aß
h
ũ
vV—
29
9
V
chaltend Warnungen vor der Sozialdemolratie,
le Feindin der christlichen Religion, der kath.
dirche, des Staates, der Monarchie, der mensch⸗
den Gesellschaft, des Rechtes und Eigenthums,
dristlichen Ghe, der Familie und überhaupt als
reindin der Bestrebung der Bergleute um Ver—
esserung ihrer materiellen Lage.
* Saarbrücken. Lutherfestspiel.
lußer den Aufführungen am 8., 9. und 10. März
uden noch die folgenden Aufführungen statt: 1.
Reustag, den 11. März, Abends 793 Uhr nur
ir Schüler. 2. Mittwoch, den 12. März, Abends
sun Uhr. Zu dieser Aufführung werden Eintriits⸗
arten nurzum sersten Platz zum Preise von 8
Nt. pco Karte bei den Verkaufsstellen von H.
dlingebell in Saarbrücken und Moelchert und
hurlenberger in St. Johann ausgegeben. Der
weite Platz bleibht für einzelne Klassen höherer
Hehranstalten reserbdirt. 3. Donnerstag den 18.
Rärz, Abend 792 Uhr, nur für Schüler.
FForbach, 8. März. Folgendes Geschicht⸗
zen vom letzten Wochenmarkt wird erzählt. Will
aeine biedere Bauerin von N. mit Eiern jur
ztadt; sie hat nur 23 Eier, aber ihr Huhn ist
im Legen. So nimmt sie denn, um die zwei
hutzend voll zu bekommen, das Huhn sammt Nest
nit in den Korb und eilt hierher. Unterwegs thut
as Huhn denn auch seine Pflicht und macht das
weite Dutzend voll; aber kaum seiner Last ledig,
pill es auch die goldene Freiheit genießen und —
usch! — geht es in die weite, weite Welt. Mit
4 EFiern, aber ohne Huhn kam die Frau betrübt
um Markt.
Saargemünd. Der Bau der Ba—
acken für die am 1. April hierher kommenden
Infanterietruppen ist zurzeit soweit gefördert, daß
ie vollständige Fertigstellung derselben bis zum 1.
Ipril l. J. vollständig gesichert erscheint. Der 60
Neter lange, aus Erdgeschoß und einem Stock⸗
verke bestehende Bau ist bereits mit Fenstern ver⸗
hen, auch find die Gypser⸗ und Schreinerarbeiten
m Innern ihrer Vollendung schon sehr nahe. Die
lustrocknung des Gebäudes geschieht mittelst Koks⸗
euer, welches in eisernen Körben unterhalten wird
und eine große Hitze verbreitet. Die zur Aufnahme
on 50 Mann bestimmte transportable Baracke,
velche von der Firma Gebrüder Adt in Forbach
sergestellt wird, soll am 18. nächsthin aufgeschlagen
verden. Zum Empfange der am 1. April ein⸗
üchenden Truppen wird die Stadt ihr Festtagskleid
inziehen, um den Truppeu ein freundliches Will⸗
omm zu bieten.
fSennheim. Bei einer dieser Tage von
en Jagdgeselschaften Sennheim und Reiningen in
»en nahen Waldungen veranstaltelen Treibjagd
vurden, nach einer Meldung des, Mülhauser Tage⸗
latt“, 22 Wildschweine erlegt.
fMannbeim, 10. März. Maschinenfabri⸗
ant Heinrich Lanz stiftete anläßlich seiner filbernen
zochzeit seinen Angestellten zur Gründung einer
Unterstützungskasse 100 000 Mt.
