3ude an der Theaterstraße verlegt. Die Post⸗
dienfistunden verbleiben dieselben wie bisher, waͤhrend
für Annahme und Beförderung von Telegrammen
mm Sonn⸗ und Wochentagen die Dienstzeit von
Morgens 7 Uhr bis Nachts 11 Uhr festgeseßt ist.
Mit dem Tag der Verlegung des Post⸗ und Tele⸗
zraphen⸗ Dienstes in das neue Postgebäude wird
auch die oöͤffentliche Telephonstation dem Betriebe
aergeben. Dieselbe befindet sich im Telegramm⸗
Annahmezimmer (Haupteingang rechts) und isl
ebenfalls von 7 Uhr Morgens bis 11 UÜbr Rachté
gebffnet. Die Benützung der öffentlichen Telephon⸗
fiation unterliegt einer Gedühr. Dieselbe betrag'
für ein bis zu 5 Minuten dauerndes Gespräch:
a. für Abonnenten der Telephonanlage 10 Pf.,
v. für Nicht-Abonnenten 258 Pf. Die Entrichtung
der Gebüuͤhr erfolgt durch Billeilssung am Tele⸗
graphenschalter.
— Bom Baärbelstein. Bei der Post-
txpedition Erlenbach lief jungst ein Schreibebrief
ein mit folgender Adresse: „An das Binchen
Meifter auht in E.“, nun rathe, was ist das?
Weder Vornahme noch Zunahme dieses Mädchens
existirt im ganzen Ort, „Sie war nicht in dem
Thal geboren . ..“ Und doch kam der Brief an
seine richtige Stelle — nämlich an „das Bürger⸗
meisteramt!“
— Albersweiler. Die Umgebung unserer
Gemarkung bietet gegenwärtig einen prächtigen
Anblick. In Gärten und auf Feldern prangen die
Obsibäume, hauptsächlich Mandeln, Mirabellen und
Pflaumen in vollem Blutenschmuck.
— Von der kleinen Kalmit schreibl
man: Das Dorf Arzheim ist, in anbetracht seiner
herrlichen Lage und sur jeden Naturfreund böoͤchs!
anziehenden Vorzüge noch zu wenig bei dem großen
Publikum und überhaupt in der Pfalz bekannt. In
einer viertel Stunde erreicht man von Arzheim aus
auf sehr biquemem Weg die sog. kleine Kalmit,
eine ringsum mit Weinanlagen umgebene, wunder⸗
schön gelegene Anhöhe, von der man eine Aussficht
genießt, wie von nur wenigen Bergen in der
faiz. Vor uns gegen Osten und Süden, entrollt
fich unserm Auge ein großes, herrliches Gemälde,
in Gesialt der mit Städten und Dörfern reich be⸗
säten Rheinebene vom Dom zu Worms bis zum
Muünster in Straßburg. von den Türmen in Karls
ruhe bis zum Gaisberg bei Weißenburg. Gegen
Norden und Westen schweift unser Blick auf das
Wasgaugebirge und die freundliche Haardt mit ihren
romantischen Burgruinen, von der Landeck bei
stlingenmünster bis zur Maxburg bei Neustadt. In
Ermangelung einer Restautation auf der kleinen
Nalmit — auf welcher, nebenbei bemerkt, eine Ka⸗
pesle steht — wird der Wanderer bei seiner Rückkehr
nach Arzheim um so mehr erfreut und überrascht
durch die sehr hübsche Schall'sche Gartenrestauration.
Außzer den hoͤchst feinen und wohlgeordneten Gar⸗
tenanlagen seien hier noch die zwei prächtigen Pa—⸗
pillons erwähnt, von denen besonders der vor
wenigen Jahren errichtete sowohl durch die strenge
Durchführung des Renaissancebaustils als auch durch
seine Formvollendung sehr sehenswert ist.
