rat Rosenberger das Programm derselben entwicdelt
zu hoͤren.
*,. Si. Ingabert, 18. Febr. Für die
protest. Voltsschulen hier und in Schnap⸗
dach finden die diesjährigen Jahresschlußprüfungen
in folgender Weise statt:
A. St. Inabert.
Donnerstag, 27. Febr., 12*02 Uhr, Hr. Lehrer Vogel⸗
gesang.
., 21uha, Weis.
Samftag, 1. März, 12128 Barth.
F 21ih Günther.
Montag, 8. 8Rudbolf.
Mitiwoch, ꝰ. April, —, Sonntagsschule.
B. Schnappach.
Montag 8. März, 2 Uhr, Sonntagsschule
Donnerstag, 10. April, 8il, obere Schule.
1untere Schule.
*— Das kgl. Staatsministerium des Innern hat
zum Vollzuge des Reichs esetzes gegen den ver—⸗
brecherischen und gemeingefährlichn Gebrauch
bon Sprengstoffen vom 9. Juni 1884 im
Einverftändnisse mit dem kal. Staatsminifterium des
igl. Hauses und des Aeußern und der Finanzen
Nachftehendes bestinmt: Die zuständige Behörde
kann die Genehmigung zur Herstellung, zum Be⸗
riebe, zum Besitze, sowie zur Einführung von
Sprengstoffen aus dem Auslande dem Nachsnchen⸗
den nicht nur flür seine Person, sondern auch für
—I—
schäftsangestellte, Arbeiter ꝛc.) ertheilen.
*— Eine wichtige Entscheidung
ällte das Schöffengerich Wiesbaden. Eig
dortiger Hotelbesitzer meldete eines Tages einen
seiner Bediensteten zur gemeinsamen Ortskranken⸗
kasse an unter dem Voigeben, der Betreffende sei
erst einen Tag zuvor in das Dienstverhältniß ein⸗
getreten. Thatsächlich aber bestand letzteres schon
ein ganzes Jahr, und als die Verwaltung der
Oristrankenkafse davon Meldung bekam, zeigte fie
den Hotelier der Staatsanwalischaft wegen Falsch⸗
meldung an. Diese aber strengte einen Prozeß
wegen Betrugs zum Nachtheile der Ortskranken⸗
kafse gegen den Arbeitgeber an, der aber mit
Freisprechung des Angeklagten endete. Das
Schöffengericht gründete sein Urtheil auf ein Er—
kenntniß des Reichsgerichts, wonach die Vor—
spiegelung falscher Thatsachen zur Erlangung von
Straffreiheit nicht strafbar sei. In thatsächlicher
Beziehung stehe es übrigens der gemeinsamen
Oriskrankenkasse noch frei, ihren Anspruch auf
die hintergangenen Kassenbeiträge geltend zu
machen.
— Kaiserslautern, 14. Febr. Besitz
mechsel. In der gestrigen Versteigerung der den
Geschwistern Jäckel gehörigen Liegenschaften er—⸗
steigerten: Pl.⸗Nr. 1564, Garten am Hochsand,
86 Dez. groß, um 5100 Mk. Philipp Kuby und
stonsorten; Pl.Nre. 1573 s, Garten am Hochsand,
12810- Dez. groß, um 2850 Mt. Lokomotioführer
Adam Metzger; Pl.Nr. 1651, Acker am Ziegelbach,
um 6750 Mk. Baumeister A. Hocke fur die Stadi⸗
gemeinde Kaiserslautern; Pl.-Nt. 1656 und 1651
Wiese in der Nähe der neuen kath. Kirche um
14100 Mk. Wirth Leonhard Mayer für die
Stadtgemeinde Kaiserslautern. Genehmigt wurde
nur das Mitzger'sche Gebot. BPf Vzt.)
