Inalyse von Sulbhural beschaftigt und hat dabei
Amuithlich so viel giftige Dämpfe eingeathmet,
ga in fast betäubtem Zustande von einem zwei
hd hohen Balkon herabgestürzt ist. Erst nachdem
mehrere Stunden hülflos im Hofe gelegen hatte,
ind man den Verunglückten, der einen doppelten
zluffelbein⸗ und einen Schenkelbruch davongetragen
euf. In's Krantkenhaus gebracht, hat Dr.
art sich noch zwei Tage in völlig bdewußtlosem
zusßtande befunden. Der Zufsiand des Patienten
femm ziemlich hoffnungsloser.
Ber gut bezablte Organist. Der
poslngsberg dei Linz ward am 15. Mai 1809 von
ranzosen besetzt. Ein franzosischer Offizier, der
mn haidenschaftlicher Orgelspieler war, ließ fich die
zallfahrtslirche auf dem Poslingsberge aufschließen,
n die ihm gerühmte treffliche Orgel zu prüufen.
Rfehrere Pfeifen wollen nicht ansprechen; er geht
inter das Werk, um die Ursache zu erforschen. Er
vht ein Papierpacket hineingeklemmt, in welchem er
000 Gulden in Papieren findet, die irgend
pmand vor der Plünderung hatte sichern wollen.
s Preis des Orgelspiels ließ der Fcanzose fie
wseine Tasche fallen, und selten mag ein Orgel⸗
jeistet soviel für sein Spiel erworben haben.
pWien. Bei der Temesvarer Lotto-Zieh-
ing, wobei ein Gewinn von 480.000 Gulden
czielt wurde, sollen durch die Unterschiebung eines
haisenknaben betrügerische Manipulationen vorge⸗
ommen sein.
Wien, 9. Juli. Das „Neue Tagblatt“ mel⸗
et aus Bukarest: Der gestern von hier abgegangene
sersanenzug stieß in Culniza infolge falscher Weichen⸗
ellung mit einem Güterzug zusammen. Die Maschinen
zurden total zertrümmert. Der erste Waggon hinter
em Gepäcwagen ist vollständig zerstört, 15 Passa-
jere find todt oder schwer verwundet. Der Maschinen⸗
eizer des Personenzuges fiel in den Feuerkessel und
eerkohlte vollständig. Der Weichenwärter, welcher
das Unglück verschuldet, ist flüchtig geworden.
Graz, 11. Juli. Der Lohnbewegung
n Obersteyer schlossen fich die Kohlenbergarbeiter
et Drasche'schen Werke, über 400 Mann, an und
rachten die Forderung nach achtstündiger Schicht
ind Lobhnerhöhung vor. Der Abordnung wurde
vhnerhöhung für die Herrenschicht, sowie Durch-
ihrung einer achtstündigen Schicht in kürzester
Jeit zugesagt. In Seegraben wurde zweimal er⸗
olglos versucht, den Dynamitturm zu erbrechen.
luch in Fohnsdorf brach eine Lohnbewegung aus;
ie Gendarmerie wurde zusammengezogen, die Ruhe
icht gestöͤrt. Sämtliche Werke sind der Bewillig-
ing der achtstündigen Schicht geneigt.
fParis, 11. Juli. Nach Meldung aus
saint⸗Etienne scheint die Untersuchung über
as Grubenunglück in Verpilleux zu bestätigen,
aß der Unfall der Unvorsichtigkeit mehrerer Ar⸗
eiter zuzuschreiben ist. welche während des Früh-
ücs ihte Lampen an das Geländer der Galerie
ehängt hatten und dabei nicht bemerkten, daß die
Netaldeckel derselben infolge der Verlängerung der
jlammen anfingen zu glühen. was ihnen die Nähe
on Schlagwettern hätte anzeigen müssen.
f Triest, 11. Juli. Der Seebehörde in
Narseille ging eine offizielle Meldung zu, wo—
nach auf einem Postdampfer, welcher mit 177
dassagieren von Singapore nach Marseille fährt,
wei Pafsagiere an der Cholera gestorben find. Das
Schiff ist in Matseille angekommen und wird
irengsiens überwacht.
fEine reiche Bettlerin. Aus Lon—
on, 7. ds., wird geschrieben: Gestern wurde in
xr North Circular Road in Dublin eine Frau
egen Straßenbettels verhaftet. Auf der Polizei⸗
ation fiel ihr plumpes Aussehen auf und eine
veibliche Angesiellte untersochte ihre Kleider und
a fand sich, daß fie eine große Summe Geldes
Noten, Gold, Silber und Kupfer bei sich trug.
