— — F
—5 AW —6 7
7 * 6 7 — —5 a⸗
— * 4 —B 89 — —6
— 4. —— e —82 * J866 —3
F —8 —845 —F ü —— ——4 5 —59 *
I 44 — —80 —5——— — —9 —3zB86 * 9
7 * —9 5 9 — —89 —* * —* 5 * —8— * *. * * * * —8 9
8 — —8—6 J8 8 * * 7 — — * —3 )
d A — — * —53 3 F J —B B 6 — 2—
W * —— — —53 F 9* * 7 —— —
—“— 5—575— —— 1 1* * — —88 6
———8 9 — — 3* —
—8 9 —— — —998 3—
757 8 X
rt.
misgeri
iches Organ des königl. Amssg
Amtliche
er „Et⸗ Zugberter Auzeiger erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wöochentlich mit Unterhaltungs⸗Blatt und Zittwochs und Samstags mi
ritca Beilagen. 8 Vlau lofiet dierieljahrlich A G60 einjchließsich tragerlohn; durch die Post bezogen 14 78 4 einschließzlich * ee Die
Anrückungsgebühr sar die gespallene Garmondzeile ober deren Raum beträagi bei Inseraien aus der Pfalt 10 H, bei außerpfalzischen und solchen auf welche die Expedition
Anetanft criheilt, I83, Neklamen 80 . Bei maliger Cinruckung wird nur dreimalige berechnet.
—
Abonnements
für das
IV. Quartal 1889
auf den
bmal wöchentlich erscheinenden
„St. Ingberter Anzeiger“
onnen bei allen Postexpeditionen, den Post—
zoten, bei den Umträgern und in unserer
cxpedition bestellt werden.
Inserate finden durch den „St. Ing⸗
erier Anzeiger“ die weiteste Verbreitung.
Deutsches Reich.
Karlsruhe, 30. Sept. Der Wahlauf⸗
ruij der nationalliberalen Partei
gadens ist von dem engeren Ausschuß der Partei,
damey, Friedrich, Kiefer, Edhard und Fieser ge—
eichnet. Er verweist zunächst auf das fanatische
MNassenaufgebot der katholischen Bevölkerung gegen
)en Frieden des Landes. Irreführende Schlag—⸗
wöͤrter und das schmählich mißbrauchte Wort, Frei⸗
jeit“ sollen das Endziel der ultramontanen Be—
jrebungen verdecken, das in Verkümmerung der
Jolksbiidung, in der Schmälerung hochbeutsamer
Polksrechte im Staat und der Gemeinde, in der
Zihmung der staatlichen Autorität und der Wirk⸗
omkeit der Volksvertretung gelegen ist. Man will
afür eine fremde, dem Leben des Volkes und seinen
Zedürfnissen fernstehende Herrschaft des Ultramon⸗
anismus begründen, mit der der Friede des Landes
chlechthin unverträglich sein würde. Der Aufruf
veist darauf hin, daß die Bemühungen des bürger⸗
ichen Rechtsstaates um die Gleichberechtigung der
Bekenntnisse und um die Bildung der Jugend, sein
ernstes Streben nach Friede und Verständigung
wischen Staat und Kirche die Anerkennung selbfi
jon Mannern gefunden habe, welche, wenn auch
nuf ultramontaner Seite stehend, doch noch einer
zerechten Würdigung fähig waren. Eingedenk der
reisinnigen und fruchtbringenden Wirkung der
zeuen Aera seit 1860 wird sie auch jetzt in gleichem
Beiste wirken unter dem sichernden Schutze des
Keiches. Neben den geistigen Interessen sollen
orgsam auch die wirthschaftlichen gepflegt und ins⸗
zesondere das Ziel nicht aus dem Auge verloren
werden, den Kreisen und Gemeinden thunlichste
krleichterung zu gewähren. Von keinem anderen
Staate wird Baden an edlem Streben nach deutscher
Treue und freiem Bürgerfinn, bewaährt in seiner
tuhmlichen Vergangenheit, übertroffen. Der Aufruf
chließt: „Dieser Vergangenheit und diesem edlen
Etbe unseres Staates und Volkes wollen wir un⸗
erschütterlich treu bleiben. Der herannahende
Wahltag soll hierfür Zeugnis geben Laßt uns
in diesen Gesinnungen, in Liebe emporblickend zu
anserem volksfreundlichen und freisinnigen Fürsten,
Mann für Mann die heilige Pflicht erfüllen, für
»as Wohl des Vaterlandes.“
Augsburg, 1. Okt. In der gestrigen Ver-
ammlung des evangelischen Bundes zur
Wahrung der deutschprotestaniischen Interessen wurde
veschlossen, gegen die Bestrebungen des „bayerischen
datholikentages“ Einspruch zu erheben. Die Ver⸗
ammlung hofft, daß die bayerische Staatsregierung
dementsprechend die verfassunasmäßigen Rechte der
Mittwoch, 2. Oktober 1889.
