200 Mark
iür den besten farbigen Entwurf zu der dekora⸗
iden Ausschmückung der Wande und der Decke des
ʒezeichneten Speisezimmers.
Als zweite Aufgabe ist die Herstellung eines
Modelles ins Gips oder Holz zu einem für die
Ausfuhrung in Metallguß oder Majolika gedachten
Wandbrunnen für ein beliebiges Speisezimmer be-
timmt.
Fur das best ausgeführte Modell ist ein Preis
bon 300 Mark
ausgesetzt.
Die Arbeiten sind bis zum 28. Juli 1889 an
das Bayerische Gewerbemuseum zu Nürnberg abzu—⸗
liefetn und werden vom 1. August bis zum 1.
September 1889 in der Permanenten Ausstellung
ausgestellt.
Die Preisvbertheilung erfolgt am 25. Augnst
1889 zum Geduris und Namensfest weiland Sr.
Maj. des Königs Ludwigs V. Die Arbeiten
bleiben Eigenthum der Verfertiger, doch sind die
Verkauspreise derselben anzugeben und bleibt dem
Bayerischen Gewerbemuseum das Recht vorbehalten,
eine oder einige derselben zu kaufen.
Berechtigt zur Preisbewerbhung sind nur solche
Arbeiten, welche von Angehörigen des Konig
reichs Bayern in ihren wesentlichen Theilen ange⸗
fertigt find.
— In Rheinheim sind zwei Stuck Rind⸗
vieh am Mil zbrand gefallen.
— Auf der Grube Frankenholz hat die
Direction saͤmmtliche Kohlengedinge vom 1. d. M.
an erhöht und zwar durchschnittlich um 10 - 1506.
Ferner hat dieselbe die Frühschicht unter Tage
Montags und Samstags um 2 Stunden und an
den anderen Tagen um 1 Stunde verkürzt. Die
Belegschaft erklaͤrte sich hierauf zufriedengestellt und
nahm die Arbeit wieder auf.
— In Altstadt wurde am Sonntag ein
„deuischer Waffenbrüderverein“ gegründet, welcher
50 Mitglieder zählt.
— Homburg, 21. Mai. In der gestern
Abend abgehaltenen Versammlung des Rad—
fahrervereins Homburg wurde der Beschluß
gefaßt, das auf Pfingstsonntag festgesetzt gewesene
Rennfest nicht abzuhalten. Ueberhaupt soll
aut Nachricht der ,Z. Z.“ in diesem Jahre gar kein
Radfahrerfest mehr statifinden.
— Bruchmühlbach, 21. Mai. In Bruch-
mühlbach hat sich ein bereits 25 Mitglieder
zählender Kriegerverein gebildet, welcher sich an
die Pfalzische Kampfgenossenschaft anschließt.
Gw. 3)
— In Wolfstein findet bekanntlich am 2.
Juni der 19. pfälzische Kriegertag statt,
derbunden mit der Jahres⸗Hauptversammlung der
pfälzischen Kriegersterbekasse. Die Direktion der
falzischen Eisenbahnen hat in sehr dankenswerther
Weise für die Vertreter der Vereine eine Fahr
taxermaßigung in der Weise bewilligt, daß für
einfache Billete, die am 1. oder 2. Juni gelöst
werden, durch Aufdruck des Stempels der Aus—⸗
gabestation freie Rückfahrt bis zum 8. Juni ein⸗
schließlich gewährt wird; doch müssen die Vertreter
jhre Vollmacht oder die Einladung zum Krieger-
tage vorweisen. Die neue Prinz-⸗ Regenten⸗Fahne
wird mit dem Zuge um 10 Uhr in Wolfstein
eintreffen. Die Vollmachten wollen sofort nach
Eintreffen im Versammlungs-Lokale dem 1. Schrift⸗
führer Herrn Kameraden Billo ˖ Zweibrücken über⸗
geben werden. — Wegen des Ablebens der
Rönigin⸗Mutter unterbleibt jeder festliche
Empfang und wird der 2. Juni nur ernsten Be-
ratungen gewidmet sein.
