Full text: St. Ingberter Anzeiger

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St, Iugberter Auzeiger? erscheint täglich mit Cusnahme der Sonn- umnd Feiertage. 3 mal woͤchentlich mit Unterhaltungt⸗Blatt und Mittwochs und S mi 
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sg Austunft extbeilt, I3 ⸗. Neklamen 80 9 Bei 4maliger Cinruckung 8 nur eanen n se aeꝛ acq Delhe die Ebwedilen 
Mittwoch, 4. Juni 1890. 25. Jahrg 
128. 
Deutsches Reich. 
münchen, 8. Juni. Prinzregent Luit⸗ 
d stattete heute Mittag dem Freiherrn v. Lutz 
dessfen Wohnung einen längeren Besuch ab. 
zestern verabschiedeten sich sämmtliche Diplomaten 
dutz. — Dec Kultusminister Dr. v. Müller 
sAnde heute vom Prinzregenten zur Tafel geladen. 
gum Polizeipräsidenten von Munchen 
unde der Ober⸗Regierungsrat Wel ser ernannt, 
nher im Ministerium des Innern beschäftigt. Derselbe 
anmt aus der altberühmten Augsburger Familie 
id is ein Schwager des Justizministers Leonrod. 
Berlin, 2. Juni. Die „Hamburger Nach ˖ 
dten“ erklären, Graf Herbert Bismarcs 
che während seiner jüngsten Reise keinerlei jour⸗ 
aistische Interviews gehabt. Die Berichte über 
ngebliche Unterredungen entbehrten thatsächlicher 
egründung. 
Berlin, 8. Juni. Die Abordnung, 
llche dem Kaiser heute das Immediatgesuch des 
jnnungstages überreichte, wurde huldvollft 
npfangen. Der Kaiser erklärte, er und seine Re⸗ 
erung hätten wiederholt besondere Sympathie für 
m Handwerkerhand kundgegeben. Er verfolge mit 
ueresse die Bewegungen im Handwerkerstande, und 
jei sein innigster Wunsch, daß das Handwerk 
ieder auf den Boden gelange, den es im vier- 
inten Jahrhundert innegehabt habe. 
Hamburg, 3. Juni. Fürst Bismarck 
mit seiner gesawmien Familie heute Morgen hier 
geroffen. Et wurde mit außerordentlichem En— 
usiezmus begrüßt. Derselbe besichtigte die Zoll- 
schlußbauten. 
Paris, 8. Juni. Da mehrere Blätter die; 
Angabe gemacht haiten, daß bei den verhafteten 
dussen die mit Veschlag belegten Schriftstücke 
n der Abschrift der russischen Botschaft zugestellt 
vorden seien, veröffentlicht heute das Amisblatt 
olgende Mitteilung: „Die Unsuchung gegen die 
uffischen Terroristen wird geheim geführt. Es ist 
aher keinerlei Mitteilung über den Inhalt der 
orliegenden Schriftstücke an irgend jemand ge— 
nacht worden und wird auch keine Mitteilung er⸗ 
olgen.“ 
schied nach der Bauart der Gebäude machen konnte, 
sind nun vor Allem alle Gebäude zu befichtigen 
und dann nach ihrer Bauart und Benützung in 
die festgesetzten 4 Bauartsklassen und in die Bei— 
tragserhöhungen nach Art. 60 des Brandversicher⸗ 
ungsgesetzes vom 3. April 1875 einzureihen. Hie- 
bei kommen 265 Tausend Gebäude zur Behandlung. 
— Die unter Leitung der Brandversicherungskammer 
begonnenen diesbezüglichen Arbeiten find im vollen 
Gange und voraussichtlich bis 1. Oktober l. J. 
vollendet. Mit diesem Tage wird das Brandver⸗ 
icherungsgesetz vom 3. April 1875 seinem ganzen 
Amfange nach auch im Regierungsbezirke der Pfalz 
vpirksam. Die für das Konigreich Bayern gemein— 
ame Gebäudebrandversicherungsanstalt wird dann, 
vie man berichtet, einen Stand von 1 Million 
780 Tausend Gebäuden und eine Verfsicher 
ungssumme von 4180 Millionen Mark erreichl 
haben. 
