zypemodells und anderer hierzu geeigneter Apparate
ngefertigt bezw. fertig geslellt hat; hierbei will er
on dem in dieser Branche sachkundigeren mitbe⸗
quldigten Schmitt die noöthige Auleitung erhalten
sben und überhaupt von demselben zu diesen
aflichen Geschäften verleitet worden sein. Schmitt
adegen soll alle Schuld auf seinen Complicen
ene
otfen Neustadt, 15. Sept. Kreisverband der
faͤlzischen Geflügelzucht-Vereine. Auf
inladung der Vereine Ludwigshafen a. Rh. und
peher waren heute Nachmittag Delegirte der
aͤlzischen Geflügelzuchtvereine in der „Postmühle“
ahier versammelt, um Berathungen zu pflegen über
Rüitel und Wege, um die Thätigkeit des pfälzischen
seidbereins für Geflügelzucht zu einer regeren und
uchtbringenderen zu machen. Die Versammlung
fannte einstimmig die Nothwendigkeit eines Kreis⸗
bandes an behufs Erzielung innigerer Bezieh—
ngen der einzelnen Bezirlsvereine unter einander,
wie zur Vertretung derselben beim Landesgeflügel⸗
— München sowohl, als auch bei der
glichen Staalsregierung, um auch von obrig⸗
ailicher Seite aus das Interesse für diesen oft
tannten uud voch so wichtigen Zweig der Land⸗
irihschaft rege zu machen. Da die Vorstandschaft
Kreisvereins leider an der Theilnadme verhin-
at war, wurde der Verein Ludwigshafen a. Rh.
csucht, die weiteren Verhandlungen mit dem Kreis⸗
zrein zu führen und soll nach dem Pf. K. eine
zätere Versammlung der Vereinsvorstände über
llenfalls nöthige Redision der Statuten und sonstige
ur Reorganisation des Kreisverbandes nothwendige
ingelegenheiten Beschlüsse fassen.
— Haßloch, 15. Sept. Das evange—
ische Kettungshaus bei Haßloch beging am
Nittwoch, den 11. September, bei herrlichstem
Better und unter großer Theilnahme sein 39.
zahresfest. Der weite ringsumschlossene Hofraum
eer Anstalt, in dem die Jahresfeier jedesmal statt⸗
ndet, war mit Festgästen von Nah und Fern
berfuͤllt. Hetr Pfarrer Hinzler von Haßloch sprach
as Eingangsgebet, nachdem er als biblische Lektion
zsalm 108 verlesen hatte. Hierauf wurde von
ꝛen Anstaltszöglingen, Knaben und Mädchen, eine
Urt Kinderlilurgie vorgetragen, wobei mit Recitiren
on Hauptkatechismusfragen und Schriftstellen Ge⸗
ange wechselten. Die Festpredigt hielt Herr
gfarrer Kayser von Göbrichen unter Zugrundleg—
ing von Mark. 9, 36—37. Der Jahresbericht
vutde von dem Hausvater der Anstalt erstattet.
Bir entnehmen daraus, nach der „Nst. 8.“, daß
ermalen 48 Zöglinge vorhanden sind. Für weitere
10 wäre noch Platz übrig. Die gewöhnlichen Aus-
jaben und Einnahmen dedten sich. Zur Bestreitung
ußerordentlicher Erfordernisse im Haushalte aber
nußte eine besondere Mehrausgabe von etwa 1800
Mark gemacht werden. Es ist zu hoffen, daß die
Freunde des Rettungshauses gerne mithelfen, diese
-„chuld durch freiwilige Liebesgaben baldiast zu
ilgen.
