Full text: St. Ingberter Anzeiger

in b Staͤllen der Gemeinde Otterstadt, Bezirksamts 
Spe etr. — 
* Schafräude ist neu ausgebrochen in 
et Gem inde Merzalben bei 198 Schafen in 64 
Zwoflen und bei 8 Schafen in einem Gehoͤfte der 
meinde Erlenbach, Bezirksamts Pirmasens. 
Die Räude besteht noch fort in den Gemeinden 
zirlenhoͤrdt und Schweighofen, Bezitksamts Berg⸗ 
hbern. und der Gemeinde Scheibenhardt, Bezirks⸗ 
us Germersheim. 
Vermischtes. 
Der Verein deutscher Ingenieure;, 
ut fast 6300 Mitgliedern und 31 Bezirksvereinen 
ie der bedeutendften Vereinigungen auf dem Ge⸗ 
ce wissenschaftlicher Technik, hält seine 38. 
uptsersammlung in Karlsruhe 
mn 3. bis 8. August ab. Von den Gegenständen 
Verhandlungen sind zu erwähnen: 1. Errich⸗ 
ing technischer Mittelschulen. 2. Herausgabe einer 
aatur⸗Uebersicht. 3. Denkmal für Robert Mayer, 
n Begründer der mechanischen Wärmelehre. 4. 
geseitigung der Belästigung durch Rauch und Ruß 
den großen Städten. Professor Gothein wird 
zrechen über die geschichtliche Entwicklung der 
adischen Industrie, Herr Einbeck über die Bedeu— 
ing der Accumulatoren, Baurath Bissingecr über 
e Höllenthalbahn. Letztere wird am vierten Tage 
zelegentlich eines Ausflugs zum Titisee besichtigt. 
Der Verwaltungsausschuß des Germanischen 
tationalmuseums in Nürnberg ist dieser 
lage zu seiner Hauptversammlung zusammenge⸗ 
reien. Dem Jahresberichte zufolge ist der Stand 
es Museums nach jeder Richtung hin ein sehr 
Anstiger. Insbesondere haben die Kupferstiche⸗, 
ann die Porzellan- und Majolikensammlung, sowie 
as Archiv und die Bibliothek im abgelaufenen 
zahre eine namhafte Bereicherung erfahren. Der 
Ztand der Finanzen ist ebenfalls ein sehr günstiger, 
o daß das vorige Jahr mit einem Ueberschusse 
on 14000 Mark abschließt und im laufenden 
zjahre auch der letzte Rest der Bauschuld getilgt 
verden kann. Die Versammlung einigte sich dahin, 
Nannern, welche sich besondere Verdienste um das 
IAllhen und Gedeihen des Museums erworben, den 
titel , Ehrenconservator des Germanischen National⸗ 
nuseums“ zu verleihen. Ferner wurde die Er⸗ 
verbung einer großartigen Waffensammlung ge⸗ 
iehmigt. 
fMünchen. VII. Deutsches Turnfest. Die 
zahl der angemeldeten auswärtigen Turner ist nun 
geteits auf etwa 8000 mit 360 Fahnen gestiegen, 
und laufen täglich weitere Anmeldelisten ein. 
Kechnet man die hiesigen, etwa 2000 turnerischen 
Festtheiinehmer hinzu, so kann man jetzt schon als 
gesammtzahl rund 10,000 setzen. 
Die Fahnen werden nach der Ankunft sofort 
n den Saal des alten Rathhauses geleitet, wo sie 
is zum Beginne des Festzuges verbleiben, um 
zach Schluß desselben in der Festhalle selbst unter⸗ 
jebracht zu werden. 
Die Festkarten, Festzeichen u. s. w. gelangen 
ioch vor Schluß des 1. Juli zur Versendung, 
gleichzeitig auch die Mehrzabl der Quartier⸗ 
arten. 
