Full text: St. Ingberter Anzeiger

kammt also dort auf 112 Einwohner jedesmal ein 
Verein. Das Verhältniß der Einwohner zu den 
Vereinen in Erlangen ist wie 130, in Nürnberg 
wie 150, in Landshut und Bayreuth wie 170, in 
Regensburg wie 200, in München, Augsburg, 
Würzburg wie 250, in Ingolstadt wie 300 zu 1, 
wobei die studentischen Verbindungen nicht einmal 
in Betracht gezogen sind. Interessant ist eine Ueber⸗ 
ficht über die Stärke der Vereinsbildung, die wir 
dem Herausgeber des beutschen Vereins⸗Adreßbuches, 
Paul Wiesenthal, verdanken. Danach stellt sich das 
Verhältniß etwa folgendermaßen: Es kommen in 
Bautzen auf 170, in Speher, Meerane und 
Sera auf 200, in Plauen, Chemnitz und Dessau 
auf 280, in Barmen und Kaiserslautern 
zuf 300, in Mannheim und Darmstadt auf 8330, 
in Eisenach, Rudolstadt und Koblenz auf 860, in 
Frankfurt a. M., Utm und Heilbronn auf 370, in 
Erfurt auf 380, in Wiesbaden, Ratibor, Karlsruhe 
und Tilfit auf 400, in Dortmund, Trier, Danzig 
auf 430, in Hannoder auf 450, in Stettin auf 
160, in Magdeburg auf 470, in Kolberg und 
Posen auf 500, in Mainz auf 550, in Liegnit 
auf 570, in Leipzig, Flensburg, Breslau, Stuttgart, 
Koln, Kassel und Kiel auf eiwa 600, in Elberfeld 
und Miülhausen in Elsaß auf 650, in Rossock, 
Dresden, Königsberg und Hamburg auf etwa 700 
—AXX 
natürlich dabei, daß die Vereinsziffern fortdauernd, 
desonders in größeren Städten, nicht unerheblich 
schwanken. In Berlin kann man auf 6—- 700 
Einwohner je einen Verein rechnen. 
F München. Der Verbandstag der deutschen 
Friseut-⸗, Barbier-⸗ und Perrücken⸗ 
macher⸗Innung findet in den Tagen vom 20. 
bis 22. Juli in Munchen statt. Mit dem Ver⸗ 
bandstage ist ein Ausstellung verbunden, ebenso 
ein Haarmarkt. Außerdem findet ein Schaufrisieren 
und hoͤchstwahrscheinlich auch ein Wettfrifieren statt. 
Zu gleicher Zeit wird auch der Süddeuische Bezirks⸗ 
verband dieser Innung hier tagen. 
f Berlin, 10. Mai. Der Reichsanzeiger“ 
schreiht· Gegen di⸗e Haaß⸗tperficht rungs—- 
gesellschaft „Bermania“ in Berlin wird 
wegen vorgekommener Uaregelmäßigkeiten nächstens 
das Verfahren auf Konzessionsentziehung eingeleitet 
verden. Es erscheint wünschenswert, daß dies 
ziffentlich bekannt werde, da in der Presse fortwäh⸗ 
tend Ankündigungen erscheinen, welche die Land⸗ 
wirte zum Beitritt zu dieser Gesellschaft auffordern. 
fF Der Foyerwitz im Reichstage befaßte 
fich vielfach mir dem Kürschner'schen Parlamenis— 
album, welches derselbe, weil es die Porträts der 
meisten Reichstagsabgeordneten enthält, als par⸗ 
lameniarisches „Verbrecheralbum“ bezeichnete, die 
nehr oder weniger große Aehnlichkeit der Porträts 
Jabd zu mancherlei freundschaftlichen Witzen den 
Stoff, insbesondere erregte die Thatsache vielfache 
Heiterkeit, daß statt des Grafen Udo zu Stoldberg 
ein Vetter, der Graf Otto zu Stolberg⸗ Wernigerode, 
sttatt des Herrn von Bethmann⸗Hollweg dessen 
Vater und statt des allbekannten Aogeordneten Dr. 
Alexander Meyer irgend ein anderer Berliner Meyer“ 
dem Album einverleibt wurden. 
fF Eine elektrische Stadt ist die Stadt 
Scranton bei Philadelphia. welche 90,000 Ein⸗ 
wohner zählt, obwohl fie erst seit 23 Jahren besteht. 
Nicht allein die Straßen sind mit elektrischem Lichte 
deleuchtet, sondern auch beinahe alle Maschinen 
verden vermittels Elektrizität in Gang gesetzt und 
ammiliche Fuhrwerke, welche dem allgemeinen Ver⸗ 
ehre dienen, werden durch Elektromotoren getrieben. 
