aAus der Pfalz. Der „Pf. K.“ er⸗
zott, daß unser durch seine Forschungen in Ita⸗
ihr rahmlichst bekannter Landsmann Herr Licen⸗
en ud be. poil. Ritolaus Mülter von
n eedesderm einen Ruf an die Univer⸗
Herlin erhalten hat. Dr. Müller wird der
zhfolger seines Lehrers, des am 29. Novemder
chien Jahres verstorbeuen Professors Ferdinand
Iper, sowohl in der Professur für christliche
ligaologie, als im Direltociat des archaͤologischen
huseums werden. Doch bleibt trotz dieser neuen
Fellung seine Mitarbeit an der kritischen Wei⸗
arer Lutherausgabe, sowie an übrigen Unter⸗
—* Gebiete der Reformationsge⸗
hchie gesichert. Dr. Müller hat während der
zten drei Jahre in Kiel Kirchengeschichte, christ-
ide Archäologie und neutestamentliche Eregese ge ·
sen und fich die Zuneigung aller ihm naher
ehenden, zumal seiner Zuhoͤrer in hohem Maß
worben, so datz die theologische Falultat und
Studentenschaft in Kiel ihn mit Bedauern
Niern scheiden sieht.
Aus der Pfalz. Das kgl. Konfistorium
aat fur die am 15. Mai dieses Jahres in den
Hiestantischen Kirchen der Pfalz zu erhebende
zolssette zu Gunsten des protestantischen Kirchen⸗
ind Pfarrhaus-Baues in ZellHarxrheim den
atramtern zut Verkündigung an, die Gemeinde⸗
uitglieder Folgendes bekannt gegeben: „In der
aahrsnacht 187576 wurde die Kirche zu Harr⸗
eim auf noch unaufgeklärte Weise ein Raub der
sunmen. Damit begann für die Kultusgemeinde
ie schwere Sorge um den Neubau einer Kirche.
doch ungünstiger wurde die sinanzielle Lage der
uliusgemeinde, als im Frühjahre 1883 an dem
—
retener Bodenrutschungen so bedenkliche Schäden
qd zeigten, daß die kgl. Baubehörde aus sicher⸗
atapouzeilichen Gründen das Gebaäude schloß,
zelches sodann auf den Abriß verkauft wurde.
samit sah sich die 790 Seelen zählende, durch die
srotestanten der vier Gemeinden Zell, Niefernheim,
zarxheim und Bubenheim gebildeter Kultusgemeinde,
ie nur ein unbedeutendes Vermögen besitzt, vor
ie Rothwendigkeit zweier Kultusneubauten gestellt.
sder endgiltig genehmigte Kostenanschlag bezifferle
das Pfarrhaus die Summe von 14,000 Mk.,
ir die Airche von 40,000 Mk. In der Bau⸗
umme für die Kirche sind die Kosten für Orgel
ind Gloden nicht inbegriffen und daher gesondert
on den genannten Gemeinden aufzubeingen, welche
isammen eine gemeinschaftliche Kirchenkasse be⸗
zen und daher alle kirchliche Ausgaben innerhalb
)er Pfarrei gemeinschaftlich zu tragen haben. Nach
lbzug der Baumittel, welche aus der Brandver⸗
cherung und aus dem Erlos des abgebrochenen
farrhauses geflossen waren, nach ausgiebiger Unter⸗
zung von Seiten der kgl. Regierung und der
il. Kirchenbehörde, konnte im Jahre 1888 der
arthausbau in Zell und der Kirchenbau zu
arxheim in Angriff genommen und im Jahr 1889
ollendet werden. Aber noch ruht auf der Kirchen⸗
emeinde eine Gesammt⸗ Restschuld fur beide Kultus⸗
auten von 23,000 Mt., deren Verzinsung in den
tsten Jahren bedeutender Abtragungen am Schuld⸗
wpital erschweren wird. Zur Deckung dieser Schuld
aben die Beitragspflichtigen mit einer Kultusumlage
on 365 pCt. fich belastet, während die Gleich⸗
sungsumlagen der betreffenden Gemeinden einen
hrlichen Betrag von 200 bis 300 pCi. beziffern.