24. Jahrg.
Protestanten schützen und daß jene Bestrebungen bei
»eiden Häusern des Landtags auf unüberwindbaren
Widerstand stoßen werden.
München, 30. Sept. Bis heute Mittag
1113 Uhr hatten sich im Bureau der zweiten
stammer 148 Abgeordnete angemeldet. — Ueber
die am Samstag stattgefundene Sitzung der libe—
ralen Fraktion berichtet ein Referat der,‚Augsb.
Abendzig.“ folgendes: Bei Besprechung der zunächh
vorliegenden Arbeiten ergab sich, daß vermuthlich
Frhr. v. Ow wieder zum Prasidenten, wahrschein⸗
sich durch Alkklamation, gewählt wird. Der
Finanzausschuß, welcher seit der letzten Ses⸗
sion aus 16 Milgliedern bestand, wovon nunmehr
der Abg. Dr. Rittler wegen Kranlheit seinen Aus⸗
rritt erklärte, soll in Zukunft, wie früher, nach der
voraussichtlichen Uebereinstimmung beider Parteien
aus 15 Miitgliedern bestehen, so daß die Stelle
Dr. Rittlers unbesetzt bleibt. Die früher berück
ichtigte Gruppe Rittler-Bucher⸗Friedrich
Beckh und Genossen wird voraussichtlich keinen
Unspruch auf einen besonderen Sitz erheben, da
wohl die Abgeordneten Rittler und Bucher nich
mehr mit den vier konservativen Mitgliedern zu⸗
sammen eine eigene Gruppe bilden werden. Be—
züglich der Wiederbesetzung der vom verstorbenen
Abg. Frankenburger inne gehabten Stelle
eines Finanzausschußmitgliedes wurde vorerst kein
Beschluß gefaßt, sondern die Sache auf eine morgen
tatthabende Klubsitzung vertagt, worin auch das
VBerfahren bezüglich der Aufstellung der Kandidaten,
ob durch eine Wahlkommisfion oder durch das
Klub ˖ Plenum, zur Erörterung gelangen wird.
Muͤnchen, 1. Olt. In der heutigen ersten
Sitzung der Kammer der Abgeordneten
wurde Frhr. v. Ow durch Akklamation als erster
Präsident wieder gewählt. Minister v. Riedel
legte den Budgetentwurf vor, der einen Ueberschuß
von 24042 219 Mk. ausweist, davon aus 1886
396 und aus 1887 1536 Millionen, worunter
7 135 000 Mehr von den Eisenbahnen, 950 000
Mehr aus dem Postetat und 625 000 Minderzu⸗
schuß zu den Pfalzer Bahnen. Die Ueberschüsse
werden wie folgt verwendet: 12653 000 Mi. zur
Zurückziehung des Staatsanlehens im gleichen Be⸗
trage, für die Bahnbauten nach den Gesetzen vom
8. November 1887 und vom 10. Febr. 1888.
ferner 4800 700 Mk. für Bauten bei den Ver—⸗
fehrsanstalten, 1700 000 Mk. für Schulbauten, ]
Million für Justizbauten, 8 Millionen für Fluß—
korrektionen, 1 Million für Rentamts⸗ und Hoch—
ofenbauten. Hiernach folgt der Entwurf des neuen
Etats. Derselbe bilanzirt mit 274676983 Mt.,
davon mehr für Verwaltung 2019 226 Mt., für
Staatsaufwand 12 620686 Mt., für Brücken⸗
»auten und Steaßenbauten 1401000 Mk., Bau
zines Gesandischaftshotels in Berlin 500 000 Mk.,
ebensoviel für Gendarmerie⸗Vermehrung, 165 000
Mark für Lehrerwittwengehults⸗Erhöhung, 100 000
Mark für bayerische Kunst, 200 000 Mk. Gehalts⸗
erhöhung der Landgerichtsrälhe, 142 000 Mk. für
die Rentamtsgehilfen, 320000 Mti. mehr für
Pensionen, 300 000 Mk. zur Wohnungsgeldzulage
'ofort beim Amtsantritt, anstatt der seitherigen
iebenjährigen Karenzzeit. 2000 000 Mt. werden
erspart bei der Schuldentilgung.
