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Ahes Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
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Der Bt. Rwgogrter —— * erschelut täglich mit Auznahme der Sonn- und Feiertage 2 mal wochentlich mit Unterhaltungs⸗Blatt und Mittwochs und Eamstags
mit astrsrten Beilagen. Vas Blatt koftet vierteljährlig 14 60 einschleßlich Kragerlohn; durch die Voft bezogen 140 18 4, einschließlich 40 4 Zustellungsgebahr.
die Aiuvckencibneduthzr far die Agespaltene Garmondzeile oder veren KRaum beträgt ba Inseralen aus der Pfalz 10 —, bei außerpfalzischen und solchen auf welche die
pebinee aenit ibein, Neklamen 30 . Bei 4mauliger Ciurnckung wird nur dreimalige berechnet.
8
294.
Donnerstag, 18. Dezember 1890.
—35. Jahr.
Dentiches Reich
Berlin, 17. Dez. Dem Reichstage gingen
323 Eingaben für und 681 gegen Aufhebung des
zusuitengesetzes zu.
Berlin, 17. Dez. DeSchulkonferenz
chloß heute ihre Sitzung. Die Beschlüsse gehen im
oesentlichen dahin: das Reifezeuanis des Gymemna—
iums berechtigt zu allen Universiitätsstudien,
inschließlich der medizinischen, und zu den höheren
echnischen Studien; das Reifezeugnis der „re a⸗
istischen Schule? berechtigt zum Universitäts-
judium der Mathematik und beschreibenden Natur—⸗
vpissenschaften und zu den höheren technischen Studien;
zas Reifezeugnis der höheren Bürgerschu—
en berechtigt zum Eintritt in den gesamten
zubalterndienst und zum einjährig⸗freiwilligen
HDienst. Für letzteren genügt auch das Reifezeugnis
»et Obersecunda der Realschule. Schüler des
zymnasiums wie die Realschule können durch Er—
anzungsprüfungen zu denjenigen Studien, zu
jenen das Reifezeugnis jeder einzelnen Schule an
ich nicht berechtigt, Zulassung erhalten.“ Der
daiser wohnte der Beratung bei und dankte
zer Konferenz für alle Arbeit und Mühe. Nach
iner kaiserlichen Kabinetsordre, die verlesen wurde,
oll über weitere, um Ostern 1892 einzuführende
Unterrichtsreformen ein besonderer Aus⸗
chuß berichten. Der Kaiser wünscht auch die Ver⸗
nsserung der äußeren Lage des Lehrerstandes.
Berlin, 17. Dez. Durch die Beschlüsse der
dommisfion des Abgeordnetenhauses über die Land-
semeinde: Ordnung waurde die Vorlage un⸗
innehmbar für die Regierund, damit ist auch das
5chulgesetz unmöglich. Liberale Blätter rathen
ie Anfloͤsung des Abgeordnetenhauses an, bei der
etzigen Majorität der Konserbativen und des Zentrums
st jede Reform der Gesezgebung unmöglich. Stimmt
as Plenum der Kommission zu, so ist der Rück⸗
ritt des Ministers des Innern Herrfurth und des
dultusministers Goßler wahrscheinlich.
roht die Regierung, die äußersten Folgen zu—
iehen.
führliche Vollzugsborschriften zum Indalidikäts · und
Altersversicherungsgesetz bekannt.
I Niederwürzbach, 17. Dez. Die schöne
Eisfläsche des Würzbacher Weihers lockt jeden Tag
mehr Schlittschuhläufer und Schlitischuhlauferinnen
an und wird die Schlittschuhbahn hauptsächlich von
St. Ingberter Damen und Herren fleißig benützt.
Zeute machte u. a. der, Eisklub Blieskastel einen
Ausflug hierher und herrschte infolgedessen auf dem
Weiher ein reges Leben.
Ein gesunderes — und nebenbei gesagt „bil⸗
ligetes“ — Vergnügen als das Schlittschuhlaufen
vird es nicht leicht geben und braucht man sich
daher nicht zu wundern, wenn die Anhänger dieses
schönen Sportes immer mehr werden und wenn
hauptsächlich die Damenwelt — alte Vorurtheile bei
Seite setzend — sich immer fleißiger dem Schlitt⸗
schuhlaufen hingibt.
