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Befufss Ausbildung mit Lanzen
shreibt die „Potsd. Ztg.“ werden zum J April die
eservisten des Leib⸗ Garde- Husaren⸗ und des
gardes du Corps⸗.Regiments zur Uebung beim 1
ezw. 3. Garde Ulanen⸗Regiment eingezogen, hier⸗
ic dann die Reservisten der letztgenannten Truppen
der bis zur vollendeten Ausbildung der „Lanzen-
er“ entlassen. — Welcher Werth üdrigens der
zanze als Waffe innewohnt, beweist das Bravour⸗
suc eines 1. Garde⸗ Ulanen. Derselbe wurde vier
ianen gegenübergestellt, die ihn mit dem blanken
Zabel zu belämpfen haiten. Der wackere „Lanz⸗
echt“ jagte furchtlos auf seine 4 Gegner los und
sob gleich einen aus dem Sattel, wähcend die
dern 3 Säbelhiebe an der geschickt geschwungenen
Hanze fast gleichzeitig abprallten. In kurzen
wischenpausen lagen auch die anderen drei Säbel⸗
elden in dem Sand und die Lanze hatte ihrem
Fräger den Lorbeer errungen. Als Belohnung
zurde der wadere Krieger, trotzdem er erst im
weiten Jahre dient, zum Gefreiten ernannt und
Juch sonst von dem Offizierkorps ehrenvoll ausge-
ichnet.
ych Von der holländischen Grenze.
Im vergangenen Jahre sind im kolonialen Werbe⸗
epot zu Harderwyk an der Zuidersee nicht weniger
is 667 Ausländer fur den Dienst in der nieder⸗
andisch-ostindischen Armee angenommen worden,
atunter 210 Deutsche. Da in Folge der ziemlich
srengen, auf das Klima berechneten körperlichen
Anforderungen nur ein verhältnißmäßig kleiner
grozentsatz der sich Anmeldenden für diensitauglich
efunden sind, so kann man die Zahl der letzteren
zus Deutschland allein auf mindestens 1000 schätzen.
Zeitdem die Lage auf Sumatra für die Holländer
vieder besonders unsicher geworden ist, geben sich
die holländischen Behörden bezw. Werbagenten die
rößte Muühe für den Menschenfang. Die Regier⸗
ing hat in Mastricht ein Zweigdepot eingerichtet.
Mastricht liegt ja auch günstig genug in der Nähe
der pceußischen und belgischen Grenze. Jeder junge
Mann, der sich bei der Behörde meldet, wird mit
offenen Armen aufgenommen und auf Siaatskosten
nach Harderwyk befördert. Besitzt einer die erfor⸗
derlichen Ausweispapiere nicht, so erhält er zu
Mastricht freie Unterkunft in einer Kaserne, bis die
Schriftstücke beschafft sind. Bedürftige werden auch
mit Kleidungsstücken ausgerüstet. Immerhin hat
dieses neue Verfahren das Gute an sich, daß die
jungen Leute nicht gewissenlosen Seelenfängern in
die Hände fallen. Da aber die Werbung ihre
Fangarme im Geheimen weit ins Ausland hin
reckt (gewöhnlich sind es Pensionirte der
niederländisch⸗ostindischen Armee), so kann die
verhältnißmätzig große Zahl der deufitschen
„Malayentödter“ nicht auffallen. Jene 667
Ausländer vertheilen sich auf folgende Staaten:
Belgien 402, Deutschland 210, Schweiz 30, Luxem⸗
burg 14, Frankreich 6, Oesterreich 4 und Schweden
4. Vor der Anwerbung in die holländische Colo⸗
nialarmee kann nicht eindringlich genug gewarnt
werden, denn von den in die Colonien geschickten
Soldaten kommt nur ein verschwindend kleiner Theil
wieder in die Heimath zurück.
F Ein kluger Mann in Meyherskappel bei
Lu zern versteckte, bevor er in die Kirche ging,
aus Angst vor Einbrechern 12,000 Feancs in
Banknoten im Ofen. Wahrend des Gottesdienstes
aber zündete die Hausfrau ein tüchtiges Feuer im
Ofen an und befreite auf diese Weise ihren Gatten
bor den Sorgen vor Dieben.
