Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amlsgerichts St. Ingbert. 
vet ‚St⸗ Jugberter Anzeiger? erscheint täglich mit Kubnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wöochentlich mu Unterhaltungk⸗Blau und Butwochs und e amstags mil 
A strirten Beilagen. VLas Blatt kofet vierteljahrlich 14 60 einschließlich Tragerlohn; durch die Kost bezogen 14 784 einschließlich 420 Zustelungsgebnhr. Die 
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Austunst eriheilt, Ib ⸗ Neklamen 80 A. Bei maliger Cinrickung wird nur dreimalige berechnet. 
Montag, 14. April 1890. 23. Jahrg 
Ie 86. 
Deutsches Reich. 
Berlin. 12. Aprit. Zaiser Wilbelm 
fl vormitiags 9 Uhr wohlbehalten wieder hier ein⸗ 
en. 
—J8 — 12. April. Der „Reichsanzeiger“ 
hreidt: „In der gestrigen Nummer der „Berliner 
itischen Nachrichten“ wird im Anschlusse an 
holitisch 
ihnliche Mitteilungen in⸗ und auslandischer Blatter 
die Frage einer neuen Organisatioa der Reichs⸗ 
zentralbehdörden erörtert und dabei die Ver⸗ 
mutung ausgesprochen, daß in dieser Richtung Er⸗ 
wägungen an maßgebender Stelle staitfänden. Wir 
ind zu der Erklaͤrung ermächtigt, daß die bezüg⸗ 
ichen Ausführungen jeder thatsächlichen Grundlage 
tbehren. 
endlin, 12. April. Entsprechend den Weis- 
ingen des Kaisers verfügte Minister von Heerfurth, 
zaß die Demonstration am 1. Mai polizeilich 
noͤglichst ungehindert bleibe, nur äußersten Falles 
ei einzuschreiten. Der Kaiser stellte dim Fürsten 
zismarck seinn Besuch in Friedrichs— 
uhe in Aussficht. 
Berlin, 12. April. Gegenüber den Auf—⸗ 
affungen, welche in der oͤffentlichen Meinung Eng⸗ 
lands durch Stanleys Berichte und Aru—⸗ 
zerungen über sein Verhälinis zu Emin Pascha 
und den Charakter des letzteren Platz gegriffen 
jatten, hat Emin Pascha selbst sich in aufklärender 
Beise zu dem General⸗Vertreter der Deuisch⸗ 
Oftafrikanischen Gesellschaft in Sansibar, Lieutensent 
d. Saint Paul⸗Illaire, geäußert. Die von Hof⸗ 
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jautet wie folgt: 
Emin war Anfang März dieses Jahres in 
Sanfibar bei meinem Sohne. Er beklagte sich 
hitier darüber, daß Stanley sich abfällig über ihn 
in den Zeitungen geäußert habe. Befonders be— 
dauerte er, daß Stanley verbreitet habe, Emin 
cäre erst zu bewegen gewesen, mit ihm von Wade⸗ 
ian fottzugehen, nachdem ihm von Siauley 12000 
Lir. gebosen worden seien. Nachdem Stanley dies 
xsogt, wolle er (Emin) auch nicht mehr schweigen 
sondern genau Mitteiiunge datüber machen, was 
Sianleh ihm angedoten habe. Erfiens hat Stanley 
mAuftragesdes Königs der Belgietr 
ngeboten: Emin tritt in die Dienste des Congo⸗ 
seates als General, bestimmt sein Gehalt selost, 
bleidt Gouverneur seiner Ptovinz und erhält als 
Verwalungskosten 12000 Pfund Sterling, die er 
ber im Eifenbein u. s. w. in der Provinz selbst 
aufdringen muß. Zweitens hat Stanley im Auf- 
rage der British Bant African oeue 
Jan,, Angedote gemacht und hinzugefügt, daß er 
dwin Pojcha rate, diesen zweiten Antrag dem 
aifen vorzuziehen: Emin ninnmt seine ganze mili⸗ 
Ane Macht, die er aufbringen kann (8—5000 
Jamn zusammen, begleitet mit derselben Stanley 
min und südlich um den Viltoria Nyanza her— 
* setzt sich in der Kavirondo fest und gründet 
8 Siationen. Während dessen geht Stanley 
n Massailand nach Mombassa hinunter und holt 
ann für Emin zwei zrrlegbare Dampfer nach 
nmde herauf. Nachdem dieselben auf dem 
q giser schwimmen, erobert Emin Uganda und 
w F Derselbe gründet dort eine mue Provinz 
sn ehnt sich nach Norden aus, d. h. also auf 
Id früheres Gebiet zu. Emin wird nun voll⸗ 
ee Gouvberneur dieser neuen Probinz mit 
Adpe berein barenden Gehalt im Dunste der 
F n Oftafritanischen Gesellschaft. Also die 
iche Gejelschaftn Momdassa und Emin 
Pascha noͤrdlich vom Viktoriasee, Da bedürfte es 
illerdings nur einer direkten Eisenbahn hinauf, um 
Deutschland für immer lahm zu legen. 
