tionen und Privaten ihm entgegengebracht wird,!
in jenen Resultaten ein ihrer würdiges Aequiva lent
harbieten zu konnen.“ Weiter gibt der Bericht eine
Uebersicht Uher die Sammlungen des Museums und
führt unter den Mustersammlungen auf die Edel⸗
netalle und Bronzen (181 Nummern), Arbeiten in
nedlen Metallen (897), Arbeiten in Horn, Elfen⸗
hein u. s. w. (12), Arbeiten in Stein (12),
Keramik (448), Glasgefäße und Glasmalereien
(106), Arbeiten in Holz (500), Textilarbeiten
700). Leder⸗ und Buchbinderarbeiten (78), Schrift,
Drud und graphische Künste (222), Gypsabgüfse
und andere Reproduktionen (195.) Dann folgen
die Vorbildersammlungen und eine Darlegung der
Bestände und Vermehrungen der Fachbibliothek und
des Lesezimmers. Die interessanten Ausführungen
daer das Auskunfisbureau, namentlich über
Marken⸗, Muster⸗ und Patenischußzangelegenheiten,
die permanente Ausstellung und die eingehenden
Abhandlungen über die Ateliers, die Lehrwerlstätten,
die Vorträge und Wanderausstellungen und der
Bericht über die Kollektivausstellung der Pfalz in
München, erheben die sorgfältig und mit hohem
Sachverständniß ausgearbeitete Schrift weit über
das Niveau eines einfachen Berichts. Mit dem
Budget des Gewerbemuseums pro 1890 und dem
Berzeichniß der Mitglieder schließt der Bericht ab,
velcher eine überfichtliche und genügende Infor⸗
nation darüber bietet, welche Ausdehnung die Wirk⸗
samkeit des pfälzishen Gewerbemuseums gewonnen
und welche vielseitige Thätigkeit sich im Laufe dieser
dreijahrigen Berichtsperiode in all' seinen Einricht⸗
ingen zu einer künstlerischen Hebung und Förderung
der pfälzischen Industrie- und Gewerbeyerhältnisie
vemerkbar machte.
— Schopp, 2. Juli. Wetterschaden.
Gestern während der Mittagssiunde entlud sich
uüber unsere Gemarkung unter starkem Regen,
untermischt mit Schlossen, ein Gewitter. Dabei
richtete ein orkanähnlicher Sturm in unserem Ge⸗
meindewald, Schlag Bruchhalde, erheblichen Scha⸗
den an. Auf einer Strecke von etwa 8300 Meter
in der Länge und ungefähr 100 Meter in der
Breite ist kaum mehr ein einziger Baum stehen
geblieben. Es gewährte ein unvergeßliches Bild:
alle diese Baumriesen, starke Eichen. und Buchen⸗
ämme, theils entwurzelt, theils die Stümme graß
qurchgebrochen, haufenweise daliegen zu sehen. Von
sachderständiger Seite wird die Holzmasse auf mehr
als 400 Ster geschätzt. (Zw. 3.)
— Fehrbach, 1. Juli. Heute übertrug der
Fabrikrath die Maurer⸗, Steinhauer⸗ und Stein⸗
drecherarbeiten (ausschließlich der Lieferung der
Malerialien) am Kirchenbau der Firma Gebr.
Schreiber, Bauuuternehmer in Landstuhl, bei einem
Aufgebot von fünfzehn Prozent. Von Pirmasens
uind Umgegend waren keine Offerten eingelaufen.
Nächste Woche wird mit dem Bau begonnen.
