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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
der „St, Jugvberter e7 erscheint täglich mit Auznahme der Sonn⸗ und Feiertage. 3 mal woͤchentlich mit Unterhaltungt ⸗Vlau und Mutwochs umd Samfagt unnt
— Beilagen. a Vlen oster dieretjahrlich 1A 60 3 einschließlich Tragerlohn; durch die Vos berogen 1A Ib, einiqliehlich 420 ⸗ Zuftellungegebuhr. Die
rrückungsgebühr sur die gespallene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraien aus der ꝓinae I, bel außerpfalzischen und solchen an welche die Expedition
nabanft eribeilt, 16, Neklamen 80 A. Bei 4maliager Finrndung wird nur dreimalige berechnet.
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X 82. Mittwoch, 9. April 189g0. 25. Jahra
Deutsches Reich.
Muͤnchen, 8. April. Der Matrikular⸗
Jeilrag Bayerns für das Etatsjahr 1891192
ied B86,800 000 Mek. betragen. Fur die 20
Finanzperiode wird der Betrag in runder Summe
ich auf 74.400,000 Mi. belaufen. — Unter den
egenwärtig in Schwebe befindlichen Veränder-
ingen in der Generalität handelt es fich auch
um die Ersetzung des in Dispositionsstellung tre⸗
enden Generallieutenants v. Xylander, des Mili⸗
arbebollmuüchtigten in Berlin. Nach einer Version
lommt Generallieutenant Frhr. v. Godin, nach
iner anderen Generalmajor Frhr. v. Asch zur Er⸗
etzung des Militärbevollmächtigten in Ftage.
f. K.)
Berlin, 7. April. Der Gröffnung des
steichstages sieht man jetzt dis gegen Ende
Rieses Monats entgegen. Es zirkuliren sogar, wie
dem „Fr. J.“ aus Berlin gemeldet wird, schon
Andeutungen über den Inhalt der nächsten Thron⸗
cede, welche als eine der bedeursamsten in der Ge⸗
schichte des Reichstages wird bezeichnet werden
müfsen. In der jüngsten Konferenz des Reichs⸗
ianzlers v. Caprivi bei'm Kaiser dürften die Ge⸗
ächtspunke festgelegt worden sein, welche die Thron⸗
rede beherrschen werden. Daß der Sozialreform
ein breiter Raum eingeräumt wird, gilt als fest⸗
dehend; die in Ausarbeitung begriffenen Vorlagen
in dieser Richtung sollen weiter gehen, als bisher
angenommen wurde. Die Thronrede soll auch An-
deutungen über den jüngsten Wechsel in den höch—⸗
den Staatsbeamtenstellen enthalten. Die militärische
Vorlage dürfte eine eingehendere Begründung be⸗
reitzs in der Thronrede erfahren.
Berlin, 7. April. Die Vorlage in Bezug
auf Nachforderungen für die kolo⸗
nialen Unternehwungen wird in der
zeugebildeten Abtheilung für din
deiten des Auswaäͤrtigen Amts ausgearbeitet und
von den Mitgliedern der Abtheilung vertreten wer⸗
den. Es gilt als feststehend, daß ein neues Weiß⸗
zuch über Ostafrika sie begleiten wird, von dem
e8 heißt, daß es insofern bedeutungsvoller als
seine Vorgänger werden soll, als nicht nur Be⸗
richte und zwar zumeist bekannte Berichte über
lriegerische Unternehmungen, sondern auch Hinweise
auf weitere Pläne und systematische Maßnahmen
darin enthalten sein sollen. Es wird angenommen,
daß auch Aufschiüsse über das Verhältniß Emins
jur deutschen Regierung gegeben werden. In—
wischen sieht man in Berlin, wie der „Koͤln.
Zig.“ von dort geschrieben wird, der Erregung
einiger englischer Blatter über die neuesten deut⸗
schen Unternehmungen in Ostafrila durchaus lühl
degenüber und ist der Ansicht, daß bei richtiger
destftellung und undbefangener Wurdigung ver
Thatsachen fich sehr bald die Ueberzeugung allge⸗
neine Geltung verschaffen werde, daß von Deutsch⸗
and aus an eine Durchkreuzung des berechtigten
englischen Interessenbereichs in Ostafrika nie ge⸗
dacht worden in. Man versichert in maßgebenden
Zresen, daß bei der englischen Regierung eine solche
Uussossung auch niemals Platz gegriffen habe.