— Haßloch. Die Tabaksernte, welche
or einigen Tagen noch im lebhaftesten Gange
var, geht jetzt rasch zu Ende. Es ist auch wohl
zeit, denn die Nächte werden jetzt schon ziemlich
ühl, und der Tabak kann neben vielem Andern
jor Allem keine niedrige Temperatur ertragen. Ge⸗
sade in diesem Jahre mag er sehr empfindlich
ein, denn er zeigt ein recht dünnes Blatt, eine
om Kaufer sehr erwünschte Eigenschaft. Somit
at der Verkäufer Aussichten, einen angemessenen
hreis erwarten zu dürfen, wodurch das Minus
—VVVVVV
mier Dach gebrachte Tadak ist infolge der guten
ditterung schön gelb getrocknet. Es ist darum
ehr leicht möglich, daß noch in diesem Jahre der
tabak an seinen Käufer kommt. Die Sandblätter,
ogenannte „Krumpeln“, sind schon zum gröoößten
Theile verkauft und bewegt sich der Preis zwischen
0—14 Mark. Wird demenisprechend der Tabak
»ezahlt, dann kann man gewiß erwarten, daß auch
vieder mehr Bürger sich auf den Tabaksbau ver—
egen. als in den letzien Jahren.
— Speyer. In der letzten Sitzung der
dreis ⸗Komitee's desLRandwirthschaftlichen
Zereins der Pfalz kamen laut Pf. A.
olgende Punkte zur Verhandlung. Die Bezirks-
domitee's haben die vom General⸗Komitee vorge⸗
hlagenen Rechnungsänderungen genehmigt; nur
as Bezirks⸗Komitee Kaiserslautern wünscht eine
rweiterung des neuen 8 25 dahin, daß die Be⸗
immung desselben, wonach den nicht in München
vohnenden Mitgliedern des General ˖Komitee's zum
zweck der Theilnahm? an den Sitzungen die Hin⸗
ind Rückfahrt auf den Eisenbahnen 2. Klasse,
uus den Mitteln desjenigen Vereins vergütet wer⸗
en, von dem sie gewählt sind, auch auf die Mit⸗
lieder der Kreis- und Bezirks⸗Komitee's ausgedehnt
verde. Das pfälzische Kreis-Komitee will den
Wunsch von Kaiserslautern befürworten, wenn seine
Iusführung die Möglichkeit bietet. — Zu Preis⸗
ichtern für die Thierausstellung beim diesiährigen
dentral⸗Landwirthschaftsfest wurden ernannt: die
5H. Landtagsabgeordneter Dr. Groß, Bürgermeister
n Lambsheim und Gutsbesitzer Dr. E. Buhl in
Ddeidesheim. — Zur Beschickung der Thierausstell⸗
ing des Zentral-Landwirthschaftsfestes mit Thieren
»es Glanschlages wurden dem Bezirks⸗-Komitee
dusel 300 Mark bewilligt. — Das Resultat der
iesjährigen pfälzischen Herbstsaatgutmärkte wurde
ils ein befriedigendes bezeichnet. — In die Re—
nonte⸗Prämiirungs-Kommission wurden die bis⸗
erigen Mitgliedet und Ersatzmänner wieder ge—
pähit: Die HH. Dr. Eugen Böhl, Gutsbesitzer
n Deidesheim, Ersatzmann hierfür Olto Freuden⸗
erg in Zweibrücken, dann Heinrich Krämer,
Fabrikbesitzer in St. Ingbert, als dessen Ersatzmann,
zosthalter. Huber in Kaiserslautern. In die Prüfungs-
dommission für Hufschmiede wurde Kunstaärtner
Helten von Speyer gewählt.
— Humor iwm Weinhandel. Ein
Bfalzer Weinhändler erläßt soeben ein Empfehl⸗
ings-Rundschreiben in dem folgende schwungoolle
Stellen vorkommen: „Wir sehen voller Hoffaung
inem Ausstichweine entgegen, zumal seit einigen
Tagen das Firmament herrlichen Azur und die
Sonne wieder heitßze Strahlen sendet. Wie aber
zer Mensch nicht vor dem Tode glücklich zu preisen,
so ist das Endurtheil über den Wein vorsichtig
aicht eher abzugeben, bis er im Fasse ist. Sie
veiden gleich mir die angenehme Entdecung
nachen, wie vorzuglich sich diese sorglich gebauten
einen Naturweine weiter entwickelt haben. Die
Tischweine sind „leicht und angenehm“, die Mittel—
veine „kneipig brillant“, die Auslese „erhaben.“
Nehr kann man wohl nicht sagen.