Die spiegelglatte Fläche des Würzbacher Weihers
ist so einladend, daß kein Schlittschuhlaufer und
keine Schlittschuhläuferin der Umgegend versäumen
sollte die günstige Gelegenbeit zum Schlittschuhlaufen
zu benützen. Wer mit bescheidenen Ansprüchen in
Bezug auf Verköstigung hierher kommt, wird in den
in der Nähe des Weihers liegenden Wirthschaften
Hunger und Durst genügend befriediegen können.
— Zweibrücken, 17. Dez. Gestern wurde
jin neuen Saale des Herrn Kallenbach die Jahres—
konferenz der prot. Lehrer der Difstrikte
St. Ingbert, Blieskastel und Hornbach unter Vor
itz des Distriktsschulinspeltors und Pfarrers Herrn
Jung⸗Zweibrücken abgehalten. Nach anderweitigen
ehr inseressanten Mitteilungen ersuchte der Vorsitzende
derrn Lehrer Schenkenberger⸗Hornbach das Referat
DerReligionsunterricht in den beiden ersten Klassen
ʒer Volksschule“, zu beginnen. In einem einstundigen
PBortag wußte Redner die Zuboͤrer in hohem Grade
u fesseln. (Ztg.)
V. Von der Bickenalb, 16. Dez. Was
gestern in Böckweiler vorgekommen, dürfte noch selten
zagewesen sein. Mit den Worten: „Es lebe der
Ausstand!“ streikten gestern die hiefigen Steinbrecher
ind brachten es dadurch dahin, daß sie von 2,5
Bfg. auf 3 Pfg. für den Zentner Kalksteine auf—
jebessert wurden. Nun sage Einer, daß unsre Ar⸗
Jeiter ihre Zeit nicht begriffen hätten.
— In Bergzabern haben die Radfahrer
ein Radfahrerllub gegründet.
— Landau— Die hiefige Gas⸗—ktien⸗
Besellschaft vertheilt für das Geschästsjahr
zine Dividende von 14 Mk. pro Alktie. Der
Gaspreis bleibt derselbe wie im abgelaufenen Ge—
schäftsjahr.
— Infolge Eissganges ist die Rheinbrücke
zu Speyeer vorgestern Mittag ausgefahren wor⸗
den. Der Eisenbahnverkehr zwischen Speyer und
Heidelberg ist eingestellt.
— Ludwigshafen, 17. Dez. Ein in
dem noͤrdlichen Stadttheil eine Wirthschaft betreiben⸗
der, Anfangs der dreißiger Jahre stehender Mann
suchte sich gestern Abend mittelst eines Schusses
selbst zu entleiben. Er brachte fich eine sehr
ichwere Verwundung am Kopf bei, die jedenfalls
)en Tod im Gefolge haben wird. Mißliche Um⸗
zände und dadurch hervorgerufener Lebensüberdruß
werden als die Motive zu der bedauernswerthen
That bezeichnet.
— Ludwigshafen, 17. Dez. Eine inte⸗
ressante Neuheit ist in dem Schaufenster des 50-
Pfg⸗Bazar von Herrn Fr. Jos. Heisel, Haupt⸗
zraße, ausgestellt, nämlich 6 chinesische, weiß und
Lokale und pfälzische Nachrichten.
* St. Ingbert, 18. Dez. In der gestern
inter dem Beisitz der Herren David Kahn, Seifen⸗
abrikant hier, und Adam Schneider, Gutsbesitzer
zuf Rittershof, stattgefundenen Schöffenge⸗—
richtssitzung wurden folgende Fälle verhan—
elt: 1. der 21 Jahre alte Dienstknecht Jakob
Schw. aus Neuhäusel, der früher in der Fabrilk
von Gebr. Braun arbeitlete, erschwindelte sich durch
die falsche Angabe, der Arbeitsherr habe ihm Vor⸗
schuß zugesagt, von dem Buchhalter der Firma am
1 August abhin die Summe von 55 Mk. 70
Bfg. Seine Strafe hierfür beträgt, in Anbetracht
zer Vorstrafe 1 Monat Gefängniß und die Kosten.
