zeistlichen die fünf Absolutionen und das Libera.
harauf wurde der Sarg in die Gruft unter dem
geler· und Pauls⸗Altar gesenkt. Ein eigenthüm⸗
scher Zufall ist es, daß Erzbischof Antopius ge⸗
e vor 11 Jahren, am 14. Oktober 1878 im
dom feierlich eingeführt und nun am 14. Okto⸗
r 1889 in demselben Dom beigesetzt wurde.
Raubmoidund Brandsfliftung. Aus
Arnbach (Zillerthal), 14. Olt., wird den „M.
R.“ gemeldet: Zwei Handwerksburschen über⸗
selen gestern das hiesige Wirthshaus, mordeten
wei Frauen und zwei Mädchen, raubten und zün⸗
en das Haus an. Ein Kind entkam. Die
Thater sind angeblich verhaftet.
Kelberg Eifel), 14. Okt. Vorgestern
vurde in hiesiger Gegend ein Känguruh erlegt.
Hasselbe, männliches Geschlechtes und von blau⸗
srauer Farbe, war gut genährt, wog 30 Pfund
id maß vom Kopfe bis zur Schwanzspitze 1,80
Reter. Der Schwanz allein war 66 Centimeter
arg. Das Tier, dessen Alter auf 2 Jahre ge⸗
chatzt wird, ist seit etwa 3 Wochen in hiefiger
hegend gesehen worden. Es wird hier vermutet,
aß das erlegte Tier zu den Kanguruhs gehoöͤrte,
delche in der Nähe von Bonn vor längerer Zeit
usgesetzt worden sind. Der Besitzer der seltenen
zagobeute, Postdirektor Eßlinger in Met, erbittet
ich genauere Mittheilungen darüber, wo das Tier
noa ausgesetzt oder früher beobachtet wurde. und
stselbst zur weiteren Auskunft bereit. Der Ein⸗
ender dieser Jagdgeschichte hat, wie die „Strb.
g.“ bemerkt. über die Richtigkeit der Thatsache,
a die Sache stark nach Jägerlatein rieche, eine
untliche Bestätigung des Bürgermeisteramtes Kel⸗
erg beigefügt.
F Die Kölner Dombaulotterie ist für
orei weitere Jahre genehmigt worden.
Bremen, 15. Okt. Der prächtige neuer⸗
aute Centralbahnhof wurde heute früh 6 Uhr dem
herkehr übergeben. Die ersten ein⸗ und ausfah-
tenden Züge waren festlich geschmückt. Eine große
Nenschenmasse war anwesend.
4Hamburg, 14. Okt. Hier eingegangenen
stachrichten zufolge gingen beim Orkan im mexika⸗
ischen Golf neunzehn Schiffe unter.
Berlin. Auf dem neulichen Kinderfeste der
ferien⸗Kolonieen frug ein Herr ein kleines Mädchen
Was fehlt Dir denn, mein Kind, Du hast ja
duchen und Butterbrod in die Düte gepackt, bist
du nicht hungcig?“ — „O, ja, hungrig bin ich
pohl'“, antwortete das Kind. — „Aber warum
zt Du da nicht?“ — ‚Meine Mutter hat kein
rocken Brod zu Hause, da kann ich keinen Kuchen
ssen!“ — Als der Hert dem Kinde für die Mutter
ofort ein Zehnmarkstück einhändigte, wie hungrig
mnd froͤhlich verzehrte da das Mädchen die ge;
chenkten Gaben.
pSchicksale eines Krönungswagens.
tach dem „Petit Journal“ ist der Galawagen, in
delchem die Prinzessin Sofie in Athen zur
trauung fahren wird, jene vergoldete Kutsche,
velche Graf Chambord mit mehreren anderen
Wagen bestellte, als er den Thron seiner Väter
esteigen zu können glaubte. Diese? Wagen wur⸗
»en bis 1886 sorgfältig aufbewahrt und erst um
ene Zeit verkauft. Der König von Griechenland
aufte den Wagen, in welchem Graf Chambord in
eine gute Stadt Paris hätte einzieheu sollen. um
—6. 000 Franks.