— Ein frecher Diebstahl wurde am
Sonntag Nacht in Dahn durch einen fremden
Metzgerburschen aus der Gegend von Neunkirchen,
der dort in der Wirthschaft von H. Mugler über⸗
aachtete, verübt. Als die Frau des Wirtes mor⸗
gens 5 Uhr die Wirtschaft öffnete, sah sie zu
hrem Erstaunen die von der Einschenke in den
deller und die vom Keller in den Garten führende
Thur geöffnet, ein Schreibpult erbrochen und da⸗
taus 179 Mk. geraubt. Nur 1 Markstück, 5
Zwanzigpfennigstücke und 1 Funfzigpfennigstüc
satte der Dieb liegen lassen. Seinen Hut und
eine Papiere, die er abends hatte abgeben müssen
ind die in dem Pult aufbewahrt waren, hatte er
»benfalls mitgenommen; nur seinen Rohrstoch und
eine Seidenmütze hatte er zurückgelassen. Die
Thüren hatte er vermuthlich mit einer Holzaxt er-
brochen, die er im Hofe fand.
Wie nachtraͤglich der „A. Abdztg.“ von
inem Mitreisenden erzählt wird, wurde in dem
Sonderzug, welchen Prinz Leopold und Ge—
mahlin am Montag zur Rundfahrt durch die
Pfalz benutzte, auf der Fahrt von Zweibrücken
nach Landau zwischen Biebermühle und Rodalben
plöhlich der Zug auf offener Strecke durch die
starpenter-Bremse zum Stehen gebracht. Die Be—
umnten und Bediensteten der vorderen Wagen waren
aicht wenig erschreckt und besorgt, irgend ein Un⸗
jall möchie diese Vorsicht nothwendig gemacht
zJaben. Man stieg rasch aus und eilte nach dem
etzten Wagen, in dem die höchsten Herrschaften
juhren, — aber siehe da, diese wie Regierungs⸗
'alh von Lavale empfingen die ängstlich Drein-
chauenden mit abwehrender Bewegung. „Seine
igl. Hoheit“, hieß es, „wollten die Wirkung der
Zremse bei voller Zugsgeschwindigkeit probieren
ind haben die Bremse angezogen.“ Dann ging
»ie Fahrt, auf welcher das Experiment —
iesmal aber nach Verständigung der Mitfah⸗
enden — wiederholt wurde, eiligst weiter nach
—XE
— Ramberg, 1. Juli. Feldhüter Fran
Zerst hier ist im Besiß eine; Straußes reifer weiß ed
Zeidelbeeren, welche er in hiesigen Waldr
ingen fand. ⸗
— Edenkoben. Wohl noch an keinem
Tage, den Tag des Fackelzuges der pfälzischen
drieger⸗ Vereine bei Anwesenheit Sr. Kgl. H. des
Zrinz ⸗ Regenten ausgenommen, erlebte Edenkoben
inen solch' starken Besuch als wie am letzten
Sonntag. Wenn man bedenkt, daß mit der Bahn
illein 12,000 Personen hierher befördert wurden,
o werden wir, schreibt die „Ggwt.“, in unserer
z„chätzung nicht zu hoch greifen, wenn wir unter
Zinzurechnung der von allen Seiten zu Fuß
ind zu Wagen herbeigeströmten Bevölkerung die
Zahl der Fremden auf windestens 25,000
anschlagen.
—In Speher ist am 1. dss. eine Baum⸗
vollenspinnerei eröffnet worden. Dieselbe
eine Geselischaft dortiger Aktionäre) wird 3500
Spindeln laufen lassen.
— Haßloch. Im Hof des Hrch. Brauch'schn
dauses befinden fich zwei fünfjähcige Rebsstöcke,
ogenannte Constantia, von welchen der eine 110,
der andere 90 Fruchtsamen trägt. Ueberhaupt
zeigen die Traubenstöcke an den Häusern hier
hraͤchtige Scheine und versprechen einen reichlichen
krtrag. Es giebt unter den Rebstöcken solche, die
n manchen Jahren zwei bis drei und noch mehr
Zeltoliter Wein liefern, so daß sich mit Recht be⸗
bahrheitet: In Haßloch wächst der meiste Wein.
— Am Samstag wurde dahier das erste Korn
eschnitten. Qualität und Quantiät vorzüglich.
— Dürkheim, 3. Juli. Der Zweigverein
dürkhein des Gustav-Adolf-Vereins
jatte im Jahre 1889 eine Einnahme von 1567
Nk. 11 Pfg. und etwa 8660- 3700 Mitglieder.