VBom k. Oberpostamte wird auf dem Festplatze 
me Vostexpedition, Telegraphenstation und Tele⸗ 
honsprechstelle errichtet. ,Postlagernd Festplatz“ 
dresfirte Briefe koönnen also jederzeit dort in Em⸗ 
ang genommen werden. ͤngenügend adressirte 
lelegtamme werden gleichfalls hier hinterlegt und 
urch Anschlag der Adresse bekannt gegeben. 
kVom Rhein. Der Kirschenhandel 
bereits flott im Gange. Die Dampfboote der 
ton ·Dufseldorfer Gesellschaft befordern äglich 
ausende von Korben. Das meiste Obst wird in 
et Gegend von Worms und in einigen Orten des 
intern Rheingaues verladen. 
fBochüm. Eine seltene Ehe wurde hier 
g der vorigen Woche geschlossen; das betreffende 
daer bringt achteriein Kinder zusammen. 
Re Frau heiratete zum vierten Male; vorher war 
dreimal mit einem Witwer verheiraiet, die sämt- 
ich Kinder mit in die Ehe brachten, und jeder 
khe entsprossen wiederum Kinder. Der nunmehrige 
nette Mann bringt seiner Frau zweierlei Kinder 
u die er zu einem Teile von seiner Frau (einer 
Vitwe) Abernommen hat. 
fIn Magdebürg ist am 20. Juni, die 
aatettung der Deutschen landwirtschaftlichen 
esellschaft erofnet worden 
»Paris 21. Runi. Der Orient-GEryrek. 
zug stieß gestern im Bahnhofe von Epernayg auf 
inen von Reims kommenden Personenzug; 5 Wagen 
ind zertrümmert, 5 Reisende und 2 Beamte ver⸗ 
vundet. 
fF London, 21. Juni. Nach einer Meldung 
des „Standarde aus Shanghai (China) vom 
20. d. M. ist die Stadt Laehan in der Provinz 
Setschuan durch Feuersbrunst fast gänzlich zerstört 
vorden, wobei 1200 Menschen umgekommen, 10 000 
Familien obdachlos geworden sein sollen. 
F Nichts geht über vielseitige Bild⸗« 
ung und was wir Europäer von den Yankees noch 
illes lernen können, erhellt so ziemlich aus der 
'olgenden beachtenswerthen Annonce, die wir aus 
iner Reihe anderer im „New-Yorker Herald“ 
jerausheben. „Ein junger Mann von einiger Ge—⸗ 
chaftserfahrung in liberaler Erziehung, wünscht 
ine Siellung, in welcher er sich wenigstens der 
debensbedürfnisse sicher fühlen kann und in der ihm 
Energie und Thätigkeit ein Fortkommen sichern. 
Er versteht Nahen, Fegen, Spülen, Sticfelwichsen, 
Latein, Griechisch und die neueren Sprachen gut 
uu unterrichten, ebenso die englische Literatur und 
st im Stande, über irgend ein Thema, von der 
Jäuslichen bis zur Staatsökonomie flüssig zu schreiben. 
Als Hotelverwalter, Kellner oder Privat⸗Sekretär 
vürde er eine sehr vorteilhafte Akquisition sein.“ 
FDiedeutscheüahmaschinenAusfuhr 
m März belief sich auf 641,700 Kilo gegen 
150,400 Kilo im selben Monate des Vorjahres. 
Die Einfuhr dieses Monats ist von 335,000 Kilo 
m Vorsahre auf 237,000 Kilo zurückgegangen. 