f Groß Gerau. GKartoffe!segen.) Die
dartoffeln sind in der hiesigen Gegend so vortrefflich
jeraten, daß der Doppelzentner zu 2 Mark ab hier
erkauft wird. Zu diesem Preise wurden ganze
Schiffe, mit Kartoffeln geladen, verschiedenen Stärke⸗
abriken zugeführt.
pFalkenberg (berschlesien), 13. Olt. Ein
jräßlicher Lust- und Raubmord ist auf
jer Chaussee zwischen dem naben Gr. Mangersdorf
ind Löwen an einem jungen Mädchen Namens
sephert aus Raschwitz, verübi worden. Man fand
Rieselbe noch lebend und sie konnte, bevor sie den
etzten Athemzug that, noch den ganzen Hergang
rzäͤhlen. Das junge Mädchen war danach im
vasthause zu Groß Mangersdorf mit einem Zim⸗
nermann Mainitz zusammen getvoffen, hatte mit
iesem zusammen geirunken und war dann, um
nen Markt in Löwen zu besuchen, gemeinsam mit
MNainitz aufgebrochen. Beim Stroschwitzee Walde
vußte Mainitz seine Begleiterin unter dem Vor⸗
dande, sie einen näheren Weg führen zu wollen,
n den Wald zu locken und hier vergewaltigte er
st das Mädchen. versetzte ihr dann einige Messer⸗
ziche in den Kopf und beraubte es schließlich seiner
Zaarschaft von nicht ganz 20 M. In der Mein⸗
ung, das Mädchen sei todt, begab sich Mainitz
nach Löwen. Die Geppert aber, welche aus ihrer
Ohnmacht erwachte, hatte noch so viel Kraft, sich
is an die Chaussee zu schleppen, wo sie von einem
borbeifahrenden Fleischermeister aufgefunden und
mufgenommen wurde. Ins Krankenhaus verbracht,
ttarb sie an den erhaltenen Verletzungen, nachdem
iie noch den Zimmermann Mainitz als ihren Mör⸗
der bezeichnet hatte. Dieser sitzt bereits hinter
Zzchloß und Riegel, soll aber die Mordthat leugnen.
FPosen, 14. Olt. Die hiesige Strafkam ⸗
ner verurtheilte heute den verantwortlichen Redak—
teue des „Dziennik Poznanski“, v. Bolewski, we⸗
Jen Beleidigung des Kultusministers, begangen
zurch einen Artikel über das Verbot des polnischen
Unterrichts in Volksschulen, zu drei Monaten Ge⸗
angniß.
pNeues Telephon. In Glasgow erregt
uur Zeit ein neues, The Pulsion“ benanntes Telephon
nicht geringes Aufsehen. Der Apparat ist kein
lektrischer im engeren Sinne. Er besteht einfach
zus einem mit Gummi umgebenen Stahlknopf und
einem kupfernen Diaphragma. Es sind also keine
Zasterieen zu Erzeugung von Elektrizität nöͤthig.
Als am Mittwoch der neue Apparat auf eine
giertel englische Meile versucht wurde, erwies sich
erselbe den bessen Telephonen nahezn völlig eben⸗
hürtig. In den Vereinigten Sitaaten ist das neue
Instrument schon seit einigen Monaten in Gebrauch;
sz ist selbstverständlich viel billiger, als alle übrigen
S„ysteme.