— Deidesheim, 2. Juli. Obersthofmar⸗
hall Freiherr von Malsen stattete in Begleitung
iniger anderer Herren gestern Nachmittag Herrn
dr. E. Buhl hier einen längeren Besuch ab.
— Ludwigshafen, 3. Juli. Der Allge-
neine evangelischprotestantische Mis⸗—
tjonsverein gedenkt am 31. Augqust sein dies-
ihriges Haupwereinsfest auf Einladung des dort⸗
gen Presbyteriums zu Kan del zu feiern. Das
Fest verspricht in jeder Beziehung ein gelungenes zu
berden, nicht blos wegen der großen Zahl eifriger
Freunde und Mitglieder, welche der Verein im
zestort, wie in der Umgegend, namentlich auch im
senachbarten Karlsruhe zählt, sondern auch wegen
er fuͤr den Nachmittag des Festtages in Aussicht
senommenen Nachfeier. Diese soll nämlich auf dem
nitten im herrlichen Bienwald gelegenen Langen⸗
erg stattfinden.
— Ludwigshafen, 3. Juli. Einer, der
s sehr eilig hat, d. h. der es nicht abwarten kann,
jat vor einigen Tagen in einer pfälzischen Zeitung
Ferkündet, daß am 15. Juli die Lokalbahn⸗
brecke von hier an die Dannstadter Höhe und
im 15. August die Strecke von hier nach Groß⸗
arlbach dem Verkehr übergeben würde. An dieser
dachricht ist jedoch, wie der „Pf. Vzt.“ mitgetheilt
vird, kein wahres Wort, weil u. a. die Unter-
jehmer der Hochbauten laut ihrem Verdingplan
jehalten find, diese Bauten erst bis 1. September
ertig zu stellen. In Aussicht genommen ist der
5. Sepiember, doch ist dies auch noch kein fest⸗
elegter Termin. Auch wird der Betrieb dieser
ztrecken nicht brockenweise, sondern aleichzeitig be⸗
jJonnen werden.
— Ludwigshafen. Am 1. Juli hat die
niefsige Stadt eine Seelenzabl von 28,015
rreicht. Zugezogen find im Juni 667, weggezogen
312 Personen. Die Gesamtzunahme beträgt 87
Zeelen im vorigen Monat.
— Ludwigshafen. Die Herren Peter
ind Ludwig Rapp dahier haben für eine Er—⸗
indung, Vorrichtung zum Pressen von Stroh in
Harbenform betreffend, Patent angemeldet.
— Beindersheim, 2. Juli. Ein seltenes
Jagdglück hatt gestern Morgen Herr A. Raquet
jon hier, indem er 6 Wildenten erlegte.
— Aus der Nordpfalz. In den
einzelnen warmen Tagen des Juni geschah es,
zaß ein in unserem Nachbardorfe wohnender i
erer Imker einem jungen Bienenschwarm *
den Anzeichen nach zu schwärmen beabsichn
nufpaßte. Der fürsorgliche Bienendater —*
uilles zum Empfange des jungen Shmne
stöthige bereit und setzte sich dann in honigsus⸗
doffnung auf seine prächtigen und vnne
zienenstoͤcke in der Nähe derselben auf eine “
enbank, der Dinge harrend, die da —**
'ollten. So saß er lange stille da, ohne daß i
zei dem stark vorliegenden Schwarme ein Anzeiche
um Aufbruche zeigen wollte. Endlich durch
Z„chwüle des Tages und durch das einlönig
Zummen der Bienen versank er nach und neg
n die sanften Arme des Morpheus. Der Nath
nittag verging darlber und die Sonne neigu
tark ihrem Untergange zu. Da kam X
seine werthe Ehehälfte vom Felde heim üun
als sie das Haus noch dverschlossen fand
vie sie es verlassen hatte, mußte sie neiie
ich unsern Imker im Garten bei den Bienen
uchen. Aber was fand sie? Da saß auf du
Bartenbant ein Mann mit einem uunzgehen—
ꝛen schwarzen Bart. Nur an der Kleidung a—
annte die Frau ihren Mann. Um Gottes Wilse
hannes, wu hoschte dann den schwarze Bart kriecht
da fuhr der Hannes auf aus dem Schlafe und
gewahrte, daß sich der erwartete junge Bienen.