— Pirmasens, 14. Febr. Gestern Abend
fand im Saale des Cafe Fetz die J. Generalversamm⸗
lung des Gewerbevereins Pirmasens
statt, welche sich guten Besuchs erfrente, so daß an
einem Gedeihen des neuen Vereins nicht zu zweifeln
ist. Herr Architekt Huppertz als provisorischer
Vorstand eröffnete die Versammtung mit einer Be⸗
arüßung der Anwesenden und verlas dann einen
Statutenentwurf, welcher nach einigen Aenderungen
angenommen wurde. ODer Zweck des Vereins ist
die Förderung der Gewerbe und die Mehrung der
Berufskenntnisse. Der vierteljährlich zur Erhebung
ommende Jahresbeitrag beträgt 4 Mark. Nachdem
durch Unterschrift etwa 70 Gewerbetreibende aller
Zweige dem Verein beigetreten find, ist derselbe
gewiß lebenskräftig, zumal weitere Beitritte in
ficherer Aussicht stehen. Die Ausschußwahl erfolgte
zurch Stimmzettel. (A.)
— Landau, 13. Febr. Herr Hauptmann
Dütsch vom 18. Inf.Regt. wurde auf 8
Monate nach Berlin kommandiert, um den Früh⸗
jahrsübungen der Garde daselbst beizuwohnen.
— Essingen. In voriger Woche mußte
der Ackerer V. von hier seine geschlachtete Kuh
eines inneren Fehlers halber auf die Freibank
geben. Von dem Fleisch behielt er für sich noch
20 Pfund, um Servelatourste zu machen. Dieses
Fleisch ließ er über Nacht in seiner Scheuer hängen
ind am anderen Morgen war dies sammt 5
Hemden, die im Garten hinter der Scheuer hingen,
jerschwunden. Eine Untersuchung von Seiten der
Bendarmerie brachte das gewunschte Ergebniß nich!
u Tage. Eine gleiche Folge hatte die Unter—
uchung über das verlorene Geld eines anderen
gürgers. Dieser ging in Folge häuslicher Zwistig⸗
eiten am Sonntag vor der hiefigen Gemeinde⸗
athswahl auch in's Wirthshaus und steckte seine
janze mit Mühe errungene Baarschaft von 146
Yet. in die Tasche. Betrunken kam er naturlich
nach Hause spat in der Nacht. Am andern Morgen
dermißte er sein Geld und hat es auch bis heute
noch nicht gefunden. Sind dies nicht warnende
Beispi le! * (L. A.)
— Neustadt, 14. Febr. Fin gräßliches
Unglück ist heute Morgen 5 Uhr bei dem
Viadukt an der Landauerstraße passirt. Der Hei zer
einer Maschine aus Ludwigshafen stürzte in das
Biadukt hinunter; er wurde schwer verletzt in das
ziefige Spital transportiert. Wäre das Viadukt
inten beleuchtet oder die O ffnung verwahrt
Jewesen, so hätte das Unglück nicht passiren
toͤnnen. (Bzt.)
— Neustadt. Das beim Gericht durch Herrn
Dr. Schäfer gegen den Herrn Dr. Hafen hier ein⸗
geleitete gerichtliche Verfahren wegen fahrlässiger
Tödtung des Kindes des Herrn Weinhändlere?
Sch'ereth ist unter dem 8. Februar eingestellt wor⸗
den, da durch die mikroskopisch chemische Untecsuch⸗
ung der Eingeweide und des Auswurfs ⁊c. des
Schlerethschen Kindes im Koͤrper des letzteren Gift
ind insbesondere Phosphor nicht nachgewie sen wer⸗
nen konnte.
— Speyer, 13. Febr. Se. kgl. Hoheit
Prinz Luitpold hat nach dem „Pf. K.“ die
illergnädigste Bewilligung zur Veranstaltung einer
Sßammlung im Umsange des ganzen König—
reichs behufs Errichtung einer Stipendienstiftung
um alten Gymnasium zu Nürnberg zur Erinner⸗
ing an den verstorbenen kgl. Oberstudienrath,
Rektor Dr. Heerwagen, durch Erlassung
ind Versendung eines Aufrufes, zu ertheilen ge⸗
cuht.
