sprechen.“ Die zweite Uebung dauert sechs Wochen,
zie dritte vier Wochen.
8 40, 5 lautet: ‚Mannschaften, welche als
kinjährig-Freiwillige aktiv gedient haben,
ind wahrend ihres Reserveverhaltnisses grundsätzlich
zu den beiden gesetzlich zulässigen Uebungen in der
Regel auch dann heranzuziehen, wenn dieselben
nicht Offiziersaspiranten sind. Solche Mannschaften
find so weit als thunlich zu brauchbaren Unteroffi-
zieren heranzubilden. Bei Geneigtheit dürften die⸗
selben am Schluß der ersten oder im Lerlauf der
zweiten Uebung zu Unteroffizieren (überzählig, ohne
Bebührnisse der Charge) befördert werden. Diese
beiden Uebungen dauern je 8 Wochen.“
Ueber die vierjährig Freiwilligen sagt
die Wehrordnung: „Mannschaften, welche freiwillig
hier Jahre akliv gedient haben, sind zu Uebungen
während des Reserveverhältnisses in der Regel nicht
heranzuziehen.“
„Reservistender Kavallerie, welche
zu Uebungen bei der Feldartillerie behufs Aus⸗
bdildung als Fahrer oder beim Train behufs Aus⸗
hildung im Traindienst einberufen sind, werden
nach Beendigung der Uebung durch die Bezirks⸗
commandos zum Beurlaubtenstand der Feldartillerie
oder des Trains übergeführt. Diese Mannschaften
bleiben wahrend der Zugehörigkeit zur Landwehr
ersten Aufgebots von Uebungen befreit.
*— In diesem Jahre sind es fünfzig Jahre,
seit die Firma Gebdrüder Adt in Ensheim
errichtet wurde, nachdem schon hundert Jahre hin-
durch die Dosenfabrikation in Ensheim von der
Familie Adt betrieben worden war. Welchen Auf⸗
chwung die Firma Gebrüder Adt in den fünfzig
Jahren ihres Bestehens genommen, wie aus den
vescheidenen Anfängen von damals heraus sich
ein Welthaus entwickelt hat, das brauchen wir an
dieser Stelle nicht darzulegen. Das 50jährige Be⸗
stehen der Firma wird am nächsten Sonntag, 30.
ds. Mis. in Ensheim, dem Stammsitze der Firma,
jestlich begangen werden. Vormittags nach dem
Gottesdienste sollen auf dem Kirchhofe die Gräbe:
der verstorbenen Angehörigen der Familie Adt
jeierlich geschmüdt wirden, wobei Hr. J. Grentz
eine Gedächtnißrede hält. Nachmittags 8 Uhr wird
sodann das Jubiläumsfest, wie man der „Zw.
Z.“ berichtet, auf dem Festplatz im Hofgarten ab⸗
zehalten. Ein Theilhaber der Firma Adt wird
hier die Festrede halten, woran sich die Grund-
steinlegung zum PeterFranz ·Otto⸗Spital schließt,
welches später auf dem Festplatz erbaut wird. Ein
echtes Volksfest mit Konzert und verschiedenen Be—
ustigungen wird den Rest des Tages ausfüllen.
*— Zu dem am Sonntag, den 30. Juni in
Haßloch stattfindeden Pferderennen gewaͤhren
die Pfälzischen Eisenbahnen auf eine einfache Karte
freie Rückfahrt: 1) bei Vorlage der Tribünenkarte,
2) wenn zugleich mit der Fahrkarte eine Karte füt
das Rennen auf den ersten Platz gelöst wird.
Transportermäßigung für die zum Rennen ange⸗
meldeten Pfeide.
— Walsheim Gzt. Zweibrücken). Kom⸗
menden Sonntag, den 30. Juni, wird im Dih⸗
mannschen Saale dahier ein landwirthschaft-
liches Kränzchen abgehalten. Dasselbe he⸗
zinnt Nachmittags 292 Uhr. Zur Besprechung
iommen: Fulterbau und Anwendunqg kuünstlicher
Dünger.