nter diesen Verhältnissen wird die Gemeinde Zell⸗
arrheim, die der erbetenen Wohlthat einer
irchenkollekte zu Gunsten ihrer Kultusbauten eben
o würdig wie dedurftig ist, um so dringender der
laterstüzung der Glaudensgenossen empfohlen, als
uch die Kirche zu Zell in nicht ferner Zukunft
get durchgreifenden Reparatur bedarf.“
Berm ischtes.
.Ott weiler. Fin glüchiches Amts⸗
ericht ist das des Fleckens Tholey in unserem
dreise. An demselben mußten im letzten Viertel⸗
ant verschiedene Zivilsitzungen ausfallen aus dem
infachen Grunde weil keine Klagen eingegangen
varen.
f Sit. Johann. Den Raugierarbei—
exn der hiesigen Bahnstation wurde auf ihr Er⸗
uchen eine wesentliche Aufbesserung der Lohnsatze
nwilligt; der Schichtlohn ist um 40 Pfg. pio
rtag erhoͤht worden.
fSaarbrucken, 11. März. Jufolge des
sohen Zudranges zu dem „Lutherfestspiel“ finden
c jedem Tage dieser Woche Abends balb 8 Uhr
(Donnerstag Abend nur für Schüler) weitere Auf⸗
'ührungen statt, ebenso am Sonntag Nachmittag 4
Uhr. Die Eintrittskarten find bereits ale ver-
Jriffen.
München, 11. März. Die Handelskammer,
)er Gewerbeberein und der kaufmännische Verein
rotestierten in gestern abgehaltenen Versammlungen
—ID
ARfizrere und Beamten, welches laut der
Allgem. Ztg.“ bereits am 10. Oktober v. J. ins
handelsregister eingetragen wurde, und zwar mit
ollbezahlten 5000 000 Mk.
4General v. Brandt f. Am Samstag
st in München Se. Exzellenz Generallieutenant a.
dJ. Karl Ritter v. Brandt nach längeren Leiden
erschieden. Der Verstorbene, ein hervorragender
Artillerie: Offizier, trat im Jahre 1841 als Unter⸗
ieutenaut in diese Waffe, wurde 1848 Ober⸗
ieutenant und 1855 Hauptmann. Nachdem er
1806 zum Major avanzirt war, kam er als
Irtislerie⸗Direktor nach Neu⸗Ulm, wurde dort 1870
Iberstlieutenant und kam im Jahre 1873 als
Oberst und Kommandeur zum 2. Feld⸗Artillerie
stegiment und von da bald darauf in gleicher
Figenschaft zum 8. Feld⸗Artillerie⸗Regiment. Unter'm
. Dezem er 1878 wurde er zum Generalmajor
und Kommandanten der Festung Ingolstadt ernannt,
po er bis zu seinecr im Jahre 1884 mit dem
Tharakter als Generallieutenant erfolgten Verab⸗
chiedung derblieh. Die Brust des wegen
eines rilterlichn und humanen Charakters
alljemein beliebten Offiziers schmückten der Kron⸗
xden, der St. Michaelsorden, der preußische rothe
Ldlerorden, der württembergische Friedrichsorden
ritter Klasse, mit Schwertern, sowie das Dienst⸗
iuszeichnungskreuz erster Klasse und die Feldzugs⸗
entzeichen 1866 und 1870171.
FBarmen, 10. März. Die Handelskammer
ntsendet den Sekretär Ackermann in den
Russchuß der Riemendrehereibesitzer, um mit der
Arbeiterbewegung in nächster Fuhlung zu bleiben.
Ddie Riemendrehermeister, welche die
Forderungen der Gesellen als berechtigt anerkannten,
raten ebenfalls in den Ausstand ein.
