tion VII. (Pfalz und Baden) der Müullerei⸗
Berufsgenossenschaft ftatt. Die Tages⸗
ordnung enthält folgende Punkte: 1) weschäfts-
hericht; 2) Prüfung und Abnahme des Rechen⸗
schaftsberichts für das Jahr 1889; 8) Wahl
eines aus drei Mitgliedern bestehenden Ausschusses
zur Prufung der Jahresrechnung für 1890; 9)
Feststellung des Voranschlags der Verwaltungs⸗
dosten der Seltion für 1891; 5) Ergänzungs⸗
wahl des Vorstandes; 6) Schiedsgerichts Ecgänz⸗
ungswahlen; 7) Besprechung über Abänderung
des 8 44 des Genossenschaftsstatuts; 8) Berath⸗
ung und Beschlußfassung über Anträge von
Sekfsionsmitgliedern, insoweit fie zu den nach 8
24 der Statuten zuläfsigen Berathungsgegenständen
gehoͤren.
— Die landwirthschafliche Aus⸗
stellung in Wien wird aus der Pfalz folgen⸗
de Gegenstände aufweisen: 12 Uegerfichtskarten,
Be⸗ und Entwässerungspläne, Pläne einer Thalsperre
sowie Pläne von Schleusen und Drainagen.
Niederwürzdbach, l. Mai. Laut Ver⸗
fügung des kgl. Oberpostamtes Speher ist
dom 1. Mai ab der Hoöͤhhof, B sitzer Valertin
Höh, von dem Landbestel bezirk Wurzbach losge-
Jetrennt und dem Landbestellbezirk Lautzkirchen
zugeteilt worden. J
— Zweibrücken, 2. Mai. Auf die von
der Festversammlung zu Zweibrücken am 30. März
zeschloss ne Adresse kam gestern von Fried richs⸗
ruh nachstehendes Dankschreiben an Herrn
dommerzientath J. B. Woiff hier: „Für den
Blückwunsch zu meinem Gedburtstage sage Ihnen
und den anderen Herrn Unterzeichnern, die meiner
freundlichst gedacht haben, meinen verbindlichsten
Dank. v. Bismarck.“
Ein eigenhändiges Dankschreiben des Fürsten
Bismarck für die Geburtstags⸗Glückwünsche hiesiger
Damen ifl heute früh aus Friedrichsruh an die
Adrefse einer der mitunterzeichneten Damen hier
eingetroffen. Das Schreiben hat, nach der ‚Zig.“
folgenden Wortlaut: Für die Glückwünsche zu meinem
Beburtstage sage ich Ihnen und den anderen geehrten
Damen, die meiner freuudlich gedacht haben,
meinen verbindlichsten Dank. d. Bismarck.
— Zweibräücken. Das Konjskriptions⸗Ge⸗
schaäft nimmt mit wenigen Ausnahmen seinen un⸗
gestörten Verlauf. Besonders auffallend ist der
weitaus kräftigere Schlag gegenüber den
vorherigen Jahrgängen, was besonders bei St.
Ingbert zu konstatieren ist. Aus der hiesigen
Strafanstalt kommen heuer die stattliche Anzahl
vvn 62 Mann zur Vorführung. — In auiler
Stille vollzieht sich hier die Neugestaltung eines
Gasthauses. Herr Restaurateur Kallenbach hat
hvereits schon an Ostern in den oberen Lokalitäten
seines am Markiplatze gelegenen Hauses ein hübsches
Taf errichtet, und nunmehr werden auch die unteren
Zummer in einen großen geräumigen Saal ver⸗
wandelt, der allen Bedürfnissen der Neuzeit ent⸗
sprechen wird.
— Kaiserslautern. Die Revision der
strankenkassen ist beendet. Selbe hat ergeben,
daß der Schriftführer Wittemer seinen Dienst
prompt und gut besorgt hat, während der
Kassirer Heigl wohl der Vorwurf der Lässigkeit
edoch nicht der der Unehrlichkeit treffe. Es ist so—
gar ein nicht nachgewiesener Mehrbestand von etwa
500 Mk. in der Kasse. Die beiden Beamten,
welche sich durch die Veröffentlichung in der Stadt⸗
rathssitzung der noch nicht beendeten Revision ge⸗
ktränkt fühlen, sollen, wie maa hört, ihre Stellung
gekündigt haben.
