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*Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
——öAV Arieige erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗- und Feiertage. 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗Blatt und Rittwochs und Samftags
mit 132ftrivten Beilagen. VDas Blait kostet dierteljährlich 1 60 einschließlich Trägerlohn; durch die Poßf bezogen 1 M 75 4, einschließlich 40 — Zustellungsgebuhr.
Die Smrnekeungsgebühr fur die 4gespaltene Sarmondzeile vder deren Raum beträagt bei Inseraten aus der Pfalz 10 —, bei außerpfälziichen und solchen auf welche die
Erpeditior Austunft ertheilt, I3 4, Neklamen 80 A. Vei 4maliger Sinrackang wird nur dreimalige berechnet.
301.
Montag, 29. Dezember 1890. 25. Jahrg.
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Berlin, 27. Dez. Die „Post“ schreibt: Zu
den Gerüchten über den Rücktritt des Kultus⸗
ninisters v. Goßler hören wir aus gutrr,
ibrigens nicht Berliner Quelle, daß Herr v. Goßler
ich allerdings noch einer weniger aufreibenden
Thätigkeit sehnt und nach Verabsch eꝛung des Schul⸗
zesetzes Oderpräsident von Königsberg werden
möchte. Der jetzige Oberpräsident von Ofpreußen,
herr v. Schlieckmann, würde dann sein Nachfolger
als Kultusminister werden.
Berlin, 27. Dez. Unter dem Titel „Ge—
neralpächter“ erscheint hier Montag eine sen⸗
jationelle Broschüre gegen Hansemann u.
Bleichröder. Die Broschüre soll die Ansichten
hr hochgestellter (4) Personen wiedergeben. Es
wird darin verlangt, daß die Regierung und der
Heldmarkt sich von beiden Häusern emanzivpiren soll.
heilung des Kreisbeitrages für Unterhaltung der
Htstriktsstraßen ein Unterhaltungsaufwand im Ge—
immtbetrag von 969,548 Mk. Die Länge der
distriktsftraßen beiträgt 2221 km, die Länge der
Ztaatsstraßen 583 Km, zusammen 2804 km. Wenn
sun 2221 kmm Straßen fuür Unterhaltung 969,5438
MNt. erfordern, so find für 2804 km Straßen
rforderlich 1,224, 142 Mtk. oder für 583 km
Staatsstraßen 254,599 Mtk. — 436 Mk. 70 Pf.
oro Kilameter.
— Ein Sühneversuch mit schlagenden
Beweisen spielte sich am Montag zu Miesen«
dach ab. Ein halbes Dutzend dortiger Einwohner,
»ie zu einem Sühneversuch eingeladen waren, be—
»aben sich, wie die „Lst. Ztg.“ berichtet, nach dem
Zürgermeistereilokale, welches fich im Hause einer
Wirtschaft befindet. Jedenfalls um sich vorher zu
tärken, kamen die Betriffenden zufälliger Weise alle
n dieser Wirtschaft zusammen und da der Herr Bürger⸗
neister fich inzwischen auch einfand, so kam hier
ein Vergleich zustande, wonach auf gemeinschaftliche
dosten ein Fäßchen Bier getrunken werden sollte.
Der ganze Nachmittag verlief auf diese Weise in
röhlichster Stimmung bis gegen 7 Uhr abends.
Im diese Zeit entstanden unter der fidelen Gesell⸗
chaft wiederum „Meinungsverschiedenheiten“, welche
zuum Schluß noch in eine gehörige Prügelei ausar⸗
seten, so daß die halbe Gemeinde in Aufregung
nersetzt wurde und mehrere der Beteiligten mit
olutigen Köpfen den Schauplatz verließen.
— Pirmasens. Das seltene Fest der
zoldenen Hochzeit begeht am letzten Tage
dieses Jahres, am 31. Dezember, Herr Peter
Frank sen. mit seiner Gattin Katharina geb.
Schmitt.
— Annweiler, 24. Dez. Aus der Heil⸗
instalt des Herrn Dr. Hartz wurde heute der erste
Pflegling als geheilt entlassen. Bei dem⸗
elben handelte es sich darum, durch Einimpfung
zer Koch'schen Lymphe festzustellen, ob von einer
yor mehreren Jahren stattgehabten tuberkulosen
drantheit noch Tuberkelherde zurückgeblieben seien.