— Kaiserlautern, 21. Mai. Der Stein⸗
hauer Friedrich Lohring von hier. 18 Jahre
alt, welcher, wie berichtet, am 5. April seinen
tameraden, den 19jährigen Jakob Ludwig in die
Brust stach, so daß dieset tags darauf starb, wurde
von der Strafkammer unter Annahme mildernder
Umstände zu 4 Monaten Gefängniß verurtheilt. —
Johann Mäüller, Steinhauerlehrling von Kirch⸗
heimbolanden, ist eines Vergehens wider die Religion
angeklagt. Ende April ds. Is. hat Müller auf
dem isralitischen Kirchhofe mehrere Denkmäler be—
schädigt. Unter anderen ist ein kostbarer Grabstein
w Werthe von 200 Mk. vollständig demolirt, so
daß eine Widerherstellung desselben nicht mehr
moͤglich war. Der Angeklagte ist geständig, sechs
der Grabdenlmäler beschädigt zu haben. Die kgl.
Sinaisonwolischaft beantraat eine Gefänanißstraf⸗
‚on 6 Monaten und das Gericht erkannte auch dem⸗
emäß.
gandau, 21. Mai. Sicherem Ver-
nehmen nach wird der neue Helm von den Mann⸗
chaften der beiden hiesinen Infanterie ⸗Bataillone
25. d. Mis. zum ersten Male getragen. Mif
hiesem Tage wird dann die Einführung der neuen
dopfdedeckung in der ganzen bayerischen Armet
veendet sein.
Offenbach, 21.' Mai. Durch einen
igenthümlichen Zufall verlor gestern der Ackerer
Schud dahier ein kostbares Pfeid. Von einem
dandelsmann war dem Schuh ein Pferd zum Kaus
—VV mit einem
Pferde des Schuh zusammengespannt wurde. Kaum
jatte das Gespann den Hos verlassen, da gingen
die Pferde durch, rannten die Straße hinab und
rissen endlich die auf einem Stein stehende Orts-
rasel um, wobei das Pferd des Schuh das Bein
rach und in Folge dessen getödtet werden mußte.
der Schaden deträgt eiwa 800 Mark.
— Wehhier.Die zur Steuergemeinde Weyher
Jehoͤrige Bussch mühle wurde um — 2000 Mk.
zersteigert. Steigerer ist der vorherige Besitzer
derr Gutsbesitzer Engel von Hainfeld; vor T
Fahren verkaufte derselbe die Mühle an einen
dauer, Namens Fr. Deny von Flemlingen, für
18000 Mi. und in diesen 19 Jahren hat nun
dieser sein ganzes Vermögen im Betrage von über
2,1000 Mi. eingebüßt. Es ist nur schade, daß
zas ganz massiv aufgebaute Wohnhaus mit vielen
onen Zimmern und einem gewölbten Keller, in
em mehr als 100 Fuder Wein gelagert werden
donnen, keinen höheren Preis erzielte. Auch das
—XX construirt.
Bezuglich der vom „Land. Tab.“ gebtachten
Nachricht üͤber den Vorschußverein Kandel
zjeht dem genannten Blatte vom Vorstand des
Hereins folgende Berichtigung zu: Der Bericht
n Ihrem gestrigen Blatte über die Lage des hiefigen
horschuß-Vereins ist ein enistellter und entspricht
ser wirklichen Sachlage nicht. Das Defizit, welches
zurch noch nicht aufgeklärte falsche Buchungen des
rüheren Vorstandes Breinig und durch Verluste
Mk. 96000. — beträgt, ist durch Beiziehung des
steservefonds, Einlagen des Vorstandes und Auf⸗
schtsrathes und durch Heranziehung der Stamm⸗
intheile vollständig gedeckt. Der obige Fehlbetrag
vird sich noch um mindestens Mk. 13,000. —
ꝛeduzieren, welche heute schon aus längerer Zeit
chwebenden Vergleichsverhandlungen angeboten sind
o vaß der eigentliche Fehlbetrag ca. Mk. 83,000.
