Ausschuß für Vorlagen im Einvernehmen mit
Herrn Konfistorialdirektor Wand amendirt worden.
Bestimmungen, welche besonders bedenklich erschienen,
wie z. B. in 8 11, wonach ein Pfarrer wegen
Abweichung von der Kirchenlehre hätte gemaßregelt
werden können, oder in 8 15, wonach ein Pfarrer
der 4 Jahre ohne Unterbrechung sein Amt durch
einen Vikar versehen lassen muß, als dauernd dienst⸗
unfähig zu betrachten sei, und andere waren be—
seitigt worden, und so gelangte das sogenannte
Pensioasgesetz einstimmig zur Annahme, zumal
derr Konsistorialdirektor Wand und Herr Konß⸗
forialrath Risch die bestimmte Erklärung abgaben,
daß das detreffende Gesetz nur eine Handhabe für
hesonders dringende Fülle bieten solle und in der milde⸗
stten Form in Anwendung gebracht werde. Die Pensio⸗
nen sind gering, da geeignete Mittel nicht vorhanden find,
aber besser als bisher, wenn auch lange nicht so gut als
etwa in Hessen und Baden; ein gemeinsamer Rechtsboden
ist gefunden, die bisher zerstreuten Bessimmungen sind
nereinigt, und das zu Stande gebrachte Gesetz darf
wohl als ein Fortschritt zum besseren betrachtet werden.
Nach F. 8 hat ein entlassener Pfarrer keinen An⸗
spruch auf Ruhegehalt. Es kann jedoch ihm „oder
seiner Familie“ (amendirte Form) ein Gnadengehalt
is zu 1000 Mt. gewährt werden.
8. 15 bestimmt folgende Penfionen: Bis zum
zurück gelegten 15. Dienstjahr 1400 Mk., vom 15.
bis 20. 1600 Mk., vom 20. bis 25. 1800 MPit.,
vom 25. bis 30. 2000 Mk., vom 30. bis 85.
2200 Mk., vom 35. bis 40. Dienstjahr 2400 Mt.
Durch diese Summen werden sich allerdings nicht
piele Pfarrer bestimmen lassen, um Pensionirung
einzukommen. 25 (Pf. K.)
— In Wachenheim stellt sich der Michaeli⸗
Mittelpreis für Neuer auf 25 Mk. 50, in
Deidesheim auf 33 Mk. per 40 Liter. Aus⸗
lesen in letzterem Orte wogen bis 148 Grad. Nach
dem „D. A.“ wurden Parthien aus dem Faß zu
1000 - 1200 Mk. verkauft.
— Frankenthal, 28. Okt. Am Montag
früh entfernte sich die bei Herrn Dr. Becker dahier
als Stubenmädchen bedienstete 19 Jahre alte
helene Hild von Wachenheim ohne Angabe
eines Grundes von ihrer Herrschaft, ohne bis jetzt
wieder zurückzukehren. Da sie auch nicht zu ihren
Angehörigen ging, so hat man über ihren Verbleib
nicht die geringsten Anhaltspunkte.
— In Eisenbach fiel der Straßenwärter
Philipp Klein, welcher Abends nach seiner
Wohnunag ging, an welcher ein kleiner Bach vorbei⸗
fließt, dicht oberhalb der Hausthür von dem Steg
in das ganz seichte Wasser und ist, ehe Hilfe herbei⸗
am, ertrunken
zeim Uhrmacher und Goldwarenhändler Schlimmer
jier derübt. Gegen Mittag kam die Maria Allard,
20 Jahre alt, Ehefrau des Gemeindeschäfers Bock
aus Iplingen, zu dem genannien, siellte fich als
die Tochter des Wiries Risse aus Hundlingen vor
und verlangte für ihren angeblichen Vater eine
PBand⸗ und eine Taschenuhr, die ihr auch im guten
Blauben verabfolgt wurden. Bald darauf kam die
LFerson jedoch wieder und derlangte noch 20 Mark
„aar. Dadurch stutzig gemacht, erkundigte sich
Schlimmer des näheren nach der sauberen Kundin
und mußte zu seinem Schrecken erfahren, daß alle
Angaben falsch und er geprellt worden war. Das
Frauenzimmer war inzwischen selbstberständlich ver⸗
chwunden und konnte mittelst telegraphischer Be—⸗
zachrichtigung' erst gestern Nacht auf dem Bahuhofe
in Hundlingen angehalten und urretiert werden.
ẽs stellte sich dabei heraus, daß die Wanduhr im
Berte von 75 Mk. in Saarbrücken zu 24,50 Mt.
ereits verkauft, die Schwindlerin dafür aber im
Zesitze eines Fahrbillets nach Metz war. Dieselbe
vurde heute früh hier eingeliefert und sofort der
3taatsanwaltschaft vorgeführt.
