Full text: St. Ingberter Anzeiger

aden, damit zielte und losdrückte. Der Schuß 
r ite und das unter dem Küchentisch sitzende 
une Brüderchen sank in den Kopf getroffen 
qjehrig 
hoden. Die Kugel war dem armen Kinde in 
rechte Kopfseite gedrungen Dieselbe blieb im 
—*— stiken und schon nach Verlauf weniger 
unden war das bedauernswerth⸗ Opfer unver⸗ 
Awortlichen Leichtsinnes von seinem Leiden erlost. 
diser jraurige Fell lehrt wieder einmal, wie sehr 
9* bedacht sein muß, Schußwaffen nicht im Be⸗ 
Ache unverständiger Kinder zu belassen. 
Eupen. Beim hiefigen Bezirkskommando 
wurde vorige Woche ein 43jahriger Mann eingeliefert, 
gascher in Astenet durch einen Gendarmen verhaftet 
worden war. Wie fich herausstellte, ist der Er— 
quffene Ende der sechsziger Jahre von Ehrenbreit⸗ 
sen woselbst er wegen Fahnenflucht im Complot 
dgahre Festung zu verbüßen hatte, nach Belgien 
—W hat sich dort verheiratet und ist Vater 
n b Kindern. Seine Familie wohnt in dem Lia 
Hlunden von hier entfernten Orte Dolhain. Der 
Zahaftete wurde zu seinem früheren Truppenteile 
gebtocht· 
p Lippftadt. (Zur Warnung.) In einem 
tesigen Gosthause dersuchte, wie die „E. 3.“ 
neldet, ein Mann die sonst auch wohl verübte 
PRecerei, jemandem kurz vor dem Niedersitzen unbe⸗ 
nett den Stuhl wegzuziehen. Hier geschah diese 
Rederei einem Mädchen, welches so unglücklich zu 
doden fiel, daß es das Genick brach. 
fHerbert und Eugen. In parlamen⸗ 
tarischen Kreisen fiel es auf, daß der Kanzler am 
Dienstag bei seinen ersten Erwiderungen mit einer 
hbesonderen Betonung des Vornamens immer von 
dem Abgeordneten Eugen Richter sprach. Es 
derlautete, daß der Kanzler es als inkorrekt em⸗ 
pfunden hatte. daß der Abgeordnete Eugen Richter 
dei seinen Reden von dem Grafen Herber! 
Bismarc gesprochen. Die Erwähnung des Vor - 
Famens ist hier erklärlich, weil in der Politik und 
uher auch im Reichstage die beiden Söhne des 
danzlers politisch in Betracht kamen. Indessen ist 
llerdings gegenwärtig im Reichstage nur ein Sohn 
s Reichskanzlers in der Lage, aufzutreten. Der 
Abgeordnete Richter, hierauf aufmerksam gemacht, 
mierließ es deshalb ouch, wie die „Freis. Z.“ er⸗ 
zhlt, in den weiteren Reden den Vornamen des 
hiafen Herbert Bismarck anzuführen. Ebenso ließ 
aAsdann der Kanzler bei der Citirung des Abge- 
oidneten Richter dessen Vornamen fortan unerwähnt. 
F Die Zahl der Aerzte im Deutschen Reich 
beltaͤgt insgesammt 17690. Auf die Groͤße und 
Finwohnerschaft berechnet, ergibt fich im Durchschnitt, 
daß auf je 100 Quadratkilometer 3,27 und auf 
je 10,000 Einwohner 3,77 Aerzte kommen. Die 
Zahl der Apotheker beläuft sich auf 4712, die 
der Heilanstalten auf 2770 mit zusammen 137.092 
Betten. 
