chluß, sondern wurde zum größten Theil in die
zuchste Sitzung vertagt.
— Frankenthal, 24. Nob. Um die
zumme von 7100 Mt. ging bei der am Samstag
tattgehabten Versteigerung das der verlebten
Witwe Mehring gehörige Wohnhaus, gelegen in
)et Kirchzasse, auf Herrn Bäckermeister Valt. Wiß
jon hier über. (Tgab.)
— Aus der Pfalz schreibt man dem „M.
xyItdbl.“: In den Herbstwaffenübungen der pfal-
sischen Truppen wird üich zukünftig eine
sroße Aenderung vollziehen; bis jetzt übten die⸗
elben fast immer im jenseitigen Bay rn, nur im
Jahre 1885 war in der Pfalz Herbstmanöver, das
erste seit 12 Jahren; jitzt bilden sie aber mit den
m Reichslande liegenden bayerischen Truppen die
3. Dibision in Landau, uad find in diesem Ver—
jande stark genug zur Durchführung größerer Ueb⸗
ingen. Die Herbstübungen werden deshalb zukünf-
ig meistens in der Pfalz abgehalten und soll die
naͤchstzährige U:bung in der Gegend von Landau
zattfinden.
——
Vermischtes.
F Neunkirchen, 24. Nov. Die Arbeiter⸗
Wochen⸗Fahrlarten (gültig für 6malige
verktägige Hin⸗ und Rückfahrt) zwischen hier und
Niederlinxweller resp. St. Wendel erfahren, wie die
„S.«Bl. Ztg.“ hört, vom kommenden 1. Dezember
ib eine bedeutende Preisermäßigung. Eine derartige
Fahrkarte Nunkirchen-⸗St. Wendel (14,8 Kilometer)
ostet bis jetzt 2,30 Mk., fortan unne 1,70 Mk.,
———
50 Mk., vom 1. Vezember ab nur 1,10 Mt.
FNeunkirchen, 24. Nov. Die Blies
taus ihren Ufern getreten und hat das ganze
Zliesthal unter Wasser gesetzt.
Erfurt, 24. Nonb. Schwiere Un⸗
pvetteer find über ganz Thüringen herein—⸗
zebrochen. Arnstadt, Gräfenroda und Ohrdruf
ehen unter Wasser. Ecfurt ist bedroht. In Eisenach
eht der nördlich von der Eisenbabhn gelegene
Zztadtteil unter Wasser. In Ilmenau siad mehrere
häuser eingestürzt. In Koburg steht die westliche
Ztadt unter Wasser; der Verkehr ist uterbrochen.
ZBahndämme sind eingerutscht; Militär ist zur Aus⸗
esserung herbeigerufen.
*Elberfeld, 24. Nob. Die Wupper
jat hier sämtliche Straßen und Brücken ünbe r⸗
ch wemmt. Ein Teil der großen Fabriken
beht still. Wie die „Elberf. Zig.“ meldet, ist
nuch ein großer Teil Barmens überschwemmt. Das
Barmer Theater ist geschlossen, der Pferdehahnver⸗
ehr eingestellt. Das Wasser steigt in den Fabriken.
tzei Hagen kann das Hochwassers wegen nicht ge⸗
ixbeitet werden.
DaßSchulknabenihre eigene Schule
1 Brand stecken, dürfte ein wohl sehr selten vor⸗
mmendes Verbrechen sein. In Juterbog ist
ies dieser Tage pasfirt. Dort bemerkten Vorüber⸗
jehende einen aus allen Schulklassen des Knaben⸗
hulhaufes leuchtenden Feuerschein. Man drang
das Gebäude, undes stellte fich nunmehr heraus,
iß Brandsttftung vorlag. Die Brandstifter waren
urch ein Fenster eingestiegen, hatten dann in
ammilichen Klassen die Katheder und Schränke er⸗
rochen, die darin befindlichen Bucher, Schreibe⸗
jefte und sonstigen Gegenstände herausgerissen, in
eder Klass- auf einen Haufen geworfen und dann
ꝛenselben angezundet. Zum Glüͤck wurde das Feuer
ald gelöscht, doch ist durch dasselbe eine wertvolle
daturaliensammlung zerstört. Als die Thäter wurden
wei die Schule besuchende Knaben im Alter von
O bis 12 Jahren ermittelt, welche das Schulge⸗
dude niederbrennen wollten, weil sie glaubten,
ann längere Zeit Ferien zu haben.