— In Ludwigshafen wurde an fünf von
Berlin aus über Mannheim hier eingeführten
—„chweinen thierärztlichh die Maul⸗ und
dlauenseuche festgestellt.
— Ludwigshaäfen, 16. Sept. Gestern
Nachmittag kam Herr Heinrich Keller, Sohn
»es Herrn Oberpostkondukteurs Peter Keller, glück⸗
ich hier an. Herr Heinrich Keller ist Matrose
ind war bei der Katastrophe vor Apia auf dem
»eutschen Kriegsschiff „Adler“. Dem glücklich ge⸗
retteten wackeren Seemann zu seiver Ankunft in
»er Heimath ein herzliches „Glück auf!“
— Im Kanai bei Frankenthal ertrank
das 131 jährige Töchterchen des Herrn Metzgers
Ferdinand Eissner. Das Kind wollte Nüsse aus
sem Kanal fischen und alitt aus.
Pfälzisches Schwurgericht.
IV. Quartal.
2 Zweibrücken, 17. Sept. Im 1. Schwur⸗
erichtsfolle (16. ds.): Schug Peter, Fabrikarbeiter
sjon St. Wendel und Lang Philippine, dessen
jeschiedene Eheftau, wegen Mords resp. Beihülfe,
jerneinten die Geschwornen bezgl. des Erstern die
Fragen nach Mord und Todischlag und bejahten
iejenige auf Körperberletzung mit nachgefolgtem
Tod; bezgl. der Letztern wurde die Schuldfrage ver⸗
jeint, worauf das Schwurgericht den Schug zu
iner Zuchthausstrafe von 10 Jahren
»rnrteilte und die Lang freisprach.
——— —
Vermischter.
F Friedrichsthal. Dem Herrn Apotheker
Ulbert Boedt in Hallenberg, Westfalen, wurde
egierungsseitig die Genehmigung ertheilt, die in
ziesiger Ortschaft neuerrichtete Avotbeke zu über—
iehmen.
F Chemnigt, 16. Sept. Viele Orte des
ẽrzgebirges melden bereits Schneefall und
sachtfrost.
F'Bozen, 15. Sept. Im Beisein des Erz⸗
serzogs Heinrich, des Statthalters so wie von
bordnungen der Universitäten Berlin und Gött
ngen und der Stadt Würzburg, wo Walther von
»er Vogelweide begraben liegt, fand heute die
tlimmungsvolle Feier der Enthüllung des Denk—
nals Walthers von der Vogelweide tsaatt.
Zrofessor Weinhold aus Berlin hielt die Festrede.
Zu demiünasten Landoner Frauen—
nord wird von dort geschrieben: „In Whitechapel
hatte sich nach den früheren Frauenmorden ein
Wachsamkeitsausschuß gebildet. Jede Nacht
vurde die Gegend der Morde abgegangen.' Erst,
ils der große Ausstand anfing, ließ die Entschieden⸗
heit des Ausschusses nach und diese Zeit der Auf⸗
ꝛegung scheint der Mörder benutzt zu haben, um
hon Neuem die Bevölkerung von London daran
zu erinnerr, welchen unheimlichen Gast sie in ihrer
Mitte besitzt. Der Vorsitzende des Wachsamkeits⸗
nusschüsses, Albert Backot, zweifelt nicht daran,
zaß der Morder in Whitechapel wohnt, dessen Neben⸗
zäßchen er genau kennt. Er glaubt sogar, daß der
Unhold sich in einem der naheliegenden Häuser
defand, als die Leiche des ermordeten Ftauenzimmers
Jefunden wurde. Die Polizei ist der Ansicht, daß
der Mord schon vor vier Tagen begangen worden
ist. Der Frauenmörder scheint auch dieses Mal
ein Verbrechen vorher angekündigt zu haben. Wenig⸗
tens wurde vorige Woche ein Brief hinter dem
Dst London Hospital aufgefunden, in dem es hieß.
daß bald ein neuer Mord begangen werden würde.
