71 Schuler. Die Zahl der proiestantischen Schüler
derhält sich zu derjenigen der katholischen Schüler
wie 11:27; dementsprechend werden an den 87
Abtheilungen der hiesigen Voltsschulen pro 1880191,
nit Ausschluß der Z Aushilfslehrer, 53 prole⸗
antische und 84 katholische Lehrkräfte wirken.
APirmasens, 25. April. Im Alter von
28 Jahren ist gestern Herr Lehrer Finger der⸗
schieden. Vor einigen Wochen wurde derselbe von
mem Schlaganfall betroffen und war seit dieser
Zeit leidend. In den besten Lebensjahren, mitten
n seinem segensreichen Schaffen und Wirken wurde
er von seinem Leiden durch den Tod erlöst.
Landau, 25. April. Gestern Nachmittag
zam ein Handwerksbursche in die Restau⸗
ration Hermann in der Koͤnigstraße. um auf dem
nicht ganz ungewoͤhnlichen Wege des Fechiens seinen
Finanzen aufzuhelfen. Einige mitleidige Seelen
schenkten ihm eiaige Pfennige, jedoch scheint der
Ertrag seiner Fechtlunst den gehegten Erwartungen
nicht entsprochen zu haben, denn er weigerte sich,
mil so geringer Ausbeute das Lokal zu verlassen,
jo daß er schließlich mit sanftem Nachdruck an die
Atmosphäre beschleunigt werden mußte. Darob er⸗
grimmt warf er mit Steinen von heträchtlichem
Umfang einige Fenster der Restauration ein und
gefährdete ernstlich die darin fitzenden Gäste, bis
in hinzukommender Schutzmann sich seiner annahm
und ihn zur Abkühlung ins Trocene brachte.
— Gommersheim. Gegenwärtig herrscht
reges Leben dahier, beranlaßt durch das Aussetzen
ies hier vielfach gepflanzten Handelsproduktes, der
Pfeffermüunze vol. menthae pip. Dieselbe
vird den Trieben der vorjährigen Pflanzung ent⸗
ommen und auf Spannenweite von einander
Jesetzt. Nachdem dieselbe vom Unkraut durch Be⸗
hacken frei gehalten, wird der erste Schnitt um
Johanni vorgenommen. Die Blälter werden abge⸗
zupft, was ein etwas langweiliges Geschäft ist,
uind dann auf einem sauberen Speicher ausgebreitet,
vas bei heißem Wetter sehr rasch von statten geht.
Das rasche Trocknen macht viel Einfluß auf die
Farbe, welche schön grün sein muß. Je nach Quali⸗
ãt richtet sich dann der Preis, welcher 1.80 Mt.
bis 2 Mt. und darüber oft beträgt. Das Produkt
vird nach allen Himmelsrichtungen, an Droguisten
Jauptsaͤchlich, versendet.
Neustadt, 25. April. Die Wirthschaft
nit Gartenlage des A. Frey an der Gymnasiums-
traße ging um 88,000 Mt. an die seitherige Be⸗
iitzerin Frau F. Roth Ww. über. (K.)
— Sudwigshafen, 25. April. In der
Münchener Pferdelotterie gewann ein
undemittelter Arbeiter von Friesenheim, der in der
Bad. Anilin⸗ und Sodafabrik beschäfiigt ist, den 5.
Preis, nämlich ein Pferd im Werthe von 2500
Mark. Fortunag hat somit einen guten Griff gethan.
Nach Oppau ist gleichfalls ein Gewinnst bestehend
in eͤnem Pferde (Werth 1700 Mark) gekommen.
Der glückliche Gewinner heißt Gönnheimer. —
Als der 22jährige Schiffsheizer Andreas Quester
bon einem Viktualien-Einkauf gestern Vormittag
auf das Boot Industrie Nr. 6 zurückehrte, flieg er
süber eine Parthie auf dem Verdeck lagernde Petro⸗
leumfässer, rutschte aus und fiel in den Rhein.
