Full text: St. Ingberter Anzeiger

weg am Kanal aber soll den Fußgängern zur Be— 
nützung offen stehen, doch haben sich dieselben den 
Vorschriften entspechend zu fügen. Hunde 
müßten an der Leine geführt werden. Die 
sKrankenkassenverträge mit dem Kas- 
senarzte Herrn Dr. Renner endigen in 18891, und 
müfsen daher erneuert werden. Der Vorsitzende 
gab einen Beschluß der Kommission bekannt, wo 
nach die Verträge erneuert werden sollen, doch soll 
eine Zusatzbestimmung aufgrund des Krankenkassen 
gesetzes zum Beschluß erl,oben werden, welche lautet: 
„Der Stadtrat ermächtigt den Kassenarzt, Herrn 
Dr.Renner, sowie den jeweilig gewählten Arzt der 
Bemeindekrankenkasse, bezüglich der Dieustmägde die 
Befugnis einzuräumen, bezw. auszuübden und zu be— 
stimmen, ob ein Mitglied der Gemeindekrankenver⸗ 
sich rung in das Spital verbracht werden soll oder 
nicht. Bei Nichtbefolgung der ärzlichen Anord⸗ 
aungen hört jede Enischädigung auf.“ (3Ztg.) 
— Pirmasens, 12. Nob. Gegenwärtig 
fiadet die Untersuchung wegen der Sticherei auf 
dem Exerzierplatz statt. Es scheint nun, daß 
zwischen den als Zeugen oder Beschuldigte an den 
Verhören Betheiligten neue Reibereien entstehen. 
Gestern Abends flüchtete sich einer derseiben in 
einen Metzgerladen in der Hauptstraße und gab 
an, draußen stehe sein Gegner mit einem Misser 
bewaffnet und wolle ihn erstechen. Es haben auch 
vor dem Laden eine Anzahl Burschen gestanden 
und an Neugierigen fehlte es ebenfalls nicht, doch 
ist von einem eigentlichen Exzeß nichts bekannt ge⸗ 
worden. 
—Germersheim, 11. Nob. Heute Mittag 
erschoß sich mittelst RKebolvers der Uateroffizier 
Osecar Schumann der 11. Komp. 17. Jaf.⸗ 
Reg. Shumann war in der Nacht vorher Wocht 
jabender der Hauptwache am Weißenburger Thor 
und sollte von dort aus am Vorwerk „Brückenkopf“ 
eine Tafel aushängen lassen, welche als ein Wacht⸗ 
posten gilt. Dies vergaß er jedoch. Als er Nach⸗ 
mittags nicht zum Appell erschien, suchte man nach 
ihm und fand ihn todt in der Gewehrkammer 
liegen. Er hatte fich im Stehen erschossen. Die Kugel 
drang durch das Kinn in das Gehirn, riß den 
Schädel durch und noch die Mütze. Der Tod 
mußte sofort eingetreten sein. Das war die erste 
Wache, die Schumann als Wachthabender zu 
persehen hatte — leider auch seine sabte 6G 
— Neustadt, 11. Nov. Nachdem der 
Laudauer Viehmarkt heute wieder seinen Anfang 
genommen, war der heutige Viehmarkt hier nicht 
b fahren. 
— Im Oktober l. Is. hat Herr Ludwig Gar⸗ 
recht aus Mörlheim an der thierärztlichen Hoch⸗ 
schule in Munchen die Approbation als Thierarzt 
erlangt. 
— Duüurkheim. Zufolge bürgermeistecamt⸗ 
licher Ectmittelung beträgt der HerbistMittel⸗ 
preis pro 40 Liter Trädermost für 1890 auf 
1408 Mark. 1889 stellte sich der Preis auf 
20.73 Marl. 
— Hohensllen, 11. Nob. Im benach⸗ 
barten Oberweiler Tiefenbach wurd— 
zestern ein Mann beerdigt, dem nur noch ein 
Monat bis zur Vollendung des 86. Lebensjahres 
sehlte. In der genannten Gemeinde leben dem 
„Pf. K.“ zufolge noch sechs Prfonen, die alle das 
30. Lebensjahr bereits üderschritten haben; die 
Zahlen der von diesen erreichten Lebensjahre schwanken 
wischen 81, 85, 86 und 87. 
— In Grünstadt feierte am Montag Fräu— 
ein Zrline Brandi im Kreise ihrer Angehörigen 
hren hundertsten Geburtstag. Die Jubilarin ver⸗ 
richtet trotz dieses hohen Alters noch viele häusliche 
Urb iter uünd ist auch körperlich und geistig noch 
ehr rüstig. 
