Schulkinder aufzuheben. Dieser Beschluß ist
nun vom kgl. Consistorium genehmigt worden.
Msalziscece SE O 5
Il. Quartal.
Zweibrücken, 14. Juni, vormittags 8 Uhr
Verhandlung gegen 1) Friedrich Geörg, 25 Jahre
alt, Ziegler, 2) Jalob Scheurer, 26 Jahre alt,
Schlossermeister, 3) Christoph Reif, 28 Jahre alt
Cigarrenmacher, und 4) Lorenz Lind, 31 Jahre
alt, Schreiner, alle in Haßloch wohnhaft, angeklagt
eines Sittlichkeitsverbrechens gemäß 8 176, 1 R.⸗
St.⸗G.⸗B.
Die Geschworenenbank ist aus folgenden Herren
gebildet: Leist, Pfalzgraf, Gerlach, Raiman, v.
Gienanth, Weber, Eymaun, Schäfer, v. Wächter,
Jotter, Siegel und Alexander. Im Ganzen waren
17 Zeugen erschienen und 1 Sachverständiger.
Das Gericht schloß, dem Antrage des Staats-
anwaltes entsprechend, durch öffentlich verkündeten
Beschluß die Oeffentlichkeit dieser Verhandlung im
Interesse der Gefaährdung der Sittlichkeit bis zur
Verkündigung des Urteils aus, weshalb sich die
Einzelheiten der Verhandlung der Berichterstattung
entziehen. Abends um 9 Uhr wurde die Verhandlung
ausgesetzt und heute früh um 8 Uhr wieder be—
gonnen.
Das Urteil lautet auf schuldig bez. des
Angekl. Geörg, bez. der übrigen 83 Angekl.
Scheurer, Reif und Lind auf Freisprechung, worauf
der Gerichtshof den Angekl. Geörg wegen eines
Vergehens im Sinne des 8 183 R.St.G.⸗B.
zu einer Gefänanißstrafe von 1 Jahr 6
Mon. verurteilie und ihm die bürgerlichen Ehren⸗
rechte in der Dauer von 2 Jahren entzog; dagegen
sprach derselbe die übrigen 3 Angeklagten frei, über⸗
bürdete die bezüglich dieser entstandenen Kosten der
Staatstasse einschließlich der Kosten der Verteidigung
mit Ausnahme des Angeklagten Reif.
Ende nach 12 Uhr. (Zw. 3.)
Vermischtes.
Muncdchen. Unter vielen Concurrenten wurde
einem hiesigen Geflügelhändler das alleinige Recht
Uberlassen, beim Turnfest auf dem Spieß Hühner
und auf dem Rost Schweinswürstchen braten und
derkaufen zu dürfen. Der betreffende Unter-
nehmer zahlt hierfür das anständige Suümmchen von
900 Mark.
5 bis 6 tüchtige
Tüncher⸗ u. Anstreicher⸗
Gehülfen
gegen höchslen Lohn werden sofort für
dauernd gesucht bei
J. Brixius
Bildsock.
r Würzbdurg, 14. Juni. Vom Militar⸗
bezirksgericht wurde Lieutenant Ludwig
Schmitt aus Landau vom 4. Infanterie⸗Regi-
nent in Metz, wegen sechs Verbrechen des Miß-
zrauchs der Dienstgewalt und 35 Vergehen der
orschriftswidrigen Behandlung von Untergebenen
u zwei Monaten Festangshaft verurtheilt.
F Nürnberg, 15. Juni. Seit Mitte April
st der Zahlmeister H. des 1. Bataillons des
—Iä
Trotz ersolgten Ausschreibens konnte bisher keine
S„pur von seinem etwaigen Verbleib entdeckt werden.
Der Zahlmeister verschwand am Tage einer In—-
pektion, gelegentlich welcher auch die unter seiner
Verwaltung stehenden Bataillons- und Regiments-
nontourkammern visitirt werden sollten. Man
drüfte sofort die Bücher und Listen und fand aller⸗
dings ein Manko, welches jedoch nicht durch eine
Veruntreuung, sondern durch einen Rechenfehler
entstanden war. Es wäre wirklich sehr zu bedauern,
wenn der Beamte, der als die verkörberte Gewissen⸗
haftigkeit und Genauigkeit geschildert wird, wegen
iner solchen unbedeutenden Unregelmäßigkeit sich
mm Ende etwas zu Leide gethan haben sollte, was
nan fast annehmen muß.
'Familiennamen kamen erst im späteren
Dlittelalter auf; zuerst im 12. und 13. Jahr-
hundert beim Adel nach den Stammsitzen (Konrad
von Wettin, Rudolph von Habsburg), dann, im
14. Jahrhundert, auch beim Bürgerstande. Allge⸗
mein wurden fie erst im 16. Jahrhundert. Die
Familiennamen sind entweder Lokalnamen (Franke,
Sachse, Wiener) oder Prädikate (Lang, Kurz,
ßroßkopf, Schulze, Richter, Vogt, Becker) oder
hatronymische Bildungen (Georgi, Pauli, Jakobs,
Wilmsen, Mendelssohn, Kayserling, Kinderling.
Neueste Nachrichten.
Zweibrücken, 16. Juni. Das für heute
geplante San gerfest des Bezirkssängerbundes
Zweibrücken, welches in Mimbach stattfinden
sollte, mußte infolge der ungünstigen Witterung
bis auf weiteres verschoben werden. Wie die „Zw.
Z.“ vernimmt, wird im Laufe dieser Woche näheres
uͤber den Tag der Abhaltung des Festes bestimmt.