*St. Ingbert, 4. Juni. Heute Vori 
mintag erhängte fich im Amtisgerichtsgefängnias 
dahier der berwitiwete Schmelzarbeiter Joh. Pieter 
aus Oberwürzbach. Derselbe war erst früh 7 Uhr 
zefänglich eingebracht worden und hat bei seinen 
elbstmörderischen That als Mittel einen Strick 
zenuͤtzt, den er anstatt eines Gürtels trug. Pieter, 
velcher 40 Jahre alt ist, hatte sich schon langert 
Zeit als arbeitsscheuer Mensch umhergetrieben und 
war verschiedener Vergehen beschuldigt. 
— Kine initeressante Neuigkeit für die Freunde 
des historischen Vereines speziell an der Blies, meldet 
man der „Pf. Z.“ Bisher waren alle Nachforsch⸗ 
ungen über den Verbleib des v. d. Leyen'schen 
Archivd's gänzlich vergebens. Nun ist dasselbe 
entdect und zwar durch unseren pfälzer Landsmann 
ind Dichter Karl August Woll in Straßburg. 
(Herr Woll ist aus St. Ingbert gebürtig.) Im Be— 
ztiffe, ein Werk zu schreiben über den Bliesgau 
holte derselbe den gothaischen Kalender herbei, ob 
er allda nicht noch einen Grafen v. d. Leyen finde. 
Fr fand den Namen eines Grafen v. d. Lehyen und 
Berolstein. Und auf die Anfrage, ob er mit un⸗ 
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hleib des Archivs wisse, bekam derselbe die freudige 
Antwortt, daß er noch ein richtiger Nachkomme der 
Blieskasteler v. d. Leyen set und der groͤßte Theil 
des Archivs sich in seinem Privaibefitze befinde, das 
er sehr gerne zur Verfüguag stelle. Mehrere hundert 
Aktenftücke haben dem Forscher bereits vorgelegen 
und die Sendungen werden fortgesetzt. Das Archid 
beginnt mit dem Jahre 1223. 
— Zu Pforß wurde laut C. A.“ die Dogge 
des Meygers Ohmer vergiftet. Dieser Vorfall durfte 
um so merkwurdiger erscheinen, als dies schon der 
dritte Hund ist, welcher in kurzer Zeit vergiftet 
wurde. Fulr fraglichen Hund waren 100 Ml. ge 
boten worden. 
— Sypeyer. Die kgl. Regierung giebt be⸗ 
kannt, daß nach den rebidirten Saßungen des 
Allgemeinen Unterstützungsvereins 
fur die Hinterbliebenen der kgl. bayerischen Staats⸗ 
diener und der hiermit verbundenen Tbchter⸗ 
dasse die nicht verehelichten Toͤchter der Mitglieder 
nach dem Ableben der beiden leiblichen Elteen, jedoch 
ftühestend vom Beginn des 21. Lebensjahres an, 
his zur Verehelichung oder der Ablegung lebens⸗ 
ängucher Gelübde in einem Kloster, event. auf 
Lebensdauer, jahrliche Unterstützungen (Prabenden) 
rhalten. Nach dieser Fassung der Vereinssatzungen 
wird also fur den Begriff einer zum Bezuge einer 
Prabende aus der Töchterkasse berechtiaten Dobppel⸗ 
»e und pfalzische Nachrichten. 
*St. Ingbert, 4. Juni. Der Einladung 
nehrerer Geschäftsleute dahier zur Berathung und 
Beschlußfassung betr. des frühe ren Schließens 
»er Geschäfte an Sonn⸗ und Feiertagen waren 
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Alle Erschienenen waren der Anficht, daß man auch 
hier wie anderwärts mit Einführung dieser Maß—⸗ 
egel vorgehen müsse. Es wurde ein Komité ge⸗ 
Jewählt, welchem die weitere Verfolgung der Sache 
ufällt. Dasselbe besteht aus den Herren: H. 
Fischer. Vorsitzender, Ad. Beer, L. Grewenig, 8. 
Friedrich, Fr. Steinfeld und S. Gärtner. Herr 
Fischer übernimmt die Leitung der Versammlung 
und stellt die Frage der Sonntagsruhe zur Debatte. 
detztere war sehr lebhaft und ergab einen Beschluß, 
»ahin zielend, daß an den Sonntagen erstens am 
Bormittag zwischen 10 und !/, 12 Uhr, zweitens 
um Nachmitiag im Sommer (I. April — 1. Okt.) 