Landwirthschaftliches 
Mit Thomasschlacke und Kainit als Dünger 
für Gemüse und Beerenfrüchte 
jat Director Kreuz-Ingenbroich Versuche gemachte 
Der zu denselben benutzte Geimüsegarten, berichtet 
»as „Pr. landw. Wchbl.“, wurde in 3 gleiche Teile 
zeteilt, von denen der erstere keine Düngung, der 
weite 4 Centner Thomasschlacke und 4 Ctr. Kainit 
ind der dritte je 6 Etr. Thomasschlacke und Kainit 
»ekam. Schon 6 Woen nach Aufgang der Saaten 
eigte sich eine erhebliche Differenz in dem Wachstum 
)er verschiedenen Düngungsstreifen. Eine besonders 
zünstige Wirkung brachte die Düngung bei den 
S„aubohnen, Moͤhren, Salat, Erbsen, Schwarzwurzeln 
ind den Porree hervor. Etwas schwächer war die 
Birkung derselben auf Zwiebel und Sellerie und 
im geringsten wurde das Gedeihen der Kohlarten 
adurch beeinflußt. Die hierbei beobachtete That⸗ 
ache, daß die Bohnen des nicht gedüngten Teiles 
zuffallend viel von Blattläusen zu leiden hatten, 
singegen die auf den beiden gedüngten Parzellen 
ewachsenen Pflanzen mit nur wenigen dieser Para⸗ 
iten behaftet waren, glaubt Verfasser durch das, durch 
die Düngung bewirkte, schnellere Wachstum und die 
hiermit eintretende schnellere Verhärtung der oberen, 
von dem Ungeziefer namentlich heimgesuchten Pflanzen— 
seile, erllären zu können. Bei einem anderen Versuche 
velcher sich auf Stachel⸗ und Johannisbeeren erstreckte, 
rgab sich eine gleich günstige Wirkung der genanten 
Ddüngemittel. 
Dienstesnachrichten. 
Vom 1. Juliel. J. an wurde die Verwesung 
)er prot. 1. Pfarrstelle zu Landau dem Pfarramis 
andidaten Berthold Karl Stempel, bisher 
Jrivatvikar dortselbst, und die Verwesung der protest. 
Zfarrstelle zu Großbockenheim dem Pfarramtskan- 
»idaten Max Diethmann, bisher Pfartverweser 
in Dielkirchen, übertragen. 
Ernannt wurden: Der prot. Schulverweser Jakob We h⸗ 
zauch auf dem Felsbergerhof zum Schulverweser in Ali⸗ 
einigen, der prot. Schulverweser Friedrich Röm mich in 
Siegelbach zum Schulverweser in Neuhofen, der prot. Schul⸗ 
erweser Joh. Carra in Baalborn zum Schulverweser in 
datzweiler, der prot. Lehrer Joh. Ho ock in Hinterweiden⸗ 
hal zum Lehrer in Knittelsheim, der kath. Lehrer Ludwig 
äyer in Contwig zum Lehrer in Dudenhofen, der kath. 
ehrer Ernst Engel in Thaleischweiler zum Lehrer in 
Rartinshöhe, der prot. Schulverweser Friedr. Biäel in 
Nimbach zum Schulverweser in Blieskaftel, der prot. interim. 
Zerweser Gust. Traut mann in Altenglan zum Schul⸗ 
Jerweser daselbst, der kath. Schulverweser Kaver Lendle 
in Linden zum Lehrer in Schauerberg, der prot. Schulver 
veser Philipp Creutz in Herschweiler-Peitersheim zum 
Lehrer in Krickenbach, der kath. Schulverweser Max 
Bötsch in Schnappach zum Lehrer in Pirmasens, der 
nterim. Verweser Jakob Michel in Schweisweiler zum 
Zchulverweser in Winnweiler, der prot. Lehrer Eduard 
Walther in Waldfischbach zum Schulverweser en Pir⸗ 
nasens, der prot. Schulverweser Friedrich Besst le in Eindd 
um Schulverweser in Pirmasens, die prot. Schulverwefer 
seinrich Lehmann in Blieskastel und Karl Müller in 
dNbermoschel zu Schulverwesern in Kaiserslautern, der prot. 
guwerweser Christ. Grund in Zweibrücken zum Lehrer 
alelslh 
XXJÇ- 
In dauernden Ruhestand versetzt: der prot. Lehrer Philipp 
Drumm in Kleinoitweiler, der kath. Lehrer Ludwig 
Tretter in Breitenbach unter Anerkennung seiner lang- 
Ahrigen und eifrigen Dienstleistung, der israel. Lehrer L. 
Sstern in Edenloben unter Anerkennung seiner langjähr 
reuen und eifrigen Dienstleistung F 
Hhamiliennachrichten. 
Gestorben: In Burbach Nikolaus Brill, 55 
J. a.; in Neunkirchen Fr. Luise Berndt geb. 
stitter, 54 J. a. und Fr. Maria Fröhlich geb. 