Der des Schwimmens vollständig Unkundige, sank,
iachdem ihn der Strom noch eine Strece weit
forigetrieben, gerade vor einem Nachen, der ihm
Hilse bringen wollte, unter und lam nicht wieder
sum Vorschein. Quester hinterlaäßt eine Wittwe
mit einem Kinde, die ihren Wohnsitz in Köln hat.
— Aus der Pfalz. Entgegen der auch
bon uns gebrachten Nachricht einer Verschleppung
der Herdelung des Pfäl zisch Elsassischen
Kanals, schreibt der „Finanzherold“ wörtlich:
„Wie der „Finanzherold' von gut underrichteter
Seite erfährt, ist der projektierte Kanal Straßburg⸗
Speyer bezw. Ludwigshafen der Verwirklichung
um ein Bedeutendes näher gerückt. Es scheinen ins
hdesondere strategische Gründe zu sein, welche hierbei
den Ausschlag geben, wenn auch nicht geleugnet
verden kann, daß möglicherweise eine gewisse Ver⸗
insung der zu investierenden Kapitalien aus dem
Beiriebe zu erwarten ist. Selbstredend würde dieser
Zanal dem Mannheimer Hafen einen sehr empfind⸗
iichen Schaden zufügen, indem er den Transport
—AVDVDD
moͤglich ist, bis nach Straßburg gestatten würde.
Anderseits würden aber auch einzelne Güter, welche
zurzeit per Bahn aus dem Elsaß zur Versendung
gelangen, späterhin den Wasserweg näch Mannheim
nehmen. Die gesamten Baulosten werden fuür die
Zirede in Elsaß⸗Lothringen mit M. 1613 Milli—
nen, auf bayerischem Gebiet mit M. 16 bez. 22
Millionen angegeben, je nachdem der Kanal bis
Speyer oder Ludwigshafen geführt wird. Nicht in⸗
egriffen sind in dieser Summe die Beträge für die
hafenanlagen.“
Vermischtes.
4Bildstock, 25. April. Ein sehr erfreu⸗
iches Zeichen ist es, daß sich die Bergleute in
illen stattgehabten Versammlungen im Saarrevier
Jegen eine Feier des 1. Mai aussprachen.
Nan scheint sich von der Sozialdemokratie weiter
ntfernen zu wollen, was nur zu loben ist. Auf
ziese Weise koönnen die Bergleute nur Vortheil
zenießen.
FDudweiler, 24. April. Am nächsten
Sonntag Nachmittags einhalb fünf Uhr findet dahier
dei Gasiwirih Baher eine Versammlung des
Bienenzuchter⸗Vereins des Sulzbachthales statt, in
velcher Herr Rhoden über den Besuch des Bienen-
—
iber den Erfolg des dasselbst angewendeten
deizensderSsenenhäuser Bericht erstattet.
uch Nichtmitglieder haben freien Zutritt.
FSaarbuchen. Am Mitwoch, den 30.
». Mis., findet die feierliche Neberführang
er Gebeine von den auf dem Exerzierplatz
zeerdigten Kriegern aus den Jahren 187071
zach dem Ehrenthol unter Betheiligung der beiden
jier garnisonirenden Regimenter, sowie der Krie⸗
jerbereine Saarbrücken-St. Johann, Saarbrücken,
St. Arnual, Malstatt⸗Burbach und des Landwehr-
Bereins Malstatt statt. Die Feier wird voraus⸗
ichtlich eine sehr erhebende sein und wird dadurch,
zaß die gefallenen Helden im Ehrenthal zusammen
hre letzte Ruhestätte gefunden, dem allgemeinen
Wunsche entsprochen.
