Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
St, Zugberter — erscheint täglich mit Kubnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 8 mal wochentlich mit Unterhaltungs⸗Blatt und wochs und Samstags mit 
ia Beilagen. as Blatt koftet vierteljahrlich 14 BGO einschließlich Tragerivhn; durch die Voß bezogen 14. 75 4, einschließlich 404 Zustellungtgebuhr. Die 
eegee fur die Agespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseralen aus der Sien 10 ⸗, bei autzerpfaltischen und solchen auf welche die Trpedinon 
Auslunft ertheilt, Ib 4, Neklamen 80 ñ. Beil Amaliger Cinrucung wird nur dreimalige berecnei. 
158. 
Seutsches Reich. 
gerlin, 9. Juli. In der gestrigen Plenar⸗ 
ung des Bundesrates machte der Vorsitzende, 
Hehraͤsident des Staatsministeriums Dr. v. Boet⸗ 
sn der Versammlung von den Ergebnissen der 
guüseler Antisklaverei⸗Konferenz Mit⸗ 
iung. — Dem Beschluß des Reichstages wegen 
uchung eines Rationaldenkmals für Kaiser 
—— 
Friedrichsruh, 8. Juli. Heute Mittag traf 
ne übordnung der New-Yorker In dependent⸗ 
hützen hier ein und wurde vom Oberförster 
dunge nach dem Schlosse geleitet. Nachdem Prasi⸗ 
en Weber dem Fürsten Bismarck für die Er⸗ 
ubnißz ihn zu besuchen, gedankt hatte, hieß der 
dürf die Schützen aufs Herzlichste willlommen und 
sih seiner Freude über die guten Beziehungen 
wichen Deutschland und Amerika Ausdruck, welche 
mider ducrch die Samoafrage noch den Kolonialstreit 
zört werden konnten. Bismarck lud dann die 
deucher zum Frühstück ein, welches drei Stunden 
vuerte und in heiterster Stimmung verlief. 
Auslaud. 
London, 9. Juli. Lord Salisbury 
mpfing gestern eine Abordnung von Kaufleuten,. 
ie mit Südafrika Handelsbeziehungen haben, und 
cwiderte auf deren Ansprache in Betreff des 
deutschengliscchen Abkommens: Er koöonne 
itttinsehen, wie das Ablommen bezüglich Damara⸗ 
ad NRamaqualand die Interefsen der Capkolonie 
ühren solle. Die gegenwärtige Regierung sei 
ir die Anwesenheit der Deutschen in Sudwestafrika 
it verantwortlich. Die Deutschen hatten that⸗ 
sich das Gebiet bis zum 24. Längengrade be— 
mhrucht. die englische Regierung hade dieselbe 
kdoch bestimmt, den 21. Grad als Grenze anzu⸗ 
umen. Der Premierminister bemetkte sHließlich, 
nh er die Einzelheiten jege nicht auseinandersetzen 
hunt er werde jedoch ber der zweiten Lesung der 
or uüͤber Abtretung Helgolands nahere Auskunfi 
reilen. 
Bergen. 9. Juli. Qaiser Wilhelm ist 
al der Mandverflotte und der Yacht Hohenzollern“ 
m I2 Uhr mitiags hier eingüiroffen. 
Wien, 9. Juli. Das „Fremdenblait“ bemerlt 
thamtlich zu deim neuerüch aufgetauchten Gerüchte 
ber die ͤnde August angeblich geplante Begeg 
an wischen den leitenden Siaatmannern Kat 
h Laridi, Crispi und Saueburh u kissimen, 
maßgebenden Kreisen sel hierbon nichts bekannt. 
putarest, 8. Juli. Einer russischen Quelle 
de hat die serdische Regierung 10 
en Rubel Subvention „für unvorgesehene 
erhalten. 
Senfivar, 9. Juli. Dr. Karl Peters 
bhen an der Kuste eingetroffen und wird 
A her erwartet. Bei der Expedition ist 
Lokale und pfoͤlere Nachrichten. 
S In d . Jn Lorhen gad- 
õ Udr wird der Stad drabein Sihung 
alten. 
Inghert, 10. Jul.. Zut Was⸗ 
eitund Zum Ueberdruß wird jetzt in den 
sathidaften die dier angeregte Wasserleitungsfrage 
luin so daß man sich abends fragt: wo wird 
ingehen, um diesem Gespenst nicht zu be 
— —— 
Donnerstag, 10. Juli 1890. 