beirägt. In zwei Generalversammlungen, welchen
derr Verbandsrevisor Böhm beiwohnie, sprachen
ich die zahlreich versammelten Mitglieder für un⸗
hedingten Fortbestand des Vereins aus. Unser
herein ist also nicht verkracht, derselbe arbeitet ohne
Stoͤrung wetier und es ist sicher zu erwarten, daß
Nie versprochene Rückzahlung der Stammantheile in
inigen Jahren geschehen ist.
In Venningen wurde der ledige 35
Jahre alle Ackerer Nikol. Mayer von seinen An-
sehörigen im Schlafzimmer seines von ihm allein
wohnten Hauses über seinem Bette an einem
Drahistrange er hängt aufgefunden; derselbe lebte
n ganz guten Verhältnissen, zeigte aber hie und
za Spuren geistiger Gestörtheit, worin auch der
Brund zu diesem traurigen Schritte zu suchen ist.
— Flemlingen. Gegenwärtig weilt dahier
auf Urlaub der hiesige Marinesoldat Wilhelm
Minges, der vor 19s Jahren im Alter von 1714
Jahren freiwillig zur deutschen Reichs-Marine ging.
Auf dem Schulschiff „Moltke“ war derselbe mit
»em glänzenden Schauspiel des Besuches Kaiser
Wilhetms beim Zar, hat Genua und Capri ge⸗
sehen, das felsenumgürtete Eiland, auch Rom und
Athen, in dessen Hafen, dem Piräus, er schwimmen
ernte. Nach Samoa befohlen, mußte „Moltke“
m Suezkanal wieder umkehren, durch welch' gütiges
heschick er vor dem unendlich tragischen Ende
inserer Braven im riffigen Hafen von Apia be⸗
vahrt blieb. Cypernwein, den feurigen, hat Minges
zersucht, das wieder im raschen Aufbau begriffene,
zor einigen Jahren durch Kriegsfeuer fast ganz
abgebrannte Alexandria und die Felsenfestung La
Baletta auf Malta besucht und zwischen den Säu⸗
len des Herkules fuhr er hindurch, wo die Eng⸗
ander nach einem Bericht des Admirals Wickede,
uuf ihrem Gibraltar achtzehnhundert Kanonen
Alaciert haben. Für die passende Aufstellung noch
iner Kanone ist ein bedeutender Preis ausge⸗
chrieben. Van Port⸗Said aus brachte er seinem
Vater eine türkische Pfeife mit, den er leider d⸗
einer Ankunft nur mehr auf dem Kirchhof finden
onnie. Am 22. Mai begibt er sich wieder ng
iel, von wo ab „Moltke“ nach Samoa abgeht
Der Stadtrath zu Neustadiß
durch Austritt verschiedener Herren in der Zahl
seiner Mitglieder auf 15 herabgegangen. Dem An—
rage des Stadiraths auf Vornahme einer Er—
änzungswahl hat deshalb das Bezirksamt
qatigegeben. Die Krise ist durch die auch jeßl
noch unentschiedene Bierpfennigfrage veranlaßi wor.
den.
— Maikammer, 20. Mai. Heute ver—
taufte Herr Maurermeister J. Massa sein in der
dartmauerstraße gelegenes neuerbautes Wohnhaut
nit Garten und Zubehör an Franz Platz, vich
meister dahier, um den Preis von 19,8600 M.