— Pirmasens, 1. Mai. Der wegen
Ktörperberl tzung in Untersuchungshaft sich befindende
Zwicker Jakob Ziegler von Clausen ist heute
Morgen um 7 Uhr in einem unbewachten Augen⸗
olicke aus dem k. Amtsgerichtsgefängniß ent wichen.
Ziegler hatte am Montag Abend dem Zwicker Adam
Weber von Erlenbrunn bei einem Streit in der
Ringstraße einen nicht unbedeutenden Stich in die
rechte Seite beigebracht und war in Folge dessen
derhaftet. Allzuweit dürfte der Entiflohene jedenfalls
nicht kommen.
— In Burgalben wurde die Frau Witwe
Ziefer, früher Wirthin, auf ihrem Heuboden er⸗
hängt aufgefunden. Was die Frau zu dieser
That veranlaßt hat, ist der „P. Z.“ zufolge un⸗
bekannt.
— Aus Amerika, 19. April. Unser aus
Dahn gebürtiger Landsmann Herr Josef Keppler
in Vattersohn, N. J., ist bei der am lezten Montag
daselbsti ßattgehabten Stadtrathswahl zum Alder⸗
mann gewählt worden. Diese Ehrung ist einem
Mann widerfahren, der ein selfmade man in des
Wortes schonster Bedeuturg ist und als Acchitekt sich
heute eines wohlbegründeten Rufes in der bübsch
gelegenen Stadt am Passaic erfreut. Herr Keppler
der jetzt im kräftigsten Mannsalter steht, wurde
im Jahre 1844 geboren und befindet sich seit dem
l. Mai 18258 in Amerika resp. Patterson. — An
den Folgen eines Herzleidens verstarb unlängst in
Denber, Col., der dort in allen deutschen Kreisen
zestens bekannte und beliebte Pfälzer Daniel
Weber im Alter von nahezu 69 Jahren. Der⸗
elbe war ein Kaiserslauterer Kind, hatte in seiner
Paterstadt die Farberei erlernt und wanderte im
Jahre 1860 mit seiner Fawilie aach Amerika aus,
vo er sich zuerst in New⸗-York niederließ. Von da
iedelte er im Jahre 1867 nach St. Louis über
ind zwölf Jahre spater, 1879 kam er nach Denver,
vohin ihm sein aältester Sohn Albert, bis vor
durzem Sheriff von Arapohoe County, schon vor⸗
rusgeeilt war. Daselbst errichtete Papa Weber —
inter diesem Namen wurde der alte leutselige Herr
zald unter dem dortigen Deutschthum bekannt —
ine Versicherungs - und Dampischiffarths⸗Agentur,
er er bis zu seinem Ableben vorstand. Der Da⸗
zingeschiedene, dessen Gattin schon vor 17 Jahren
as Zeitliche gesegnet hat, hinterläßt sechs erwachsene
dinder, die in ihm einen treu sorgenden Vater
verlieren.
— Landau, L1L. Mai. Die hiefige freiwillige
Feuerwehr hatte gestern abermals das 25jährige
dienstjubiläum zweier Mitglieder, der Herren
Zeiler Fr. Grieß und Blechschmied Nippgen, zu
eiern. In Anwesenheit der Chargirten der Feuer⸗
vehr wurde denselben gestern Vormittag das für
Wjährige Dienstleistung im Feuerlöschwesen gesliftete
Denkzeichen durch Herrn Bezirksamt v. Hartlieb
bereicht und am Abend fand in der Stöppeil'schen
Wirthschaft zur Feier dieses Ereignisses ein
gankett statt.