f Ein eigenartiger Betrug. Die
Vditiwe Barbara B. in Frankfurt a. M. war mit
hrer Mieterin, einer Frau Sch., wegen des Miets⸗
ꝛerhältnifsez in einen Prozeß verwickelt worden
ind wegen einer gelegentlich desselben verübten
Leileitung zum Meineid derurleilt worden. Wäh⸗
eend die Entischeidung in der Verleitungssache durch
as Reichsgericht in Leipzig noch ausstand, war
oiederum ein Termin in dem Zivilprozesse ange⸗
ht. Der Anwalt der B. außerte zu dieser vor
em Termine, es würde für sie sehr günstig sein,
nenn der Mietkontrakt vorgelegt würde, dessen
borhandensein die B. behaupiete. In Wirklichkeit
dat er nicht vorhanden, aber die B. verschaffte
ich einen solchen, das heißt die Unterschrift der
jrau Sch. zu dem von ihr der B. aufgesetzten Ver⸗
rage. Sie ließ der Sch. durch ihren Sohn 5
n für einen wohlthätigen Zweck übergeben und
at fur den unbekannt bleiden wollenden Spendet
— Quittung. Ohne das ihr dargereichte
irr genauer anzusehen, unterschriebh Frau Sch.,
— war der Mietikontrakt fertig. Derselbe
y dann vor dem Gericht produziert und hatte
* e die Frau Sch., in den Verdacht des Mein⸗
gebracht, denn fsie bestritt, ihre Unterfchrift
genr einen solchen Vertrag gesetzt zu haben.
* vedan sie getäuscht hatte, siellte sich erst in
nethandluug gegen Frau B. und ihren Sohn
8 Dieselben waren der Urkundenfälschung
agt und konnten unn, da die Urkunde ja echt
. desbalb nicht derurteiie wen vnenn
vurden sie wegen versuchten Vergehens verurteilt,
veil, wenn das Unternehmen gelungen wäre, Frau
3. von der Anklage der Verleitung zum Meineide
atte freigesprochen werden müssen, und dann der
Fiskus die Gerichtskosten hätte tragen müssen. —
die Revifton der Angeklagten wurde kürzlich als
inbegründet verworfen.
f Dil lingen. Das hiesige Hüttenwerk rüstet
ifrig für den Empfang des Kaisers. Allent⸗
zalben wird geräumt, ausgebessert und geputzt.
Auch jener Thurm, der vor einigen Jahren die
dillinger Industrie auf der Ausftellung zu Ant⸗
verden verherrlichte, ist vor dem Direktionsgebäude
vieder errichtet. Aus allen Sorten Blech zusammen⸗
jesetzt, erhebt er sich zu einer Höhe von 40 Fuß
ind trägt auf seiner Spitze den preußischen Adler.
AInweit dieses Thurmes ruht ferner auf mehreren
danonenkugeln eine mächtige, rundgebogene Panzer⸗
latte. Dem Werke folgte natürlich auch gewissenhaft
er Gemeinderath von Dillingen, indem er frei⸗
siebig 1200 Mk. zur Schmückung der kurzen Strecke,
die der kaiserliche Gast durch den Ort zurückzulegen
jat, aus der Gemeindekasse spendete.
F München. Reiche Spenden. Herr
zürgermeister Dr. v. Widenmayer theilte im Ma—⸗
istrate mit, daß die verstorbene Rentiersgattin
ĩamilla Maron, geb. Poititrs, der Stadt München
00,000 Mt. mit der testamentarischen Bestimmung
uwendete, daß aus den Zinsen alljährlich Knaben
ind Mädchen ohne Rüdgsicht der Konfession ge⸗
leidet werden sollen. Der Magistrat sprach für
»ie großartige Schenkung seinen Dank aus. —
Die kürzlich verstorbene Kaufmannswittwe Karoline
Dreyer hat dem ersten Burgermeister persoönlich
.0,000 Mi. testamentarisch mit der Bestimmung
ugewendet, daß er das Legat nach eigenem Er—
nessen an Vereine und Anftalten vertheile.
f Der fürstliche Augenarzt, Herzog Dr.
darl Theodor hat während seiner zweimonat⸗
ichen Thätigkeit in seiner Augenklinik in Schwa⸗
ing etwa 650 Fälle behandelt, worunter weit
iber 100 Operationen mit beinahe einem Drittel
Ztaaroperationen waren. Die Zahl der Kranken
chwankt derzeit zwischen 30 —35. Der Herzog
nimmt täglich drei his vier Operationen vor.