25. Jahrg 
zegnen ? Glaubt man eine glückliche Wahl geteoffen, 
da fällt man erst recht hinein. Es ist nicht die 
Frage selbst, die uns unangenehm berührt, sondern 
zie Behandlung derselben, die technischen Ansichten, 
velche ausgesprochen und die Behauptungen, die 
zufgestellt werden. Man fieht der Sache auf den 
rsten Blick an, daß man sich auch nichi etwas hin⸗ 
ingelebt hat. Da muß es z. B. absolut eine 
Quellenleitung sein. — Ja wenn man sie haben 
ann, ist sie die eiafachste und natürlichste Leitung. 
diegen die Quellen jedoch sehr weit ab und hat 
van an Ort und Stelle selbst gutes und ausreichen⸗ 
des Wasser, dann stellt sich die Frage einfach. Be⸗ 
rägt die Amortisation, Verzinsung und Abfindung 
ür Wassergerechtsame ꝛc. ⁊c. bei der Quellenleitung 
nehr oder weniger, als Amortisation, Verzinsung, 
Betrieb ꝛc. beim Pumpwerk? Die Frage wird 
nach der Billigkeit entschieden. 
Ja do!! Die Quellenwasserleitung darf viel 
nehr kosten, als Betrieb ꝛtc. des Pumpwerkes, denn 
das Wasser ist viel frischer und besser als von 
inem Pumpwerk. Beim Pumpen wird das Wasser 
epeitscht und alle Kohlensäure geht fort. — Ja sos!! 
Bei den städtischen Brunnen wird aͤuch gepumpt 
ind doch soll dies Wasser besser sein, als aus der 
Wasserleitung. — Da thut es auch das bischen 
Pumpen nicht, aber die lange Leitung bei der 
Wafserleitung macht's! Dann haben wir aber auch 
ie lange Leitung bei der Quellwasserleitung und 
jat dieselbe in dieser Hinsicht keinen Vorzug vor 
»em Pumpweik. Außerdem hat unser Wasser gar 
eine freie Kohlensäure, sondern nur solche, die an 
dalk gebunden ist, und die wird nicht weggepeitscht, 
vie sich jeder leicht üuberzeugen kann, wenn er ein 
Stück Kreide an die Wand wirft. Er kann es noch 
o oft werfen, die Kohlensäure hält fell an ihrem 
zeliebten Kalke. 
Die Frage Quellwasserleitung oder Pumpwerk ist 
infach eine rechnerische und gibt bei gleicher Wasser⸗ 
sualität und Quantität nur der Geldbeutel den 
Uusschlag. — Warum das Wasserrecervoir auf den 
dobels stellen? Ja warum? Das stellt man aus 
die Quelle!l Ja do!!! Zungächst fragt es fich, 
b man ein Recervoir braucht. Dies kann man 
chon deshalb annehmen, weil es bei jeder Wasser⸗ 
eitung vorhanden. Außerdem läßt es sich leicht 
insehen, daß es noͤtig ist, wenn man berück⸗ 
ichtigt, daß der Tagesberbrauch sehr schwankend ist, 
ind daß man selbst beim großten Konsum ausreichend 
Wafser unter moͤglichst gleichmäßigem Druck haben 
oll. Die Quellen liefern selten so viel Wasser, wie 
jeim stär?sten Konsum, und bei Ausbruch eines 
Brandes ꝛ⁊c. noͤthig wird, und deshalb muß jenes 
Wasser außerhalb der Verbrauchsstunden aufge- 
peichert werden. Sieh man die Nothwendigkeit 
des Recerdoirs ein, so ergibt fich auch, daß man 
das aufgespeicherte Wasser jederzeit zur Verfügung 
jaben muß, und deshalb muß das Recervoir mög⸗ 
ichst in der Mitte des Verbrauches sich befinden. 
Die Leitungsberhälinisse nach den einzelnen Ver⸗ 
zrauchsstellen werden hierdurch die gleichmäßigsten 
die Reidungswiderstände die geringsten und deshalb 
die Rohrdurchmesser die kleinsten und billigsten. Der 
dauptgrund aber, warum das Recervoir nicht auf 
gie weit entfernte Quelle gestellt wird, ist der, daß man 
ederzeit Wasser hat. Denn steht das Recerboir auf 
er Quelle und es entsteht ein Rohrbruch nach der 
Stadt, so ist wohl das Wasser im Recerboir, aber 
die Herren Konsumenten haben keins. Es hat also 
einen Werth. Bricht dagegen die Druckleitung 
nach dem am Verbrauchsort oefindlichen 
Recerboir, so steht den Konsumenten das Wasser in 
demselben zur Verfügung und bricht ein Sirang 
von diesem nach der Stadt, so ist immer nur ein 
Theil der Konsumenten ohne Wasser, nicht aber alle. 