Barmen, 11. März. Eine zahlreich besuchte
Bersammlung der streiken den Gesellen nahm
'olgende Resolution an: Die heute am 9. Maͤrz in
der Schützenhalle tagende Riemendreher⸗Versamm⸗
ung erllaͤrt sich mit zehnstündigem Normalarbeits⸗
age und Minimallohn 18 Mk, einverstanden und
nerspricht diese Forderungen mit allen gesetzlichen
Mitteln durchzuführen. Im Notfalle soll das dem
Berein gehörige Vermögen zu Gunsten der Streiken⸗
en verwendet werden. Gestern haben sich die Ge⸗
ellen dreier großer Firmen ebenfalls der Bewequng
ingeschlossen.
Eine überaus schwierige Opera-
ion, die wegen der außerordentlichen Gefahr,
zie mit ihrer Ausführung verknüpft ist, in lezterer
Zeit nur noch zu den Seltenheiten zählte, wurde
—EV
zeführt. Der Patient war mit den deutlch ausge⸗
rägten Symptomen einer Gehirnerkrankung auf die
dlinik des Professors Schrötter gekommen, der
rach sorgfältig angestellter Untersuchung einen Ge⸗
sirnabsceß diagnosticirte. Nachdem in derartigen
fFällen durch intern verabreichte Medikamente eine
)eilung nicht zu Stande kommen kann und der
Zatient von überaus heftigen Schmerzen gequält
vurde, so ließ ihn Professor Schroͤtter auf die
dlinik des Prof. Albert transportiren, woselbst an
hm die Trepanation des Schädelknochens ausge⸗
ührt wurde. Nachdem der Sitz der Krankheit be⸗
annt war, entfernte Vrtofessor Albert mit Hilfe
»on Meisel und Hammer einen Th'il deß Schädel⸗
nochens, nachdem zuvor die Kopfdecke durch einen
S„chnitt von ihrer Anheftungsstelle losgelöst worden
var. Es zeigte sich an der nun offen zu Tage
iegenden Gehirnmasse eine schwielig verdidte Masse
zie mit dem Messer entfernt wurde. Der jzurüd⸗
leibende Defelt wurde sodann mit Jodoforwgaze
»erstopft und die Naht angelegt. Die mühsame
IOperation, der auch Professor Schroͤtter mit sämt⸗
ichen Aerzten seiner Klinik beiwohnte, nahm volle
wei Stunden in Anspruch. Das Befinden des
Patienten muß nach einem so gewaltigen Eingriffe
zis zur Stunde als ein überraschend günstiges be⸗
eichnet werden
Dienstesnachrichten.
Der Amisrichter Bech tel zu Kirchheimbolanden
vurde zum UV. Staatsanwalt am Landgerichte
dandau befoördert; ferner wurde der III. Staats-
anwalt Lipps zu Kaiserslautern auf sein An—
juchen zum Amisrichter in Kirchheimbolanden und
der Landgerichtssekretär Cantz hler zu Frankenthal
zum III. Staatsanwalt in Kaiserslautern ernannt.
Auch wurde der Rechtspraktikant Mundler zu
dudwigshafen zum Sektetär des Landgerichtes
jrankenthal ernannt.
wu ennachrichten.
Gestorben: In Saarhrücken Witwe Philipp
Adolf Koch, geb. Henriette Wentzel, 83 J. a.;
in Gersweiler Witwe Schauß, 78 J. a.; in Herxr⸗
jeim Ludwig Hanewald, 38 J. a.; in Offenbach
Michael Müller, 66 A. a.
Neueste Nachrichten.
Berlin, 11. Marz. Die „Norddeutsche Allg.