Aine um den Körper gebundene Tasche enthielt
dupfermünzen, die 28 Pfund wogen. Eine alte
jagdtasche unter dem Rock hatte als Inhalt 120
sir. meistens in Sovereigns. Um den Leib hatte
e ein Tuch gebunden, in welches Banknoten, wo⸗
on eine im Betrage von 50 Lstr., eingenäht
daten. Das Vermögen, das dieses Bettelweib
—A umherschlepple, bezifserte sich auf 550
istt. s 11000 Mk. — außerdem hatte sie 20
rattoffeln, einige Pfund Erbsen und sonstiges
zeug in ihrer Rocktasche
fEine neue Nervenkrankheit. Die—
ide kommt haupisächlich in England und Amerika
at und iqd eine Folge des zu häufigen Genusses
jon Thee. Sie tritt in drei verschiedenen Stadien
auf, nämlich in einem akuten, subakuten und chro⸗
rischen. Zunächst stellen sich Symptome von Blut-
idrang zum Kopf und Gehirnreizung ein. Wer⸗
sen diese Wirkungen öfter und konstant hervorge⸗
ufen, so führen sie nach einiger Zeit zur Schwäch⸗
ing des Geistes und des Körpers. Die Thee⸗
rinker werden leicht erregbar, nervös, bleich und
uchen darin Erleichterung, daß sie wieder zu dem
zeliebten Getränk greifen, welches für einige Zeit
hre geistigen Fähigkeiten wieder auffrischt. In
en chronischen Fällen kommt es dann zu
hweren Veränderungen der Herz⸗ und Gefäß—
unktionen und zu tiefen Ernäherungsestörungen.
die Patienten belommen Hallucinationen, Visionen
ind vervöses Zittern. Bei Leuten mit viel Leibes⸗
newegungen kann ein gewohnheitsmäßiger Thee⸗
jenuß vielleicht lange ungestraft bleiben, bei Frauen
ind jungen Leuten mit sitzender Lebensweise ist
dies aber nicht der Fall. Als beste Behandlung
zes „Theeismus“ gilt daher viel Bewegung im
Freien.
Wie verschiedene Nationenessen.
die Bewohner der Mialdavi⸗Inseln essen allein.
—Sie begeben fich zu diesem Zweck in den hintersten
kTheil ihrer Häuser und ziehen die Tücher, welche
ils Fenstervorhänge dienen, zu, um ihre Mahlzeit
zöllig ungestört halten zu können. — Die Be—⸗
vohner der. Philippinen dagegen sind sehr gesellig.
—A—
eine Mahlzeit theilt, läuft er herum, bis er einen
indet, und wie groß auch sein Appetit sein möge,
pagt er doch nicht, denselben zu befriedigen, so
ange er keinen Gast hat. — Die Speisetafeln der
reichen Chinesen sind wunderschön lackitt und mit
ehr kunstreich gearbeiteten seidenen Teppichen be—
eckt. Von Tellern, Messern und Gabeln machen
ie Chinesen keinen Gebrauch, sondern man bedient
ich zweier elfenbeinerner Stäbchen, die der Sohn
es Reiches der Mitte ebenso geschickt zu hand⸗
aben versteht, wie nur irgend ein europäischer
Eßkünstler“ Messer und Gabel. — Ein Kamt-
chadale kniet vor seinem Gast nieder, schneidet ein
iefiges Stück Seekalbfleisch ab und stopft es ihm
mter dem wüthenden Rufe: „Taga!“ („Da!“) in
»en Mund. Was vor demselben hängen bleibt,
chneidet er ab und verschlingt es selbst.
Gemeinnüũtziges.
