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Amtliches Organ des königl. Amisgerichts St. Inabert.
der „St Jugberter Anzeige erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wöochentlich mit Unterhaltungs⸗VBlatt und Mittwochs und Samstags mit
A firirten Beilagen. as Blatt koftet vierteljahrlich 14 60 4 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1M 75 4, einschließlich 40 4 Zustellungsgebunhr Die
Aurückungsgebühr far die 4gespaltene Sarmondzeile oder deren Raum beträgi bei Inseraien aus der Pfalz 10 4, bei außerpfalzischen und olchen auf welche die Grpedinon
Auskunft ertheilt, 15 8, Reklamen 30 A. Bei 4maliger Einrüdung wird nur dreimalige berechnet.
X 12.
Deutsches Reich.
Mainz, 14. Jan. Die Abgeordneten
Brand-Friedbherg (deutschkons). md Jos.
Racké Mainze Oppenheim (Zentr.) erklären, für
den Reichstag nischt mehr zu kandidieren.
München, 18. Jan. Das Staatsministerium
des Innern gibt Folgendes bekannt: Zufolge
aiserlicher Verordnung vom 8. Januar l. Is. sind
zie Neuwahlenzum Reichstagam Donners⸗
ag den 20. Februar l. Is. vorzunehmen. Auf
Grund des 8 8 des Wahlgesetzes für den Reichstag
om 31. Mai 1870 wird hiemit der Tag, an
velchem die Auslegung der Wählerlisten zu be⸗
sinnen hat, auf Donnerstag den 31. Januar d.
Is. festgesetzt. Die Vorbereitungen für diese
Wahlen sind nach Maßgabe der Bestimmungen des
rwähnten Wahlgesetzes und des Wahlreglements
ofort zu bethätigen. Bei der Abwicklung der Vor⸗
ereitungsarbeiten sowie des Wahlgeschäftes über⸗
jaupt sind die anläßlich der früheren Reichstags⸗
vahlen durch Ministerialausschreihen vom 13. und
5. Juni 1878, dann vom 12. Sept. 1881 er⸗
heilten Direktiven entspreichend zu beachten. Unter
dinweis auf diese Mmisterial-Ausschreiben und in
heilweiser Abänderung derselben wird auf nach—
tehende Punkte aufmerksam gemacht: 1) der der-
nalige Bestand der hayerischen Reichstagswahlkreise
st räumlich unvberändert der in der Beilage der
Ninisterial-Entschließung vom 12. September 1881
zusgewiesene. Es ist lediglich zu berüchsichtigen,
aß die Städte Forchheim und Kulmbach nunmehr
n die Klasse der den Kreisverwaltungsstellen un⸗
nittelbar untergeordneten Städte eingereiht sind,
owie daß inzwischen die Neubildung der kgl.
Bezirkeämter Wegscheid, Ludwigshafen am Rhein
ind Teuschnitz erfolgte. Hiernach ist der Vortrag
u berichtigen. 2) Der Bildung der Wahlbezirke
it die ortsanwesende Bevölkerung nach der Volks—
ählung vom 1. Dezember 1885 zu Grunde
d legen.
Aachen, 13. Jan. Eine durch etwa 300
Arbeiter des Eschweiler Bergwerksver—
ins abgehaltene Versammlung wählte eine
Oeputation von sechs Mitgliedern zur Verhand-
ung mit der Direktion des Bergwerksvereins über
ie Gewährung des vollen Schichtlohns als
drankengeld, eine bessere Regelung der Gedinge,
Lohnaufbesserung für Schlepper, Tagearbeiler
ind die alten Häuer und über den Wegfall
»es Wagennullens resp. Zuziehung zweier
Bergarbeiter zur Besichtigung der bemängelten
Vagen.
Berlin, 183. Jan. Nach einer Meldung der
F. Z.“ wird Fürst Bis marck im Anfanq der
ächsten Woche nach Berlin kommen und an der
Zerathung des Sozialistengeseßes Theil nehmen.
Berlin, 13. Jan. Ein Telegramm des
Standard'“ aus Sansibar, welches von der
Kreuzzeitung“ mitgetheilt wird, bestätigt das Ge—
ücht von der Gefangennahme des Premier⸗
ieutenants Frhrn. von Gravenreuth. Die
Peldung klingt nach wie vor unwahrscheinlich.