Berlin, 30. Sept. Bei der Audienz, welche
zie Gesandtschaft des Sultans von
Sansibar heute beim Kaiser hatte, hielt der
Besandtschaftsattaché eine Anrede in arabischer
Sprache und übergaob dem Haiser das Bealaubia—
ungsschreiben. Dieser reichte es dem Grafen Bis—
marck, von dem er die Antwort in Empfang nahm.
In letzterer dankte der Kaiser, der „Post“ zufolge,
für die freundschaftlichen Gefinnungen, die der
Sultan ihm bei Gelegenheit seiner Thronbesteigung
habe ausdrücken lassen. Er hoffe, daß die guten
Beziehungen beider Reiche aufrecht erhalten und
sfich kraäftigen würden, und in diesem Sinne heiße
er die Gesandschaft willlommen. Der Dolmetscher
uübersetzte die Rede den Gesandten ins Arabische.
Hierauf erfolgte die Ueberreichung der Geschenke,
worunter fich außer einem Säbel in Elfenbein⸗
scheide mit Goldbeschlag Tafelmesser und verschie⸗
dene Gefäße in Gold und Silber befanden. Nach⸗
dem der Kaiser sich zurückgezogen, wurden die Ge—
sandten bei der Kaiserin, hierauf bei der Prinzesfin
Friedrich Leopold eingeführt. Prinz Friedrich
deopold stand während des Empfanges zur Seite
des Thrones. Der Kaiser hat den Gesandten mit
Brillanten besetzte Uhren und kostbare Gewehre als
Geschenke überreichen lassen.
Dem Bundesrate ist beute auch der Marine⸗
etat zugegangen, sodaß nur noch der Militäretat
und der Hauptetat zur Verteilung zu gelangen
haben. Der Bundesrat hat somit beinghe drei
Wochen Zeit zur Beratung des Etats.
Berlin, 30. Sept. Zur Zarenreise
melden die „Dailh News“, daß die Garden in
Petersburg und die Garnisons Kommandanten im
Wilnaer und Warschauer Bezirke Befehl erhalten
haben, eine genügende Anzahl von Truppen in
Bereitschaft zu halten, — ungefähr 50 000 Mann
— um die Eisenbahnlinie zwischen Petersburg und
der deutschen Grenze zu besetzen für den Fall, daß
fich die kaiserliche Familie eatschließen sollte, von
Berlin aus mit der Bahn heimzukehren. Herr v.
Giers wird fich, wie das Londoner Blatt verfichert,
nicht nach Berlin begeben, sondern wird seine
Ferien auf dem Landgute seines jungsten Sohnes
in der Probinz Tamboff verbringen. — Der „Allgem
Reichskorresp.“ wird aus Kopenhagen gemeldet,
daß der Kaiser von Rußland am 7. Oktober in
Kiel und am 8. Oktober um 3 Uhr Nachmittage
in Berlin eintreffen werde.
Berlin, 30. Sept. Bei der gestrigen Preis—
verteilung in Paris sollen dem „Bl. T.“ zufolge,
die deutschen Vorschuß vereine nach dem System
Schultze⸗Delitzch den großen Preis erhalten
haben.
Berlin, 1. Olt. Die „Nordd. Allgemeine
Zeuung“ bringt einen Artikel, der sich mit
der seil dem 1. Okltober 1879, also seit 10 Jahren,
in Elsaß⸗Lothringen beobachteten Politik beschäftigt
und kommt darin zu dem Schlusse, daß sich diest
Politik bemüht hat und daß fie mit Stetigkeit und
Festigkeit versolgt ganz zum Ziele führen müfsse
und werde.
—
Ausland.
Bruͤssel, 30. Sept. Infolge sozialistischen
Einflusses brach heute eine neue Streikbe—
wegung aus. 2500 Beraleute haben die Arbeit
eingestellt.
Rotterdam, 30. Sept. Heute früh wollte
eine Anzahl Streikender die Arbeit wieder
aufnehmen, wurde jedoch von den anderen daran
gehindert. Die Lage ist daher unverändert. Auf
der Maas liegen zwei Kriegsschiffe, drei Kanonen⸗
boote und zwei armierte Schaluppen, um falls es
zu ernsteren Ruhestörungen kommen sollte, die Ord—
nung wieder herzustellen.