F Jetzt fangen noch die Schulbuben an,
Lusstand zu machen. In Schottland hat die
Bewegung begonnen und fich nun auch über die
nglischen Stadte verbreitet. Die Schuljugend des
Oftendes von London ist selbstverständlich nicht
zinter dem Zeitgeist zurückgeblieben. Am Dienstag
stachmitiag durchzogen etwa 400 Knaben mit
rothen Fahnen und rothen Mützen verschiedene
Straßen des Ostendes und verkündeten mit ihren
chrillen Stimmen das Losungswort dieser settsamen
tewegung: „Kein Stock, weniger Schulstunden
aund keine Hausaufgaben.“ Die Rädelsführer waren
»inige Schlingels, die es bisher in keiner Schule
ausgehalten haben. Der Zug hielt vor den ver—⸗
schiedenen Schulgebäuden, um neue Verstärkungen
zu gewinnen. Die Mütter halten nicht viel von
dem radikalen Programm ihrer Sprößlinge. „Kür
zere Schulzeit,“ sagen sie, „eher längere.“
4 Mailand, 14. Okt. Po und Etsch sind
gefallen, dagegen hat der Cismofluß (Rebenfluß der
Zrenta) im Bezitk Belluno große Verheerungen
angerichtet, Brücken und Häuser zersiört, sowie
auch Menschenleben gefordert. Ausführliche Nach⸗
richten fehlen noch.
F Die weitsichtige Mama. Dieser Tage,
o erzählt der Chroniqueur der ‚Now. Wr.“ traf
in Orel zu längeren Aufenthalt eine russische Kauf⸗
nannsfrau mit ihrer Tochter ein und stieg in einem
hotel ab. Als ßie gebeten wurde, sich im Fremden ⸗
uch einzuschreiben, verzeichnete sie in demselben
sinier ihrem Familiennamen das Nachstehende.
„Kaufmannsfrau aus Dmitrowsk mit ihrer ledigen
Tochter Pascha (19 Jahre alt, 10,000 Rubel Mit⸗
zift. hellblondes Haar, Stumpfnäschen und Grübchen
in den Wangen; körperliche Mängel oder besondere
ennzeichen sind nicht vorhanden.)“ Welche weit⸗
achtige vorsorgliche Mutter!
FNewyork, 15. Okt. Die elektrischen
zesellschaften stellten ihre Thätigkeit wegen
Ztreites mit den Stadtbehörden ein. Die Haupt⸗
zraßen find Nachts völlig dunkel.
f Ueberfall durch Indianer. Nach«
richten aus Sonora (Mexilo) zufolge wurden zwei
dompagnien mexikanische Soldaten, während sie
adeien, von einer großen Anzahl Yaqui⸗Indianer
tiedergemetzelt. Die mexrikanische Regierung ent⸗
andte eine 4000 Mann starke Expedition, um
zie Moörder, welche einen Landstrich in Sonora,
im außersten Nordwesten von Mexiko bewohnen,
u züchtigen. Die Indianer sind, wie man glaubt,
n raschem Rückzuge in der Richtung von Arizona
egriffen. Die Leichen Ider ermordeten Soldaten
ind furchtbar verstümmelt.
Einegroße aber entsetzliche Neuer⸗
in g bereitet sich in der Cigarrenfabrikation
»or. Die Tage des Havana⸗, Connecticut; und
WBiskonsin-⸗Deckblattes, und wie sie sonst heißen
nögen, sind gezählt. In Zukunft wird die Papier⸗
nübßle das Dekcklott liefern. Der unermüdlich die
Wahrheit erforschenden und die Falschung foͤrdern⸗
den Wissenschaft ist es gelungen aus Roggenstroh
ein Papier herzustellen, das, nachdem es eine ge—
nügende Zeit in Tabaksud gelegen hat, dem Tabaks⸗
blatt iauschend ähnlichsehen soll. Das Papier wird be—
reits von einer großen New Yorker Fabrik in den
Zandel gebracht, und soll starke Abnahme, nament—
uͤch im Süden finden. Wer weiß ob nicht schon
auch Pfälzer unbewußter Weise Cigarren mif
Papier-Deckblati, d. h. höhere Cigaretten rauchen.
Dienstesnachrichten.
Sekondlieutenant Hurst im J. Feld⸗Art.⸗Regt. wurde
zur Gendarmerie⸗Kompagnie der Pfalz kommandiert
und Major Graef vom 5. Cheb.Regt. der Ab⸗
chied bewilligt mit der Charakter⸗Erteilung Oberst⸗
lieutenant. Sekondlieutenant Freiherr de Lasalle
D. Louisenthal vom 5. Cheb. Regt. wurde zur
xãquitationsanstalt einberufen und Premierlieutenant
Mayer vom 18. Inf.⸗Regt. aus der Kriegs—
tademie zu seinem Truppenteil zurückberufen.