Gebratene Katzen spielen jetzt in einer 
Strafuntersechung in Hamburg eine Rolle. Eine 
Frau, welche Kinder gegen gute Zahlung in Kost 
iahm, gerieth in Verdacht, diese mit Katzenfleisch 
zu speisen. Die Untersuchung hat die Richtigkeit 
dieses Verdachtes ergeben. Die Polizei fand noch 
eine frisch geschlachtete Katze vor. Man ist neu— 
gierig auf das Urteil der Strafbehörde. Die Kinder 
find durch den Katzenbraten in ihrer Gesundbeit 
nicht geschädigt worden. 
pLeichenbegängnis per Schlitten— 
Aus Lübbenau, 13. Jannar, wird der „Voss. Zig. 
berichtet: Vor einigen Tagen bot fich den Besuchern 
des winterlichen Spreewaldes ein eigenartiges Bild 
— — — —Z—— 
Pfoiffor & Dillor's 
dar, nämlich das eines Leichenbegängnissez auf dem 
Eise zu Schlitten und mit Schlintschuhen. Auf 
einem Schlitlken siand der Sarg mit der Leiche 
und diesem folgten die Leidtragenden aus Leip⸗ 
und der Dabkowmühle, Bauecn und Bäuerinnen 
auf ihren Schlittschuhen. Da die Fahrt auf den 
Schltitschuhen ziemlich schnell von statten ging 
wirkte das trautige Bild des Zuges, die Männen 
mit Cylinderhüten und Fracks, deren Schoͤße durch 
die schuelle Bewegung hin- und herflatterten, die 
Frauen in ihrem schwarzen Trauerkostüm, X 
tomisch. 
EinGlaschen Bordeaur gefällig? 
In Folge einer an den Direktor des städtischen 
dabotatoriums gerichteten Denunziation sind, wie 
das „B. Tgbl.“ meldet, am Montag in dem 
Weindepot zu Berch 1600 Fasser „Wein“ konfis⸗ 
zirt worden, in denen sich auch nicht ein Tropfen 
des edlen Rebensaftes befand. Nach der Analyse 
bestand derselbe aus sehr vielem Wasser, aus Alkohol 
niedriger Oualität, etwas G'ycerin, eigem rothen 
Farbsioff, Maqui genannt, der aus Chili kommt 
ciner belrächtlichen Menge Gyps — bis zu sechs 
Bramm pro Liter — und Seesalz. Das Gemisch 
soll der Gesundheit im höchsten Grade nachtheilig 
ein. Natürlich ist die gerichtliche Verfolgung ein⸗ 
Jeleitet. Und da wagen es die Herren Franzosen, 
Zuvon zu sprechen, daß Deutschland sie mit salicy 
iirtem Bier vergifte! 
Rom, 16. Jan. In Palermo stürzte 
heute Nachmittag während des Begräbnisses des 
Marquis Torrearsa eine Tribüne ein. Z6 Personen 
wurden mehr oder weniger verletzt. 
Berlin, 18. Jan. Die deutschen Botschafter 
in Wien und Petersburg, Prinz Reuß und v. 
Schweinitz, haben an dem gestrigen Diner beim 
Reichskanzler theilgenommen. 
Die Nachricht, daß der Präsident des Reichs⸗ 
gerichss, Simson, zurückttreten wolle, isl 
falich, ebenso, daß Herr v. Tessendorf zum preu⸗ 
zischen Justizminister ausersehen sei. Allem An⸗ 
scheine nach dürfte der Staatssekretär v. Schel⸗ 
lüng der Nachfolger Friedberg's werden. 
rofessor Herrig in Berlin ist gestorben. 
Sidney, 18. Jan. Der von Samoa hier 
eingetroffene Dampfer „Lübeck“ meldet, daß dort 
bis zum 8. Januar vollkommene Ruhe hertschte. 
In Äpia befanden sich damals die deutschen Kriegs- 
schiffe „Olga“, „Adler“ und Eber“, der englische 
reuzer „Rohyalist“ und die amerikanische Corvette 
Stipsic 
Flur die Nedatnsn verantwortlich iF. x. Demetz. 
Ar. o Icoisi hen chenodlattes fur 
alle Housfrauen ‚Fürs Haus“ Wieteljährlich 
nur JMarkhk) enthaält: 
Wochenspruch: 
Sorg', aber sorge nit zu viel, 
Es kommt doch, wie's Gott haben will. 