„J Ein Kondor im EperiesTokaher 
ßebirge. So unglaublich dies klingen mag, 
zerichtet der „P. Ll.“, ist es doch auf volle Wahr⸗ 
jeit gegründet. Bei Gelegenheit einer Jagd erblick⸗ 
len Eperieser Nimrode auf einer Anhoͤhe der 
Simonka (einem Ausläufer des Epries Tokayer⸗ 
Bebirges) einen riesigen Vogel, der die Jagdhunde 
iemlich scharf angriff und ernstlich Miene machte, 
einen derselben mitzuschleppen. Die Jäger waren 
in Verlegenheit, hatten fie doch nur mit Schroi 
zeladen. Doch es blieb ihnen keine Wahl, der 
kine schoß und raf so glücklich, daß er den Vo⸗ 
gel am Scheitel verwundete und derartig betdubte, 
dase man denselhen hinden und ohne Gefahr nach“ 
ẽperies transportiren lonnte. Bei naherer 
doge stellte es fich heraus, daß ma 
nit einem brachtvollen Exemplar des a 
Sarooramphus gryphus) zu thun habe, * 
nerkwürdigerweise in die Karpathen —T 
der Vogel wurde arztlich behandelt, — 
tandig und bildet jetzt einen Schmud de du 
iner reichen Kaufmannswittwe. Er hoͤrt a 
PNamen „Casar“ und entwickelt ,Atschieden 
Tugenden der Helden, er ist namlich den da 
egenüber kriegerisch. laßt fich aber bon ssu 
Damenbanden gemüthlich den Kopf zaufen. 
Dienftesnachrichten. 
Postdienst. Ernannt wurden: zam Konduhha 
der Bureaudienergehilfe Orth von Ludwigzhn 
B————— 
Boßlet von Frankenthal nach Speyer und Stej 
auser von Svpeyher nach Ludmigshafen. 
7¶richten. 
Gestorben: In Wellesweiler Grethchen ki 
18 J. a.; in Zweibrücken Joseph Reichamd, — 
nacher, 53 J. a.; in Pirmasens Christian du— 
71 3. 4a. 
—a 
Aegre e icher Sqchiffsbericht 
der „Red Star Linie“ Antwerpen. 
Der Poßdampfer „Switzerland“ der Red Se 
dinie,“ in Antwerpen, ist laut Telegramm am 
Mei wohlbehalten in Philadelphiag un 
ommen. 
* 
Neueste Nachrichten. 
Saarbrücken, 12. Mai. Seilenß unher 
dandtagsabgeordneten Herrn Ol z em traf gesn 
olgende telegraphische Nachricht hier ein: „Eim— 
iche Werksbeamten der Koͤniglichen Stenn⸗ 
ohlengruben erhalten vom naͤchsten Jahre an di 
Staatsbeamten⸗Qualitat.“ (S. 3) 
Für di⸗ RPedaktion verantwortlich: F. X. Demm 
AICIHAIIOB. 
Dienstag den 27. Mai 1800, Vor— 
mittags 11 Uhr zu Schnappbach in 
dem zu versteigernden Anwesen wird 
durch den unserzeichneten, gerichtlich 
ziezu beauftragten kgl. Notar die 
nachbeschriebene Liegenschaft der Ab⸗ 
heilung halber öͤffentlich in Eigen 
hum verfteigert, naͤmliich 
Steuergemeinde St. Ingbert: 
Plan Nr. 4999*/ a: 18 42 20 
qm Fläche mit Wohnhaus, Saalbau 
Bierhalle, Kegelbahn und Hofraum 
und Plan Nr. 4999t/3 b: 53 270 
Im Garten dabei, ein Ganzes bil- 
dend, gelegen zu Schnappbach neben 
Martin Zott und Friedrich Zentz. 
Eigenthümer find: 1. WMiichae' 
Schneider, Wirth in Schnappbach 
wohnhaft; 2. dessen Kindet aus der 
Ehe mit seiner in Schnapphach wohn⸗ 
haft gewesenen und daselbst verstor⸗ 
benen Ehefrau Laise Edelmann, be⸗ 
ziehungsweise Repraͤsentanten und Stell ⸗ 
vertreter solcher, namlich: a Sophia 
Margaretha Schneider, ledig, ohne 
Gewerbe; b. Ursula Luisa Schneider, 
gewerblose Ehefrau von Philipp 
soch J., Aufseher; c. Henrieite 
Schneider, gewerblose Ehefrau von 
Wilhelm Zimmer, Aufseher, beisam⸗ 
men in Friedrichsthal in Rheinpreu⸗ 
hen wohnhaft; d. die Repräsentanten 
des zu Witten an der Ruhr wohnhaft 
gewesenen und verstorbenen Sohn⸗s 
Ludwig Schneider, weiland Restau⸗ 
rateur, erzeugt in der Ehe mit der 
hinterbliebenen, gewerblos daseldst woh⸗ 
nenden Ida Birk, als: 1. Otto, 2. 
