Full text: St. Ingberter Anzeiger

gahren mit seinen Elten nach Amerika, hat sich 
aber reges Jnteresse für alles Pfälzische bewahrt 
ind vetfolgt eifrig alle Ereignisse in der alten 
deimath. 
er 
St. Johaun, 20. Febr. Den hiesigen 
vangel. Pfartern wurde eine Gehaltszulage 
don 100 Mk. bewilligt, dafür fallen die Gebühren 
— 
Rfott. 
— Aufführung des Lutherfestspiels 
von Herrig in der Tonhalle zu Saa rbrücken 
wird an nachgenannten Tagen stattfinden: Freitag 
den 28. Februar, Montag den 3., Dienstag den 
. Mutwoch den 5.3 Donnerstag den 6. und 
Freitag den 7. März nächsthin. Preise: J. Plaß 
z Mark, U. Platz 1 Mark 50 Pfg. Für Ar⸗ 
bdeiterfamilisen finden Aufführungen zu er⸗ 
mäßigten Preisen von 1 Mark statt am Sountag, 
den 2., Samstag den 8. und Sonntag den 9. 
Marz um 8 Uhr abends. 
FMerzig. Die Firma Villeroy u. Boch 
hat im veiflossenen Jahre 15, in dem Orte Keuch⸗ 
ingen 6 und in Bachem 2 neue Wohnhäuser 
fürt Arbeiter ihrer Fadriken ausführen und 
in mehreren anderen Ortschaften Umbauten alter 
Wohnungen vornehmen lassen. Auch ist von der 
Firma Karcher und; Cie. in Beckingen ein geräumi- 
jetß Gchlaf⸗ und Krankenhaus für ihre Arbeiter 
·rrichtet worden. 
Aus Baden. Schier wunderbar klingt 
8, was aus dem über 600 Seelen zählenden Döͤrfle 
St. Ilgen gemeldet wird; dort sei nämlich in 
zieser Zeit der Influenza innerhalb vier Monaten 
kein Sterbefall vorgekommen. Auf nach 
St. Ilgen! 
F Stuttgart. Dem jüngst verstorbenen 
uls Dichter wie als Kanzelredner hochgefeierten 
ODberhofprediger Dr. Karl! Gerot soll hier ein 
würdiges Denkmal errichtet wecden. Die einleitenden 
Schritte sind bereits gschehen. Dem Denkmal« 
omitee gehören Kultusminister Dr. v. Sarwey, 
justizminister Dr. Faber, der Generaladjutant des 
Adnigs, der Oberbürgermeister, Oderbaurat Dr. 
o. Leins und zahlreiche andere hoch angesehene 
Mauner an. 
f München. Vom 9. bis 12. April 
d. J. (Ofterwoche) findet in Berlin der 19. Kon⸗ 
zreß der deutschen Gefellschaft für Chirur— 
zie statt. 
FProfessor Falb, der bekannte Wet⸗ 
derprophet, hat dieser Tage in Halle einen 
Vortrag gehalten, in welchem er erklärte, in 
diesen Winter werde kein Schnee mehr fallen, 
anch sei ein Wiedereintritt gänzlich ausgeschlossen. 
die Urtsachen der veränderlichen Witlerung im 
dergangenen Jahre wären in dem üÜbermäßig 
heißen Mai zu suchen, wodurch eine große Er— 
vaärmung des Bodens in Europa eingetreten. 
Der siärker aufst /igende Luftstrom bedinge das Zu⸗ 
drömen von Ersotziuft von allen Seiten. die 
außerordenlich großen Ströme brächten asiatische 
duft bis zu uns. Dadurch wäre die durch die 
leherschwemmungen in China vderpestete Athmos-⸗ 
phͤre und auch die Influenza ganz allmählich zu 
uns getoumen. Letztere Krankheit bewege sich 
don Osten nach Weßen; die Krankheuskeime 
lamen vom östlichen Theil der Erde. Im kommen. 
den Mai werde die normale Witterung wieder ein⸗ 
geleitet, sodaß der nächste Winter wieder normal 
detlaufen werde. 