fBerlin, 23. Nov. Heute Vormittag um
Uhr wurde die Sitzung des Vereins deut⸗
her Eisen- und Stahlindustrieller
urch Geheimrath Richter Berlin eröffnet. Nach
een geschäftlichen Mittheilungen berichteten General⸗
elr. Bueck⸗Berlin über die Nobelle zum Krankenlassen⸗
esetz, Generalsekretär Dr. Rentzsch-⸗Berlin über den
eutsch-oͤsterreichischen Handelsvertrag, Generalsekcretär
I. Beumer-DusseIdorf Uber die Gewertegesehord-
ꝛelle. Nebenberichterstatter über letzteren Gegenstand
var Hauptmann a. D. Schimmelpfennig⸗Beuthen.
kine Verhandlung über die Patenigeseßnovbelle wurde
bis zum nächsten Mittwoch derschoben.
fBerlin. Der Kultsminister hat die für
üniverfitätsBerhältnisse? recht de—
deutsame Verfügung erlassen, daß kuünftiabin an
en preußischen Universitäten die zur Verleihung
ommenden Stipendien sich nicht mehr unter
inem bestimmten Minimalbetrage bewegen sollen,
ind zwar ist dieser Mindestbetrag auf 120 Mk.
m Sommersemester und 180 Mk. im Winter⸗
emester festgesetzt; soweit nach Bestimmungen von
S„tiftungsurkunden, die durch Ministerialverfügungen
nicht abgeändert werden können, einzelne Spezial-
tipendien nur kleinere Beträge ausmachen, sollen
nehrere solcher kleinen Stipendien zusammen an
einen Stipendiaten verliehen werden, um die obigen
Otinimalsätz' zu erreichen.
F(Adele Spitzeder.) Wie die „Münch.
—A
aufhaltenden Adele Spitzeder von der dortigen Be—⸗
hoͤrde bedeutet, sie möchie das Züricher Gebiet ver⸗
lassen.
FBern, 24. Nob, Fulgenzio, ein
diberaler in St. Antonio bei Bellinzona, wurde
ynrch einen Schuß aus dem Hinterhalt schwer ver⸗
wundet. Der Thäter ist ein Klerikaler namens
Tognetti. Diesmel ist es gelungen, den
Thäter zu verhaften.
FPreßburg, 22. Nov. In der Gemeinde
Nagy ·Kosztolau kamen in den letzten Monaten
ahlreiche pberheerende Brände vor, welche
ämmtlich gelegt waren und fast den ganzen Ort
inäscherten. Nachdem der Thäter nicht zu
entdecken war, baten die Bauern in ihrer Ver—⸗
weiflung den Pfarrer, von der Kagzel herab den
Flluch der Kirche über den Brandstifter auszu—
prechen. Bald darauf meldete fich, von Schreck
iber die Folgen des Fluch⸗s ergriffen, der Brand⸗
tifter in Gestalt des sechzehnjährigen Schuhmachers
Otichael Blastik, welcher erklärte, die Brandstiftungen
ius Vergnugen über die rothgelben Flammen ver—
idt zu hahen. Er wurde dem Gerichte übergeben.
Gewerbliches.
*Häuser aus Sägespähnen. Die
Fortschritte der Technik find ebenso mannigfaltig
ils überraschend. Häuser vollständig aus Eisen
zergestellt oder aus komprimirter Papiermasse, aus
hochofen⸗Schlacken u. dergl. ist nichts Neues mehr.
iber praktisch und billig herstellbare Häuser,
S„cheunen, Stallungen und dergleichen, Gebäude
uus komprimirten Sägespähnen duürfte wohl
was noch nicht Dagewesenes sein.