F Nürnberg. Zu Ostern können zwölf
dnaben in dem Reichswaisenhaus zu
S3chwabach Aufnahme finden.
r Der letzte Lützower. In Biesenthal ist
im 1. ds. Mts. Friedrich Niephagen, Jhaber des
kisernen Kreuzes von 1813 bis 14 und des
ussischen Georgs Ordens, in einem Alter von 9395
Fahren verstorben. Noch vor kurzem hatte der
daiser verfügt, daß dem alten Kämpfer, dem letz⸗
en des Lutzower Korps, ein jährliches Gnadenge⸗
chenk von 300 Mk. zu zahlen sei.
F Die Eröffnung der Forthbrüce
un Schottland, der großartigflen und höchsten
Irucke der Wilt, wurde am Dienftag v. W. mit
nisprechender Feierlichkeit durch den Prinzen von
Vales vorgenoinmen. Der Fesilichkeit wohnten der
kẽrbauer des Eiffelthurmes und mehrere franzo ische
ind oͤsterreichische Ingenieure und Acchitekten bei.
Durch die Erbauung der Forthbrücke, welche über
ine englische Meile lang ist, wird die Eisenbahn⸗
keiseroute von Edinbur4 nach Nord Schottland
im mehr als 20 Meilen verkürzt. Die Kosten der
Brücke, deren Bau im Dezember 1882 bdegonnen
vurde, belaufen sich auf 294 Millionen Pfund
Stering (circa 27 Millionen Gulden.)
fCardiff, 10. März. In der Kohlengrube
„Morfa“ fand heute eine furchtbare Schlagent⸗
zündung statt. Mehrere hundert Berg—
leute wurden verschüttet. Man fürchtet,
daß es eine große Anzahl Todte gibt.
Dienstes nachrichten.
Verkehr. Verliehen wurde auf Dienstder⸗
rag der Posterpeditionsdienst in Friesenheim dem
Post peditor A. Weber in Schnappach, derselbe
in Mittelbexbach dem Postexpeditor A. Hack von
Friesenheim.
Landw. Unfall- und Krankenver—
icherung. An Stelle des verlebten kgl. Be—
irksamtmanns Regierungsraths Emmerich v.
Moers in Speyer wurde der kgl. Bezirksamt⸗
nann Froͤr. Gresbeck in Speyer zum Stellver⸗
reter des Vorsitzenden des Schtedsgerichts kür den
ʒeschäftsbhereich der Ausführungsbebörde der kgl.
ayer. Staatsforstverwaltung im Regierungsbezirk
er Pfalz ernannt.
Landwirthschaftliches.
Tinffubh des Aysmelfena qui den Mischor—
trag. Einen wie großen Einfluß das mehr oder
minder gute Ausmelk⸗n auf den Milchertrag ausübt,
zeigt in lehrreicher Weise ein Versuch, der vor
Zurzem auf der landw. Versuchsstation des Staates
Heississippi angestellt wurde. Man ließ 5 Kühe
juerst zwei Wochen lang von einem muthmaßlich
zuten Melker wie gewöhnlich ohne Hinweis darauf,
zaß es sich um einen Versuch handle, melken. Un⸗
mittelbar danach übergab man dieselben Kühe bei
zleicher Fütterung und Pflege einem anderen Mel⸗
ler für weitere 14 Tage zum Melken, nachdem
man diesem erklärt hatte, daß es sich um Prüfung
seiner Melktüchtigkeit handle. Das Ergebniß des
Versuchs war folgendes:
Kuh⸗Nr. Pfund Milch Gewinn
Melker A Melker B
128,5 154 238585
138 208,5 68,5
199 275,5 76,6
161,5 172,5 11
8 160,5 223,5 63
Ein namhafter Gewinn ist also allein durch
cichtiges Ausmelken erzielt worden und ohne Zweifel
vird derselbde in manchen anderen Ställen ehexnfalls
erreicht werden können.