fEssen, 18. Febr. 45 hiesige Schnei— 
)eimei sstier haben in unserer Stadt ein gemein⸗ 
ames Verkauftsgeschäft eingerichtet. In der stillen 
Zeit, wo man sons gezwungen war, zu Spoii 
ͤhnen für größere Geschafte zu arbeiten, werden 
ene Meister nunmehr fuͤr ihr eigenes gemeinsames 
Unternehmen thätig sein. Die Kleidungsstücke sollen 
durchaus solide aus dauerhaften Sioffen in allen 
Dualitaten angeferligt werden. Miu der Eroffaung 
s Geschäftes war ein schlichtes Fest verbunden, 
dm u. a. auch Oberbürgermeister Zweigert und 
beigeordneter Volkening beiwohnten. Ersterer sprach 
die Hoffnung aus, daß die neue Einrichtung in 
en Kreisen rachaltiese Zuftimmung und lebhafte 
—X finden moͤge. 
I Berrlin, 20. Febr. Die gesamte Ber⸗ 
uner Garnison wurde heute durch den Kaiser 
tmitt Auf dem Tempelhofer Felde fanden 
ann Uebungen flatt. 
d f. Das erste elektrisch beleuchtete 
orf ist wohl Farm sen bei Hamburg. Wie 
zer „Elektrotechnische Anzeiger“ berichtei, hat ein 
dortiger Ziegeleibestzer die 6000 Mk. betragenden 
Herstesllungstosten getragen, und es hat die Ge⸗ 
meinde nur noͤthig, für jedes Licht jährlich 6 Ml. 
und außerdem die Ernenerungskosten mit 4 Mk. 
zu entrichten. Vorläufig brennen nur 20 Lampen. 
Die Kraft liefert der Mühlenteich fast umsonst. 
F Amsterdam, 20. Febr. Seit heute 
rüh 6 Uhr steht das Stadttheater in 
Fzlammen; das Innere scheint verloren. Von 
Inglücksfällen von Menschen ist bis jeßt nichte 
dekannt. Die Enistehung des Brandes ist noch 
unermittelt. 
4 Eine fürchterliche Leidensge— 
schichte zur See liegt aus San Franzisco 
»or. Das amerikanische Schiff „Joseph Spinney“ 
rnahm auf einer Reise nach Hiogo (Japan) etwo 
200 Meilen von der Küste ein offenes Boot auf, 
n welchem sich acht Einwohner der Insel Pelew 
m letzten Stadium des Hungers und der Erschöpf⸗ 
ing befanden. Die Insulaner, unter denen sich 
ihr hochbetagter König und dessen Sohn befanden, 
vollten dem Häuptling einer benachbarten Insel 
einen Besuch abstatten. Auf der Hinfahrt wurde 
hr 30 Fuß langes Boot am 23. November vom 
Pind in das offene Meer hinausgetrieben. 18 
Tage hindurch waren die Unglücklichen ohne Sp ise 
»der Trank. Am 11. Dezember, als die »iot 
am höchsten war, beschloß der König, daß sein 16⸗ 
ähriger Sohn getödtet werden müsse, um die 
Jebrigen am Leben zu erhalten, und die Vor⸗ 
zereitungen für das Opfer waren nahezu getroffen, 
als die Segel des „Joseph Spinney“ am Horizont 
erschienen und der Jüngling gerettet wurde. Der 
dönig und ein anderer Insulaner starben bald nach 
ihrer Aufnahme an Bord des amerikanischen 
Schiffes vor Erschöpfung. 
F Zu einer kuhnen Wette hat sich ein 
Amerikaner entschlossen. Derselbe hat sich ver⸗ 
pflichtet, aus hundert Konkurrentinnen, die sich auf 
eine HeirathsAnnonce melden werden, sich eine 
Frau durch's Loos erwählen zu lassen. Diejenige 
der heirathslustigen Kandidatinnen, auf welche die 
stummer 77 trifft, wird er zu seiner Gattin 
nachen, mag Ne nun alt oder jung sein, häßlich 
zder hübsch, Türkin oder Deutische. Das Reugeld 
st auf 5000 Dollars festgeseßt. 