F Ein Sonderling. In der Nähe von
Klosters (Graubünden) ist ein Sonderling gestorben,
der unter dem Namen „Der wilde Felix“ in dor—
tiger Gegend bekannt war, und den größten Theil
seines Lebens (er erreichte ein Alter von 65 Jah⸗
ren) in völliger Ein samkeit zugebracht hat. Er
wohnte in einer Hütte oberhalb Klosters, mindestens
3 Kilometer von jeder menschlichen Wohnung ent⸗
fernt. Die nöthigen Lebensmittel mußten ihm
wöchentlich einmal vor die Thüre seines Häuschens
gestellt werden, ohne daß der Ueberbringer mit ihm
in Berührung kam. Als eines Tages der für ihn
vor die Thüre gestellte Proviant noch underührt
aufgefunden wurde, erbrach man die Thüre der
Einsiedlerwohnung und fand den „wilden Felix“
entseelt in seiner Wohnung liegen.
fF Eine humoristische Rache nahm kürz⸗
lich in Wiener an einem Jugendfreunder aus
Dresden, welch' letzterer ihn bei seinem Besuche
durch allerlei Eigenheiten in der schrecklichsten Weise
gequält hatte. Als der Dresdener endlich abge—
fahren war und der Wiener schon glaubte, aller
Sorgen für diesen theuren Freund ledig zu sein,
am ein Brief an, in welchem der Gute mittheilte,
daß er aus Versehen drei wichtige Sachen zurück-
gelassen habe, nämlich einen großen baumwollenen
Regenschirm, ein paar alte Galloschen, sowie ein
Nachthemd. Da der Jugendgespiele noch verschiedent
andere Wuünsche äußerte, riß dem Wiener die
Geduld, und er entschloß sich, das Band der Freund-
schaft zu lockern. Er fand thatsächlich die von dem
Sachsen vergessenen Gegenstände. Hierauf begab er sich
zu einem Spediteur und ließ daselbst eine für den
Transport der Kleidungsstücke ausreichende Kiste
anfertigen. Die Kiste wurde nach Dresden an die
Adresse des Freundes befördert. Nach mehrecen
Tagen exhielt der Besitzer des Regenschirms ꝛc. eine
Zustellung von Seile des Dresdener Zollamtes, in
welcher ihm bedeutet wurde, daß eine Kiste von un⸗
geheuerem Umfange aus Wien für ihn eingetroffen
sei. Erstaunt eilte er auf das Zollamt und wurde
dort vor ein gigantisches Bauwerk aus Brettern
und Reifen geführt, auf dessen Deckel seine genaue
Adresse verzeichnet stand. Das Entsetzen des Sachsen
deim Anblick dieser Monstrekiste war io groß und
ungeheuchelt, daß der Zollbeamte Verdacht zu
schoͤpfen begann. „Was befindet sich denn in dieser
siste?“ frug er den verblüfften Adressaten. —
„In dieser Kiste ?“ antwortete der Freund des
Wieners verwirrt. „Nun mein Regenschirm, meine
Balloschen und mein Nachthemd.“ — „Sonsli
nichts ? Nun, das wird sich ja bald zeigen.“ Der
VBerdacht des Beamten, daß die riesige Kiste etwas
Ungeheuerliches berge, wuchs angesichts der unglaub—
ichen Erklärung des Adrefsaten zur Gewißheit
Unter sorgfältiger Beobachtung aller erdenklichen
Vorsichtsmaßregeln wurde der Deckel der mysteriösen
iste abgehoben. Vorsichtig blickte man in das
Innere und stellte nunmehr fest, daß die Kiste
hatsächlich nur den Regenschirm, die Galloschen
uind das Nachthemd enthielt. Nur befand sich der
Regenschirm in aAufgespanntem Zustande. —
Die Heiterkeit saämmtlicher Anwesenden über den
Anblick dieser Sendung wird man ebenso leich
ermessen können, wie den Aerger des Befitzers dieser
Begenstände. Entrüstet klappie er den Schirm zu
riß die Galloschen herab und wollte sich entfernen.