— Emaillir- und Stanzwerke vorm.
hebr. Ullrich Maikammer. Unter dieser
zirma ist in das Gesellschaftsregister des Landge⸗
ichts Landau i. d. Pfalz eine neue Altiengesell-
chaft· eingetragen worden, deren Grundkapital
1700 000 Mark beträgt und welche die bisher
inter der Firma Gebr. Ullrich betriebene Email-⸗
ind Meterstab⸗Fabrik übernimmt. Die Gesellschaf!
ahlt für Immobilien 934 785 Mk., für Waaren
ind Rohmaterial 539 792 Mk., für Ausstände,
Wechsel, Bankguthaben ⁊c. 234 888 Mt. und über⸗
nimmt dagegen 9486 Mk. Passiven. Als Grün—
zer der Gesellschaft sind sechs Personen aufgeführt,
ünf Herren Ullrich und ein Gutsbefitzer und
Weinhändler Strau.
— Neustadt, 1. Mai. Gestern fand in
her Postmühle dahier die Generalversammlung des
yfälzischn Schriftsteller⸗ und Künstler⸗
Bereins statt. Dieselbe konstatirte eine verhält⸗
nißmäßig günstige Finanzlage des Vereins und
zeschloß den Jahresbeittag auf 1. Mark herab⸗
zusetzen in der Hoffnung, dadurch einen ersprieß⸗
ichen Zuwachs an Kunst; und Litteratur⸗Freunden
zu erhalten. Bei der Neuwahl des Ausschusses
vurden durch Alklamation gewählt: Herr Dr.
S„chmitt als I. und Herr Dr. Welsch als 2. Vor—⸗
tand, die Herren Vollmar als Rechner und Dr.
Brunenwald als Schriftführer, Dr. Mehlis und
düll als Beisitzende. Das Vereinsorgan „Pfaäl—
isches Museum“ erscheint wie bisher jährlich 6mal
um den Preis von 2 Mk.
— In der vorgestern im Saalbau zu Neu⸗
L⁊adt stattgehabten Sitzung des Ausschusses des
ßfälz. Feuerwehrverbandes wurden
sieben Gesuche um Krankenunterstützung im Betrage
don zusammen 545 Mark, sowie 37 Gesuche von
Feuerwehren um Zuschüsse zu Armaturbeschaffungen
m Gesamtbetrage von 2666 Mark genehmigt.
Ziervon erhalten in dem Amisbezirk Zweibrückend?
Bubenhausen 80 Mk., 2. Breitfurk 100 Mk.
Ernstweiler 50 Mk., 4. Herbitzheim 100 Mk.
Maßweiler 100 Mt., 6. Niederhausen 80 Mk.,
. Ormesheim 150 Mk., 8. Pppenkum 100 Mk.
h. Rieschweiler 100 Mik., Winterbach 80 Mk.
usammen 940 Mk.. im Bezirle Homburg nach
olgende Orte: Schmitweiler 20 Mk., Mörsbach
00 Mk., Greoßbundendach 100 Mk.; im Bezirke
Zirmasens: Rodalben 50 Mk., Nunschweiler 120
Nk., Vinningen 120 Mk.; im Bezirke Kußsel:
Selchenbach 40 Mk., Krottelbach 100 Mk., Oster⸗
rücken 100 Mk., Einollen 20 Mk., Saal 100
Mk., Fockelberg 40 Mk., Ebweiler 120 9
Fschenau 80 Mk., Oberweiler 100 Mk., Rifena
zo Mi. Lauiercen 128 Mil., Lohnweiler 209
und Heinzenhausen 50 Mk.
