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mtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
der „St⸗ Ingberter — — erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗Vlatt und Mittwochs und Samstags mit
steirten Beilagen. aß Blatt kdoftet vierieljahrlich 1I A G60 einschließlich Tragerlohn; durch die Poft bezogen 1A 7 , einschließlih 40 Zustellungsgebuhr. Die
inrüuckungsgebühr fur die 4gespaltene Garmondzeile ober deren Naum beunragt bei Inseraien aus der Pfalz 10 3, bei außerpfalzuschen und jolchen auf welche die Expeditior
Auskunft ertheilt, I5I , Neklamen 30 A Bei 4maliger FSinebdung wird nur dreimalige berechnet.
1283.
Politische Uebersicht.
*Mit Bezug auf die Reisepläne des
Kaisers ist, nach der Koöln. Z.“, neuerdings
nsoweit eine kleine Veränderung eingetreten, als
unmehr der Kaiser nicht schon am 24., sondern
est am 27. Juni die Nordlandsfahrt antreten wird.
zt wird fich von Kiel aus zu Schiff zunächst nach
elfinger begeben, um dort im benachbarten
fredensborg zwei Tage im intimsten Familienkceise
jum Besuche des Königs von Dänemark zu weilen,
dann fährt er nach Christionia, wo der Aufenthalt
ooraussichtlich vom 1. bis zum 15. Juli dauern
wvird. In Bergen werden sodann die zahl⸗
ceichen kaiserlichen Gäste fich mit dem Kaiser
yereinigen, um etwa drei Wochen lang in den
aordischen Gewässern, und zwar haupisächlich in
det Gegend zwischen Trondhjem und Tromsö zu
treuzen und mit den begleitenden Geschwadern
Uebunzen zu machen. Dann folgt die Rücckfahrt
nach Wilhelmshafen und hieran schließt fich die
bereits früher gemeldete Reise nach England.
* Der „Reichsanzeiger bestätigt,
daß Berathungen einer Kommission für den
zntwurf einer neuen Militäc⸗Strafgerichts⸗Ordnung
yedorstehen. Es find zu diesen Berathungen in
herlin eingetroffen: der bayrische General-Major
herg, der Ober⸗Auditeur Grimm des bahyerischen
Heneral⸗Auditoriats, der württembergische General⸗
Major Freiherr von Falkenstein, der württem-
bergische Ober Kriegsrath d. Landbeck, Mitglied der
Justiz · Abtheilung, der sächsische General ⸗Major von
kaab und der Geheime Kriegsrath Huth, Ab⸗
heilungsborstand im sächsischen Kriegsministerium.
*Der deutschböhmische Ausgleich
hat in letzter Woche eine namhafte Förderung da⸗
durch erfahren, daß im böhmischen Landtage die
Altczechen und deuisch⸗böhmischen Abgeordneten
das nach den deiderseitigen Wünschen vereinbarte
Schulgefetz angenommen haben, die früheren Mel⸗
ungen, daß der deutsch⸗böhmische Ausgleich nicht
ju Stande kommen werde, können fich daher doch
noch als irrthümlich erweisen.
*Der Prafident der franzssischen
Republik, Tarnot, hat in dieser Woche seine
Nundreisen beendet und ist wiederum noach“ Paris
jurücgekehrt. Es darf nicht geleugnet werden, daf
der Prafident überal sehr gut empfangen wurde,
und daß seine Rundreifen der republilanischen Sache
u größerem Ansehen verholfen hat. Sehr geschickt
eimied Carnot auch die Klippen, die ihm bei
nanchen patriotischen Ansprachen, z. B. in Belfort,
vo die Belagerung von 1870,71 bon den Depu-
clionen erwähnt wurden, drohten.
Das vom Schweizer Bundesrai beschlossene Aus⸗
lieserungsgesetz laute i seinen iet
— polinscher Verbrechen und Vergehen wird eine
—— nicht bewilligt. Dieselbe wird indessen
De wenn die Handlung, wegen deren die
uslieferung verlangt ist, vorwiegend den Charak⸗
eines gemeinen Verbrechens hat. . Das
—A entscheidet in einzelnem Falle auf
un des Thatt estandes. Wird die Auslieferung
æx igt, so bedingt der Bundesrath, daß der Aus
iefernde wegen seines Verbrechens nicht bärter zu
bestrafen ist.
nehen Nach aus Samoa eingegangenen Meldungen
die Konsulen der Mächte gemeinsam die
* Regierung auf Samog eingesetzt und das
ollamt eröffnet.