— Spehyer, 21. Mai. Nach nahezu drei⸗
ahrigem Leiden starb heute 12 Uhr Herr Konfi⸗
oricldirettor Geheimrat Ludwig v. Glaser
n Alter von nahezu 70 Jahren. Er war Inhaber
des Verdienstkreuzes vom hl. Michael seit 1863
und seit 1880 Ritter des Verdienstordens der
hayer. Krone und gehörte der freieren Richtung des
pfalzischen Protestantismus an. Seine hervor⸗
lechenden vorzüglichen Charaktereigenschaften werden
hielen Pfälzern aus den Synodalverhandlungen noch
lebhaft in Erxinnerung stehen. In den letzten
Wochen stellte sich Gehirn rweichung ein, an derer
Folgen er heute verschied. Die Beerdigung findel
Donnerstag statt. BZw. 3)
Speyer, 21. Mai. Kreisarchiwar Herr
steichssarchivrai Ludwig S chand ein hat in Rüd-
icht auf sein hohes Alter um seine Pensionierung
nachgesucht.
BSiterstadt, 20. Mai. Die Genehmig
uing zur Erbauung einer neuen katholischen
Rirche dahier ist nun eingetroffen. Die verschien
enen Arbeilen hierzu sollen schon in den nächster
Tagen auf dem Submissionswege vergeben werden,
so daß die Bauthätigkeit bald beginnen dürfte.
Daärkheim, 21. Mei. Von Freins⸗
heim sandte man uns gestern schön entwickelte
rothe Kirschen. Leider wird dort die Kirschen⸗
Frnte nur auf eine halbe geschätzt; dagegen ist alle
Aussicht auf eine seltene Qualität gegeben, wenn
die Witterung gunstig bleibt; so daß der quanti⸗
sative Ausfal hoffentuch durch das finanzielle Mehr⸗
Erträgniß ausgeglichen wird. In etwa 14 Tager
hofft man in der Kirschen-Ernte zu sein! (A.
gSudwigshafen. Sicherem Vernehmen
des „G. A.“ nach hat das Presbyterium
in seiner vorige Woch stattgefundenen Sitzung au⸗
Antrag seines Mitgliedes Herrn Bürgermeisteꝛ
utterer einstimmigen Beschluß gefaßt, zwecks Er⸗
bauung einer protestantischen Kirche im
nördlichen Stadttheil (Gemshof) ein Anlehen in
Betrage von 100,000 Mark aufzunehmen und mi
dem Bau der Kirche so bald als moöglich zu be⸗
ginnen.
Sudwigshafen. Wie der „Pf. K
uieldet, wird Herr kol. Oberamtsrichter Dau enhaue
in Kaiserslautern die Stelle als Vorsiand des hiefiger
Amisgerichts nicht antreten. sondern in Kaiserslauterr
verbleiben.
AFrankenthal, 21. Mai. Sicheren
Vernehmen nach findet heute die Wahl eines Gas
meisters statt; 18 Herren solle nsich um dies
Sielr beworben haden. — Der jeitherige Ba
meister, Herr Scherer hat, dem „F. T. zu
folge, unier vortheilhaften Bedingungen eine Stel
n Sudamerita (Chili) angenommen und wird in
Laufe des heurigen Sommers dahin mit Famwil⸗
abreisen.
— Im Gewerbeverein Frankenthal Ig
demnachst die Frage der Einfuhrung fakultalide
dehrlingsprüfung zur Erörterung kommen. Dieß
eeen su dann vesehen, daß ein dur
ing wahrend saner Lehrzeit, besonders gegen dat
Ende derselben, eine in sein Fach einschlagende
Ardeit felbsiständig anfertigt, welche der —
des Gewerbedereins, der unter Zuziehung je eine
luchtigen Fachmannes, sich als Plusungestommisio
loostinierend genau nud gewissenhaft prüft, g
ein entsprechendes, unparteiisches Zeugnis —
in e die Het der Herhelung ch
soiden Arbeu ist folgendes zu bemerlen 7
Wehl des Arbeilsstuctes bleibt dem Lehrlina
sassen; es ist dadei zu beachten, daß solche V
Jaden gewählt werden, welche der gewöhnsich
Werkstaitlehre entsprechen, keine besondeten gon
—iprgern uͤnd keine übergewöhnliche Schwieriglei