Na, denn nicht! vine wohlhabende, nicht
nehr ganz junge, auf der Bockenheimer Ehaussee
u Fränkfurtsa. M. wohnende Dame ließ ihr
jübsches Töchterchen rufen. Sita erschien und
ahm neben Mama Platz. „Du wünschest, Mütter⸗
hen? — frug die Kleine und schlug ihre reizenden
reilchenblauen Augen auf. „Dich zu verheiraten,
Therese.“ — „Mich?“ — „Ja, Dich!“ — „Mit
vem?“ — „Mit Herrn L.“ — „Der langen
Bohnenstange, mit den blonden Koteletts und dem
nechanten Binokle ? Nimmermehr.“ — „Ich finde
derrn L. sehr nett, mein Kind.“ — „Ich nicht.“
,Du möchtest ihn also nicht?“ — „Nein.“ —
Ist das Dein unabänderlicher Wille, Sita 2 —
Miein unabänderlicher Wille.“ — „Du liebst ihn
birk'ich nicht? — „Nein, und nochmals nein.“ —
Gut, dann nehme ich ihn, er hat um meine Hand
ingehalten? — erwidert Mama. Die Unterhaltumg
var zu Ende. Mutter und Tochter hatten sich nichts
nehr zu sagen.
peFine lustige Geschichte passirte vor
inigen Tagen einem Odenwälder Landmanne.
Derselbe fuhr um Einkäufe zu machen über Land.
Bermuthlich aus Freude über das Geschäft that er
mterwegs des Guten zu viel und fuhr vergnügt
einem Heim zu. Unterwegs durfte er wude ge⸗
vorden sein, und in dem Wahne, er sei zu Hause,
nitleidete er sich bis auf das Hemd und legte sich
ang im Wagen nieder, nachdem die einzelnen
Zachen zerstreut auf den Weg geworfen warꝛen.
das Pferd kannte den Weg und brachte seinen
derrn bis zu seinem Gehöft. Welch ein Erstaunen,
uis die Ehefrau ihren Gatlen im tiefsten Negligee
chlafend im Wagen fand. An einer tüchtigen
Hardinenpredigt soll es nicht gefehlt haben.
Muünchen. Frau Prinzessin Ludwig
Ferdinand' hat zum Neubaufonds des St.
Narien⸗Vereins in Reuhausen die Summe von
.000 Mk. geschenkt.
Weimar. In Hopfgarten hat sich ein
risenbahnbediensteter erhängt, weil er beim Karten⸗
piel seinen ganzen Viertelijahrs Gehalt ver⸗
oren hatte.
Breslhau, 24. April. Heute fällte, wie
die „Fr. Ztg.“ meldet, das Preisgericht in
der Konkurrenz für das von der Provinz Schlefien
in Breslau zu errichtende Denkmalfür Kaiser
Wil hehm 1. seinen Spruch. Den ersten Preis in
döhe von 6000 Mk. erhielt Bildhauer Behrens-
Breslau mit Architekt Licht-Leipzig; den zweiten
Fritz Schaver ⸗Berlin; den dritten a. Otto Lan g⸗
RNunchen. b. C. Hilgers-Charlotienburg, c Werner
Stein und Architekt Hans Enger, beide Leipzig
zur Ausführung des Denkmals sind 400,000 Mk
estimmt, welche theils durch die Provinzial⸗ und
dadtischen Behoͤrden bewilligt, theils aus freiwillio
Beiträgen gesammelt werden.
160 Mark Biergeld für einen
— Arzt. Am schwarzen Brett der Unidersi
Berlin uͤest man augenblicklich einen Anschlag, du
ein Assistenzarzt für die Lokal Irrenanstalt von
Getreu in Bamberg gesucht wird. Das Geha
beträgt 600 Mark nebst freier Wohnung und ð.
pflegung erster Klasse; dazu kommt noch ein
Biergeldbezug von 160 Mark. In Bayern i
ine deraruge Nebeneinnahme übrigens nich
Seltenes.
f Hsher, im mer höher!“ Das ipn
Devise Mr. Eif fel s8. Jtt hat er gemeinschefllg
mit Edison den Direktoren der bevorftehend
Weltausstellung in Chicago den Vorschlag a
nacht, daselbst einen Thurm zu errichten, ähnli
dem in Paris, aber noch 500 Fuß böher. D
zeiden Hetren sind bereit, das nothwendige Kapite
rufzubringen für die Errichtung des Thurmeh
dwie auch fur dessen Beleuchtung mit einer Milin
elektrischer Lampen verschiedener Farben.