— Vom Klingbach. 6s ist eine auffalt
lende Erscheinung, daß. nachdem die hohen Vieh—
preise überall weichen, die Preise der fetten
Schweine noch immer auf gleicher Hoͤhe sich hal⸗
ten. Besonders die jungen Milch; oder Trieb⸗
schweine zur Nachzucht sind horrent theuetr. Se
werden für solche im Ankauf von 40 bis 50 Mk.
das Paar bezahlt bei stetigem Absctz. In Klingen⸗
münster wurde auf dem Ostermarkt durchschnit⸗
lich 50 Mk. für 426 Wochen alte Schweine be⸗
zahlt! Vorerst ist auch keine Aussicht für
billigeren Einklauf. Mancher Zuchter nimmt so—
nach eine erkleckliche Summe Geldes ein. Gast⸗
wirt Herrmann in Freckenfeld, dem ein Zucht⸗
schwein 12 Jungen geworfen, erlöste daraus nahe
an 300 Mark. (C. T.)
— Bergzabern. Der Verdacht der Bran d⸗
riftunng gegen den in Unkersuchungshaft befind⸗
iichen Gehlmüller Holzinger findet immer mehr
Bestärklung. In den letzten Tagen sollen in einem
etwa eine Stunde von der Brandstätte gelegenen
Walde verstechte Gegenstände aufgefuiden worden
sein, welche vor Ausbruch des Feuers aus der
Mühle resp. aus der Wohnung des Gehlmüllers
entfernt wurden.
— Flomersheim. Dem Ackerer Joh.
Dittemer verendete seine schon öfter mit hohen
Preisen präͤmiierte Stute, ein sehr empsindlicher
VHerlust für den Betroffenen.
— Aus der Pfalz. Nach der „Union“
wird aus der bayerischen Abgeordnetenkammer das
Erfreuliche berichtet, daß auf Anregung des Ubge⸗
ordneten Dr. Groß aus Lambsheim, ein neues
Zdonsistorialgebäude in Speher zu er—
bauen, da das bishetige durchaus ungenügend sei,
der Minister dies zugestand und die Verpflichtung
der Regierung anerlannte, zu erwägen, in welcher
Weise Abhülfe geschaffen werden koͤnne.
— Neustadt, 10. April. Die Zimmer
Meister haben heute bekannt gegeben, daß sie nicht
in der Lage seien, den von ihren Gesellen gestellten
Forderungen Rechnuug zu tragen, da fich die bis
derigen Arbeitsbedingungen in hiefiger Stadt genau
mit denen anderer pfaͤlzischer Stüdte deckten. Im
Uebrigen stellen sie es ihren Gesellen frei, bis morgen
wieder zur Arbeit zurückzukehren, und lassen ihnen
die Wadl des Ardeitgebers.
— Die Pfälzische Eisenbahndirektion hat den
Bitten vieler Eiawohner Lamberechts willfahrt
und schon vor Beginn des Sommerfahrplans einen
S„chüter⸗ und Lokalzug zwischen Lambrech!
und Neustadt eingerichtet. Der Zug trifft kurz vor
3 Uhr in Neustadt ein, fährt 12 Uhr 15 Min.
wieder nach Lambrecht, 12 Uhr 55 Min. wieder
nach Neustadt zurück. Für die Bewohner des Appen⸗
hals, des Elsthals u. s. w. hat dieser Zug audh
noch hohe Bedeutung. Am 15. April werden di
Schulerzuge zum ersten Male fahren.
— Durkheim, 10. Aptil. Herr Wirth
Karl Wolf und dessen Ehefrau Elise Wolf geb—
Maas (Obermarkt) begehen heute das seltene Feß
der goldenen Hochzeit. Ihre Ehe wurde am 9
April 1840 in biesiger Schloßlirche eingesegnet
Beide find von hier gebürtig und zählen als ge⸗
neinsames Geburtsjahr 1815. Dem Jubelpaare iß
s vergönnt, auf drei Töchter, zwei Söhne und
bier Enkelkinder zu blicken. — Gestern wurde da⸗
ein „KHadfahrer⸗Verein Dürkheim“' gebildet,
dem sofort 12 Mitglieder bettaten.