F Einfuhr von amerikanischem 
Tdots nach Europa. Es wurde schon früher darauf 
zingewiesen, daß in Folge der exorbitanten europä⸗ 
schen Kokspreise eine Einfuhr von amerikanischem 
Fabrikat sehr wahrscheinlich werde. Nach dem 
Brüsseller „Echo de la Bourse“ hat nunmehr ein 
PBitisburger Haus mit einem europäischen Eisen- 
verk einen Kontrakt auf Lieferung von 830,000 
Tonns Kols für das zweite diesjährige Semesier, 
nach Belgien lieferbar, abgeschlossen. (Diese 
Wirkung des Streils der Bergarbeiter und der 
daraus hervorgehenden Steigerung der Kohlenpreise 
ieß fich leicht voraussehen.) 
Mar tbercht. 
Zweibrücken, 20. Febr. (Fruchtmittelpreis und Vib— 
tualienmarkt) Weizen M— oO Pf. Korn — M — pf. 
BGerste zweireihige O M. — Pf, vierreihige d M. — Pf 
— Spelz M. — Pf, Spelzlern — M— Pf., Dinkel 
— M. — pPf, WMischfrucht O M. — Pf. Hafer 0 M. 
— Pf. Erbsen M — Pf, Widen 0 M— Ph, 
deu 2M40 pf, Stroh J. Qual. 2 M. 80 Pf., II. Qual. 
2 M. 50 Pf., Kartoffeln 1 M. 80 Pf., Weißbrod 1/5 Kiile 
56 Pf., Kornbrod 8 Kilo 70 Pf. Gemischtbrod 8 Kile 
34 Pf., paar Weck 100 Gr. 6 Pf., Rindfleisch J. Qual. 
30 Pf. II Qual. 56 Pf., Kalbfleisch 60 Pf. Hammel⸗ 
leisch 50 Pf., Schweinefleisch 66 Pf. Wein 1 Liter 80 Pf 
Bier 1 Liter 24 Pf., Butter */3 Kilogr. — Mt. 1 — Ppj. 
epnr 20. Febr. Weizen pro Ztir. M. 0,— 
Zorn Mk. 0,00, Hafer Mk. 0,00, Kartoffeln Mt. 1,60 
Butter pro Pfd. Mk. 1,00. Gemischtbrod 6 Pfd. 82 
Pfg.,ado. 4 Pfd. 54 Pfg., do. 2 Pfd., 27 Pfq., sornbrod 
b Pfd. 72 ppfg. Rindfleisch 1 Qual. 56 Pig. Kalbfleisch 
36 Pfa., Schweinefleisch 66 Pfg. 
dienv richten. 
Der seitherige Beibote Ph. Metzger in Rinn⸗ 
thal wurde vom 15. Fedruar ab als Postbote bei 
der Koͤnigl. Posterpedition Erlenbach angestellt. 
Als Beibote wird der bisherige Packergehilfe Bal⸗ 
thasar Janz von Ludwigshafen der Königl. Post⸗ 
expedition Rinnthal zugetheilt. 
CErledigt für Militäranwärter. 
Im Bezirk des U. Armeekorps. Eine dritte Amts⸗ 
schreiberstelle bei dem kgl. Bezirksamt Hof. Kaution 
keine. 771 Mk. Bezug. — Eine Staatsstraßen⸗ 
wärterstelle bei dem kgl. Straßen- und Flußbau⸗ 
amt Aschaffenburg. Lebensalter nicht über 38 
Jahre; Kaution keine; 714 Mk. 26 Pf. Bejug. 
— EFine Gefängniswärtergehilfenstelle beim Land⸗ 
und Amtisgerichtsgefängnisse Nürnberg; Kaufon 
keine; 822 Mk. Jahresbezug und bis zu 60 Mtk. 
jährliche Remuneration bei entsprechender Förderung 
der Gefangenarbeit; 
Familbtennachrichten. 
Gestorden: In Pirmasens Eleonore 
Kroͤher, geb. Uhl, 54 J. a.; in Neustadt a. d. 
Haardt Marie Mack, geb. Seib, 63 J. a.; 
ebendaselbst Salomon Mayer; in Frankenthal 
Barbara Vollmer, 79 J. a.; in Essingen Isaat 
Beiß II. 78 J. a. 
