Full text: St. Ingberter Anzeiger

und auch eine Anzahl Lehrer an der Influenza er⸗ 
krankt sind, hat men doch bis jetzt von der 
Schließung der Schulen oder einzelner Abtheilungen 
Abstand genommen. Im Seminar sind 90 Schüler 
erkrankt und befinden sich hier in Pflege; ein an⸗ 
derer Theil der Schüler, sind vorerst in ihre 
Heimath gegangen und 18 von den hier verbliebenen 
erhalten fortgesetzt Unterricht. 
— In Annweiler wurde der bisherige 
Naulwurffänger weil verschiedene Be— 
schwerden eingelaufen waren, seines Dienstes duich 
Stadtratsbeschluß enthoben. vivat sequens! 
— Neuftadt, 8. Jan. Auf Antrag des 
Herrn Schulinspektors Dr. Lutz werden die Volks⸗ 
schulen von heute bis zum 20. Jan.g eschlo s⸗ 
Jen, da 8 Lehrer und 498 Kinder an der In⸗ 
fluenza erkrankt sind. 
— Neustadt. Die Bahnbauten hierselbst 
schreiten z. Z langsam vorwärts, jedoch ist man 
hauptsächlich damit beschäftigt, in thunlichster 
stütze auf den neuen Geleisen die Züge ein⸗ und 
auslaufen lassen zu können, damit mit Beginn der 
Bauthätigkeit die an die Ludwigsbahn anschließen⸗ 
den Brückenbauten in Angriff genommen werden 
onnen. Gleichfalls wurde der Damm der bis— 
herigen Ludwigsbahn durchweg bis zirka 200 
Meter unter der Einmündung der Dürkheimer Bahn 
um 2 Meter höher gelegt, was immerhin noch eine 
ängere Zeit des Ausbaues in Anspruch nehmen 
wird. Wo der eigentliche neue Güterbahnhof seinen 
Platz finden soll ist bis jtzt noch nicht sichet be⸗ 
fimmt. 
— Alle Volksschulen sind wegen der Grippe ge— 
chlossen worden. 
— Deidesheim. Zu der neulichen Notiz, 
„Kellerstiftung“ betreffend, wird ergänzend 
»emerkt, daß genannte Frau Keller außer den 8000 
Mk. für die hiefige Lateinschule auch 4000 Mt. zu 
Zunsten der hiesigen Töchterschule und 1000 Mt 
zu Unterstützungen von armen Wöchnerinnen testa— 
nentarisch vermacht. Dadurch hat sich die hochselige 
Wohlthäterin in ihrer Geburtsstadt das schönsi— 
Denkmal gesetzt. 
Nacht und befindet sich auf dem Wege forischren 
der Besserung. — Im Befinden des Herrn Reid 
rathes, Stiftsprobst Dr. v. Döllinger iste 
Besserung zu verzeichnen und war die vergange 
Nacht des Patienten eine gute. — Das Befind 
des Herrn Geheimrathes, Professor Dr. v. Nu 
baum gibt zu keinen Befürchtungen Anlaß 
Gegensatz zu den vielfach verbreiteten Gerüchten. 
F Einen gewaltigen Durst müssene 
Arbeiter einer Aktien-⸗Bierbrauerei in Kobun 
haben, deren „Haustrunk“ in der letzten Jahre 
rechnung des Brauervorstandes mit 19,888 M 
gebucht ist. Diese Summe erscheint um so 
deutender, wenn man ihr den Betrag der Persond 
löhne gegenüberstellt, der sich auf 31,041 M 
ttellt. Die für den Haustruk gebuchte Suum 
»eträgt also mehr als die Hälfte des ausgegeben⸗ 
Arbeitslohnes, 
7 Brussel, 8. Jan. Bei Chanelinea 
tanden nue Dynamitanschläge siatt, wels 
das Haus eines Grubengqufsehers teilweise z— 
störten. 
F Mildes Wetter berrscht zur Zeite 
Nord⸗Amerika. Die großen Seen sind völlig fr 
don Eis, und auf dem oberen See, wo sonsi di 
Schiffahrt im November schließt, fahren die Dampf— 
nach wie vor. Im Saate Jowa sprießt das Grat 
zlühen die Blumen und treiben die Bäume Knos 
den. Dasselbe Frühlingswetter herrscht laängs de 
itlantischen Küuste und im Thale des Mississippi 
Im pennshlvanischen Kohlengeschäft ist eine böllig 
Stockung infolge der Witterung eingetreten. Scho 
eiern mehrere Kohlenbergwerke weil fie für ihr 
Lagerbestände keine Abnehmer finden. 
F Der größte Viehstall der Welt gehört der Unio 
Tattle Company und liegt acht Meilen von Omah 
in den Vereinigten Staaten; er bedeckt eine Fläch 
bdon zwei Hektaren, iß 400 Fuß breit, 600 gFu 
lang und faßt 8750 Stück Vieh, die darin gemäst 
veiden. 
eueßre Nachrichten. 