— Grünstadt, 11. Nob. Heute Morgen 
im 3 Uhr verschied dahier an den Folgen eines 
jor einigen Tagen erlittenen wiederholten Schlag 
anfalles Herr kgl. Steuer und Gemeindeeinnehmer 
Schüllermann im Alter von 66 Jahren, nach- 
zem derselbe in dieser Stellung ein volles Vierteljahr⸗ 
sundert in hiesiger Stadt gewirkt. 
ringerer als unsere baherische Finanzexcellenz De 
Freiherr v. Riedel. Der gegenwärtige Minie, 
besuchte schon vor 40 Jahren regelmähßig einen 
kleinen Kreis von Freunden und Studiengenossen 
welche allwöchntlich einmal an einem Tisch da 
altbekannten Münchener Stammlokals des Franzis. 
kanerk llers zusammenkamen. Diesem Kreise is 
Riedel auch, als er zum Minister emporstieg, treu 
Jeblieben, und verkehrt nach wie vor mit voll— 
Angezwungenheit in dem Kreise seiner alten Freunde 
die wie selbstverständlich den verschiedenften Berufs 
tellungen, hohen und niederen, angehören. Heuer 
aun,. zum vu rzigjährigen Jub laum des Bestehent 
dieses kleinen Kreises, begrüßte der Besitzer des 
Franzislkanerkellers, Gabriel Sedlmayr, seinen 
nreuen Stammgast durch Ueberreichung eines fein 
ausgeführten Stammkrugs, welches Geschenk der 
Minister mit Freude entgegenaahm. 
FAlte Leute. Man hat mit großer Wahr⸗ 
icheinlichkeit erwiesen, daß die Jahre der Alten bis 
auf Abdraham nur 3 Monate, nachher 8 Mongie, 
und erst nach Joseph 12 Monate enthielten, ein— 
Behauptung, die dadurch noch mehr Bestatigung 
echält, daß noch jetzt Vö.ker im Orient existiren, 
welche das Jahr zu 3 Monaten rechnen. Das 
)00jährige Alter des Methusalem sinkt dann auf 
225 Jahre herab, ein Alter, das gar nicht unter 
die Unmöglichkeit gehört und denen noch in neuerer 
Ziit Menschen nahe gekommen sind. Kentigern z. 
B., bekannt unter dem Namen Saint Mungo, der 
Stifter des Bisthums Glasgow, wurde 185 Jahre 
alt. Ferner: im Jahre 1724 starb Petrac Chartan, 
ebenfalls 185 Jahre alt, im Dorfe Koffrüsch, vier 
Meilen von Temesvar in Unaarn. 
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Vermischtes. 
F Der vermißte Klaabe Mohr aus Malstatt 
st schon seit einigen Tagen wieder heimgelehrt und 
cheint derselbe nur eine kleine Vergnüqungstour 
jemacht zu haben. 
F In Mühlhausen haben auch drei 
Damen Jagdscheine geldst, um mit ihren 
khehälften auf die Jagd zu gehen. Wir leben eben 
in der Ziit der sozialen Reform. 
7 München. Wir lesen im „Bayerischen 
Vaterland“: Ein vierzigjähriges Stammga st⸗ 
öRilüum hegingg in diesen Tagen kbein Geö⸗ 
Neueste Nachrichten. 
Berlin, 12. Nov. Bei der Eroffaung des 
dandtages waren über 300 Miiglieder aller 
Parteien anwesend. In der ersten Reihe stand 
Feldmarschall Graf Moltke. Der Kaiser verlas, 
oor dem Thronsefsel stehend, mit weithin vernehm⸗ 
barer Stimme die Thronrede, welche in ihrem 
Verlaufe sieben Mal und am Schlusse mit Beifall 
begleitet wurde, am ledhaftesten die Stelle über die 
Erhaltung des Friedens. Nachher erklärte Caprivi 
den andtag füt eröffget. 
Kr di⸗ Redaktion verantwortlich:· F. X Demeß. 
— — 
Zu vermiethen: 
1 bis 2 Zimmer mit Küche und Keller 
an eine kleine Familie. 
Frau Wittwe Eich. 
am Bahnhof. 
Suche ein solides, tüchtiges 
* * 
Dienstmädchen, 
welches schen Erfahrung im Kochen 
hat. Lohn nach Uedhereinkunft. 
Ernsheim. EH. A pst. 
Apotbeker. 
Vertragsmäßige 
Wiederversteigerung. 
Freitag, den 28. November 1890, 
Nachmittags 12434 Uhr, zu St. Ingbert 
in der Wrrhschaft von Peter Wagqner., 
wird gegen Johann Schuh—⸗ 
macher, Bergmann, in Elvbersberg 
in Rheinpreußen wohnhaft, wegen 
Nichtbezahlung des Erwerbsvpreises in 
Figenthum versteigert: 
Steuergemeinde St. Ingbert: 
Plan Nr. 4917, 12 à 30 qm 
Wiese in den Schürerwiesen an 
der Ruhbach neben Ludwig Müller 
und Peter Mathieu. 
St. Inabert, den 11. Nov. 1890. 
ERem mern. k. Notar. 
