-
sung des hiesigen Kriegervereins statt. Dieselbe
war zahlreich besucht, und man merkt, daß frisches
Leben den Verein beseelt. Der Verein zählt gegen⸗
värtig 92 Mitglieder. Die Einnahmen im ver—
flossenen Jahre betrugen 272 Mk., die Ausgaben
258 Mk. 38 Pfg. Verzinslich sind bereits ange⸗
legt 234 Mk. 50 Pfg. Die Mitgliederzahl im
Sterbekasseverein ist 74 mit einem Vermögen von
180 Mk. Zum 1. Vorstand wurde nach der „Z.
Z.“ wiedergewählt der kgl. Aufschlageinnehmer
Franz Hegmann, zum 2. Vorstand Gärtner Josef
strämer.
— Wattweiler, 11. Jan. Gestern Abend
and in der Wirthschaft von Herrn Ludwia Mar—
Ausland.
Haag, 14. Jan. Der Ministerrat hielt
ine außerordentliche Sitzung ab. Es verlautet
gerüchtweise, derselbe habe sich mit der Frage der
Errichtung einer zeitweiligen Regentschaft be—⸗
chäftigt.
VParis, 14. Jan. Heute um 3 Uhr fand
in Zweikampf zwischen Roche fort and Lisssa—
jaray statt, dem Redacteur der neuen Zeitung
„La Bataille.“ Rochefort hatte sich durch einen
Artikel der „Bataille“ beleidigt gefühlt. Lissagaray
wurde an der Leistengegend schwer, Rochefort am
Haise leicht verwundet.
Bern 14. Jan. Marilley, der ehemalige
Bischof von Freiburg Lausanne ist, heute gestorben.
Belgrad, 14. Jan. Das Amisblatt ver⸗
fentlicht einen Ukas, nach welchem zum Andenken
an die Einführung der neuen Verfassung