Zig.“ bezeichnet. die Gerüchte, Furst Bismarck
säfle während der Verhandlungen des Staats⸗
ates gegenüber den sozialpolitischen Anregungen
ine ablehnende Haltung beobachtet, als jeder that-
ächlichen Begründung entbehtend und führt aus,
m Verfassungsstaate nehme ein aktiver Minister
in den GSitzungen des Staatsrats nur zu seiner
Information Teil, ohne sein dem Ministerkonseil
»orbehaltenes Votum festzulegen. Dies gelte für
zie Plenarsitzungen des Staatsrates, in verstärktem
MNaße aber für die Sitzungen der Abteilungen
denen die Minister gar nicht angehörten. Der
Ministerpräsident habe thatsächlich an den jüngsten
Beratungen des Staatsrats keinen aktiven Anteil
zenommen; er habe der ersten Sitzung der Aus⸗
schusse als Vicepräsident des Staatsrats beigewohnt,
ich aber jeder Meinungsäußerupg enthalten. Die
Zehauptung, Fürst Bismarck habe gegenüher den
ozialpolitischen Anregungeu eine ablehnende Haltung
yeobachtet, sei also willkürlich erfunden.
Mailand, 11. Maärz. Einem eben hier ein⸗
getroffenen Prwattelegranim zu Folge wüthete ein
jeftiger Cychon auf der Insel Sardinien
ind hat ungeheure Lerwüstungen angerichtet. Eine
sroße Anzahl Segelichiffe sind untergegangen. Aus⸗
ührliche Nachrichten fehlen noch.
Cardiff, 12. Märtz. Weiteren Meldungen
zufolge ist die Kohlengrube „Morfa“ —*
zeraten, wodurch die Rettung der Verschütteten
sefährdet ist.
Fur die Kedaktion verantwortlich F. X. Dem egz.
Eingesandt.
Si. Ingbert, 12. März. Durch eine Notijz
in der „Pfälzer Zeitung“ von gestern, datirt St.
Ingbert, veranlaßt, muß hier die darin besprochene
Beranstaltung einer Reunion zur Feier des Geburts⸗
ages Sr. Kgl. Hoheit des Prinzregenten, als eine
dem Hauptzweck entspcechende, wenn auch unter
Parteigenossen beabsichtigte Kundgebung bezeichnet
verden. Das schn seit Jahren hier übliche Fest⸗
nahl entsptach den patriotischen Gefühlen der
Theilnehmer und der Verehrung für den Landes⸗
zater; und so wie da soll auch durch besagte Reunion
enjenigen, die an eirem Essen nicht gerne sich be⸗
heiligen wollen, Gelegenheit gegeben werden, ihre
reutoͤnigliche Gesinnung zum Ausdruck zu bringen.
rine einseitige Auffassung det Sache, wie sie in
jenannter Notiz zutagetritt, wollen der Einsender
ieses und die übrigen Betheiligten sich durchaus
uiicht unterschieben lassen!
Bei Sturm, Nebel und Nordwinden
»ediene man sich zut Verhütung von katarrhalischeu
Frkrankungen während des Aufenthalts im Freien
sets der Fay's ächten Sodener Mineral-
Vastillen, gewonnen aus den Salzen der zur
dur gebrauchten beruühmten Gemeinde⸗Queller. No.
JI. und XVIII. Diese Vorsicht ist außer den
Hatienten auch ganz besonders den Reconvalescenten,
yrauen und Kindern von schwächlicher Konstitution
inzutathen. In allen Apotheken und Droguen 4
35 Meta, zu haben —
Gestörte Verdauung CVerstopfung) kann
ernstere Folgen haben, als die meisten damit Be⸗
Jafteten wissen. Erscheinungen und Leiden, wie
glutandrang, Schwindelanfälle, Kopfschmerzen,
herzklopfen, Blähungen, Mangel an Appetit, Mu⸗
zigkeit der Glieder, ꝛc. siellen sich ein, ohne daß
nan weiß, woher es kommt. Indem man durch
Anwendung der in den Apotheken 4à 1M.— er-
zältlichen achten Apotheker Richard Brandt's
Schweizerpillen die gestörte Verdauung in Ordnung
zringt, beseitigt man die daraus herrührenden Er-
cheinungen. Man vorlange aber stets die Etilkette
nit dem weißen Kreuz in rothem Felde und dem
Namenszug Richard Brandi.