In kleinerem Maßstabe bereits mehrfach aus-
—IL
mngelegenheiten von G. Brandt, Berlin S. W.
dochstr. 4, mittheilt, mehrere größere Bauten aus
iesem Material in Angriff genommen und sind zu
iesem Zweck in der mit dem Kgl. Polytechnikum
n Charlottenburg verbundenen technischen Prüfungs⸗
Unstalt eingehende und umfassende Versuche nach
illen Richtungen hin mit diesem Material gemacht
vorden.
Sägespähne, die wegen ihres großen Feuchtig
eitsgehaltes bisher wenig Verwendung hatten und
n großen Sägemühlen als beläfligender Abfall
jalten, werden mit bestimmten, billigen pulverisirten
Mineralien vermengt, wobei die denselben inne-
vohnende Feuchtigkeit zur Bindung des Minerals
absorbirt wird, und sodann in Formen von Back-
teinen, Pflastersteinen ꝛc. Façons unter starkem
Hdraulischen Druck gepreßt (19, Millionen Ko.
Druck auf dem Quadratmeter).
Es hat sich bet den oben erwähnten Versuchen
jerausgestellt, daß das so gewonnene Bau und
Pflastermaterial keinerlei Feuchtigkeit mehr anzieht,
rußerordentlich fest und von verhältnißmäßig ge⸗
ingem spezifischem Gewicht ist; auch ist es keinerlei
Berwitterungen unterworfen. Die Feuerfestigkeit
st eine fast absolute, indem bei den Vecsuchen ein
Würfel vmn 7 Em. Seitenfläche während 5 Stunden
einem starken Kohlenfeuer ausgesetzt wurde und
ollständig intakt blieb.
Ein weiterer Vortheil ist. daß das Maferial
nit der Säge bearbeitet und in beliebiger Farbe
jergestellt werden kann, sodaß bei dem Bau von
zägespaähnhäusern auch der Ornamentik und an⸗
senehmer Kolorirung Rechnung getragen werden
ann.
* Austunfte in Patentangelegenheiten ohne Re⸗
herchen ertheilt dieses Bureau unsern geehrten Abon-
geunnten aratis
Volks⸗GEandwirtschaftliches.
Bayerische Brauereigesellschaft in
Kaiserslautern. Das Boͤrsenjahr 1889/90
schließt mit einem Brutto-Gewinn von 48 955
Mk. (1888/89 49, 201 Mtk.) ab. Nach Abzug von
8,794 Mtk. (1888189 15, 496 Mt.) für Ab⸗
chreibungen berbleiben 30, 161 Mk. und hat die
generalversammlung eine Dividende von 5 pCt.
188889 6 pCt) beschlossen. Der Bierabsatz hat sich
gegen das Vorjahr am 5000 Hektoliter erhöht.
Frankenthal, 23. Nov. In Kartoffeln
vird das Geschäft immer schleppender, da die meisten
Broßhändler ihren Winterbedarf gedeckt und ohne⸗
dies unserem hiefigen Produkt durch Einfuhr billigee
jelgischer Waare bedeutende Konkurrenz gemacht
vird. Wochenversandt etwa 2000 Zentner; Preis
3 Mk. 50 Pfg. bis 5 Mk. 50 Pfg. pro 100
dilo. — Im Geschäft mit Zwiebeln war es
diese Woche ganz flau, indem die Verladungen auf
jiesiger Station ganz aufhörten. Auswärts wurden
zum bisherigen Preis 200 Zentner verladen. —
Betreide: Das Geschäft war diese Woche in
Folge von Zurückhaltung von Verkäufern wie
Zäufern ruhig. Trotzdem erlitten die Preise gegen
die Vorwoche keine Einbuße, indem in Gerste und
Roggen zum vorwöchentlichen Preis einige Abschlüsse
u Stande kamen und Weizen und Hafer unver⸗
indert blieben. Tendenz ruhig. (Kur.)