Ueber einen neuen Wolkenbruch herichtet
man der „Zw. Z.“ aus Winzeln, 15. Juni:
Ddeute Nachmittag 2 Uhr stand ein schweres Ge⸗
witter Uher Winzeln. Blitz auf Blitz durchzuckte die
— — B———S————Cç2—
* *
Bruch⸗Heilung
Die Heilanstalt fur Bruchleiden hat uns mit unschädlichen Mitteln ohne
Berufsstbrung von Leisten-⸗ Hodensack⸗ und Wasserhodenbruch durch briefliche
Behandlung vollständig geheilt, so daß wir jetzt ohne Bandage arbeiten können.
Joh. Breit, Ehrenfeld b. Toln; P. Gebhard, Schneiderm., Friedersried b. Neukirchen,
345 J.; Jos. Kast, Handlung, Simmerberg b. Lindau; A. Schwarz, Wagenbauer,
ꝛangenpfungen b. Rosenheim fur Kind). Broschüre: „Die Unterleibsbrüche und
hre Heilung“ gratis. 3000 Bandagen bester Construktion vorräthig mit einer
HPeustersammlung ist unser Bandagist in:; F F
vuft. Der Regen stroͤmte bald unaufhorliq
nieder. Die Straßen glichen einem Bache.
mehreren Hausern wurden die Keller mit Sand, g
und Stroh gefüllt. Einen traurigen Anblid bieten v
Thäler, in der Schleif“, Hummelsklamm“ „Pumben
zrund“, „Eichelsbacherthal“ und Schehlerihal⸗
Man glaabt, Wildbäche der Alpen vor sich zu sehen
Tosend ftürzten die wilden, roten Fluthen durchd
Thäler, schwere Steine und sonstige Gegenstände m
ich fortnehmend. Unsere schönen Wielen find ja
rissen und voll von Geröll, Schutt und Felsstüden
Die Feldwege sind zu Flußbetten geworden. Durg
ziele Kartoffeläcker schießt in tiefen Furchen schmußige
Wasser. Die Schehler⸗Eichelsbacher⸗ und Pobe
nühlen stehen in einem See, die Gärten dieser
Mühlen sind zum teil fortgerissen. Manch froh⸗
Aussicht auf reiche Ernte ist gänzlich vernichtet, de
selbst auf eine Grummeternte nicht zu hoffen i.
Munchen, 16. Juni. Der Chef des General—
stabes Graf Waldersee ist gestern um 81.
Uhr von Nördlingen hier eingetroffen und don
Generalcapitan Verri della Bosia empfangen won
den. Heute wird Graf Waldecsee vom Pring
regenten in Audienz empfangen und nimm—
dann am Diner Teil.
Königsberg, 16. Juni. Bronsart von
Schellendorff wurde durch Cabinetsordre vom
15. d. Mis zum commandierenden General des I.
Armeecorps ernannt uad ließ sich heute schon di—
Officiere der Garnison auf dem Schloßhofe vor
tellen.
Dienstesnachrichten.
Justiz. Ernannt wurden zu Amtsanwälten
die Rechtspraktikanten Geeige r-Beigzabern
nach Wolfstein, Süß⸗Speyer (seither Verweser)
nach Kandel, Setz her⸗Kallstadt (seither Verweser)
nach St. Ingbert und NonweilerKaisers.
autern nach Homburg.
Orden. Dem Direltor der pfälz. Eisenbahner
. Lavale wurde für das Commandeurkreuz 2
l. und dem ftellvertretenden Direktor dieser Bahner
Becker, beide in Ludwigshafen fur das Ritter⸗
reuz 1. Kl. des großherzoglich badischen Ordent
yom Zähringer Lowen die Bewillignng zur An—-
nahme und zum Tragen ertheilt.
Für die Redaktion verantwortlich F. X. Demetz
ser Pastillep
in plombirten Schachteln
werden aus den echten Salzen
unserer Quellen dargestellt und
ind ein bewährtes Mittel gegen Husten
Hheiserkeit, Verschleimung, Magen—
chwäche u. Verdauungsstörung.
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im Halse, Hüsteln, Auswurf, Sodbrennen,
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Beim Herannohen des II. u. III. Quartals mache ich auf nach—
stehende Zeitschriften aufmerksam, welche portdfrei puͤnktlich durch die
unterzeichnete Buchhaudlung zu beziehen sind. Gartenlaube, Schorer's
Familienblatt, Daheim, Für's Haus, Dies Blatt gehört der Haus—
frau, Arbeitsstube, Das Neue Blatt, Der Bazar, Illustrierte Frauen⸗
jeitung, Die Modenwelt, Wiener Mode, Fliegende Blätter, Süddeutsche
Gartenzeitung, Kinder-Gartenlaube, Kladderadatsch, Ulk, Die Kunst für
Alle, Mode und Haus, Gerberzeitung, Schuhmacherzeitung, Neue Musik—
zeitung, Tischlerzeitung, Zeitschrift für Maschinenbau und Schloßerei,
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Sämnmtliche werden frei ins Haus geliefet. —
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geschaffen; sie haben mir und meine
Familie bei den verschiedensten Krank⸗
Jeitsfällen gauz vorzügliche Dierste
jeleistet.“ — So und aͤhnlich lauten
ie Dankschreiben, welche Rigters
Verlags-Anstalt fast taͤglich für über
endung des iIlustrierten Buches, Der
dranlenfreund“ zugehen. Wie die dem
selben beigedruckten Berichte glüclich
dZeheilter beweisen, haben durch Be
folgung der darin enthaltenen Rat
schuige selbst noch solche Kranke Hei
lung gefunden, welche bereits allt
Zoffnung aufgegeben hatten. Dies
Zuch, in welchem die Ergebnisse lang⸗
jaͤhriger Erfahrungen niedergelegt sind,
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sranken. Niemand sollte versäumen
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