Protestat er 8Wtesdienst 
am Bust⸗ und Bettag. 
Sonntag, den 28 Febr Vormittags 10 Uhr 
Text: Luk 19, 41. 48. Lied 273 
Die Christenlehre fällt aus. 
Neueste Rachrichten. 
Bis zur Stunde liegen folgende Wahlresful⸗ 
tate im Wahlkreis Zweibrücken⸗Pirmasens 
vor. Kanton Sit. Jagbert: Adt 1064, Reeb 
1136, Meyer 330, Träger 119. Kanton Blies⸗ 
dastel: Adt 288, Reeb 900, Meyer 196, Träger 
37. Kanton Zweibrücken: Adt 8797, Reeb 683, 
Meyer 103, Träger 61. Kanton Hornbach: 
Adt 588. Reeb 517, Meyer 11, Träger 5. 
anton Pirmasens: Adt 1808, Reeb 9338, Meyer 
1105, Träger 14. Kanton Waldfischdach: Ädt 
1089, Reeb 547, Meyer 71, Träger'4. Kanton 
Dahn: Adt 218, Reeb 260, Meyer 28. 
Saarbrücken, 21. Febr. Bis jetzt be— 
lanntes Ergebniß der Wahl im Kreise Saarbrücken: 
Pfähler 9052, Schaede 2756, Warken 4911. 
Neunkirchen, 21. Februar. Die gestrige 
Reichstagswahldes Wahlkreises Onweiler⸗ 
—A 
pon 75 tis 85 pCt. der Wähler statt und ist nach 
den bis halb 11 Uhr nachts eingelaufenen Be— 
richten die Wie derwahl des Herrn Freiherrn 
von Stumm mit ca. 2000 Stimmen Mehrheit 
gesichert. 
Kaißserslautern, 20. Febr. Miquel 
n.l.) 1694, Grohe (voltep) 1394, Baumaun 
ultr.) 436, Dr. Ruüdt (soz.dem.) 1279. Es wird 
ich wahrscheinlich nur um ein paar Stimmen 
zandeln, ob Herr Oberbürgermeister Miquel gleich 
heim ersten Wahlgang als Sieger aus der 
Wahlurne hervorgeht oder es zu einer Stichwahl 
kommt. 
LEandau, 21. Febr. Dr. Bürklin 
nat.⸗lib.) hat gesiegt. (Zw. Zig.) 
Muͤnchen, 20. Febr. Die Staatsregierung 
hegründete die Ablehnung der Bittvorstellungen um 
kröffnung der Rürnberger und Münchener Schlacht⸗ 
joͤfe für die öosterreichisch-ungarische 
Schweineeinfuhr damit, daß die Wirksam⸗ 
leit der wegen des österreichischen Seuchenstandes 
unnachsichtlich durch uführenden Sperre bei längeren 
Bahntransporten in Frage geftellt werden. 
Zweibrücken, 21. Febr. (Telegramm.) 
Die Wahl des Herrn Adt ist gesichert. 
Für die Kedaktion verantwortlich X. F. Demetz. 
Seiden⸗Grenadines, schwarz u. farbiç 
(auch alle Lichtfarben) Mk. 1.55 p Met. 
dis Mk. 14.80 (in 12 versch. Qual.) — ver⸗ 
sendet robenweise porto⸗ und zollfrei das Fab- 
ik. Depot G. Henneberg (K. u. K. Hoflief.) 
ürich. Muster umgehend. Briefe kosten 20 
Vi. Porto. 
* 8 
Kaiser⸗-Hymne 
Brillante Fantasie für Klavier 
von Gustav Lange. 
oP. AIðs5ßæ. MI. I. 50. 
Maͤchtig klingend von packender 
Wirkung, nicht schwierig, und 
ganz geeignet, eine Lieb— 
lingsmelodie des deut- 
schen Volkes zu werden. 
Gegen Einsendung des Be 
trages sende ich franko. 
Verlag von W. J. Tonger 
n Koͤln a. Rh. 
Hofmusikalienhändler Sr. M. 
des Kaisers und Königs.