»on 53 Uhr ab, im Winter (1. Okt. — 1. April) 
pon 4 Uhr ab geschlossen werde. Ausgenommen find 
hiervon die Sonntage vom 1. November bis Weih⸗ 
nachten, an welchen den ganzen Tag über die Ge⸗ 
chüfte geöffnet find. Der Beschluß wurde nach 
ingehender Beleuchtung und Inbetrachtziehung hiesiger 
Verhalinisse gefaßt. Ueber den Zeitpunkt, wann 
ziese Maßregel in Kraft treten soll, wurde noch 
nichts bestimmt. Vielmehr soll seitens des ge⸗ 
vahlten Komifoͤs bei allen hiefigen Geschäftsleuten 
Umfrage gehalten werden, um zu erfahren, wie viele 
ich der Bewegung anschließen wollen. Nachdem 
zie Sache so in Fluß gebracht ist, wird dann eine 
veitere Versammlung über das gestern Erreichte 
definitiv zu verbescheiden haben. 
* St. Ingbert, 4. Juni. Zum Besten der 
reuen katholischen Kirche gibt morgen 
stachmittag von 4 Uhr ab die hiefige Bergkapelle 
mter Leitung des Herrn Engel ein Konzert in 
dem Garten des Caféͤ Becker, worauf wir hiermit 
efonders aufmerksam machen. — Die Kapelle des 
uttenvereins konzertiert für dessen Mitglieder im 
deußer'schen Garten. — Ein drittes Konzert findet 
m Diener'schen Garten salut. 
*St. Ingbert, 4. Juni. Gerichtigung.) 
In unserem Bericht über die jüngste Generalder⸗ 
ammlung des Turnvereins war auch die Be—⸗ 
nerkung enthalten, Herr L. Friedrich habe für das 
stecht des Verkaufs von Cigarren auf dem Gau- 
urnfestplatz 100 Mk. geboten. Dieses ist, wie wic 
rfahren, nicht richtig, indem unsere bezügliche Mit⸗ 
eilung auf einem Mißverständnisse beruhte. 
*St. Ingbert, 4. Juni. Zum Vollzuge 
)eß Gesetzes vom 5. v. Mis. über die Ver einig⸗ 
ung der Brandversicherungsanstalt 
der Pfalz, mil jener in den Landestheilen r. 
). Rh. hat das Igl. Staatsministerium des Innern 
imfassende Vorschriften im Kreisamtsblatte der 
Pfalz erlafsen. Da die Gebaudebrandversicherungs⸗ 
infftalt der Pfalz wegen der Beiträge keinen Unter⸗ 
Ausland. 
London, 2. Juni. Im Unterhaus beantragte 
der Budgetberatung Campbell die Streichung 
, GBehaltz der Gouberneurs von Helgoland, 
elgoland sei Englandnuzlos und möge 
Deutschland abgetreten werden. Barou 
vorms spricht fich gegen den Antrag aus. Wenn 
IXX Gefichtspunkte 
ur Nahe bei anderen Landern verfügen souie, so 
suͤde es die Inseln des Kanals an Frankreich und 
sittaliar an Spanien abzutreten haben. Der 
wurde mit 150 gegen 27 Stimmen ab⸗ 
n 
London, 8. Juni. Fürst Bismard mifft 
. Juni in Venloo ein, von wo er sofori mit 
am Erprehzug nach Vliffingen und dann nach 
wdon reist. (Pf. Pr.) 
drüfsel, 8. Juni. In der gestrigen Sitzung 
Antistüaberei-Köonfereng wurde üͤber 
—IXC belgischen Generalselreides Baron 
dermont, betreffend die Ermächtigung zur Er— 
ung von Einfuhrzollen im Congobecken, beraten. 
e Mitglieder der Konferenz waren in der Lage, 
—X Zustimmung zu dem Antrage zu 
mn. Die Beboll machtigen Deutschlands, Sester- 
Englands, Frankreichs, Spaniens, Italiens, 
agals, Schwedens, Rußlands und Danemarke 
zur Kenntnis, daß der Antrag die volle 
nmung jhrer Regierungen gefunden habe. Der 
der Niederlande erilarte, er könne den 
ien seiner Regierung nicht dorgreifen. Die 
—8 der Regierung für das Congobecken 
n Weichen, wie die der anderen Konferenz⸗ 
—8 3. Juni. Der Ständerat hat die 
x hung der Zeitungstaxe von Wauf ?/4 Centime 
gegen 11 Stimmen verworfen. 
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