Samstag, 31. Mai 1890. 236. Jahra
Deutsches Reich.
Kiel, 30. Mai. Prinz Rupprecht von
Bayern haf gestern zur Besichtigung der hiesigen
Marineanlagen und der Bauien am Nordostiseekanal
hdier ein und verweilt voraussichtlich bis Samstag.
Posen, 80. Mai. Erzbischof Dinder i
jeute Vormittag gestorben.
— Pirmasens, 30. Mai. An einem Neu⸗
vau in der Hohl stürzte das Gerüst zusammen, wo⸗
zucch die Maurer Schweizer und Bender,
deide von Contwig, verletzt wurden. Schweizer, 16
Jahre olt, wurde in das Hospital verbracht, wo
er bald darauf seinen Verletzungen erlag. Bender
hdat leichtere Verletzungen davongetragen.
— Pirmasens,. 30. Mai. Eines Haus⸗
jriedensbruches, wie dieser schwerer kaum
gedacht werden kann, haben sich in vergangener
Woche die 3 Brüder Barth von dem zur Gemeinde
Künschweiler gehoͤrenden Huberhof dortselbst schuldig
jemacht. Dieselben begaben sich morgens nach Bo⸗
»enbach, was von der Frau Memmer vom Fenster
uus gesehen wurde. Weil nun diese Frau zum
Fenster hinaussah, ärgerte sich Frau Barth darüber
ind es kam zu einem geringen Disput und damit
var die Sache gut. Als nun abends die 3 Brüder
‚urückkamen, wurden sie sofort von dem Vorfall
im Morgen unterrichtet. Hierüber erbost, bewaffnete
iich jeder mit einem Revolbver, zogen vor das
Wohnhaus des Memmer und feuerten 8 Schüsse
ib. Hierauf drangen die drei Burschen in das
Wohnhaus ein, erbrachen mit Gewalt die beiden
Thüren, um an Memmer Rache zu üben. Durch
)en Läcm war dieser aufgewacht — es war gegen
2 Uhr und alles hatte im tiefsten Schlafe ge⸗
egen — und ergriff ein Lattenstück, um sich zu
wehren. Allein er war gegen die drei zu schwach,
das Lattenstück wurde ihm entrissen und er damit
aiedergeschlagen. Die Frau des Memmer nebst
den Kindern, die ihrem Manne und Vater zu Hilfe
eilten, wurden gleichfalls verletzt. Endlich nahte
hilfe von Nachbarsleuten, welche die rohen Burschen
dertrieben. Diesen Leuten hat die Familie Memmer
hRiel zu verdanken, denn der Ernährer derselben
jätte „dran glauben“ müssen, wie sich die Unholde
ausdrückten. Die Mutter, wenn fie überhaupt noch
so genannt werden kann, der drei Wüstlinge, hatte
noch ein Licht aus ihrer Wohnung geholt um den
Söhnen bei der „Arbeit“ zu leuchten. Herr Memmer
liegt nun schwer verletzt darnieder. Für solche rohe
dandlungsweise dürfte wohl die höchste zuläsfige
Strafe am Platze sein. (P. 3.)
— Landau, 30. Mai. Strafkammer.
Der 40 Jahre alte Schirmfabrikant, Jakob Wise⸗
deman von hier, ist des Betrugs und der Ur⸗
undenfälschung beschuldigt. Der Angeklagte, welcher
eit vielen Jahren die Schirmfabrikation dahier
zetreibt, war im Jahte 1887 genöthigt, Konkurs
mzumelden. Nachdem dieser vorüber, gründete er
vieder ein neues Geschäft, wozu ihm aber die
Baarmittel gänzlich fehlten. Um nun seiner Fa⸗
nilie keine Sorgen zu bereiten ind ihnen das
hieten zu koͤnnen, wie es vorher der Fall war, griff
)er Angeklagte, nachdem es ihm durch schlechten
Beschaäftsgang nicht möglich war, sein Geschäft in
zie Höhe zu bringen, seine Zuflucht zu Wechseln,
ind zwar fälschte er dieselben und fallen die Ver⸗
jehen des Angeklagten in die Zeit vom Oktoder
889 bis Ende Februar 1890, allwo die Hand⸗
ungsweise des Angeklagten an Tageslicht kam,
ieser aber schon vorher in die Schwäz giflüchtet
var, nach achttägigem Aufenthalte daselbst aber
reiwillig zurücktehrte und dann am 28. Februar
s. Is. verhaftet wurde. Die Zahl der gefälschten
Wechsel beträgt 19 im Gesammtbetrage von 7919
Mk. und sind dieselben auf die Firmen Hermann
Menner, Bankgeschäft in Landau, und Frank u.