Kach der ersten Einspritzung erfolgte eine siarke
steaktion, die sich bei den folgenden Einspritzungen
zerminderten, bis zuletzt auf wiederholte verstärkte
Impfung keine Reaktion mehr sich einsiellte.
— Der unter dem Verdacht, einen Eisenbahn-
zug gefährdet zu haben, inhaftirte Paul Friebdis
jon Roschbach wurde wieder auf freien Fuß
gesetzt.
— Böͤhl, 25. Dez. Einem Kohlen—⸗
marder, der seit einiger Zeit dem Kohlenhünd-
ers Chrisst nächtlicherweile Besuche abstattete, ist
s bei seinem letzten Besuche schlimm ergangen.
herr Christ lauerte nämlich dem Dieb, mit einer
zlinte bewaffnet, auf und traf denselben wirklich
norgens um zwei Uhr auf seinem Kohlenlager.
zur Rede darüber gestellt, was er zu so früher
Stunde an diesem Ort thue, griff Herry, so heißt
der Dieb, nach einem Prügel und wollte damit
nuf Herrn Christ loshauen. Doch der Letztere kam
hm zuvor, that einen Schuß und traf Herry auf
ie Backe, so daß der Angreifer alsbald völlig
'ampfunfähig war. Herry mußte ärztliche Hilfe in
Anspruch nehmen, um die Schrote aus seinem
ßzesicht enffernen zu lassen. Da die Diener des
Hesetzes von diesem Vorfall Kenntniß erhalten, so
ürfte es auch zu einem gerichtlichen Nachspiel
ommen.
— Wie die „Ggt.“ berichtet, wurde der Stadt
Edenkoben zur Hersiellung ihrer Wafserleitung
aus dem Dispositionsfonds der bayerischen Brand⸗
nersicherung ein Zuschuß von 46000 Mark bewilligt.
Ein hübsches Weihnachtsgeschenk!
— Von der Strafkammer Frankenthal wurden
zie 20 Jahre alten Tuchweber Karl Merk und
veorg Schäfer von LSambrecht wegen Nöthig⸗
ingsversuchs zu einer Gefängnißstrafe von 2 Mo⸗
iaten resp. 3 Wochen verurtheilt. Gegentlich des
Lambrechter Weberstreikes im April dieses Jahres
varen bekanntlich die dortigen Tuchfabrikanten ge—
wungen, für die feiernden Arbeiter anderweitige
Zräfte aus Thüringen zu engagiren. Darüder
purden die heimischen Arbeiter, da dadurch ihr
Vorgehen vereitelt werden konnte, aufgebracht und
uchten fie zunächst die fremden Weber durch güt⸗
iche Worte, Geldbersprechungen u. s. w. wieder zur
Abreise zu bewegen. Da der gütliche Weg nicht
um erwünschten Ziel führte, versuchte man mit
zerhüllten und schließlich mit ganz offenen Droh—⸗
ungen auf die fremden Arbeiter einzuwirken. Diese
ogen auch schli⸗ßlich, da sie fürchteten, aus den
Drohungen könnte Ernst werden, wieder ab in ihre
deimath. Die Schuld der beiden Angeklagten qua-
afizirt sich als ein Vergehen wider die persönliche
Freiheit.
— Wie die „Nst. Zig.“ aus zuverlässiger
Quelle erfährt, hat der Gemeinderaflh
Musßbach seine Betheiligung an den Kosten der
Brojektirungsarbeiten ꝛc. der Straßenbahn Neustadt-
Mußbach⸗Meckenheim debattenlos abgelehnt.
— Mannweiler, 25. Dez. Die hiesigen
Volksschulen wurden geschlossen, weil
unter den Kindern die Rötheln ausgebrochen sind.
— Die pfälzische Handel s⸗-und Ge—
werbekammer hat durch eine Eingabe das zu⸗
ständige bayerische Ministerium ersucht, bei Gelegen⸗
jeit der jetzt schwebenden Verhandlungen über den
deutsch⸗oͤsterreichischen Handelsvertrag dahin zu
wirken, daß Oesterreich Ungarn in Bezug auf die
Getreidezölle nicht einseitig begünstigt werde, weil
außer den zu befürchtenden Retorsionen Rußlands
Usdann der Getreidehandel und der gesammte
dZandelsbverlehr der Pfalz sowie die Rheinschifffahrt
chwere Einbuße erleiden müßten, ohne daß für
Sudwest· Deutschland ein Vortheil in Gestalt der
Lerbilligung des Getreides zu erwarten stände.
kiner allgemeinen Herabsetzung der Getreidezölle
dagegen erklärt die Kammer sympathisch gegenüber-
zustehen.