Gurkensalat. Beim Schälen der Gurken sei
nan vorfichtig und koste Letztere vor dem Schneiden;
ie enthalten an ihren Spitzen sehr leicht eine Bitter⸗
eit, welche den ganzen Salat verderben kann. Man
ichte deßhalb auch darauf, vom Stiel nach der
Spitze zu schälen, um den bitteren Geschmack nicht
urch das Messer über die ganze Gurke zu ver—
reiten. Dann schneidet man die Gurke in feine
„—cheiben, oder hobelt sie und ölt sie sofort. Durch
as Oel bleiben sämmtliche Bestandtheile einge⸗
chlossen und dadurch wird ihr Fleisch bedeutend
erdaulicher und wohlschmeck nder. Man mache nur
inmal einen Versuch und überzeuge sich, wie falsch
z ist, die Gurken zuerst zu salzen und dadurch den
Saft auszuziehen.
—X
Zweibrücken, 11. Juli. (Fruchtmittelpreis und Vik-
ualienmarkt) Weizen O M, — Pf, Korn »M — Pf.,
herste zweiteihige d M— Pi, vierreihige O M. — Pf.
S5pelz d M — Pf, Spelzklern — M— Pf., Dinkel
— PMi — Pf, Mischfrucht d M. — Pf. Hafer 0 M.
— Pf., Erbsen M— Pf, Wichkn 0O M— Pf,
deu 2 Ma0 Pf, Stroh J. Qual 3 M. 20 Pf., I. Qual.,
2M. 00 Pf., Kartoffeln 2? M. 50 Pf., Weißbrod 1/5 Kilo
34 Pf., Kornbrod 8 Kilo 66 Pf. Gemischtbrod 83 Kilt
0 Pf., paar Weck 100 Gr. 6 Pf., Rindfleisch J. Qual
30 Pf., II Qual. 56 Pf., Kalbfleisch 86 Pf. Hammel⸗
leisch 50 Pf., Schweinesteisch 50 Pf., Wein 1 Liter 80 Pf.
zier Liter 24 Rr, Butter /3 Kiloar. 1 M. 10 Vig.,
Dienstesnachrichten.
Der 2. Staatsanwalt am Landgericht Zwei⸗
rücken, Wagner, wurde zum Landgerichtsrat in
fFrankenthal befödert, der Amtsrichter Wildt in
deustadt af?. zum 2. Staatsanwalt am Landgericht
zweibrücken ernannt, der Amtsrichter Hauptmann
n Kandel auf Ansuchen nach Neustadt an der
dardt verseßt, der Landgerichtssekretär Sartorius
n Landau zum Amisrichter in Kandel befördert,
der Rechtsprakt kant von Gerichten in Landau
um Landgerichtssekretär in Landau ernannt.
Vom 16. Juli 1889 ab wurden zu kgl. Post⸗
cpeditoren befördert die kgl. Postadjunkten Wil—
elm Kumpf in Neustadt, Josef Thumann in
udwigshafen, Franz Xaver Bräu in Kaisers⸗
uutern. Oito Kleinhenz in Ludwigshafen.
Aenciachrichten.
„Verlobte: Frl. Emme Moschel, in Kirch⸗
Jeimbolanden, mit Hrn. Pfarrer Heinrich Lenz
u Bosenbach —
Freeran her tesdienst
Sonntag den 14. Juli 1889. Nachm. 2 Uhr:
Ia Hhresfest des Gustaf-⸗Adols-weigrer-
imns des Dekanates Zweibrirelken. Fest-
»redigt: Herr Pfarrer Märcker in Hornbach;
Jahresbericht: Herr Gefängnisgeistlicher Roth
un Zweibrücken. nv
V Chorgesänge:
4. Komm', heil'ger — erfülle mich,
von Franck.
2.Du Hirte Israel, von Bortniansky
Reueste Rachrichten.