Fie. in Straßburg übertragen und auf eine Reihe
ffälzischer und außerpfälzischer Firmen gezogen.
Auslaud.
Paris, 30. Mai. Heute haben weitere
Ddaussuchungen bei Russen stattgefunden,
doch wurde keine Verhaftung mehr vorgenommen.
Der „Temps“? erklärt offiziös die Meldung für
ainrichtig, daß der russische Botschafler Baron
Mohrenheim gestern Herrn Constans seinen Dank
ür die Maßregeln gegen die Nihilisten ausge-
prochen habe. Die Verhaftungen sind, wie das
zenannte Blatt hervothebt, auf Antrag des Ge⸗
tichtes und auf Grund des franzöfischen Gesetzes
jeschehen, welches die Herstellung und Aufbewah—
uung von Sprengstoffen und Apparaten mit Stra⸗
fen bis zu fünf Jahren Gefängniß belegt, die vom
Zuchtpolizeigerichte verhängt werden. Gemäß dem
stets beobachteten Gebrauch habe der Minister des
Innern den rufssischen Botschafter von den Ver—⸗
jaftungen in Kenniniß gesetzt. Die Untersuchung
der beschlagnahmten Sprengstoffe schreitet wegen
der damit verbundenen Gefahr nur langsam fort.
Sosia, 30. Mai. In dem Panitza⸗Prozeß
vurde heute das Urteil verküundet. Major Panitza
st mit der Todesstrafe belegt, vorbehaltlich der Be⸗
madigung. Kolobkow hat 9 Jahre, Lieutenant
stizow und Arnaudow 6 Jahre, Totaw, Tschawda⸗
ow, Molow, und Keffinow je 3 Jahre, Stefanow
5Monate erhalten. Die übrigen Angeklagten wurden
reigesprochen. — Die Verurteilten werden beim
obersten militärischen Kassationshofe Berufung ein⸗
legen. [Dieser Gerichtshof besteht laut einem noch
neuen Gesetze aus höheren, vom Fürsten ernannten
Offizieren und hat die Befugnis, das gegen Panitza
raangene Urteil zu bestätigen oder zu bernichten.)
Lokale und pfälzische Nachrichten.
*St. Ingbert, 31. Mai. Die Gesell—
chaft „Harm onie“ unternimmt morgen Nach—
mittag einen Auéflug, dessen Ziel die oberhalb
Arnual an der Saar gelegene Simbacher Mühle
st. Es ist dies ein sehr schöner Puvkt. Die
Abfahrt der Vereinsmitglieder nach Station Bisch
nisheim wird mit dem Zuge 1 Uhr 50 erfolgen.
— Der Kriegerverein wird seinen dies—
zährigen Frühjahrsausflug ebenfalls morgrn Nach⸗
mittag unternehmen. Derselbe richtet fich nach dem
benachbarten Schüren. Der Abmarsch ist um 22
Uhr. Wir wünschen den Ausflüglern die Gunst des
Wettergottes und einen recht fröhlichen Tag.
* St. Ingbert, 31. Mai. Es wird uns
nitgeteilt, daß der, wie in einer gestrigen Korre⸗
pondenz berichtet, am Montag verunglückte Müller
der Gassenmühle bei Ensheim nicht Mübler. son—
dern Michler heißt.
— Kaiserslautern, 830. Mai. Am
Sonntag, 1. Juni, begeht das Eisenwerk
Kaiserslautern das Fest seines 25. Jahres⸗
ibschlufsses, wofür eine große Feier im Fruchthall⸗
aale geplant ist. Heute veranstalten die Aktionäre
‚u Ehren des Herrn Kommerzienrats Euler, des
argjährigen Leiters des Werkes, im Gasihaus
zum Schwan“ ein F stessen, für welches großartige
Zurüstungen getroffen wurden.