— Contwig, 24. Juni. Das gestrige Gee⸗
witter hat hier leider ein Opfer gefordert. Der
gjährige Jacob Brill wurde in der Nahe des
Bahnhofes vom Blitze erschlagen. Die Theilnahme
fuür die harbetroffene Familie ist eine allgemeine.
Gw. Zig.)
— Waldfischbach, 23. Juni. Von vem
Gemeinderathe Waldfischdach wurde in seiner heu⸗
igen Sitzung der protest. Lehrer Eduard Schuster
in Burgalben als Lehrer für die zweite proiest.
Lehrerstelle dahier, an Stelle des nach Pirmasens
versetzten Lehrerd Eduard Walther der kgl. Re—
gierung in Vorschlag gebracht. — Fetner wurde
der fruher gefaßte Gemeinderathsbeschluß, wonach
die Gemeinde als Beitrag zu den Grunderwerbungs
tosten für den Bahnbau Biebermühle-Kaͤl—⸗
serslautern als jährlichen Beitrag 8300 Mark
vewilligte, in seinem ganzen Umfange aufrecht er⸗
alten. P. 83)
- Landau, 24. Juni. Ueber einen noch
der Auftlaärung bedürfenden Vorgang am gestrigen
Abend wird uns Folgendes mitgetheilt: Einige
Soldaten der hiefigen Garnison waren in der Nabe
»on Nußdorf bei den sogenannten drei Steinen in
inen Wortstreit gerathen, als der Soldat Schillinger
)er 11. Kompagnie plötzlich zu Boden stürzte und
iach wenigen Miuuten. wie es heißt in Folge eines
derzschlages, starb. Die Leiche wurde noch gestern
Abend hierher verbracht. Das hier verbreitele Ge⸗
rücht, daß der Tod des Schillinger ein gewaltsamer
jewesen sein soll, wird dem Eilb. als vollständiq
zrundlos bezeuchnet.
— Leimersheim, 24. Juni. Nachdem die
5tadt Karlsruhe 1000 und der Distrikt Germers⸗
sjeim 500 Mk. als Zuschuß für die Kosten der
stheinüberfahrt von hier nach Leopoldshafen ge⸗
vährt haben, ist das Zustandekommen dieses wich⸗
igen Verkehrsweges gesichert, trotzdem die Gemeinde
Leopoldshafen unbegreiflicher Weise jeden Beitrag
erweigert.
— Hagenbach, 28. Juni. Bei der Ver⸗
teigerung der hiesigen Gemeindegräsereien
m Banndistrikte Oberstixwörth eꝛc. wurde im Ganzen
in Erlös von 896 Mk. 50 Pfg. erzielt.
V.V. Edenkoben, 24. Juni. Gebet dem Kaiser,
vas dem Kaiser und den Fürsten, und dem Volke,
vas ihm gebührt, so klang es in mannigfaltiger Rede
uuf dem Festplatze unter den Kastanien der reben⸗
imkränzten kgl. Villa Ludwigshohe, wo im ver⸗
sangenen Jahre die große nationalliberale Ver⸗
ammlung stattgefunden, die bei allen Besuchern
iur die angenehmste Erinnerung hinterlassen hat.
Ddie schönen Septembertage des dergangenen Jahres
ahen dann auf dem Schlosse den lebhaftesten Be⸗
uch fast der ganzen Beamtenschaft der Pfalz, von
Zangern, von Kriegern und anderen Gästen, die
zur Huldigung unsers Prinzregenten von allen
Seiten herangezogen waren. Am 80. Juni nächst⸗
jin wird die liebliche Ludwigshöhe wiederum den
Unziehungspunkt für gar Viele aus der Pfalz und
ind den umgebenden Ländern bilden, da wie all⸗
ährlich daselbst das Verschönerungsfest ge-
eiert wird, das wie bekannt das beliebte Stell⸗
dichein für alte Freunde, bessere Familien und
Berehrer der schönen Natur bildet. Die Politik
chweigt; Reden werden nicht gehalten; der Partei⸗
zeist dleibt daheim; Alles folgt nur einem mensch⸗
ichen Zuge nach ungestörtem Genusse in dem Auf—
enthalte in Gottes schöner und freier Natur, unter
»em Schatten herrlicher Kastanien, auf den ange⸗
iehmen Spaziergängen, mit den aug- und herz⸗
rfreuenden Ausblicken auf dem Spißtzbergel, dem
Billkomm, dem „schönen Punkt mit der schönen
zinie auf die schönste Ouadratmeile der Pfalz“.