Famitliennachrichten.
Gestorben: In Dudweiler Aanga Hart⸗
mann, geb. Kalmes, 58 J. a.; in St. Johann
, Müller, 61 J. a.; in Wait⸗
weiler Frau Jakob Schneider, geb. Schaumburger,
34 J. a.; in Pirmasens Karl Dietz, 74 J. a.;
in Kaiserslautern Josefine Erhart, geb. Meister;
bendaselbst Magdalena Heckel, geb. Burkei, 54
J. a.; in Neustadt Katharina Melbert, gev.
Becker; in Speher Johanna Maher, geb. Dorn⸗
erger.
Vrotestantischer Gottesdienst.
Mittwoch, den 12. März. vormittäags 10
Ahr, Feier des Geburtsfestes Sr. K. H. des
Prinzregenten Luitposd. Lied: 915.
Nachmittags 238 Uhr, Passionsgottesdienst
rert ei ααιαανν
Neueste Nachrichten.
Zweibrücken, 11. März. Die gestern Abend
m Saale des „Deutschen Hauses“ abgehaltene
Beneralversammlung des Vorschußvereins er—
zffnete Herr Auwalt Gebhart mit der Erstattung
des Geschäftsberichts und mit der Vorlage der
Bilanz für 1889, wonach sich folgendes ergibt.
Der Kasse⸗Umschlag betrug 5477927 Mt. 83 Pf..
der Wechselz Umschlag 1597 307 Mtk. 22 Pf.. das
Zonto-Korrent⸗PRonto 5 538 920 Mt. 77 Pf., das
Depofiten⸗-Konto 482 618 Mt. 92 Pf., der Gesamt⸗
Umschlag 14589 005 Mk. 47 Pf; der Reingewinn
tellt sich auf 22954 Mark. Die Mitgliederzahl
detrug am 1. Januar 1890: 357. Nachdem dm
Vorstand und Aufsichtsrat Entlastung erteilt worden
var, wurde in Erledigung des weiteren Punktes
der Tadesordnung die Dividende auf 6o festgestellt.
(Big.)
München, 10. März. Die Staatsanwaltschaft
zezw. das Justizministerium haben die Abgeord—
netenkammer um die Ermächtigung zur
brafrechthichen Verfolgung des Artikels der
„Neuesten Nachrichten“: „Schweinchen in den Stall“
ersucht. Die Ermächtigung wird zweifellos versagt
werden, doch kommt hierdurch die Sache nochmals
zur parlamentarischen Erörterung.
Berlin, 10. Marz. Der Generalbersammlung
des deutschen Bauernbundes ging auf
in Begrüßungstelegramm an den Reichskanzler
'olgende telegraphische Antwort zu: Dem deutschen
Zauernbunde danke ich herzlich für die freundliche
Zegrüßung. Ich werde, soweit meine Kräfte reichen,
gern fortfahren, dahin zu wirken, daß die Vand-
virtschaft als erstes vaterländisches Gewerde durch
die Gesetzgebung gepflegt und von der steuerlichen
AUngleichheit nach Möglichkeit befreit werde.
Berlin, 10. Maärz. Die Berufung des Fürst⸗
bischofs Kopppals einer der Vertreter Deutschlands
hei der Arbeiterschutzkonferenz ist in Aussicht ge—
nommen. — Von mehreren Seiten beharrt man
abei, daß Spanien infolge der deutschen Ein—
adung an der Kopferenz teilnehmen werde.
Für die Redaktion verantwornich FX. D —
Seiden⸗Grenadines, schwarz u. farbig
(auch alle Lichttatben) Mk. 1.355 p Met.
bis Mk. 14.80 (in 12 versch. Qual.) — ver⸗
sendet robenweise porto- und zollfrei dos Fab—
rik. Dehot G. Henneberg (K. u. K. Hoflief.)
Zürich. Muster umgehend. Briefe kosten 20
—M