Dienstesnachrichten.
Postoberkondukteur E. Schauer wurde vm
Zweibrücken nach Wurzburg versetzt.
Der Lehramtsverweser der landwirthschaftliche
Kreiswinterschule in Kaiserslautern Dr. Prodt
wurde zum Lehrer dieser Anstalt ernannt. Da
Rechtspraktikant Dol lacker wurde zum Verwalic
der Sirafanstalt in Kaiserslautern ernannt. Feme
wurde der Amtsrichter in Neustadt Felbdbauste
auf Ansuchen nach Landau versetzt und der dit
Staatsanwalt am Landgericht Frankenthal Schut
um Amtsrichter in Ludwigshafen ernannt. Da
dritie Staatsanwalt am Landgericht Kaiserslautern
Tantzler wurde auf sein Ansuchen an das Land
Jericht Frankenthal verfetzt und der Landgericht
sekreiär Bongerichten in Landau zum drilte
Staatsanwalt am Landgericht Kaiserslautern ernann
Pfalz. Eisenbahnen. Aufgenomme
wurden: als Diätare die gepr. Bahndienst W
pitanten J. Hußlein und J. Penn von
dudwigshafen, ersterer bei der Güterexpedition, lep
lerer dei der Werkstätte Ludwigshafen, Ludn
—AüDD
valiung, Wilh. Sa al von Homburg beim Jue
genieurbezirk Zweibrücken und Wilh. Gerrmant
on Kaiserslautern beim Jagenieurbezirk Reuftud
im J. April ds. Is.; L. Schmidt von Kaiser
utern bei der Station Wörth⸗Maximiliansau,
Zeppvon Kaiserslautern bei der Station Haßlo⸗
J. Wörlen von Hammelburg bei der Bahrho
»erwaltung Eisenberg, K. Halle rx von —XRt
zeider Bahnhofverwaltung Winnweiler, M. Drkher
jon Trulben bei der Station Eberiburg, H. Ei
ardd von Speher bei der Bahnhofverwaltung sich
—X bei de
Zahnhofverwaltung Germersheim, Franz Schwatz
weller von Speyer, A. Heitzmann n
Kaiserslautern und A. Günther von Diellirchen
ichiere drei bei der Kontrolle und sämmilihen
16. April; ferner der Bahnhafarbeiter J. Wein—
dis fuͤnktionierender Schaffner mit DiensFr
87 am 16. April bei der Vabnhofverwatung Re
jadi Verfegewurden vom 16. Aptil
Asfistent V. Huber von der Gulerexpedilion
dudwigshafen zur Station Wachenheim. Gehileh
Zahesenderger von Bexbach zur Kontrelle, d
Diätare D. Kittelberger voag der Konttol
zur Bahnhofberwaltung Bexbach, 8. Birnbaut
bon Lambrecht zur Güterverwaltung Neußtd
Friedr. Günt her von der Direktionskanzlei ju
Zahnhofdverwaltung Lambrecht und Jak. Der
nou der Kontrolle zꝛzur Güterverwaltung Frankent
rnachrichten.
Gestorben: In Saarbrücken Julius Zon
64 J. a.; in Louisenthal Ferdinand Michler,
ab; in Riefernheim Valentin Schauß—
2n
elegraphischer Schiffsbericht
der „Red Star Linie“ Antwerpen.
Der Postdampfer „Noordland“ der Red
dinie,“ in Antwerpen, ist laut Telegramm
24. Apru wohldehallen in Rew⸗Yorhan
tommen.
— —
Neueste Nachrichten.
München, 25. April. Kamme!: p
Aosheodrüneten. Ferner wurden zwei