Berlin, 14. Jan. Die Kaiserin Au-
zusta Viktoria empfing heute Mittag das
Präsidium des Reichstages, welches die
Theilnahme des Reichstages anläßlich des Todes
der Kaiserin Augussa aussprach. Die Kaiserin
Augusta Viktoria antwortete liefbewegt und gedachte
ühmend der segensreichen Thätigkeit der hohen
berstorbenen auf allen Gebieten.
Berlin, 14. Jan. Reich 8tag. Der Reichs⸗
Mittwoch, 15. Januar 1890. 25. Jahrg.
tag erledigte den Rest des Militäretafs in
weiter Lesung und genehmigte anläßlich der Aen⸗
erungen der Wehrpflicht die geforderten Ausgaben
on 45 813 000 Mt., sowie 61224 100 Mt. zu
zeschaffungen für artilleristische Zwecke fast ein⸗
timmig und dehattelos. Das Mandat des Abge—⸗
rdneten Dr. Delbrück, der Privatdocent gewesen
ind zum außerordentlichen Professor ernannt
vorden war, wird dem Antrag der Kommission
utsprechend für erloschen, die Wahl Webskys da⸗
egen, entgegen dem Antrage der Kommission, für
ingiltig erklärt. Morgen 2 Uhr Anträge über das
Wahlgesetz. Expatriirungsgesetz.
Berlin, 14. Jan. Dem Bundesrate
st ein neun Paragraphen umfassender Entwurf
ines Gesetzes fir Elsaß-Lothringen be—
reffend die Zwangserziehung, zugegangen.
Für die Gestaltung des Enwurfes konnte in den
vesentlichen Punkten als Muster genommen werden
er Entwurf eines bürgerlichen Gesetzbuches für das
deutsche Reich, welches die Frage der Zwangser⸗
iehung unter zivilrechtlichen Gesichtspunklen regelt.
— Die Budgetkommisssion des Reichstages
rledigte den Etat der Reichsschuld. Der Abgeordnete
Ir. Delb rück regte die Ausgabe dreiprozentiger
Papiere an. Der Schatzsekretär Frhri v. Maltz ⸗
ahm erktärte, daß er persönlich zur Zeit sowohl
Jegen die Ausgabe dreiprozentiger wie gegen eine
Zonversion der vierprozentigen Papiere sei.
Berlin, 14. Jan. Die „Nordd. Allg.
Ztg.“ fühtt aus, daß die Stellen in der Reichs—
agsrede des Herrn v. Bennigsen am 80.
IAktober, welche sich gegen den Abg. Richter und
die von ihm versuchte Hecabsetzung der deutschen
Zustände wenden, gewissermaßen das Pro—
Jramm für die Wahlarbeit der Kartellparteien
enthalten. Es sei die Aufgabe, die Ausgeburten
mes einseitigen Parteigeistes zurückzuweisen in ihr
Richts, und den Wählern den Wert der natio—⸗
nalen Errungenschaften als Maßstab unserer Zu—
tände vor Augen zu halten.
* Berlin, 14. Jan. Der Stellvertreter des
steichskommissar Wißmann in Ostafrika, Frhr. v.
ßravenreuth ist nicht gefangen. Eine De—
»esche us Sansibar ds „Berliner Tageblatt“
neldet. daß er in Bagamoyo angekommen sei.
Lübeck, 18. Jan. Der sozial demokra—
issche Schriftsteller und Reichskandidat im dritten
)amburger Wahlkreis, Johannes Wedde, ist heute
dacht hier gestorben.
Ausland.
Brüssel, 18. Jan. Die Konferenz der
Zrubenbesitzer beschloß, alle Arbeiterforder⸗
ingen anzunehmen. Das Ende des Bergmanns-
treiks ist bevorstehend.
Brüssel, 14. Jan. Heute wurde die Nr⸗
deist in sämmtlichen Bergwerken wieder auf⸗
zjenommen.
Paris, 14. Jan. Die Zeitungen tadeln fafsi
instimmmig das schroffe VerfahrenEnglands
egenüber Portugal als eine Verlitzung des Proto⸗
olls der Berliner Konferenz.
Paris, 14. Jan. Immer mehr greift in
veiteren französischen Kreisen die Etkennmis Platz,
aß die Anfrage Gervilles Regierung und
dammer in eine ungemein peinliche Lage bringt.