Einladung zum Abonnement auf: 
Grosso Ausgabo: D 2 b d b t Xloeino Ausgabe: 
iertoija en 
ite Dio Arbeitsstubo uitee 
4 E 
Seitschrift für leichte und geschmackvolle Handarbeiten mit far- 
bigen Originalmustern für Canevasstickerei, Application, Plattstich, 
Filet·Guipùro und Hakelarbeiten, sowie zahlreichen schwarzen 
Vorlagen für Häkel-, Filet-, Klöppel-, Strick- u. Stickarbeiten ete. eto. 
Monatlich ein Heft mit reich illustrirtem Text, einer farbigen Tafel mit 
fein colorirten, stylgerechten Originalmuastern und eineor Unterhaitungsbeilage. 
Die Arbeitsstube bietet auch Müttern und Lehrerinnen reiches Material, 
in ihren Töchtern und Schülerinnen den Sinn und die Neigung zur Handarbeit 
zu erwecken und zu fördern. 
— ———m — “ 
Finige Urtheile der Presse: 
Vossischo Zeitung (Berlin). Der welt eine wirklich reiche Fülle von 
Verlag von F. Gebhardi in Berlin Mustern für ihre der Handarbeit ge- 
bietot mit seiner hübsch ausgestatte- widmeten Stunden geboten.“ 
ten „Arbeitsstube“ eine reiche Fullo Für's Haus (Dresden). — ,„Selbst 
ron Vorlagen für leichte und geschmack- lor faulste Backfisch wird Lust 2u 
vollo Handarbeiton. Waas Alles nur Jandarbeiten bekommen, schenkt das 
auf diesem Gebiete Gefũulliges geleistet sütterlein ihm die mit vielen Vorlagen 
werden Kann, wird in sauber ausge- ür leichte und gesehmackvolle Hand- 
führten Mustern veranschaulicht. FPine rbeiten, sowie éiner grossen Menge 
grosse Anzahl von bunten Original- farbiger Originalmuster für Canevas- 
mustern dient zu Vorlagen von Cane- tickeôrei versehene Zeitschrift: Die 
vasstickerei, eine noch umfangreichero Arbeitsstube · ·-·· 
Menge schwarzer Muster für Häkel,, Jugendsehriften -Commission des 
hilet⸗, Stick- und Strickarbeiten aller schweiz. Lehrervereins. —, Diese Zeit- 
Art. Natürlich fehlt es nicht an ein- schrift vordient warmo Aufnahmo am 
zehenden Erklärungen zur Ausführung häuslichen Heéerd.“ F 
dieser schönen Vorlagen. Germania (Borlin). — „Sowohl die 
Noue Preoussische (Kreuz-)eitung cahblreichen farbigen und schwarzen 
Berlin). „Die Sorgfalt, die auf das Nuster als auch der erklärende Text 
Internehmen vorwandt ist, verdient lieses für Hausfrauen höchst nützlichen 
Ancα -”νο ν V-ν α (ournales aind vortr-ν 
æ. Bestellungen auf die „Arbeitsstube* nehmoen alle Buchhand- 
lungen und Postämter, sowie der Verlag der Arbeitsstubo, Rugen Pwiet- 
meyer) in Leipzig entgegen. Gegen Rinsendung von 20 Pf. in Briefmarken 
2 Probehefto franceo 
Warum 3* 
* sind dis ενν * 
Anker⸗Steinbaukasten 
— 0 so beliebt? — 
Weil sie nicht, wie andere Spielsachen, 
schon nach einigen Tagen wertlos sind, 
sondern den Kindern viele Jahre hindurch 
anregende und belehrende Beschaftigung 
— 
die Dauer billigste Spielzeug sind. Weil 
ferner auch den Eltern das Nachbauen 
der wahrhaft prachtvollen Vor⸗ 
lagen angenehme Unterhaltung 
hietet, und weil jeder Kasten 
rrqünzt werden kann. 
Dies ist aber hei 
»teiner 
oer aufgetauchten 
minderwertigen ————— 
der Fall, vor deren Ankauf dringend 
gewarnt werden muß. Wer nicht durch 
den Ankauf einer solchen schwer enttäuscht 
sein will, der weise jeden Kasten ohne die 
Fabrikmarke, roler Anker“ als unecht 
xö. Jilustr. Preisliste gratis. 
Ad. Richter KeCie. 
Vunnlstadt 
J . s 131 
Giefinger 
Ziebung. 
— 
in Ludwiashafen a / Rh. 
Bei Vban TAaCoOD in 
Rohrbach siehen 3 angekörte 
7uchtstiere, 
darunter ein Schweizer, ein Glan und 
ein Durham. 
Sprunagageld 1 Mk. 10 Pf. 
Visitkarten, 
»on 73 Pfg. an, empfiehlt die Budh— 
druckerei 
Frachtbriefe liefert die Fulhdruckerei 
Diuck und Verlaa pon F. X Demenßr in Gt. Innnert 
Jemes 
J. J. Demetz