— Speyer, 18. Febr. Im Alter von 74
Jahren verstarb heute dahier der durch seine bis
um Eintritte der neuen Schul- und Lehrordnung
ingeführt gewesenen Schreibvorlageblätter durch die
janze Pfalz bestens bekannte Lehrer Franz Lud—⸗
vig Günther, Inhaber der Denkmünze des
dudwigsordens und Vertrauensmann des Lehrer⸗
Bensionsvereins. Er stand über fünfzig Jahre hier⸗
elbst im Dienste. Seine Schüler sind zum Teile
vieder Lehrer hierselbst und aus den Schulen dieser
ind ebenfalls bereits wieder Lehrer hervorgegangen,
zie bis vor nicht langer Zeit gleichzeilig mit
Zünther im Dienste standen. Er hatte sich bis
jor einem halben Jahre eine merkwürdige Frische
‚ewahrt, bis ihm nach einem in den letzten Wochen
chmerzvollen Leiden der Tod eine Erloͤsung wurde.
Er ruhe in Frieden! Zw. 3.)
— Dürkheim, 14. Febr. Zum Ehren⸗
Zedaͤchtniß des Stifters Valentin Ostertag
'and heute Gottesdienst in der Schloßkirche statt.
— An die Schulkinder ꝛc. wurden wie üblich Fesi⸗
vecke zur Vertheilung gebracht. (A.)
— Ludwigshafen, 14. Febr. Wie der
„G. A.“ von gut unterrichteter Seite erfährt, be⸗
ibsichtigt die Firma Karl Ludovici hier an
Ztelle der niedergebrannten Ziegelei ein großes
Falzziegelwerk zu errichten, das an Umfang
und Bauart den bedeutenden Jockgrimer Fabriken
nicht nachstehen soll. Da für die größere Aus—
dehnung auch mehr Terrain nöthig ist, so sind mit
)en betr. Eigenthümern bereits Verhandlungen ein⸗
geleitet.
— Friesenheim, 10. Febr. Am Sonntag,
den 9. Februar, versammelten sich im Schulsaal
des Herrn Lehrers Neulist eiwa 70 protestantische
Männer, um über Gründung eines Kirchenbau—⸗
Bereins zu berathen. Herr Vikar Bilsinger erstattete
nusführlichen Bericht über die hier bestehenden Ver⸗
Jältnisse, welche die Gründung eines solchen Vereins
Us nothwendig erscheinen lassen, und richtete
odann an die Versammelten die Frage, ob sie mit
der Gründung eines solchen Vereins einverstanden
eien ? worauf sämmtliche Anwesenden ihre Zu⸗
timmung gaben. Der Verein hat den Zweck, die
Angelegenheit des Kirchenbaues und zugleich auch
des bei Errichtung einer protestantischen
dahier nothwendig werdenden Pfarrhauses in
Hand zu nehmen und hierfür die noöͤthige Ba—
summe zu beschaffen. Der Verein soll zur Foͤrd
ung dieses Zwrckes alle zu Gebot stehenden Mi
benüten und bei der politischen Gemeinde Fries
heim, bei dem Gustav⸗Adolf⸗Verein ꝛc., vor al
aber bei der protestantischen Bevölkerung
Friesenheim selbst darauf hinwirken, daß dies⸗
auch in Sachen des Kirchentaues ihre gewob
Opferwilligkeit bewähre.
— In Frankenthal wird am 1. D
d. Is. in der Kreiskranken- und Pflegeam
wieder ein Unterrichtskuürs für Bas
eroͤffnet werden. Diejenigen, welche an dir
Kurs Theil nehmen wollen, haben sich zwei W
vorher bei dem kal. Direktor der Anstalt au
melden und das Zeugniß über die bestand
Vorprüfung vorzulegen. Bewerber um einen
plaß in der Anstalt während des Kurses ha
jhre Gesuchr längstens bis zum 16. ds. bei
Verwaltung der Anstalt einzureichen.