der diesen Festtagen unmittelbar vorausgehenden 
Samstage und nachfolgenden Dienßage. Die Ge⸗ 
jellschaftsfahrten, für welche Fahrpreisermäßigung 
in Anspruch genommen werden will, find von dem 
Borstand beziehungweise einer hierzu beauftragten 
Person bei den Zugangsstationen rechtzeitig anzu⸗ 
melden. Die Anmeldung hat zu enthalten: Zweck 
und Beslimmungsstation der Fahrt, Tag, an 
velchem dieselbe stattfinden soll, die Züge und 
Wagenklassen, welche benützt werden wollen. Die 
Anmeldung muß erfolgen: a. bei den Stationen 
Dürlheim, Frankenthal, Germersheim, Homburg, 
Zaiserslautern Hptb., Kusel, Landau, Hpib., Land⸗ 
duhl, Ludwigshafen, Neustadt, Pirmasens, St. 
Ingbert, Speyer und Zweibrücken mindestens 
echs Stunden vor Antritt der Fahrt und bei Be⸗ 
aützung der Vormittagszüge spätestens bis 6 Uhr 
Abends des vorhergehenden Tages; b bei den 
brigen Zugangsstationen spätestens 8 Uhr Morgens, 
venn die Fahrt am Vormittag des nächsten Tages 
und spätesten bis 12 Uhr Minags, wenn die Fahrt 
m Nachmittag des nächsten Tages statifinden soll. 
Die Zugangstation, an welche die Anmeldung zu 
richten isi, stellt, wenn die Fahrt den obigen Be— 
timmungen entspricht, dem Gesuchsteller ein Vor⸗ 
peis über Gewährung der Fahrpreisermäßigung aus. 
dieser Vorweis hat der Gesellschaft bei det Fahr⸗ 
artenldͤsung und während der Fahrt als Legiti⸗ 
nation zu dienen. Für diese Gesellschaftsreisen 
verden folgende Preisvergünstigungen dorgesehen: 
3. bei Benützung der gleichen Strecke zur Hin⸗ 
ind Rückfahrt wird gegen eine einfache, auf der 
Ktückseite mit dem Stationsstempel der Zugangs- 
tation versehene Fahrkarte freie Rückfahrt gewährt; 
dbei nur einmaliger Benützung einer Bahnftrecke 
einfache Fahrt) hat jeder Theilnehmer eine halbe 
Fahrkarte (Kinderfahrkarte) zu lösen. e. Die 
dinder von 4210 Jahren haben bei Gesellschafts- 
reisen dieselben Fahrkarten zu lösen, wie die er⸗ 
vachsenen Theilnehmer. Die Giltigkeit der Fahr⸗ 
arten beträgt allgemein einen Tag. Fahrunter⸗ 
zrechung ist nicht gestattet. F—rr die mit einem 
Schnellzuge zu benützende Stricke find Schnellzugs- 
ahrkarten und in deren Ermangelung Schnellzug⸗ 
Zuschlagsfahrkarten und zwar für jeden Theilnehmer 
zu loͤsen. 
— Wie der ,Kaisl. Stadtanz.“ erfahren haben 
wvill, soll das 3. Chebaurlegers⸗,Vegiment 
nicht in die Pfalz sondern nach Elsaßlothringen 
derlegt werden. 
— Kaiserslautern, 11. April. Be⸗ 
sutzwechsel. Herr Bauauffeher Peter Krämer 
»erlaufte gestern sein in der Denisstraße Nr. 13 
jelegenes Haus an Friäulein Barbara Lauer, 
dindergärtnerin und geprüfte Handarbeitslehrerin, 
um den Preis von 8300 Mtk. 
— Hagenbach. 11. April. Der vor kurzer 
Z'it aus dem Gefängnisse zu Kandel entwichene 
Franz Duberr von hier stand in einer Ziegelei 
ei Daxlanden in Arbeit, wo ihn die dadische 
Bendarmerie verhaftete und nach Karlsruhe ab⸗ 
ührte. 