F St. Wendel, 23. Okt. Gestern wurde
er weithin bekannte Wendelsmarkt abgehalten und
var derselbe von ca. 16— 18 000 Menschen besucht.
Der Auftrieb stellte sich auf: 1150 Pferde, 28
„tiere, 280 Ochsen, 2400 Kühe und Rinder,
360 Kälber, 4530 Schafe und 1750 Schweine.
„usammen 10398 Stück Vieh. Der Handel bei
ßferden, unter denen sehr gute Zugpferde belgischer
stafse, war ziemlich gut bei guten Preisen, nament⸗
ich wurden Fohlen gut vezahlt. Bei Rindvieh war
»er Handel gut, bei Jungvieh sogar lehhaft mit
Breissteigerung; ebenso bei Schweinen. In Schafen
var flauer Handel. — Für 100 Kilogramm Lebend⸗
ewicht wurden bezahlt: Ochsenfleisch 70 — 72 Mk.,
tindfleisch 530 — 60 Mk, Kalbfleisch 55 Mk.,
Schweinefleisch 90 — 95 Mk., Hämmel das Sitück
20-22 Mk.
f Rom, 21. Okt. Der König Humbert
jat dem Kaiser Wilhelm in Genua ein Brillant⸗
diadem als Geschenk für die Prinzessin Sofie
iberreicht, defsen Wert auf 300 000 Francs an-
egeben wird.
Prinz⸗Regent kebtt am 28. ds. hierher zuri
und wird am darauffolgenden Tag das Kamm
dräsidium in Audienz empfangen. Eine an
Anzahl von Landtag?abgeordneten wird von St ð
Hoheit successive zut Tafel geladen ——
Ernennung eines Bischofs von Passau Sy
vie wir zuständigen Ortes erfahren, kaum bo
Umflutz von vier Wochen erfolgen. Bis dorthu
zxwartet man auch die päpstliche Einsetzung dee
Erxbischofs von Thoma. Wf. K)
Athen, 283. Olt Der Prinz von Waleg
nit Sohn ist hier eingetroffen und feierlich empfangen
worden. Das deuische Kaiserpaar trifft am
Samstag im Piräus ein, das Gefolge am Abend
porher. Die Trauung der Prinzessin Sophie mi
dem Kronhrinzen findet am Sonntag in der griechi
schen Kathedrale und sodann in der evangelische
5chloßkapelle statt.
ater inu St. Ingbert.
Die gestrige Benefizvorstellung für Hrm
Illenberger konnte vor gut besetztem Saale vor fich
zehen. Trotz des Mangels an bühnentechnischen Hilfs—
nitteln hier, verfehlte, dank der Vemühungen der
Darsteller, der „Troubadour“ seines Eindruc
nicht, errang sich vielmehr allen Beifall. Der Bene—
fiziant hat die schwierige Titelrolle in ausgezeichneter
Weise vertreten. Ihn ergänzend spielte Fil. Elsse
Kosen die Leonore meisterhaft. Besonders der
Wechselgesang beider in der Szene, da Leonore dor
dem Kerker des Geliebten erscheint, riß das Pub
ikum zu rauschenden Beifallsbezeugungen hin.
Nicht minder schön gelang das Terzett, gesungen
oon Manrico, Leonore und Azuzena, in der Kerker⸗
zene. Die Durchführung der Partie der Zigeunerin
durch Fr. Baudrexler verdient als eine erste Leistung
zenannt zu werden. Diejenige des Grafen Lung
wußte Hr. Anschütz besonders durch seinen Gesang
zu einer sehr ansprechenden und erfolgreichen zu
gestalten. Zu der Erreichung des Gesamteindruds,
der, wie gesagt, ein sehr guter war, trug aber
auch nicht zum wenigsten die wirklich vorzügliche
Musikbegleitung durch Hrn. Sachsenhauser bei, der,
mit richtiger Auffassung des Werkes, die wechselnde
Stimmung der darstellenden Personen so deutlich
wieder zugeben wußte. Leider wird dem, Troubadour“
nur noch eine Vorstellung der gastirenden Gesellschaft
folgen. Wie bekannt, ist dies der „Zigeunerbaron“
yon Strauß. Anstelle der erasten Verdi'schen Musil
verden die prickelnden Walz⸗rweisen die Hörer
mpfangen. Daß die Mitglieder des Theaters alles
nufbieten werden, zum Schluß uns morgen Abend
das Beste vorzuführen, daran wird wohl Niemand
zweifeln, wie ebenso wenig daran, daß der Besud
in dementsprechender werden wird.