der Platz ist zu einem großen Feste wie geschaffen;
zer Raum um die Villa ist groß, der Wald noch
zrößer und die Aussicht auf den Himmel unbe—
chrankt. Die 18er Muse entlockt der Tuba muntere
Weisen, auch folche aus lang vergangener Zeit,
Bachus und Gambrinus reichen ihre belebenden
Baben und selbst Terpfichore lädt zum Schlusse
um froͤhlichen Reigen ein. Möge das Fest, das
inter seines Gleichen das älteste ist und den reich⸗
altigsten Genuß bietet, auch dieses Mal wohl ge-
ingen! Der Abgangszüige von Edenkoben find
iele und sehr passende. In der Richtung nach
steustadt Abends 9 und Morgens 3,12 und 6,14
ind in der Richtung nach Landau Abends 7 und
0, 18, sowie Morgens 12 Uhr und 7,17. Das
Bormittagsconcert im Schafgarten findet um 11
Uhr statt, das Fest auf der Villa beginnt um 8
Uhr, das Abendconcert im Schafgarten um 9 Uhr
ind der Ball um dieselbe Stunde. Zu letzterem
onnen Gäste durch Vereinsmitglieder gerne unent—
Jeldlich eingeführt werden. Das Eintrittsgeld für
ille Festlichkeiten beträgt für Fremde 80 Pfg.
Fur Gesellschaften von mindestens 80 Mitgliedern
vird bekanntlich die übliche Fahrtaxermaßigung ge-
vährt, wenn rechtzeitige Anmeldung bei der Direk—
—LL—
— Neustadt, 24. Juni. Die Nacht vom
Sonntag auf Montag zeichnete sich durch einige
krcesse aus. Zum Ersten feuerte nach einem
orausgegangenen Disput in der Gotthold'schen
Birtschaft der in der Ziegelfabrik von Cron in
Binzingen beschäftigte Arbeiter Chr. Schneider
urz nach 12 Uhr auf der Hauptstraße nach dem
Taglöhner J. Loötterle aus seinem Revolber 8
—A
jar nicht betheiligten Loͤtterle in den Arm traf,
vo die Kugel unter dem Ellenbogen stecken blieb—
Der Verwundete befindet fich im Spital, der
Thäter wurde dingfest gemacht. — Ein Schuster⸗
eselle stach einem Conditorgehilfen mit der
Ahusterkneipe in den Rucken und den Arm.
Ztg.)
- Kaiserslautern, 24. Juni. GSelh
nord.) Gestern Vormittag wurde auf dem Ech
zerg in einer flachen Erdvertiefung die Le
16 Jahre alten Schlosserlehrlings Franz —*
on hier aufgefunden. Der Unglüdliche, —** el
der hiesigen Ekisenbahnwerkstätte beschaftigt
und schon seit einigen Tagen vermißt wurde⸗
fich mittelst eines Rebolverschusses getödtet. Idenseh
vurde die unerklärliche That bereits am —*—
früh 4 Uhr verübt, zu welcher Zeit einige ub
nus jener Gegend zwei Schüsse fallen höͤcten *
»eutele auch der Zustand der Leiche, —RB
heilweis Verwesungsspuren zeigte und von Tusen
von Insekten überdedt war, darauf, daß der Toß
schon seit mehreren Tagen eingetreten sein mußt
Ueber das Motiv, das den jungen Mann zu dieser
anseligen That getrieben hat, ist uns nichts bekanm
geworden. GPf. Vzt)
— Weisenheima. S. Nach dem 1888er
Wein herrscht starke Nachfrage. Der Preis *
Fuder (1000 Liter) beträgt 205 — 295 Mart. Der
888er hat sich gut gebaut und ist jetzt ein guter
jesunder Trinkwein geworden.