— Dürkheim. Am 20. Mai lassen die
Herren Gebrüder Wack, Gutsbesitzer zu Diedesfeld
ine Rothwein⸗Versteigerung, umfassend
120,000 Liter 1829er aus besseren mittleren und
unteren Gebirgslagen, in Neustadt zur Auktion
dringen. Probetage: 28. d. M., sowie 12. und
20. Mai.
— Ludwigshafen. Am nächsten Dienstag
den 15. April, Vorwmittags 10 Uhr, findet im
BZartensaal des Gesellschaftshauses dahier die Wah—
der Delegirten der Baherischen Baugewerks—
Berufsgenossenschaft für die Zeit vom
l. Oktober 1889 bis 1. Oltober 18983 für den
Regierungsbezirk Pfalz statt. Zu wählen sind 7
Delegirte der Berufsgenossen und die gleiche Zah
Ersatzmänner.
— Ludwigshafen, 9. April. Die heutige
Stadtratssitzung galt vornehmlich der Be⸗
ratung der Voranschläge der Nebenrechnungen fün
das laufende Jahr. Die Einnahmen der Ver—
jrauchssteuer inkl. Bierpfennig sind darin aus
76,500 Mark veranschlagt, an welchen allerdingẽ
»twa 13,000 Mark an Rückoergütungen in Abzug
Jebracht werden müssen. Das städtische Gaswerl
oll auch heuer angesichts der knapp bemessenen
Piitel 40,000 Mark aus dem Reinerträgnis in die
Stadikasse fließen lassen. Ein Antrag auf Ermäß-
iaung des Gaspreises von 20 auf 16 Pfennig pro
Kubikmeter wurde abgelehnt. — Bei der Neben
rechnung „städtische Pensionsanstalt“ entspann sich
eine längere Debatte, aus der hervorging, daß die
fernere Existenz der Klasse, falls sich die Mitglieder
nicht zu ganz außerordentlichen Beiträgen herbei
lassen sollten, sehr in Frage gestellt ist. Nach Er—
ledigung des Voranschlags wurde im weiteren
Verfolg der Tagesordnung die Anstellung eines
weiteten (7.) Stadischreibers für notwendig be⸗
unden; derselbe soll mit einem Anfangsgehalt von
1800 Mark angestellt werden. Auf dem Stadi⸗
zauamt sind fernerhin zwei weitere Kräfte, ein
Bauzeichner und ein Maurerpollier, notwendig
geworden. Die Anstellung derselben soll alsbald
erfolgen. Der Stadtrat hat dafür einen Kredit von
4000 Mark bewilligt. (Pf Pr.)
— Von ZFrankenthal gingen in
der vorigen Woche 8000 Zentner Kartoffeln nach
auswärts. Je nach Qualität wurden M. 2.50 —
4.— per 100 Kilo dezahlt. Für Kornstroh bezahlte
man M. 2-2.50 per 50 Kilo.
— Weisenheim a. B., Von den 13
dehrern und Verwesern, die sich auf die erledigte
»bere protestantische Schulstelle dahie—
meldeten, ist Herr Schulberweser Jakob Si ien
bon Moͤrlheim (bei Vandau) gewaͤhlt worden.