Berlin, 8. April. Der Kaiser reist über⸗
morgen nach Wiesbaden. — Der Reichstaq
vitd zum 6. Mai einderufen.
Berlin, 8. April. b. Bennigsen reiste
gestern von hier nach Hannover. — Reichskanzler
d. Caprivi richtete ein Schreiben an Crispi,
welchem er sich eingehend über die Fortführung
er europäischen Friedenvolitik aussprist.
Auslaud.
Brüssel, 7. April. Konig Leopold reist
xnde April nach Berlin zum Besuch des Kaisers
Wilhelm. Dieser Reise wird hier politische Bedeu⸗
sung beigelegt.
Paris, 7. April. Eine Depesche franzöfischen
Arsprungs aus Sansibar besagt, daß die Eng⸗
ander behaupten, Emin Pascha werde im
Namen Deutschlands Verträge mit den Häuptlingen
im Viktoria Nyanza abschließen, daß aber in
Sansibar die Anficht vorherrsche, Emin wolle nach
Wadelai zurückkehren, um das dort zurückgelassene
Flfenbein abzuholen, das einen Werth von 20
Millionen Franken haben soll. Dieselben Depeschen
prechen von der Ankunft des Dr. Peters am
diknria Nyanza und fügen hinzu, daß er zahl⸗
reiche Vertraͤge mit den Negerhäupilingen abgeschlossen
abe.
Lifsabon, 7. April. Die Gesandten von Ama⸗
onga sind nach Südafrika abgereist. Es ver⸗
aulet, daß, wenn Portugal nicht das ganze Ge⸗
diet von Amatonga unter seinen Schuzz stellen sollte,
die Gesandten Deutschland um die Ueber.
nahme des Protektorats für den Theil des Ge⸗
bieies ersuchen würden, welcher nicht portugiefich ist.
— Der Minister der Kolonien hat die Berichte über
die Vorarbeiten für den Bau der Zambeßi⸗Eisenbahn
erhalten.
Wien, 5. April. Aus Rußland verlautet,
daß die gesammte Jugend der Hochschule, in Au f⸗
lehnung gegen die Behörde, in Petersburg,
Odisfsa und Moskau die Beamten thätlich ange⸗
griffen hat. Die tiefer liegende Ursache sei die
allgemeine Unzufriedenheit der gebildeten Klassen.
— Nach einer Mittheilung aus Italien trifft der
dronprinz von Italien heute als Graf
Polenza auf dem Dampfer „Odessa“ in Batum
ein. Er wird die Transkospische Bahn auf der
Rucreise nach Odessa besichtigen. Von dort begibt
er fich wahrscheinlich nach Berlin.
Sanfibar, 8. April. Banaheri und
Fehasi haden sich gestern mit dem Rest ihrer Trup⸗
hen dem Major Wißmann ergeben.
Sokale und Palzishe Nachrichten.
* St. Ingbert, 9. April. Wie in heu⸗
tiger vorläufiger Anzeige erfichtlich, steht am näch⸗
sten Sonntag den 13. April unserem kunstlieben⸗
den Publikum ein seltener hoher Genuß bevor.
Prof. H. Anotelli's weltberühmtes Origi⸗
nalRKiesen-Wandel⸗Theater kwifft
hier ein und arrangirt im großen Saale des Cafö
hecker nur 4 große brillante Vorstellungen und
war Sonntag den 13, Montag den 14, Diens⸗
jag den 15. und Mittwoch den 16. April ije
Abends 8 Uhr. Sämmiliche auswärtigen Berichte
heben einstimmig hervor, daß die Vorstellungen
Anotellies Driginal⸗Riesen⸗Wan⸗
del⸗Theaters das Großartigste sind, was
dis jetzt in äͤhnlicher Weise auf dem Kontinent ge⸗
zeigt wurde. Weiche Zugkraft diese Vorstellungen
des Prof. Anotelli ausuben, beweist eine amtliche
Bescheinigung vom Stadtmagistrat Triests, wo
diese Vorstellungen im Politeama Rossiti von
mehr als 8000 Personen besucht waren und mit
zürmischem Beifall aufgenommen wurden. Wir
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ungen nur dringend anempfehlen, denn eine bessere
Unterhaltung und Kunstgenuß dürfte ihnen für die
aächste Zeit kaum wieder geboten werden.