Antwortet Ministerpräsident Tirard in dem Sinne,
aß er die Angabe über eine geplante Begrüßung
s Kaisers Wilhelm in Metz und die angedbliche
usammenkunft des deutschen Kaisers und Carnots
n Bruüssel als eine Beleidigung des Patriotismus
bon Carnoi zurückweist, so befürchtet man Deuisch⸗
'and werde dies als schwere Beleidigung empfinden.
Anderseits befürchtet man, daß eine einfache Wider⸗
egung ohne schärfere Betonung der Opposition
eine Waffe bieten könne, die Regierung in das
zleiche Licht der Deutschfreundlichkeit zu bringen, wie
Ferry seiner Zeit in der Kammer. Es werden
»ementsprechend Anstrengungen gemacht, Gerville
zur Zurückziehung seiner Anfrage zu bewegen, deren
Wiederaufnahme durch die Boulangisten dann
allecdings wahrscheinlich ist.
Paris, 14. Jan. Deputirtenkammer.
Das Haus ist nicht sehr stark besetzt. In den
Wandelgaängen wird versichert, Gerville habe
uuf seine Interpellation verztchtet. — Der Alters⸗
präsident Blanc eröffnet die Tagung, hält jedoch
eine Eröffnungsrede, sondern erklärt, er werde so—
'ort die Präsidentenwahl vornehmen lassen. Da
edoch die erforderliche Zahl der Mitglieder nicht
mwesend ist, wird die Sitzunug um 4 Uhr für
turze Zeit anfgehoben. In der neuen Sitzung
nehmen an der Asustimmung 293 Abgeordnete teil.
VBon den giltigen 226 Stimmen fallen 215 auf
Floguet, der somit zum Präfidenten gewählt
st. Die Kammer vertagt sich sodann auf
Donnerstag.
Madrid, 14. Jan. Nach einer Meldung von
jJeute früh 3*4 Uhr lag König Alphons in
ruhigem Schlaf. Die Atmung war eine leichte,
zegelmäßige. Die Minister, die bis dahin dauernd
m Königspalast geweilt hatten, haben sich um diese
Zeit in ihre Wohnungen begeben. — Die Nach—⸗
richten aus Portugal machen hier großen
Findruck. Die Teilnahme für das Nachbarreich
st allgemein, man befürchtet jedoch den Ausbruch
cepublikanischer Unruhen in Lissabon und Oporto.
sach den Beratungen mit den Ministern des
drieges, der Marine und des Auswärtigen soll
Zagasta beschlossen haben, die Besatzung von Bada-
oz und anderen Orten an der portugiesischen Grenze
u verstärken und ein Kriegsschiff nach Lissabon zu
enden.
Lissabon, 14. Jan. Serpa Pimental
st mit der Bildung eines neuen Kabinets
heauftragt worden. Gestern durchzogen Volkshaufen
die Straßen, stießen jedoch keine aufrührerischen
Rufe aus, sondern ließen nur Serpa Pimental
hochleben. Ein großer Haufe zog mit portugie⸗
sischen Fahnen vor die auswärtigen Gesandischaften
und brachte besonders vor der deutschen, der fran⸗
zösischen und der spanischen Gesandtschaft be—
geisterte Kundgebungen dar. Vorgestern wurden
536 Verhaftungen vorgenommen. Serpa Pimental
zehört einer Partei an, die überlieferungsmäßig in
Afrika keinen Schritt thut, ohne in Einklang mit
England zu sein. Man nimmt an, er werde bei
dord Salisbury eher Nachgiebigkeit erlangen, als
Barros Gomez, der in der öffentlichen Meinung
Englands als steter Feind desselben und Bundes—
genosse Deutschlands galt.
Oporto, 14. Jan. Gegen Mittag durch⸗
zogen Truppen unter den Rufen: „Nieder mit
England!“ die Stadt. Als die Ruhestörer das
daus des englischen Konsuls mit Steinen bewarfen,
schritt die Polizei ein und zerstreute die Kund—
zebenden, die dann ruhig auseinandergingen. Das
englische Konsulat wird polizeilich bewacht.
Pest, 14. Jan. Bei der hiesigen Zeichenstelle
st die bulgarische Anleihe überzeichnet
vorden.
stairo, 14. Jan. Stanley, Dr. Parke.