chwarm, während er in den ausgiebigsten Träumen
chwelgte, an sein Untermaul, wollte sagen an
eine Unterlippe, gehüngt hatte. Ei guck emolq,
jagte Hannes zu seiner Grethe, die jetzt scheu bor
hrem Manne wegen dessen fürchterlichen Bart zu⸗
cückwich, wie das Veeche so haamlich. Ich muß
wahrscheinlich e bische engedusselt gewes't sei um
do hunse fich an mei Unnermaul gehaͤngt, daß ih
se net lang se suche brauch'. Bequemer härr ihh
'o gar net kriehe koͤnne. Greth, hall emol di
Biekorb unner, daß ich se enenn schärre kann—
Beb awer Achting, daß Dich kaner angelt, mer
)hun se nix, des Veeche kennt mich. Zur größeren
Vorsicht siellte die Grethe aber den Bienenkbotb
dor ihren bärtigen Mann auf die Gartenbank
und in ganz kurzer Zeit hatte derselbe seiner
ungen Schwarm wohlbehalten in Sicherheit gebracht.
das Interessanteste bei der ganzen Sache ist aber
'edenfalls das, daß die Bienen während der kurzen
Zeit so viel Honigwaben angebaut hatten, deh
der Imker nachher 69)4 Pfund reinen Honig darauß
Jgewann. (N. B.)
Vermischtes.
Neulußheim Gaden). Dieser Tage ha
eine hiesige Frau einen sehr kostspieligen
Theee für ihr krankes Kind bereitet. Ihr Nan
jatte seinem Bruder, der von hier weggezogen war,
ür einen Hausautheil eine Summe Geld augbe—
ahlt, der Empfänger dies bescheinigt und do
Held, meist Papier, in eine der veischiedenen aui
yem Tische liegenden Zeitungen gewickeit und nehh
sede und Gegenrede endlich das dermeintliche Geh⸗
dacket in die Tasche geschoben. Auf die Anfragt
er Frau, ob sie den Tisch abräumen konne, hatt
der Schwager versichert, er habe sein Geld vetsort
ind werde nun noqh einen Besuch machen. Ri
den Zeitungsblättern zündete die Frau nun eu
Feuer an, hatte aber Mühe damit, „denn es wollit
sast nicht brennen“; sie brauchte drei Zündhölzhen
dazu. AÄls ihr Schwager später wieder kam und
inen Schah nochmals aus der Brustiasche nehn
zeigte sich das Zeitungsblatt leer und erst jeht lan
den huten Leuten zum BVewußtfein, daß ihr Leite
finn sie um 870 Mtk. gebracht habe; so vpu
Papiergeld hatten die verbrannten tZenung⸗
hlalter enthalien. Die Asche zeigte noch die Spuren.
doch waren die Reste nicht verwendbar.
pmrez. Juli Der Reichstaghed
geordnele Karl Grad in in letzter Nocht ac
storben.
pérltangen. Der tausendste Sth
dent. Zum ersien Male, seit Bestehen der hieizen
lididersun hot diescide eine das iste Tuhn
sberste igende ¶ Hörerzahl aufzuweisen. Dieses
eigniß wurde durch ein großes Fest gefeiert, welde
die Stadt den akademischen Bürgern datgebon
ind am 28. Juni, bom Weller begunfligt v
schönsten Verlauf genommen hat. Es fand si n
Zonnabend Abend zum Kellerfest nahezu die —
ammte Bürgerschaft ein und bezeugte, in F
nnigem Verhalimiß gerade hier Bütger und Run
bhne zu Linander siehen. Den Mitelpunlt
zuldigungen bildete natürlich unser taufend⸗