* St. Ingbert, 9. April. In der am
24. Februar l. J. bei der Generaldireltion der k.
bayer. Verkehrsanstalten abgehaltenen Adjun kien⸗
prüfung wurden im Ganzen 201 Adspiranten
umd Diatare für befähigt befunden. Unter deusel-
hen sind zwei aus St. Ingbert: Peter Lechner
und Otto Ecderlein.
*— Als Termin für die 11. Haupwersamm⸗
lung des bayer. Voltsschullehrer-Ver—
eins in Landshut find nunmehr die Tage vom
3. bis 5. September endgiltig festgesetzt.
*— Eine für alle Kreise interessante
ẽntscheidung ist Seitens des Reichsgerichts
rgangen. Nach derselben stellt sich das fernere
Berweilen Jemandes auf dem Eisenbahnperton,
nachdem er vom Stationsvbersteher zum Verlassen
esselben aufgefordert wird, als Hausfriedensbruch
m Sinne des F 128 St.G.⸗B. dar, da der
Perron als ein abgeschlossener Raum, welcher zum
iffentlichen Dienst bestimmt ist, anzusehen sei.
Q Rohrbach, 8. April. In der Nacht zum
dienstag wurde dem Wirthe Jak. Hauß dahier eine
ziege“ aus dem Siall gestohlen⸗ Moͤge der
Hieb baldigst entdekt werden. Man sollte meinen,
ein solcher Raub ließe sich dech schwerlich der⸗
bergen.
SIn Zweibrücken hat ein Sigähriges
Madchen einem 19 jährigen Kinde, mit dem es
gespieit, auf einem Holzllotz mit einer Art einen
Finger der linken Hand abgehauen.
pirmasens, 8. April. Der Unsitte,
mit von Schuhpaceten beladenen Wägelchen durch
die Straßen zu jagen, wäre am Samfstag beinahe
in junges Menschenleben zum Opfer gefallen.
Durch die Winzlersiraße wurden an diesem Tage
don den Arbeitern eines dortigen Fabrilanten Packete
jur Post gefahren, und, wie das so oft geschieht,
m schnellssen Tempo gejagt. Zwei Ainder, welche
ich um diese Zeit in der Straße aufhielten, ein
zjaͤhriges Mädchen des Herrn Heinxich Hoch und
zin Kind des Herrn Georg Huber im gleichen
Alter, welche beide sogar ziemlich am Trottoir ver⸗
veilt grihhnen wurden dabei umgerissen und
dasjenige des Herrn Hoch derartig überfahren, daß
zasfelbe wie leblos vom Platze getragen werden
nußte und am Kopfe schwer verleßt wurde, wahrend
zas andere mit weniger schweren Verletzungen da⸗
„onkam. Zu wünschen wäre allgemein. wenn diese
Anfitte abgestellt würde.
— pliemasens, 8. April. Herr Franz
Mansmann erwarb die Wabl'sche Maschinen⸗
abrik sammt allem dazugehörigem Grundbefitz und
Inbentar und wird dieselbe gleichwie die Pappen⸗
brit Mansmann, Wahl u. Co. auf eigenen Namen
veiterführen. Der Kaufpreis erstgenannter Fabrik
zeträgt 170,000 Mk.
— Wald brande. Am ersten Osterfeiertage
zrach in der Nähe des Trifels, am sogenannten
Annebos ein Schadenfeuer aus, welches in einem
ungen Rindeschlag (dem Staatswalde angehoͤrend)
zirla 16 bis 20 Tagwerk teils mehr oder minder
Hernichtete. Sofort nach dem Bekanntwerden des
Feuers rief die Sturmglocke die Bewohner in dem
jahen Bindersbach zur Hilfe, welche sofort ihre
Thätigkeiten zum Löschen entfalteten und wurde
»urch Ziehen von Grundfurchen das Feuer einge⸗
engt (hauptsachlich an der Grenze von Privaiwald-
uingen,) daß es keine größeren Dimensionen an⸗
nehmen konnte. Die Entstehungsursache ist unbe⸗
nnt. — Am Ostersonntag Mittag ist im Erlen⸗
‚acher Walde, sog, Lichtenhardt, auf bis jetzt un⸗
etannte Weise Feuer ausgebrochen, welches zirka 40
Norgen Kieferwald teilweise zersiörte. — Auch im