Aber die Zollbehörde bestand darauf, daß er auch
die Kiste mitnehme, oder aber für den voluminösen
Begenstand einen entsprechenden — Lagerzins be—
ahle.
F Bukarest, 14. Jan. Infolge von Schnee⸗
fällen ist der Verlehr oer meisten Eisenbahnlinien
unterbrochen. —
Gemeinnutziges.
Das Gift vom Biß toller Hunde
zerstört man mit Aetzkali, welches man in verschlosse⸗
ten Fläschchen lange aufbewahren kann. Es dringt
nn die kleinsten und tiefsten Bißwunden und soll
dadurch, innerhalb 80 Minuten nach der Verwun—
dung angewandt, jede Gefahr befeitigen. Gegen
die Folgen des Bisses toller Hunde ist ebenso fol—
zende Mittheilung höchst beachtenswerth: Zuweilen
sowohl bei strenger Kälte als bei und nach lang
andauernder Hitze erscheinen voraussichtlich tolle
dunde, und dann ist es wohl höchst wichtig, ein
Mittel zu kennen, das überall leicht und fast kosten
los angewendet werden kann und seinen günstigen
Erfolg nie versagt. Es ist dies ein Schwitzbad.
AV
iadet, nimmt der Gebissene ein Dampfbad, wird
nach demselben in eine wollene Decke eingehüllt,
im hier so large nachzuschwitzen, bis der Schweif
yon selbst aufhört, wo dann ein tüchtiges Trocken⸗
reiben die Kur vollendet. Auf dem Lande wird
zer Gebissene völlig entkleidet, auf einen Stuhl mil
zurchbrochenem Sitze oder in Ermanglung dessen
'o zwischen zwei Stühle gesetzt, daß er au jeder
Seite fest aufsitzt und mit einem oder zwei Bett-
üchern, die um den Hals festgemacht werden, so
iberdeckt, daß die Tücher den Patienten vollständig
luftdicht umgeben und ringsum auf dem Fußboden
aufliegen. Wenn so der Sitzende von der äußeren
duft völlig abgesperrt ist. dann wird eine Schale
nit 4 Liter brennendem Spiritus gerade unter
zen Sitz des Kranken geschoben, einen so reichlich
Jießenden Schweiß erzeugen, daß der Fußboden
»avon naß wird, wo dann, wie obeg angegeben,
zurch Einwickeln und Abreiben die Kur beschlossen
vird. Am Tage des Gebissenseins angewendet
jenügt ein Schwitzbad; sind aber schon mehrere
Tage nach dem Biß verlaufen, dann würde die
S„chwitzkur an zwei folgenden Tagen zu wieder⸗
holen sein. Selbst Wochen nach dem Biß, wo
schon Fieberschauer den Patienten durchrieseln, wird
das Schwitzbad, richtig angewendet, sich als sicheres
Rettungsmittel bewähren. Wie beim tollen Hunde⸗
biß wird es auch beim Biß giftiger Schlangen an⸗
gewendet. In beiden Fällen, wo jede Täuschung
ausgeschlossen war., habe ich die Heilwirkung selbst
erprobt. Indem ich dies zum Wohle meiner Mit⸗
menschen veröffentliche, wünsche ich die Blicke von
dem schwindelhaften französischen Impfverfahren
abzulenken und bitte alle Herren Landwirthe, denen
dies zu Gesichte kommt, es in ihre Kreisblättet
aufnehmen zu lassen, damit auch der geringste Tage-
löhner im Falle der Noth sich zu helfen wisse. Alle
Zeitungen werden um Abdruck gebeten.
Louisdorf i. Schl.
Werner Graf von der Recke⸗Volmerstein.
Familiennachrichten.
Gestorben in Ludwigshafen Sebastian Hob⸗
maier, 67 J. a.; in Kaiserslautern Fr. Susanna
Kohl geb. Dockendorf, 48 J. a.; in Otterberg Fr.