—AX
Kath. Kultus. Die kath. Pfarrei Kriegs⸗
feld wurde dem Verweser derselben, Just üher⸗
tragen.
Postdienst. Versetzt wurde der Adjunkt Ad.
dahn von Schweinfurt nach Frankenthal.
Neueste Nachrichten.
Saarbrücken, 25. Nowd. Die Saar ist
seit gestern infolge des Unwetters und des Regens
der letzten Tage in fortwährendem Steigen begrif⸗
jen und hat heute fruh den Leinpfand und fluß⸗
aufwärts das Wiesengelände überflutet. Weireres
Steigen des Wassers ist zu erwarten. Aus Saar⸗
zemünd vom 24. d. Mts. schreibt man der „Sbr.
3tg“: Des Hochwassers wegen gingen gestern und
jeute keine Schiffe zu Thal. Die Saar ist seit
rüh um 1,10 Meter gestiegen und wächst noch
'ort, so daß am großen Hafen der Leinpfad bereits
unter Wasser steht.
Frankfurt, 24. Nov. Die im Holz und
Kohbdau nahezu vollendete Maschinenhalle
jür die nächstjährige internationale elektrotechnische
Ausftllung stürzte infolge des Sturmes Vormittags
iollständig zusammen.
Zürich, 24. Nob. Zürich wählte den Re—
dakteur Vogelsanger als Nationalrath. Damit
zieht der erste Sozialdemokrat in den National-
rath ein.
Rom, 24. Nob. Deputirtenwahl.
Von insgesammt 508 Mandaten sind bisher 229
hekannt, von denen 181 Ministexielle, 12 link⸗
Oppofition, 5 rechte Opposition, 25 Radikale, 8
Sozialisten und 3 Ungewisse. In Rovigo verloren
die Radikalen sämmtliche vier Sitze
Demep.
Als preiswerthes, praktisches Weihnachtsgeschenk
empfehle ich: Rohseid. Bastrobenm (ganz
Seide) Mark 16. 80 per Robe, sowie
Mark 22 80, 28 —, 84.-, 42. —, 47.50
aadelfertig. Es ist nothwendig, vorher Muffer
lommen zu lassen; ich tausche nach dem Fest
um, was nicht convenirt.
Muster von schwarzen, farbigen und weißen
Zeidenstoffen umgehend. Seid?nfabrik · Depot
8. Henneberg (K. u. K. Hoflief.) Zürich
Dopheltes Briefsporto nach der Schwelz.
Viele Leute haben gar keine Ahnung davon, welche
ernste Folgen mitunier ein vernachlässigter Katarrh nach sich
Uhren kaun. Es würde hier zu weit führen, alle die schweren
krankheiten und ihren Zusammenhang mit der ursprüng⸗
ichen leichten Erkältung des Näheren zu beschreiben und
ürfte die Warnung einen Katarrh in keinem Falle zu leicht
zu nehmen, genügen. Nachdem uns die heutige Wissenschaft
ein Mittel an Handen gegeben, die Entzundung der Schleim-
Jjäute (die Ursache des Katarrhs) in gan kurzer Zeit
oft schon nach Stunden) durch Chinin⸗ ae zu be⸗
eitigen und damit das Uebel felbst zu heben, waͤre es
deichtsinn sich dieses Mittels, der Apoiheker W. Voße
schen Katarrhpillen, nicht rechtzeilig zu bedienen.
Dieselben sind auf Basis der neuesten Forschungen
»er Wissenschaft dargestellt und deren Fabrikation der fort-
aufenden Kontrolle des Herrn. Dr.med. Wiltlin ger
in Frankfurt a. M. unterstellt. Zu haben à Dose M. 1.
n den meisten Apotheken. An St. Ingbert: Hirfch—
Avorthek⸗