Man sollte bei der Behandiung der Wasser⸗ 
eitungsfrage, auch im Stadtrathe, den technischen 
Theil den Fachleuten überlassen und diese alle jene 
krfahrungen, die bei den vielen gut ausgeführten 
deitungen gemacht worden sind, in Anwendung 
zringen lassen, damit man nicht durch Ausführuug 
jon Ideen ohne jede Erfahrung, in alte Fehler 
—XE 
— Kaiserslautern, 8. Juli. Beamten 
ind Arbeiter der Kammgarnspinnerei haben 
700 Mlk. gespendet zum Besten der neuen kath. 
dirche und zwar 500 Mk. zur Stiftung eines 
danghausfensters und 200 zur Anschaffung der 
dampe für das ewige Licht. 
— Kaiserslautern, 9. Juli. Zum 
Rechner der hiefigen Ortskrankenkasse wurde Herr 
Rentamtsgehilfe Metzenauer aus Kaiserslautern in 
gestriger Sitzung des Vorstandes einstimmig ge⸗ 
vahlt. Herr Rechner Heger mußte die Stellung aus 
Besundheitsrücksichten wieder aufgeben. 
— Die pfaͤlzische Lehrerzeitung schreift: 1850 
zis 1890. Eineschöne Sitte wird in den 
zetzten Jahren unter den Lehrern gepflegt, die 
Sitte des Wiedersehens nach vierzigjühriger Entlassung 
aus dem Seminar und nach vierzigjähriger Amts⸗- 
thätigkeit. Wem sollte das Herz nicht noch einmal 
ung werden, wenn er die Kollegen und die Mit⸗ 
chüler, wenn auch nur auf kurze Zeit, nochmals 
sehen und fich mit ihnen des Daseins freuen dann! 
Wer wollte diese Gelegenheit unbenützt vorüber⸗ 
gehen lassen! Besonders günstig fällt nun diese 
Jubelfeier der 1850er mit der Jubelfeier des 25 
ahrigen Bestehens des pfälzischen Lehrervereins in 
daiserslautern zusammen. Zu einer geselligen Zu⸗ 
sammenkunft wird der 17. September, Adends 9 
Uhr, gewählt. Ort: rothe Laterne in Kaisers⸗ 
lautern. Betheiligung von Seiten der Ober⸗ und 
Unterlurser ist angenehm. 
— Reustadt. Für den 2. Tag des 8. 
pfälzischen Sängerfestes ist im Pro⸗ 
jramm ein Kirchen⸗Konzert geplant. Dasselbe wird 
imfassen: mehrere Chore, von denen einer mit 
Orgelbegleitung und Sopransolo und einer mit 
Instrumenial · ( Blasinstrum.)⸗Begleitung, einige Num⸗ 
mern der Solisten Frau Hoeck⸗-Lechner und des 
Herrn Keller, sowie einige Solo⸗Nummern des 
jür das Konzert gewonnenen Orgelvirtuosen Herrn 
Ad. Wald aus Wiesbaden. Das Konzert verspricht, 
dem Programme nach zu urtheilen, ein großartiges 
zu werden. 
— Dürkyheim, 9. Juli. Herr Gasmeisier 
Acker tritt von seinem hiefigen Posten zurück, um 
die gleichen Funktionen in Zweib rücken zu 
üͤbernehmen. 
— Konigsbach, 8. Juli. Ein Winzerlaus 
Deidesheim verkaufte dieser Tage an ein hiesiges 
daus einen Wingert in der besten Weinberglage 
zer hiefigen Gemarkung Idig und erlöste pro Dezi⸗ 
wnale 275 Mk., was einem Preis von 19250 Yil. 
zxo Morgen (70 Dezimalen) gleichkommt. Es ist 
zenannte Lage gleichbedeutend mit den besten 
Weinbergslagen der Deidesheimer Gemarkung. 
— Frankenthal, 8. Juli. Die hiesige 
AIX 
dochzeitsfeier ihres Dieners V. Springer den 
ilben in anbetracht seiner seit 20 Jahren treu ge⸗ 
eisteten Dienste als Diener und Deuter mit einer