—7. Im Herzogweiher bei Grethen erkranl
der 15jährige Sohn des Winzers H. Müllet
von Hausen. Derselbe gerieth deim Waschen an
eine tiefe Stelle. — Dieser beklagenswerthe Ungildsfah
sei eine Mahnung für Badende.
— Kirchheimbolanden, 24. Juni. Da
n der Nacht vom 16. auf 16. ds. Mis. dem
Muühlenbefitzer Decker in Gauers heim geflohlen
Held wurde heute durch Herrn Gendarmerie ⸗Wacht.
meister Wolf von hier in der Scheune des Boa
dohlenen gefunden. Der Thäter, Fuhrmann, welcher
jeständig ist, wird morgen nach Kaiserslautern ib—
geführt. (A.)
— Ludwigshafen. Durch Entschließknng
der kgl. bayerischen Generaldirektion der Zoͤlle um
ndirekten Steuern in Munchen ist der zur Behei
ing von Inhalations- und Dampfsprühapparaten,
owie zur Erwärmung von Breiumschiägen in
tadtischen Krankenhäusern und ähnlichen Anftallen
n Verwendung kommende nicht denaturirt⸗
Spiritus nunmehr steuerfrei.
— Dem Rechenschaftsberichte des protestan⸗
tischen Missions-Vereins der Pfalz fur
das Jahr 1888 ist zu entnehmen: Am meieisten
Baben flossen aus dem Decanat Speyer, nämlich
2832 M. 39 Pf.; dann folgt Neustadt mit 1068
Mark, Kaiserslautern 1044 M. 65 Pfg,, Germers⸗
jeim 938 M. 27 Pfg., Frankenthal 813 M. 39
Bf., Pirmasens 6623 M. 97 Pf., Durkheim
346 M. 23 Pf., Zweibrücken 544 M. 50 Pf.,
Bergzabern 531 M. 56 Pf. Hamburg 520 M.
39 Pf., Landau 500 M. 82 Pf., Obermoschel
179 M. 12 Pf., Winnweiler 219 M. 23 Pf.,
usel 199 M. 13 Pf., Kirchheimbolanden 126
V. 79 Pf. und Lauterecken 103 M. 10 Ppf.
Durch Reiseprediger K. Künther aus Neuwied
purden von ungenannten Orten aus der Pfalz für
die Brüdergemeinde 2570 M. 22 Pf. gesammelt.
Die Pfennig⸗Vereinsgaben bekommt fämmilich die
Nisfionsanftalt zu Basel. Von den allgemeinen
Misfionsgaben fließen nach Abzug jener mit be⸗
sonderer Bestimmung einschickten Gaben noch
4490 M. 20 Pf. ebenfalls der Missionsanstali
gasel zu.
t .
F In Malstatt⸗Burbach soll ein Verein
rstehen, welcher der einzige seiner Art auf dem
Beltall sein wird. Auf deute, Dienstag Abend ist
um Wolf'schen Saale daselbst durch den vor⸗
aufigen Ausschuß eine Versammlung berufen zur
Bründung eines „Vereins ehemals ohne Erfolg
Zeimpfter.“
f Herrenchiemsee. Wie man berichiet.
werden in Herrenchiemsee die mit einem Kosten⸗
aufwande von 800,000 Mark eingerichteten Wasser⸗
verle nie mehr in Thätigkeit gesetzt werden. Die
Bassins wurden mit Erde ausgefüllt und in
etztere Gras gesaͤet. Für die Maschinen und Roöhren
ind bereits Kaufangebote — um den Werth des
TFisens gemacht worden.
f—Heusweiler. Die diesjährige Heuernte
jeht zu Ende und ist dieselbe so reichlich ausge⸗
iallen wie seit langer Zeit nicht mehr, ebenso steht
es mit allen andern Früchte n. Man begegnei
in Wiese und Feld nur freundlichen Gefichtern.
zJür den geplagten Landmann ist es auch sehr zu
vünschen, daß wieder einmal seine Muhe belohnt
vird. Das Obst fällt jedoch spärlich aus, dit
zlütezeit war nicht besonders und was noch durch