Sei nicht zu hart. Gedicht.) Fuür die Jah⸗ 
reszeit. Wie gewöhnt man einem Kinde von sieben 
his neun Jahren das Weinen bei dem geringsten 
Tadel in und außer der Schule ab? (Fortsetzung.) 
Zochen auf Petroleumlampen. Liebe Misschwestern. 
Das Rind. Seine Excellenz Vater Wrangel als 
Schutzgeist. (Erzählung.) Unterleibsentzündung. 
Frneuͤerung wachsirter Pupp nköpfe. Decken aus 
Mobelkattun. Smyrna Teppichknüpferei (mit Knüpf⸗ 
nadel). Gestrickte Beinkleider für Herren. Theer- 
flecke. Flede von Milchkaffee aus Stoffen zu ent- 
fernen. Flecke mit Benzin zu entfernen. Hellen 
Atlas zu reinigen. Sporflecken aus Stoffen zu 
entfernen. Blattpflanzen im Winter. Ein Stüd- 
chen Walderde. Sinnspruche für Fenster und 
Thüren, sowie für ein Speisezimmer. Docht-Er⸗ 
sparniß. Schwefelhölzchen zu sparen. Saugringe 
für Petroleumlampen. Anisbrot. Kuchenzettel für 
Maccaronidiät. Pumpernickel. Suppe von Jo— 
hannisbeerwein. Gasteiner Schloßnockerl. Bisquit⸗ 
Rollfleisch. Apfelbier. Schinken aufzubewahren. 
Feine Butternußkipfeln. Küchenzettel. Raͤthsel. 
Auflösung des Räthsels in Nr. 325. Fernsprecher. 
xccho. Aus allen Düten. Brieflkasten der Schrift⸗ 
leisung. Fürs kleine Volk. Anzeigen. 
Neueste Nachrichten. 
Köln, 17. Jan. (Bayerische Missionäre.) 
Der ‚K. V.“ zufolge telegraphierte der Vertreter 
der Deutsch-Ofiafrikanischen Gesellschaft in Sanfibar 
nach Berlin, er habe Verhandlungen angeknüpft, 
um die gefangenen Mitglieder der lathol. Mis⸗ 
onsstation in Pugu (meist Bayern) gegen Lösegeld 
zus Buschiris Händen zu befreien. 
Ksln, 18. Jan. Die Kölnische Zeitung ver— 
ffentlicht den Wortlaut eines Briefes, den Prinz 
Ludwig Solms-Braunfels auf geschehene 
Anfrage an den Major v. Deines nach Wien 
Jerichtet hatte, darin es heißt: 
Madrid, 4. Dezember 1888. 
Lieber Freund! 
Gestern Abend erhielt ich Ihr Schreiben vom 
28. v. M. betreffs unseres damaligen Besuches 
deim alten Marschall Bazaine. Ich erinnert 
mich des Vorfalls noch genau, denn es machte au 
mich einen merkwürdigen Eindruck, zu hören, wie 
der Marschall ohne jeden Rüchalt erklärte, während 
des Krieges durch einen fremden, in Deutschland 
accreditirien Diplomaten, wichtige Nachrichten über 
Bewegungen der deutschen Truppenkörber erhalten 
zu haben. Der Marschall erzählte uns, daß seint 
Caballerie nicht imstande gewesen wäre, den Auf— 
tlärungsdienst zu versehen, und führte als Beispiel 
an, daß er von dem Uebergang der deutschen 
Armee über die Mosel zuerst durch ein Telegramm 
dzes damaligen englischen Gesandten in Darmstadt, 
Morier, über London erfahren habe. Wenn der 
Marschall Bazaine dieses Gespräch einer anderen 
Person gegenüber kurz vor seinem Ableben in Ab⸗ 
rede gestellt hat, so kann ich es nur darauf zurück 
führen, daß der arme beklagenswerte Greis bei 
dieser zweiten Gelegenheit seiner Geisteskräfte nicht 
mehr vollständig mächtig war. 
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