Bermschtes.
Reichenweier, (Elsaß) 13. Febr.«
unbeschreibliche Aufregung herrscht heun
unserer Gemeinde ob dem Mord, welcher
morgens zwischen 5 und 6 Uhr an dem M—
Heintich Mey er begangen worden ist. 8
uͤtztere wollte, wie üblich, früh die Reise nach
mar antreten, um auf dem Markt Vieh zu kau
Er nahm von seiner Wohnung in der oberen Sr
einen Feldweg, der beim Buxhof vorbei
Mittelweier führt. In Mittelweier wollte er e
Wagen benutzen, der ebenfalls Donnerstage
Colmar fährt. An der Banngrenze von Reicht
weier wurde er nun auf dem Wege leblos gefu—
den, als früh ein junger Mann von Bennw
nach Reichenweier ging, um dort beim Notar
arbeiten. Als andere Leute dazu damen, glau
man zuerft an einen Hirnschlag, es wurden W
derbeledungsversuche gemacht und erst bei gena—
Untersuchung wurden die von Schrot verursach
Wunden fichtbar. Der Meyer hatte eine Schi
ladung in die linke Seite erhalten, welche alsbe
den Tod herbeig führt haben muß. Er muß jede
noch von der Stelle des Angriffs weiter gegang
sein, denn etwa 100 Meter oberhalb lag ein *
der zerschoss nen Uhrkette und ein Gewehrpfropf
—XDD000
heit erwartet und von der linken Wegseite «
schossen. Ueber den Thäter wird lebhaft nag,
forscht. Meyer ist 48 Jahre, hat 2 Kinder ne
Frau und war in Reichenweier sehr beliebt.
fMainz, 13. Febr. „Fertig abg
macht, das Weitere im Kupee auf der Far
Kondukteur, nach Nauheim, bitte, geben Sie
ein Kupee allein.“ So lautete ungefähr
Aeußerung, eines der vier Mainzer Herren, di
11. ds. zur Jagdverpachtung nach Nauheim
fahren beabsichtigten. Kaum eingestiegen, satzte
der Zug in Bewegung und. zum Donnerwen
meint einer der Herren, rangiert der noch
ährt er nach Bingen? Und richtig, so war
dein Pfeifen, kein Rufen hilft, erst im Mombe
zam das vierblätterige Kleeblatt heraus. Ar
Raisonnieren half nichts, der Stations-Verwa'
meinte, „Ich kann Ihnen nicht helfen“ und
-chaffner sagie, „ja hätten Sie mir jefragt,
ich Sie nich einjesetzt. Wat fragen Sie dann
Bremser!“ Nach Nauheim müssen wir, m
S., der am schnellsten entschlossen war. Jeßt
11 Uhr 28 Minuten, um J Uhr ist die
pachtung, jetzt häßt's die Bää „uffgehowe“
sofort war er auch außer Sicht, die Andern
nach. Als würdiger Abschluß der behäbige Direkn
der gerne, weil er sonst fast nie zu Wort komn
noch etwas sagen möchte, aber kein Gehör far
S. langte zuerst in Mainz an, warf sich in ein
Einspaänner und fort ging es im schnellsten Tem
ber Kastel, Hochheim, Bischofsheim nach Nauhe
das bei einstündiger Fahrt um 1N4 Uhr, leidet
spät, erreicht wurde. Die anderen drei Her
wandten sich sofort mit ihrer Beschwerde an
Betriebs⸗Direktion der Ludwigsbahn. Hier geu
es der gewandten Rede des Direktors
Sonderzug zu erhalten, der um 12 Uhr 45*
abdampfte und 1 Uhr 2 Minuten in Nau
ankommt; doch auch sie kamen etwas jzu spät,
der erste Teil der Jagd war verpachtet und
beiden anderen Teile gingen zu hohem Preise
Herrn von Heyl in Worms über, der sich so zu
schon leisten kann. (M. N
I8