Neueste Nachrichten.
Mannheim, 28. Oklt. Bei den heutigen
Ldandtagswahlen haben die Nationalliberalen
ndgiltig 5 Sitze verloren, nämlich: Ettenheim,
Triberg, Konstanz-Land und Uberlingen an das
Zentrum, Offendurg an die Demokraten. Die
Wahlkreise Wiesloch und Lörrach⸗Land wurden von
»en Nationalliberalen behauptet. Das zweite Man⸗
eermic «c tes. dat für Freiburg wurde den Ultramontanen durch
fSaargem ünd, 22. Okt. Die hiesige Zei- die Nationalliberalen entrissen.
ung meldet: Ein frecher Retrug wurde gestern München, 23. Otli. Se.skgl. Hoheit der
— — * — — — — — — ——
rachaung. * Ein gefleckter
WVom 24. Oktober 1889 an sind bei der kgl. Steinkohlengrube St. Ing⸗ 4J Kanarienvogel
dert die Kohlenpreise im laufenden Verkauf. pro 100 Kilogramm festgesetzt für? ist entflogen. Dem Wiederhringer Be—
cFörderkable der J. Onalitüt auf 154 Pfennig, bonung · G. Naael.
J. » » 1209— Wer eine Mart
2— „III. 9 2 102 — 1 Briefmarken einsendet, erhält franks
Bestellungen von Privaten auf Ladungen à 100 einfache Zeniner — 5000 »er Post zwei Bände, des in weitelle
stilogramm per Bahn können für diesen Winter nicht mehr ausgeführt werden, Lreisen beiannten und beliebten
veil die sogen. Trichterwagen zu den Transporten für die Babn felbsi verwende Sijmãbischen Heimgarleus
werden müssen. J nit sehr spannen den Romanen und ausge⸗
Die übrigen Verkaufsbedingungen bleiben unberändert. — en D re
St. Inabert, den 23. Oktober 1889. e 5* —*** für Lesefreunde, dies
Kgl. Bergamt. —X —
BII C. .. WWMR?IîAFCC..A AF Alle Postanfstalten nehmen au
Die IE Stuttg. Serienloos·Gesellschaft o
ist die älteste und , Gesellschaft Deutschlands, welche ihren Mitgliedern Borchert & Sehmid in Kaufbeuren
die größzte Gewinnchance bieiet. wen. 7
—5 sd * Pramienziehung statt, wobei jedes Loos unbe⸗ en —
dingt mit einem Treffer gezogen werden must. Haupt⸗
resser: Mi. 800,000. 168,000. 150,000. 86 öoo. bo οο. *o 0 Alpenkrauter- Magenbitter
etc. ete. Jahresbeitrag Mi. 42. —, vierteliahrlich Mk. 10.50, monatlich *. Medizinalrath Dr. Negen-
Mk. 3.50. — Statuten versendet: — en se urd
F. I. Aα ist das kostbarste Hausmittel bei allen
* — — . —— yueliaaet. krankheiten des Magens und Ver
A 66 A iß »auungsorgane, AUnübertrefflich be
edlich 5 b rei kalender Magenkrümpfen, eeee
ichlechter Verdauung, Sodbrennen
8 7 — Zeibschermz, Hartleibigkeit, Hämor
sind angekommen und vorräthig à 50 .in der choidalleiden, Flasche M. 1,830.
⸗ Bi⸗ Depot bei 2ubwig Friedrich
Buchhandlung Demetz. n St. In abert.
ruck und Nerlau non F. X Demetz in St Inqghert.
Für die Redaktion verantwortlich: F. X. Demes
Theater in St. Ingbert
Cafs Becker (J. Weirich).
kEnsemble⸗Gastspiel der Operetten⸗Ge
iellschaft des Stadttheaters in Landan
Dir. Baudrexler.
Freitag. den 25. Okt. 1889.
D Sroße IAbschiedsvorstellung! C
Mit vollständig neuer Ausstattung
Zum ersten Male!
Große Operette.
Der
Zigeunerbaron.
Große Opereite in 83 Akten.
daffeneröff. is28 Uhr. Anfang 8 Uhr
Hiermit erlaube mir dem geehtte—
Publikum fur den gütigen Besuch wäh
zend meines Hierseins den besten Dan
nuszusprechen.
Hochachtungsvoll
Francx Raudre xler-
Alles Nähere besagen die Zettel.
Soeben eingetroffen grotze Au⸗
vahl in
Lampenschirmen,
glatten und
Faltenschirmen
ind empfiehlt dieselben billigst
Rkbandlung Demetæa.