München, 11. Juli. Wie den „N. N.“
zus Lindau am Bodensee zuverlässig berichtet wird,
vird dort seit Kurzem die Zolldurchsuchung
iller aus der Schweiz kommenden Reisenden mit
hermehrter Schärfe behandelt. Die Koffer müssen
unuf jedes einzelne Stück, ja sogar gebrauchte Wäsche,
vor den Zollbeamten ausgepackt werden; ja, der
hewährsmann des citirten Blattes sah, wie bei einem
derrn sogar ein Packet Briefe genau durchgemustert
burde. Es scheim nicht ein Ueberreifer einzelner
zZeamten vorzuliegen, sondern auf Befragen wurde
xklaärt, daß Anordnungen auf die schärfste Controle
jegen die Schreiz seit zwei Tagen aus Muünchen
rgangen seien. Zugleich erhalien die „N. R.“
rus Friedrichshasen (Württemberg) ein Telegramm,
velches von dort ebenfalls ein Anziehen der
Jollcontrole meldet. Man wird nicht fehl gehen,
sierin eine gegen die Schweiz gerichtete und
on der Reichsregierung anbefohlene Maßnahme
u erblicken, wie ja auch die letzte der bis
etzt deröffentlichten deutschen Nöten die Möglich⸗
eeit solcher Schritte in Aussicht stellte. Daß die
rei süddeutschen Staaten Bayern, Württemberg,
gaden von dieser Verschärfung der Controle gegen
Zrobenienzen aus der Schweiz wirthschaftliche
dachtheile haben werden, unterliegt keinem Zweifel.
Bie aus Lindau gemeldet wird, haben verschiedene Rei-
ende hereits erklärt, fie würden in Zulkunft statt
der Route Rorschach — Lindau —Wüngdeen ⁊c. den
Weg über Bregenz und die Arlbergbahn nehmen.
Graz, 11. Juli. Heute Nachmittag ging
nit Sonderzug das 2. Bataillon des 27. Regiments
E
dohlenarbeiter des Barons Mayr in Tollingrahen
rklärten, sie würden an dem Ausstande in See—
raben beteiligen.
—
Für die Redaktion verantwortlich F. X. Demet
Verfälschte schwarze Seide Man ver⸗
renne ein Müsterchen des Stoffes, von dem
nan kaufen will, und die etwaige Verfälschung
ritt sofort zu Tage. Aechte, rein gefärbte
Seide krauselt sofort zusammen, verldöscht bald
ind hinterlaßt wenig Asche von ganz hellbräun⸗
icher Farbe. — Verfälschte Seide (die leicht
peckig wird und bricht) brennt langsam fort,
iamentlich glimmen die „Schußfäden“ weiter
wenn sehr mit Farbstoff erschwert), und hinter⸗
äßt eine dunkelbraune Asche, die sich im Gegen⸗
atz zur ächten Seide nicht kräuselt sondern
rummt. Zerdrückt man die Asche der ächten
Seide, so zerstäudt sie, die der verfälschten nicht.
)as Seidenfabrik⸗Dépöt von G. Henneberg
K. u. K. Hoflief.) Zürisch versendet gern
Nuster von seinen ächten Seidenstoffen an
Jedermann, und liefert einzelne Roben und ganze
5tücke porto· und zollfrei in's Haus.
Die neueste Nummer des Schweizer. Familien-
Wochenblatt (in Zuürich) enthält außer vorzüglichen Er⸗
ählungen noch folgende interessante und belehrende Artikel:
Die Treue, sie ist kein leerer Wahn, eine Dienstbotenge-
chichte. — Das Sonnenlicht als Lebens⸗ und Gesundheits⸗
edürfnis, von Dr. med. G. Custer. — Vo drei Saftheimer
zuütli, eine Sklizze aus dem Volksleben. — Elternliebe und
rtindesdank. — Einige Winke für die Sommerferien. —
Sprichwörter im Alliagsleben, von E. Ludwig. — National-
konomisches. — Miscellen. — Meinungsaustausch, Rätsel
ind Charaden. — Kochschule, Rathgeber für Familie, Haus-
jalt und Kuche: Kochen. — Für die Kuche. — Hausmittel
ind Rezepte. — Verschiedenes. — Kochrezepte. —
xlternzeitung, Blätter für häusliche Ereziehung:
zaden und Waschen des Kindes. — Die Mutter
iin Krankenlager. — Die Kinderstube. — Miscellen. —
griefwechsel und Auskunft. — Lust und Lehre, für's junge
golk: Die Zwillingsschwestern. — Der Fichtenknabe. —
Was wollen wir spielen. — Zum Raten und Selbst-
eimen. — Rätsel und Aufgaben.
Dieser manigfaltige und gute Inhalt, sowie der billige
zreis (vierteljährlich nur Fr. 1.50) rechtfertigt die große
zerbreitung dieses beliebten Familienblattes, welches hiermit
ingelegentlich empfohlen sei.