—VLambrecht, 30. April. Der. Fabr
lantenberein hat deschlofsen, für seine Arbeiter ein
Volksküche ins Leben zu rufen. Dieselbe wig
morgen den 1. Mai, in den unteren Raäͤumen da
„Pfaͤlzer Hofes“ eroffnet werden. Man berfog
dabei den Zweck, den fremdea Webern fuͤr
gute und billige Kost zu sorgen, iedo
nd die hiesigen Arbeiter nicht —R
und können auch in der Volkskbche speisen. Her
Metzger Messer, der infolge der Streilbewegung seh
Beschäft aufgeben mußte und wegziehen wolß—
wurde vom Fabrikantenderein für die Sah
zewonnen und wird mit seiner Frau die nblige
Arbeiten besorgen. Die Ardeiter erhalten jede
A
und Nachtessen (mittags und abends mit dFiest
und dafür bezahlen sie die Woche sie ben Man
Alle Waren werden nur in gutem Zustande um
ausreichender Menge eingekauft. Daß auch einzeln
Fabrikantenfamilien ihren Bedarf der Volkzlich
entnehmen, ist ein Beweis dafür, daß nur gesunde
Vieh geschlachtet wird. (Pf. Pr)
— Speyer, 1. Mai. Besitz wehse
Die Zigarrenfabrik in Firma Wellensieck & Sqhu
kaufte von Kaufmann Paul Langjahrr das den
ielben gehörige Wohuhaus mit Nebengebäuden un
Harten, in der Pfaugasse gelegen um die Summ
vpon 28 000 Mk. Die Herren werden nach de
„Sp. Ztg.“, ihre Fabrik auf diesem Angwen
veiter ausdehnen.
— Speyer. Der Senat für Verwaltung
rechts⸗ und Gewerbesachen hat in seiner letzten Sißun
ein Urtheil in Sachen eines Wirthschaft—
sttonzessionsgesuchses erlassen, wie es ir
langerer Zeit nicht mehr dagewsen sein durft
Hhandelzmann Strehl in Oherlustadt hatte die Wirhh
chaft zum Schwan in Germersheim gekauft und
um das Recht zum Weiterbetrieb nachgesucht. Du
Bezirksamt hatte das Gesuch im Hinblick auf di
in Germersheim vorhandenen 40 Wirthschaften eb⸗
—XXVV
das Konzessionsgesuch ertheilte, da die Wichhschef
nachweislich eine frequente sei und es sich nicht un
die Errichtung einer neuen, sondern um den dor
hetrieb einer alten Wirtschaft handle.
— Ludwigshafen. Einem Mäödchen be
gegnete das Unglück, daß ihm auf der Fritsen
heimer⸗Chaussee ein auf dem Kopfe getragener kor
nit ca. 200 Hüͤhner⸗Eiern entfiel, welche leide
ille zerbrachen. Alsbald hatte sich eine Merh
Neugieriger eingefunden, die den großen Eierkuchen
mit bedauernden, zum Theil auch sehnsüchtige
Blicken umstanden, leider jedoch, ohne den Schu
wieder heil machen zu können.
— Oggersheim, 29. April. Unsere
ersten Stadtischreiber, Herrn Brüninge wun
von Herrn Buürgermeister Wenz auf den 20. Ni
seine Stelle gekündigt. Wer der Nachfolget de
ersteren werden wird, darüber ist noch nichts b
tannt. (Icth. T)
— Kirchheimbolanden, 1. Mai. 9
icher verlautel, wird die Direktion der pfaälzisth
hahnen einen Fruhzug nach Alzei im
chluß an den um 5 Ühr 84 Minuten von de
nach Mainz abgehenden Zug 281 während d
Zommers probeweise fahren; ferner hat dieseh
ich geneigt erklärt, zur Einlegung von Sonntah
crtrazügen nach Mainz und will zunächst an eiun
vom hiesigen Kurkomitee zu bestimmenden Sonntu
bei günstigem Wetter mit einem solchen Exlrau
einen Versuch machen.
— —ꝰ
Bermischtes.
Ottweilher, 30. April. Heute Na
mitiag wurden laut „S.⸗ und Bl⸗gig.
3glinge des hiesigen königl. Lehrerseminar⸗
nachster Nähe des Reiherwaldes von autzwaͤttig
Bulschen uderfallen und zeien dabon die Tash
uhren weggenommen. Die Mißhandlungen, wen
die Seminaristen dabei erlitten, sollen bedeub
sein, und hat einer derselben durch einen Nes
flich eine schwere Verwundung davongetragen.
p'Drudeier i. Dai Es widt
Weg von der Saarbrücker Straße nach dem de
hof angelegt, und zwar bestreiten die Kosen
ewohner der anliegenden Straßen und hauphsd
die des Büchel. Eine lobenswerthe That—