Nun wurde in Whitechapel ein zweiter Brief ge⸗
iunden, in welchem der Verfasser prahlte, daß er
'a schon vorige Woche den Mord angekündigt
abe.
DBiennesnachrichten.
Forstwart Weinka uf auf Rhorlenburger
Forsthaus wurde auf Ansuchen an den Forstwart⸗
posten Falkenstein versetzt, Fötster Fath vom
AD
Zapsweyer versetzt, Forstgehilfe Hoffmann in
Jakobsruh zum Forstwart am Forsthaus Pfalz er-
nannt.
Bei der Polizei in Spey r ist die Stelle eines
Schutzmannes zu besetzen. Der Anfangsgehalt
beträgt 1000 Mk. und steigt von 8 zu 8 Jahren
um je 50 Mk. bis zu 1200 Mk. Außerdem wer⸗
den jährlich 60 Mk. Monturgeld vergütet.
Theater in St. Jnugbert.
Morgen, Mitwoch Abend wird die Millöcker'sche
Dperette, „Der Bettelstudent“ zur Darstellung
kommen. Gewiß ist Vielen hier diese oder jene
Melodie aus der neiten Operette des Wiener Kom⸗
sonisten bekannt. Um so mehr wird man sich
reuen, das ganze Stück sich abspielen zu sehen.
die Operette ist mit Recht wegen ihrer reizvollen,
ytmischen Einzel-Weisen beliebt und bietet auch
durch die darin vorlommenden Chöce angenehme
Abwechselung. Es ist nicht zu zweifeln, daß die
Inszenirung dieser Operette durch die Gesellschaft
Baudrexler eine recht tüchtige werden wird. Möge
deshalb der lustige „Bettelstudent“ die Anziehungs⸗
traft, welche er anderwärts ausübte. auch hier nicht
erfehlen.
Neueste Nachrichten.
Sondershausen, 16. Sept. Fürst Gün⸗
ther ist gestern Abend im Alter von 88 Jahren
gestor ben. (Günther Friedrich Karl, Fürst von
Schwarzburg⸗Sondershausen, war am 24. Sept.
1801 geboren und übernahm die Regierung in
Folge der Cession seines Vaters am 19. August
uind nachfolgender schriftlicher Bestatigaung am 3.
September 1835.)
Berlin, 16. Sept. Dem „Berl. Tagebl.“
zufolge ist der bekannte Hochstabler Sabine,
der nach Rußland ausgeliefert werden sollte, cuf
dem Transport dahinn entwischt.
Berlin, 16. Der Chef der Reichskanzlei v.
Rottenburg ist von Friedrichsruh zu seiner er—
heblich erktraakten Gemahlin nach England gereist.
Derselbe wird in Friedrichsruh durch den bereits
dort angelangten Generalkonsul von Kairo Brauer
vertreten.
Der Unterstaatssekretär im Auswärtigen Amt
Braf Berchem hat einen Urlaub angetreten
—A
Die Wochenschrut ‚Fürs Haus“, welche
mit 1. Oktober den 8. Jahrgang beginnt, enthält
in jeder Nummer so viel praktische und nüzliche
Winke, daß dieselbe den Hausftauen nicht genug
empfohlen werden kann. Es giebt kaum eine für
den Haushalt, für die Erwerbsthätigkeit der Frauen,
für die leibliche und geistige Pflege wichtige Frage,
die von diesem p.aktischen Blatt nicht in anregender,
nerständiger Weise erörtert würde. Es sollte daher
Riemand versäumen, diese wirklich gediegene Wochen—
chrift anzuschaffen, umsomehr als der Preis fuür
ein Vierteljahr nut 1 Mark beträgt. Bestellungen
ruf „Fürs Haus“ nimmt jederzeit entgegen die
Juchbandlund Demek. St. Inabert.