3. Am 9. November drang der Maurer Heinrich
No. 87 J. a., dahier in die Wohnung des
Schreiners Kayser, wo der Angeklagte fruher ge—
vohnt und noch Moͤbel stehen hatte; nachdem er
das Thuürschloß erbrochen, zerschlug er mehrere
Fensterscheiben mit einer eisernen Klammer. Wegen
„ausfriedensbruchs und Sachbeschaͤdigung erhält er
Tage Gefängniß und die Kosten. 3. Der Berg-
nann Ludwig Dei. 832 J. a., in Rohrbach und
dessen Ehefrau Elisabetha He. sind angeklagt, am
30. S piember 21 eichene Schälprügel aus dem
dörr'schen Walde gestohlen, resp. verstecht zu haben;
berführt wird er des Diebstahls und fie der
dehlertei, deßshalb beide zu 1 Tag Gefängniß und
usammen in die Kosten verurteilt. 4. Der 40-
ahrige Maurer Daniel Ha. aus Siegelbach ließ
ichtbei der Arbeit hier dazu hinreißen einen angeblich
mfolgsamen Handlanger mit einer Schippe an das
gein zu schlagen. Das trägt ihm unter Zubillig⸗
ing mildernder Umstände eine Geldstrafe von 6
Mi. eb. 2 Tage Gefängniß nebst Kosten ein. 5.
der ebenfalls aus Siegelbach stammende Maurer
Jeinrich Bl,. 20 J. a., z. Z. Soldat im 17.
jnf.Regt., beging am letztgenannten Tag hier eint
infache Körperverletzung, indem er einem bei einem
gau Steine langenden Mädchen zuerst eine Ohr-
eige und dann kinen Schlag mit einer Latte ver⸗
etzie. Für den bisher Unbestraften wird eine Geld⸗
uße von 8 Mk. ev. 1 Tag Gefängniß mit den
dosten als genügend erachtet. 6. Einer Unterschlag⸗
ing ist gefiandig der 16 J. a. Dachdecker Philipp
sto. aus Weilerbach. Am 28. Mai befand er sich
n St. Ingbert. Morgens begceb er sich, wie er
amals sagie, zur Arbeit. Seine Kostfrau lieh ihm
ie Schuhe ihres Sohnes, außerdem ein Kaffeblech,
in Tascheniuch und ein Taschenmesser mit und ver⸗
hwand er mit all dem auf nicht Wiedersehen, bis
yn die Gendarmerie auffaßte. Er muß sofort auf
Monat ins Gefangniß spazieren und die Kosten
rlegen. 7. Die Verhandlung gegen die Bergleute
zeorg Ju. X., 84 J. a. und Johann Ju., 82
J. a., von hier wegen Körperverletzung wurde in
ie Sitzung vom 7. Januar 1891 verschoben. 8.
Dder Schmelzarbeiter Andreas Pr. 24 J. a., aus
—XDD
zroben Unfugs, den er am 1. März in Oberwürz⸗
jach begangen haben sollte, mangels genügenden
geweises freigesprochen. 9. In einer Privatllage
ind Widerklage wegen Beleidigung kam ein Vec—
lleich zustande, wonach der Widerlläger sämmtliche
dosten trägt.
* St. Ingbert, 18. Diz. Das Ministerium
des Innern gibi in Rr. 37 des Amtsblattes aus—
Ausland.
Paris, 17. Dez. Die Anklage gegen La
Zru yére und Frau Duc Querch wird
ommenden Dienstag vor dem Zuchtipolizeigericht
ur Verhandlung kommen. Es gilt heute als ge⸗
viß, daß die Staatsanwaltschaft und nicht die Re⸗
iierung den Anstoß zu der Verfolgung der Ange⸗
lagten gegeben hat.
Paris, 17. Dez. Nach einer römischen
Neldung des „Temps“ vom heutigen wäre be—⸗
chlossen worden, dem Vatikan keine amiliche
Inkündigung der Thronbesteigung des Groß⸗
serzogs Adolph von Luremburg zu
nachen. Man werde es bei dem am vorigen
Sonntag bei dem Kardinal ⸗Staatssekretär gemachten
hesuche des Staatsministers Eyschen bewandt sein
assen. Der Minister wurde durch den preußischen
hesandten Herrn d. Schloͤzer dem Kardinal vorge⸗
tellt, und Herr Eyschen gab den Empfindungen
der tiefen Verehrung des Grosherzogs Adolph für
bapst Leo XIII. Ausdruck. Er versprach, mit allen
hm zu Gebote stehenden Mitteln den Verkehr der
duxemburger Katbolilen mit dem heiligen Stubl
iu erleichtern.
Wien, 17. Dez. Die serbische Re—
rrerung wird demnächst die Königin Natalise
imtlich ersuchen, jeden Schritt, der dynastische und
laatliche Interessen verletzen könnte, künftighin zu
uinterlassen. Falls die Königin diesen ebenso gut
wie ernstlich gemeinten Rat nicht befolgen würde,