Carolina Massa geh. Cathany, 835 J. a.; in Pir⸗
masens Ludwig Dehmer.
Nenueste Nachrichten.
Berlin, 14. Jan. Nach einer Mittheilung
der „Nordd. Allg. Zig“ aus Mombassa ist es
einem Deutschen, herrn Otio Ehlers, gelungen.
mit seiner Karawane nicht nur den Kilima-
Noscha ro zu erreichen, sondern auch die Besteig⸗
ung des Berges bis in die Eisregionen durchzu-
führen.
Die Wechselstempeleinnahme des
Deutschen Reichs vom 1. April bis 31. Dezember
1888 betrug 5116829 Mtk., das sind 42938
Mk. mhr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Die Ost-Afrikanische Gesellschaft
hat an den Reichstag eine Eingabe gerichtet, wo⸗
rin der Gesammtverlust der Gesellschaft auf 650 000
Mark berechnet wird. Sie bittet den Reichssstag zu
der mit der Bekämpfung des Sklavenhandels Hand
in Hand gehenden Wiederberstellung der Ordnung
in dem Küstengebiete, wie zur Geltendmachung ge-
rechter Entschädigungsansprüche seine Mitwirkung
zu leihen.
Berlin, 14. Jan. In parlamentarischen
Kreisen ist heute, nach der „Köln. Ztg.“, wiederum
das Gerücht verbreitet, daß der Kriegsminister,
General Bronsart v. Schellendorff, die ernste Absicht
hege, nach Schluß der Reichstagstagung von seinem
Posten zurückzutreten. Wie weit es richtig ist, daß
der Divifionsgeneral v. Kaltenborn als Nach⸗
folger des Kriegsministers ins Auge gefaßt sei.
mag dahingestellt bleiben.
Paris, 14. Jan. Deputiertenkammer.
Vor Beginn der Sitzung entspann sich in den
Wandelgängen der Kammer ein Wortwechsel
zwischen dem Ministerpräsidenten Floquet und
dem boulangistischen Abgeordneten Laur wegen
eines von letzterem verfaßten Artikels über die
Verwendung der geheimen Geldmittel beim Wahl-
kampf. Floquet erklärte Laur, wenn man so
niederträchtige Verleumdungen, wie sie die Francis
daur gezeichneten Artikel enthielten, durch die Presse
derbreitete, so müsse man auch den Mut haben,
sie auf der Rednerbühne der Kammer zu wieder
holen. Laur forderte Floquet auf, das Wort
Niederträchtige Verleumdungen“ zurückzunehmen,
widrigenfalls er sich genöthigt sehe, ihm seine
Zeugen zu schicken. Floquet erwiderte, er nehme
nichts von seinen Aussagen zurück; Laur möge
die Angelenheit in der Kammer zur Sprache brin⸗
gen und beweisen, daß er, Floquet, der Verwaltung
der Strafanstalten 30 000 Franken entnommen
habe, um die Kandidatur Jacques zu unterstützen;
daurs Zeugen werde er nicht empfangen. In der
Kammer wurde dann Floquet von vielen Seiten
vegen seines Auftretens beglüdwünscht.
Für die eeartlich F. X. Demez
E f l erzielt man nur.
7 DO g wenn die Annoncen
J zweckmäßig abge⸗
durch Annoncen
phisch angemessen
ausgestattet sind, ferner die richtige Wahl der ge-
eigneten Zeitungen getroffen wird. Um dies zu
rreichen, wende man sich an die Annoncen⸗Expedition
Rudoif Mosse, Frankfurt a. M. Rossmarkt 20;
von dieser Firma werden die zur Erzielung eines Erfolges
erforderlichen Auskunfte kostenfrei erteilt, sowie Inseraten⸗
Fntwürfe zur Ansicht geliefert. Verechnet werden lediglich
die Original⸗Zeilenpreise der Zeitungen unter Bewilligung
höchster Rabaite bei größeren Aufträgen, so daß durch Be—
autzzung dieses Institutes neben den sonstigen großen Vor⸗
heilen ein Ersparniß an Insertionskosten erreicht wird.