Gemeinnutziges.
Gewiß ist es interessant, von einer erfahrenen
Hausfrau, Mitarbeiterin des praktischen Wochen⸗
blattes für alle Hausfrauen „Fürs Haus“, etwas
über die Alterskenn zeichen des Hasen zu
hören. Ein Hase ist frisch geschossen, wenn beide
Augen noch fest und rund im Kopfe stehen. Sind
sie bereits weich oder nach innen gesunken, so ist
das Wild schon länger todt. Ueber das Alter des
Hasen erhält man Auskunft, wenn man die Spitzen
seiner Löffel einzureißen versucht. Je schwerer sich
diese zerreißen lassen, um so älter ist das Thier.
Neueste Nachrichten.
Muͤnchen, 15. Okt. Wie die „N. N.“ er⸗
fahren, findet der Empfang der Gesandtschaft des
Sultans von Sansibar bei dem Prinzen
Ludwig, dem Vertreter Sr. Kgl. Hoheit des
Prinz⸗Regenten, morgen Mittag 12 Uhr im Wittels-
dacher⸗Palais statt.
Danzig, 15. Okt. Soweit bekannt, trifft
die „Derschawa“ mit der russischen Kaiserin
morgen früh in Neufahrwasser ein. Kaiser
Alexander, welcher mittelst Extrazuges von Lud-
wigslust ankommt, setzt seine Reise gemeinsam
mit der Kaiserin mittelst Eisenbahn nach Peters⸗
hurg fort.
Wien, 15. Olt. Der Kaiser hat, wie
das „Armee⸗Verordnungsblatt“ meldet, die Ein⸗
stellung der Mitrailleusen zur Ausrüstung
fester Plätze genehmigt. — Windthorst weill
als Gast beim Herzog von Cumberland in Gmun⸗
den. (Pf. K.)
Paris, 15. Okt. In Lens feiern jetzt
5700 Bergarbeiter. Man hegt ernste Be—
fürchtungen. Sechs Kompagnien Infanterie sind
nach Lens abgegangen und die Gendarmerie ist
heträchtlich verstärtt worden. Man fürchtet, daß
der Ausstand sich auf den ganzen Grubenbezirk
von Vas de Calais ausdehnt.
Palermo, 15. Okt. Der Minister Crispi,
welcher heute die demokratische Vereinigung besuchte,
kam dort auf seine gestrige Rede zurüd und sagte,
er schätze sich glücklich, erllären zu können, daß der
Friede gesichert sei. Italien brauche den
Frieden, fürchte aber den Krieg nicht und wecde
solchen nicht provozieren. (Stürmischer Beifall.)
G. 3.)
Brisbane, 15. Okt. (Reutermeldung.)
Mac Gregor, der Verwalier Neu⸗Guineas,
landete mit 22 Mann in Demara, um die Einge⸗
borenen, welche unlängst zwei Weiße ermordet hat⸗
ten, zu ermitteln, wurde äber von 350 Einge⸗
borenen angegriffen, welche zurückgeschlagen wurden.
Vier Eingeborene blieben dabei todt, 11 wurden
verwunden; die übrigen entflohen. Das Dorf ider
Angreifer wurde verbrannt.
Fur di⸗ Redattion veramwortlich: F. X. Demetß
Den größten Reichthum besitzt nur
Der, der gesund ist. Gesundheit wird aber bei
Erkrankung der Schleimhäute durch die Anwendung
der Fay's ächten Sodener Mineral-—
Pastillen, gewonnen aus den Salzen der zur
Kur gebrauchten beruhmten Gemeinde⸗Quellen No. III.
und XVIII., am schnellsten und sichersten erzielt;
dieselben reizen nicht zu stark und sind bei Kind,
Mann und Greis anwendbar. In allen Apotbeken
kzuflich 385 Pra.