Anna, 3. Eduard und 4. Alfred 
Schneider, alle noch minderjahrig, 
ledig und gewerblos, vertreten durch 
ihre vorgenannte Mutter als gesetz 
liche Vormünderin, bei welcher sie 
auch domicilirt sind; e. Karoline 
Schneider, gewerblose Ehefrau vor 
Friedrich Wahlmann, Grubensteiger, 
deisammen in Alitenwald, in Xhein ˖ 
preußen wohnhaft; f. Wilhelmine 
Schneider, ledig, gewerblos, in 
Schnappbach wohnhaft, zur Zeit in 
BWitten an der Ruhr fich aufhaltend; 
g. Heinrich Schneider, Handlungs⸗ 
ommis; h Friedrich Schneider, 
Blasmachergehilfe, minderjaͤhrig, eman⸗ 
cipirt, verbeistandet durch seinen Cura⸗ 
or Philipp Koch J. obengenannt. 
— Alle, wo nicht anders ange⸗ 
jeben, großjährig und in Schnappbach 
vohnhaft. ⸗— F 
St. Ingbert, den 10. Mai 1890. 
Semmer, l. Notar. 
Zwangsversteigerung. 
Mittwoch, den 14. Mai 
1890, Vormittags 9 Uhr zu Schnap⸗ 
dach in der Wohnung des früheren 
Metzgers Schwarz allda, werde 
die nachzenannten Gegenstände zwangs 
wveise gegen baare Zahlung verhei⸗ 
gert, als: 
1 Kleiderschrank, 1 Küchenschrank 
J Tisch, 1 vollständiges Beit, 
Vanduhr, 2 Spiegel, 8 Bilder, 
Kohrstühle, 2 Nachttischchen, 1 
Rähtisch, 2 Waschtische, Vorhäng⸗ 
und verschiedene andere Gegenstände 
St. Ingbert, den 9. Mai 1890. 
Huber, 
k. Gerichtsvollzieher. 
30 — 40 
Maunrer 
— SIubmission 
aauf Straßen⸗Unterhaltungsarbeiten. 
Im Amtisbezirke Zwiidrücken sfind pᷣro 1800 verschiedene Arbeiten zu 
Interhaltung der Distrikisstraßen auf dem Submisfionswege zu vergeben, un 
war im Kanton 
W a. Blieskaftel 
J. Pflafier⸗Arbeiten, veranschlogt zäzz......3838 9 
bd. St. Ingbert s 
l. Pflaster⸗Arbeiten, veranschlagt zu.... .11856 W 
e. Hornbach 
Amsetzen des Durchlasses e 1 der Abzweigung nach Kleinstein 
hausen, veranschlagt zuzzz........ 126 M 
Derstellung einer Rohrendohle in Km 7 der Straße Zwei⸗ 
rüden· Riedelberg, veranschlagt zu.. .7.668 M 
Amsetzen des zweiläufigen Durchlasses c 2 der Straße Böoͤd⸗ 
weiler · Mimbach, veranschlagt zuf..7 22339 
d. Zweibrũcken 
1. Pflaster⸗Arbeiten in Niederauerdach, Mittelbach und Mimbach, 
zeranschlagt äüä . .... 1176 
Schriftliche Angebote sind bis längstens Samstag den 24. 1. M., v 
nittags 11 Uhr, hierorts verschlossen mit bezeichneter Aufschrift einzureichen. 
RKaostenanschläge und Bedingnishefte liegen bis dahin bei dem betreffender 
derrn Bezirksbauschaffaer in St. Ingbert und Zweibrücken offen. 
Zweibrücken, den 8. Mai isvo. 
Arirberant, 
ecintweit.· 
Soeden erschien umd in durch d 
unterzeichnete Buchbandlung zun 
liehen: 
—ILAL 
in Versen 
von W. w. — 
J —A — 
— „8 — 
uchbandlung. 
OxKar fe 
2 v0 J 
— 
oder „Keine Fliegen mehr“ 
in Zimmern, Küche und Stall. Vestes, e 
gefahrloses Mittel. Es tddtet die 
lastigen Inselten sofort und bewahrt 
so Menschen und Vieh vor der häu⸗ 
figen Uebertragung von Krankheiten. 
Gieich schnell todiet es Schwaben, F 
T Motten, Russen, Wanzen ꝛc. Zu haben 
Tin Packeten a 10, 25 und 50 Pfg. 
Depots errichtet in jedem Orte unier 
22 sehr günst. Bedingungen bei freier 
SVLieferung, schönes Plakat, hohen 
*Vabatt. 
Jelzer. Coblenz (Rheinld.) 
ucht gegen hehen Lohn 
Joh. XYh. Schneider, 
Bous hei Saarbrdfen,. 
Der heutigen Numm 
dieses Biattes ist beigele 
ein Waarenverzeichniß auf Musterpahi 
des Sfdeuischen Taperenversand 
aunses Guftav Scleisiug n 
Brombergcram wir desonden 
aufmerksom machen. 
Spezialitäten 
Veitu nti⸗enaru 
B. Oppeuheimer, Mannheim 3. 1. 
Preisliste gegen 20 Pfa. Portocuslage. 
Druck und Verlag yan F X. Fem mn Inanert 
icunß Iteate höhero 
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