— Kirgheimbolanden. Wie ah—
Marienth al berichtet wird, hat doriselbß *
ersten Ostertage eine Frau Neu bei einem Stte
einen Mann durch drei Stiche derart verletzt, a
an seinem Auftommen gezweifelt wird. Die du
wurde noch am ersten Feiertage Abends verhafte
— Aus dem Moschelthale schreibi m
der „Pf. Vit.“ Ein Stuck Kultur ˖ Arbeit, d
allen Landwirthen des Moöͤschelthales bestens
pfohlen sei, hat Herr Christian Hettesheim
voun Scchter s feld dadurch ausgeführt, daß
einen 18 bis 18 Meter langen Durchstich, dut
die Moschelbach vornehmen ließ. Nebenbei gewan
HDerr Hettesheimer sehr viel Feld und gab X
dem Wasser einen direlten Lauf, was bei den diel
Krümmungen des Baches sehr lobenswerth if
Wurden alle Landwirthe dem B.ispiele des derh
Hettes heimer folgen, iso hätten wir weniger du
den Ueberschwemmungen zu fürchten, wie dies
jetzt bei satkem Regenwetter immer der Fall wu
Bermischtes. — *
Anlaßlich der bevorstehenden Rekrutirunge
interessirt wieder die Frage nach dem Militärmeß
Man macht fich üder die Groͤße, die ein deutsch
Vaterlandsbvertheidiger haben muß, häufig noch un
klare Vorstellungen. Das Mindestmaß ist überhauh
157 Zentimeter, doch wird auf dasselbe bei de
in diesem Jahre hertschenden Ueberflusse an Manr
ichaftsmaterial wohl kaum herabgegangen werder
zumeist sind die Rekruten nicht unter 160 Zenn
meter groß. Für die Oekonomietruppen (ESchuh
macher, Schneider ꝛc.) inn kein Mindestmaß vorgt
schrieben, da kommt es weniger auf koͤrperhih
Tüchtigkeit, als auf gewerbliche Leistungsfähigle
an. Das Mindestmaß von 157 Zentimeter gi
für Linieninfanterie, Jaͤger, Train und Dragone
Feldartillerie, Pioniere und Eisenbahntruppen müsse
wenigstens 162, Fußartillerie, Kurasfiere un
Ulanen 167 Zentimeter groß sein. Die Hälfte de
Garderekruten soll üuber 175 Zentimeter, die ander
Hälfte nicht unter 170 Zentimeter messen, leich
Zavallerie ist ausgenommen. Auch über das Höͤch
maß sfind Bestimmungen getroffen, Jäger, Tram
Feldartillerisften, Ulanen und Kurassiere solle
döchstens 175, Dragoner und Husaren 172 Zen
meter groß sein.
FNeunkirchen. Die „Saar⸗ u. Blied
Zig.“ schreibt: „Was die in den jungsten Tage
dielfach besprochene Garnison⸗Angelege⸗
heit betrifft, so dürfte dieselbe darauf zu rede
ziren sein, daß in der letzten Gemeinderath
Sitzung davon gesprochen wurde, ob man nih
—ADX
Einige Vertreter meinten, dies koöͤnne nichts sche
den, während andere betr. Antrag für zweclb
hielten. Wenn das militärische Interesse es e
heischt, wird solches geschehen, während entgege
gesetztenfalls Schritte doch wohl nichts nützen, w
wir letzthin bei der Erhoͤhung der Armeekorps un
deren Vertheilung gesehen haben. Von einer Anftar
von oben her“ ist absolut nichts bekannt.“
Saarbrucken. Im Monat Marz fsu
auf dem staathichen Gruben des Saer
reviers 5340170 6 Kohlen gefoͤrdert und einschlici
lich des Selbstverbrauchs 5330218 6abgesetzt wor
den gegen 511160 6bezw. 498240 16imn ve
monale. In dem gleichen Zeitraume des Vorjahre
sind 4162 8 oder arbeitstäglich 167 t weniger—
ördert worden. Die Gesamterze ugung in dem um
dem 31. Marz abgelaufenen Rechnungsjahre —R
3030119 6, i sonach gegen diejenige des Jahr
1888189 um 314780 toder 4.7 põt. troß ein
an Kopfzahl um 7 pCt. verstärkten Belegschaft p
ruckgeblieben. Die Nachfrage nach Kohlen ist nat
haltig lebhaft, und die Annahme der einlaufende
Zefiellungen nur zumteil durchführbar. Mite
Bahn gelangten im März 355353 6 zum B.
jandt, während auf dem Wasserwege 36026 60
desetzit wurden. Die Schiffsfrachten sind gen
den Vormonat um annähernd 10 bet u
Großfeuer. In Impflingen Glt
temberg) wurden durch eine Feuersbrunst siehe
Wohnhäuser zerstoͤrt.
FMuünchen, 9. April. Heute Vormittag
Uhr versammelten sich die sämmtlichen plau
hiesiger Stadt mit sehr zahlreichen Dechanten
pfarrern der Didzefe, um fich bon dem seitheti
apitular⸗ und langsährigen Generalvikar d
Rampf zu verabschieden. Anläßlich dieser