Muürnchen, 8. Jan. Ueber das Befinden de 
Herrn Geheimrats Dr. v. Nußb aum liege! 
heute leider wieder schlimmere Nachrichten vor 
Rom, 8. Jan. Die Kaiserin Frisedrid 
st mit den PrinzessinnenTöchtern Mittags un 
13/4 Uhr nach Berlin abgereist. Der König und 
die Königin, der Kronprinz, Crispi, der Bürgermeister 
der deutsche und der englische Botschafter un' 
andere hohe Persönlichkeiten waren am Bahnho 
uur Verabschiedung anwesend. 
Verm ischtes. 
F In NAmanweiler langte am'6. dfs. 
mit dem ersten Frühzuge ein recht interessan— 
tes Kleeblatt an, nämlich drei Bübchen 
m Alter von 11 bis 13 Jahren, welche in Batilly 
nufgegriffen worden waren, nachdem sie kurz zuvor 
ie französische Grenze überschritten hatten, um 
hrer Ansicht nach vielleicht in Afrika oder Tonking 
hr Glück zu machen. Die hoffnungsvollen angehen. 
en Jünglinge waren, nach der „Str. P.“, dereits 
m November vorigen Jahres ihren in Mannheim 
insässigen Angehörigen entwichen und hatten sich 
eit dieser Zeit in der Pfalz, Rheinpreußen, Luxem 
»urg und Lothringen vagabondierend herumge— 
riebhen. Wie sie in dieser Zeit ihren Unterhalt 
jewonnen haben, mag dahingestellt bleiben, jeden⸗ 
alls haben sie aber auch vor Spitzbubenstreichen 
ucht zurückgeschreckt, da der ältesse von ihnen bei 
»er Einlieferung noch mit einem Schlagringe be— 
vaffnet war. Das Hemd haben sie seit dem Ver⸗ 
assen ihrer Heimat nicht gewechselt, sodaß auch 
hre außere Erscheinung einigermaßen an den be— 
ühmten Struwwelpeter erinnerte. Sie wurden 
jach Metz weiterbefördert und es steht zu hoffen, 
aß der Beendigung ihrer zweifelsohne etwas ver⸗ 
achlässigten Erziehung nunmehr eine erhöhte Auf— 
nerksamkeit zugewendet werde. 
F Freiburg i. Br., 8. Jan. Die Vorles⸗ 
ingen an der Unidersität find wegen Ueber— 
jandnahme der Influenza eingestell worden. 
x In Würzburg ist der Universitätsprofessor 
der Rechte Dr. Wirsing im Alter von 609 
Jahren gestorben. 
Augasburg. Den zweiten Haupttreffer der 
Bßfälzer Kirchenbau⸗Lotterie mit 
3000 Mk, hat ein pensionirter Lehrer gewonnen, 
zer das Loos hier gekauft hatte. 
fF München, 7. Jan. Im Befiuden des 
S„taatsministers Dr. Frhr. v. Lutzz ist eine ent⸗ 
chiedene Besserung zu verzeichnen. Herr Staats- 
ninister Freiherr v. Feilitz sch hatte eine gute 
— Haßloch, 8. Jan. In früheren Jahren 
bestanden in Haßloch ein Vieh- und ein Wochen⸗ 
markt. Beide aber wurden, weil sich dieselben 
nicht mehr rentabel zeigten, mit der Zeit aufge⸗ 
hoben. In jungster Zeit nun zirkulirte unter den 
hiefigen Bürgern eine Liste um Wiedereinführung 
des Wochen⸗Marktes und wird derselbe nach Ler 
Hoͤrdlicher Genehmigung nächsthin wieder in's Leben 
freten. 
— Spey'er, 8. Jan. Der als Nachfolger 
des verstorbenen kgl. Bezirkkamtmannes Herrn Jos. 
F. von Moers, ernannte Hr. Polizeirat Fr. Gres— 
bech aus München, früher Bezirksamts-Assessor zu 
dirchheimbolanden, wurde heute Vormittag 11 Uhr 
durch Herrn Regierungsrat Reindl feierlich in sein 
neues Amt eingeführt. Zu diesem Behufe 
varen alle Bürgermeister des Bezirks, sämiliche 
Angehörigen der Stadtverwaltung, sowie die Körper⸗ 
chaften der flädtischen Bediensteten, das Studien- 
rettorat u. s. w. in den Stadthaussaal eingeladen., 
Fur die Redaktion verantwortlich F. X. Demetz 
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ahl der letzteren an 8000 jährlich hinan⸗ 
icht. Kein anderes illustriries Blatt über⸗ 
aupt, innerhalb oder außerhalb Deutschlands 
inn nur entfernt diese Zahl aufweisen; da⸗ 
ei beträgt der vierteljährliche Abonnememts 
zreis nur 2 M. 50 Pf. — Die „Groß 
lusgabe mit allen Kupfern“ bringt außer⸗ 
em jährlich noch 40 große farbige Moden— 
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Dieselbe bringt jährtich 
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rerhaltungs⸗Nummern u. 
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DbSäαäàäα α α ôCOιXM31·1 —— — — —— — 
Druch und Verlag von F. X. Demetz in St. Ingbert. 
Der Familien-Humorist. 
O du heiliger Ehestand 
mumoristische Soloszene mit Gesang von 
Wilh. Brauer, Mk. 1,20, 
Der Influenza-Malzer 
für Klavier, Mk. O,80, 
ind vorrätthig in der Buchhandlur 
demetz.