Urbanska, 40 J. a.; in Zweibrücken Fr. Elisa- 
„etha Müller geb. Veith, 60 J. a.; in Contwig 
Friedrich Veith, Bürgermeister, 57 J. a.; in 
Keustadt a. J. Johannes Weintz.; in Flomersheim 
dottchen Ehret, I J. a. Töchterchen von Kon⸗ 
ad Ehret. 
Telegraphischer Schiffsbericht 
der,Red Star Linie“ Antwerpen. 
Der Postdampfer „Rhynland' der „Red Star 
dinie,“ in Antwerpen, ist laut Telegramm am 
20. Juni wohlbehalten in New-York ange⸗ 
tommen. 
Neueste Nachrichten. 
Saargemünd, 21. Juni. In der heutigen 
Strafkammersitzung wurde der Gerichtsvollzieher⸗ 
imtskandidat Hartmann von hier, welcher be— 
anntlich aus dem Bureau des Notars Schneider 
rach und nach über 13500 M. gestohlen und bei 
einer Einbringung den Ziviltransporteur Hölter 
m Eisenbdahnzug während des Fahrens thätlich 
angegriffen hatte, zu sieben Jahren Gefäng— 
niß verurteilt. Der Hergang der Sache steht noch 
zu gut im Gedächtnis, als daß wir ihn zu wieder⸗ 
hJolen brauchen. Der Angeklagte gestand alles ein 
ind machte im großen Ganzen einen reumutigen 
Findruck. Das Gericht nahm 6 vollendete Dieb⸗ 
tähle und einen Diebstahlsversuch, sowie das 
Verbrechen der schweren Körperverletzung unter 
mildernden Umständen an. Der Staatsanwalt hatte 
nach der „S. Ztg.“ acht Jahre Zuchthaus beantragt. 
Wiesbaden, 21. Juni. Der König von 
Dänemark machte heute der Kaiserin Friedrich 
in Homburg seinen Abschiedsbesuch. 
Dresden, 21. Juni. König Albert hat 
iinen Armeebefehl erlassen, in welchem er der 
Huldigungen seiner Armee gedenkt, die dieselbe ihm 
zu seiner hohen Freude und Genugthuung zu dem 
Jubiläumsfeste dargebracht habe. 
Petersburg, 22. Juni. Ein vom 618. 
Juni gezeichneter kaiserlicher Ukas stellt den 
Artikel 142 des Reichsgrundgesetz-Codexes, Ausgabe 
1857, wieder her und bestimmt, daß die Ehen von 
Prinzen des kaiserlichen Hauses, welche ein Richt 
auf die Thronfolge haben, mit Personen anderen 
Blaubens künftig nicht anders vollzogen werden 
können, als nachdem die letzteren die orthodoxe 
tonfession angenommen haben. (S. Z.) 
Für die Redaktion verantwortlich F. X. Demeßz. 
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Im Inseresse der guten Sache nehmen wir hiermit 
wiederholt Veranlassung, die geehrten Hausfrauen 
auf die ganz vorzüglichen Eigenschaften der amerika⸗ 
nischen Brillant Glanz-Staͤrke von Fritz Schulz 
jun., Leipzig, aufmerksam zu machen. Jede Dame 
dermag beim Gebrauch dieser amerikanischen Glanz⸗ 
Stärke leicht und sicher die schönste Plätwäche 
— mit oder ohne Glanz — zu erzeugen, und ist 
»abei — auch für die ungeübte Hand — ein 
Mißlingen vollständig ausgeschlossen. Der große 
Erfolg den diese Erfindung der Firma Fritz 
Schulz jun, Leipzig überall errungen, hat leider 
biele werthlose Nachahmungen im Gefolge gehabt 
und liegt es deßbalb im Interesse det Hausfrauen, 
deim Einkauf besonders auf die, jedem Packet auf⸗ 
zedrudte Schutzmarke „Globus“ und Firma „Fritz 
Schulz jun., Leipzig“ zu achten, um diese ameri⸗ 
kanische Glanz⸗Stärke auch sicher echt zu erhalten. 
Letzlere ist in Packeten à 20 Pf. überall in den 
meisten Colonialwaaren⸗ Drogen- Seifen ꝛc. Hand- 
ungen zu huben