— Landau, 11. April. Eine empfindliche 
Strafe wurdelgelegentlichder gestrigenstontrollversamm⸗ 
ung einem Kontrollpflichtigen zudiktir. Derselbe hatte, 
»em „L. A.“ zufolge, jedenfalls im Uebermuthe, in 
in Fremdenbuch ein Gedicht eingeschrieben, in 
velchem der Reserve- und Landwehrstand lächerlich 
semacht war. Die Strafe hiefür lautete auf 106 
dage Mittelarrest. Außerdem wurden noch über 
ine sehr ansehliche Zahl von Kontrollpflichtigen 
Auslando. 
Bern, 12. April. Der Bundes rat wird 
der Bundesversammlung ein vom Sekretär 
)es Induftriedepartements Kaufmann redigirtes 
Blaubuch, enthaltend sämtliche auf die Berliner 
Arbeiterschatzlonferenz bezüglichen Artikel nebst den 
den schweizerischen Abgeordneten erteilten Weisungen, 
in der Junitagung vorlegen. 
Petersburg, 12. April. Mit dem 1. April 
sfind dieebangelisch-lutherischen Consi— 
torien in Riga, Reval, sowie sämmtliche 
Bubernialkonsistorien, sowie Aemter der Super⸗ 
intendenten aufgehoben. 
So pPAIze Vche Rachrichten. 
*St. Ingbert, 14. April. Wie aljjährlich, 
so zogen auch gestern Vormittag die Erst-Kommuni- 
kanden der kathol. Gemeinde in feierlichem Zuge 
zur Kirche. Es war ein lieblicher Andblick, diese 
121 Kaaben und 130 Mädchen, jene schwarz 
diese weiß gekleidet, mit Kerzen in den Händea, 
anter Führung der Geistlichkeit im Ornat, einher⸗ 
chreiten zu sehen. 
*St. Ingbert, 14. April. Wie zu erwarten 
dand, hatte die gestrige Vorstellung des Riesen⸗ 
vandeltheaters von Professor Anotelli eine 
seht große Zuschauermenge angezogen, Der Saal des 
Taft Becker war fast bis zum letzten Platz gefüllt. 
Das Programm des Abends war ein reiches und 
mit Abwechselung ausgestattetes. Eine nähere Be— 
schreibung liegt uns hier ferne; man muß eben 
die interessanten Bilder selbst sehen, um den vollen 
Findruck zu empfangen. Die raschen Verwandlungen, 
zesonders der Lichtwechsel erfüllen den Zuschauer 
nit Bewunderung. So werden sich die Besucher 
yon gestern Abend besonders des Flammenspiels 
»eim Brand des Tower erinnern. Das wissenschaft- 
ich Inter ssanteste war wohl „ein Tag auf dem 
Monde.“ Mit allgemeiner Spannung hatte man 
»as Erscheinen der bayerischen Kdaigsschlösser er⸗ 
vartet, und war wohl Jdermann von diesem groß 
irtigen Anblick befriedigt. Wir machen darauf aufmerk⸗ 
am, daß diese Bilder auch heute Abend vorgeführt wer- 
en. An Bildern heiteren Genres fehlt es im Wandel⸗ 
heater des Herrn Anotelli ebenfalls nicht. Den 
Schluß der gestrigen Vorstellung bildeten die un⸗ 
jemein reizenden, prächtigen Farbenspiele. So knnen 
ich die Besucher des Th aters min Recht eine sehr 
ingenehme Unterhaltung versprechen. Eine Familien⸗ 
ind Schülervorstellung zu ermäßigten Preisen wird 
norgen Nachmittag staufinden. 
*St. Ingbert, 14. April. Eine für Ver 
ine und Gestllschaften bei bedorstehender Saison 
emerkenswerthe Bekanntmachung hinfichtlich Fahr⸗ 
zreis ermäßungen bei Gesllichaftskreißen wird mit 
Hiltigkeit fur das pralzische Bahnn tz von der 
Direktion erlossn. Danach kann vom 15. April 
. J. an Fahrpreisermäßigung zu Ausflügen und 
Besellschaftsreisen für die prälzischen Sirecken bezw. 
jach und von den pfälzischn Uebergangsstationen 
in vicht politische Vrreine und Gesellschaften aller 
Urt zu Reisen mit gemeinsamem Rais ziel unter der 
Zoraussetzung gewährt werden, daß die zu durch⸗ 
ahrende piälzische Sirecke mindestens 20 Kilometer 
eträgt und für mindestens 30 Personen Fahrkarten 
„löst werden. Die Fabhrpceisermäßigung ist zu 
ewähren für jeden Werk⸗, Sonn⸗ oder Festtag mit 
lusnahme der Oster⸗ und Pfingstfeiertage, sowie