— Laut dem Rechenschaftsberichte des Ein⸗
nehmerei⸗Pensionsvereins der Pfalz
iind bis Ende 1889 unterstützt worden 53 Wittwen,
22 Waisen und 6 Doppelwaisen. Die Einnahmen
detrugen 1889 zusammen 72328. 22 Mark, die
Ausgaben 66118. 533, mithin der Rechnungsüber⸗
chuß 6219.69 Mark. Gegen Ende 1888 ist eine
Mehrung zu verzeichnen von 3169.49 Mk.
—— —
Ausland.
Paris, 27. Dez, Nach dem Wiederzusammen-
ritt der Kammer wird der Bericht des Bot⸗
chafters Herbette über die Arbeitsverhältnisse in
Deutschland ausgegeben werden.
Paris, 27. Dez. Aus Rom wird berichtet,
)er Papsst gedenke in dem nächsten Konsistorium,
zas er Ende Februar abhält, keine neuen
dardinäle zu ernennen, weil einige Nuntien
Anspruch auf den Hut hätten und dadurch eine
nugenblicklich unthunliche Bewegung im Personal
der Nuntiaturen veranlaßt werden würde. —
Zrégoire ist in Messina nicht auf Ersuchen des
zranzöfischen Konsuls, sondern durch die italienische
Polizei verhaftet worden, weil er in einer Sozialisten⸗
»ersammlung zum Morde aufgereizt und eine
anarchistische Rede gehalten hatte. Heute wird er an
die französische Grenze gebracht werden.
Rom, 27. Dez. Wie verlautet, wird das
nräachste Konsistorium im Februar statt⸗
inden. In demselben wird ein Kardinal, und
war der Patriarch von Jerusalem, ernannt werden.
Der Vat can beschloß, endgiltig dem Kardinal ⸗Bischof
„on Lausanne und Genf, Mermillod, einen Nach⸗
olger zu geben.
NRom, 27. Dez. Die ‚Riforma“ meldet:
Her Präfekt von VPalermo teilte dem Franzosen
Brsgoire den Befehl mit, das Königreich Italien
zu verlassen und den Grenzpunkt anzugeben, bis zu
velchem er geführt zu werden wünsche. Grogoire
ersuchte, in Palermo anarchistische Umtriebe anzu-
zetteln.
Belgrad, 27. Dez. Ein gewisses Aufsehen
rregt hier der Antrag, welchen in der Skupschtina
Dr. Stanojewitsch, eine namhafte Persön⸗
ichkeit unter den Männern der radicalen Mehrheit,
gestellt hat, es möchten weitere 100000 Gewehre
inter die Bevölkerung verteilt werden. Es handelt
ich dabei um die von den Radicalen stets ver⸗
iochtene Bewaffnung der Miliz. Der Zweck der
angestrebten Maßregel tritt indessen in der Be⸗
gzründung zutage: Der Antragsteller wünscht, „die
Nation in den Stand zu setzen, jeden Anschlag
auf ihre Rechte wirksam abzuwehren.“
Vermischtes.
F Die preußische Gemeinde Dudweiler
hat nach der letzte Volkszählung 12238;
die Bürgermeisterei Dudweiler besitzt 13027 Ein-
wohner.
F St. Johann. „Rasch tritt der Tod den
Menschen an.“ Im Kreise lieber Freunde saß am
Weihnachtsheiligenabend der 21jährige Sohn des
Mechanikers K. zu Saarbrücken in einem hiesigen
stesteurant; wohl war er etwas leidend; aber von
ser Kraft der Jugend durfte der beste Ausgang er⸗
vartet werden. Auf dem Heimwege begriffen, sank
r ploötzlich leblos zusammen — ein Herzschlag hatt
Eskale und pfälzische Nachrichten.
* St. Ingbert, 29. Dez. Nach der Ueber⸗
sicht des Aufwandes für Herstellung und Unter⸗
saltung der Distriktsstraßen im Regierungs⸗
ezitk der Pfalz und der Vertheilung des Staats-
eitrages zu diesem Aufwand für das Jahr 1890
sat Theil an dem Staatsbeitrag laut der Ver⸗