Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Rwmiliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
n „Gt⸗ Zagberter e—7 erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mial wochentlich mit Unterhaltungt -Vlatt und Riwohs und Samstagß wiil 
Ascirten Beilagen. as Blatt koftet dierleljahrlich ) A 60 g einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 14 158 4, neeq 40 ⸗ Zusellungsgebuhr. Die 
saruckungsgebrhr fur die «gespaltene Garmondreile oder deren Raum betragt bei Inseraien aus der Pfalz 10 Bñ. bei außerpfalzischen und solchen auf welche die Expedition 
Uastunfi eriheili I, Neklamen 80 A. Bei 4maliger Cinrückung wird nur dreimalige berechnet. 
25. Jahrg 
W TIyB. 
Mittwoch, 30. Juli 1890. 
Abonnements 
ollern“ und erledigte Regierungsgeschäfte. — die Befehle ausgehen. Der Finanzminister befindet 
steichskanzler b. Caprivii wird heuie Abend hier fich in Freiheit. 
intreffen, um mit dem Kaiser zu konferiren. Girgenti, 29. Juli. Kaiserin Fried⸗ 
— rihh nahm an Bord der „Surprise“ eine Floiten⸗ 
chau über das britische Geschwader ab 
ind besuchte dann mit ihren Töchtern die Sehens⸗ 
vürdigkeiten der Stadt. Abends war der Hafen 
xrachtvoll elektrisch erleuchtet. Zu Ehren der Kai⸗ 
erin war Feuerwerk und Stäandchen. 
Konstantinopel, 28. Juli. Während des 
estrigen Gottesdienstes in der Kathedrale Kamkapu 
nistand ein Auflauf. Der Patriarch flüchtete in 
in naheliegendes Gebäude. Die nachfolgende Menge 
priff den Patriarchen thätlich an; 
ils die Polizei eirschritt, entstand eine blutige 
Zzchlaͤgerei, wobei ein Gendarmerie⸗Offizier getödtet 
ind auf beiden Seiten mehrere verwundet wurden. 
deber den Distrikt Kamkapu ist der Belagerungszu⸗ 
iand verhängt. 
New NYork, 29. Juli. Nach einer Depesche 
zes „New NYork ⸗Herald“ aus La Liberdad in San 
Zalvador machte ein Indianer am Samstag einen 
Angriff mit einem Messer auf den Praäsidenten 
zarillas. Der Präsident wich zurück und entkam 
inverletzt. Der Mörder, der auf der Stelle verhaftet 
vurde, gestand, daß zer von den Konservativen ge⸗ 
zungen sei. 
Buenos⸗Ayres, 29. Juli. Gestern Nacht 
nittag, nachdem der Waffenstillstand nochmals ver⸗ 
angert, wurde durch Konferenzen der Regierung 
ind der fremden Gesandten behufs frie de 
ichen Ausgleiches ein Eimwernehmen er⸗ 
eicht. Die Bildung eines Versöhnungskabinets ist 
vahrscheinlich. 
ur die Monate August und September auf 
en täglich erscheinenden „St. Ingberter 
Inzeiger“ mit 2 illustrirten Sonntagsblättern 
erden noch fortwährend angenommen von den 
l. Postanstalten, den Postboten, den Austrägern 
nd der Expedition. 
Ausland. 
Eondon, 28. Juli. Das Unterhaus nahm 
ndgiltig die Helgolandbill an. In der 
Finzelberatung wurde ein Zusatzantrag Macniell, 
ie Einwohner Helgolands betr. der Abtretung der 
Insel zu hefragen, mit 172 gegen 56 Stimmen ver⸗ 
vorfen. Fergufson erklärte, die Ansicht der Ein⸗ 
nohner hierüber zu erfahren, wäre vielleicht unmög⸗ 
ich; ganz unmöglich wäre es aber, eine Abänder- 
ing der Vorlage vorzunehmen, welche den Erfolg 
der Abmachungen gefährden könnte, die Britannien 
zroße Vorteile gewährten. Ein Zusatzantrag Nolans, 
velcher die Ausschließung vom Militärdienst der 
dinder eingeborener Helgoländer, die innerhalb 20 
Jahren nach Abtretung geboren werden, bezweckte, 
vurde mit 191 gegen 98 Stimmen abgelehnt. 
Fergusson erklärte noch im Laufe der Verhandlungen, 
»aß Deutschland unzweifelhaft berechtigt sei, in 
einen Gebieten Einfuhrzölle zu erheben. Dies 
vnnte zwar den Handel von Sansibar nach den 
)eutschen Häfer theilweise ablenken, jedoch sei zu 
rwarten, Sansibar werde dafur einen Ersatz durch 
zie allgemeine Ausdehnung und Emwicelung auch 
eines Handels erhalten, welche aus dem englisch⸗ 
deutschen Abkommen ficherlich entstehen werde. 
Ostende, 28. Juli. Anläßlich des Besuches 
»es Kaisers Wilhelm sprach der König 
den Wunsch aus, einen besonders glänzenden Em— 
yFfang zu organisiren. Zwei Packetboote sollen der 
Hohenzollern“ entgegenfahren und den Kaiser be⸗ 
leiten. Zwei Hafendämme werden mit deutschen 
Flaggen geschmuͤckt. Der König erwartet den Kaiser 
im Seebahnhof. Abends findet ein Galadiner statt. 
die Straßen, welche der Zug passirt, werden fest⸗ 
ich beleuchtet. Außer der Garnison in Ostende werden 
uch Truppen von Brügge, Ypernf, Gent, Tournai 
jerbeiberufen. Die Vorbereitungen zum Empfang 
verden eifrigst betrieben: 
Paris, 28. Juli. Wie die ‚Liberté“ er⸗ 
uͤhrt, ist nach den neuesten Nachrichten keine Ver— 
inderung im Stande der englisch-fanzö⸗ 
sischen Verhandlungen eingetreten. Die 
von Jtalien wegen des Execquatur der Kon⸗ 
uln auf Madagaskar gemachten Bemerkungen 
cheinen keineswegs den günstigen Gang der Ab⸗ 
nachungen beeinträchtigen zu koͤnnen. — Wie 
zasselbe Blatt wifssen will, habe die argen⸗ 
inische Kolonie in Paris die Nachricht, 
yaß es dem argentinischen Volke gelungen sei, das 
stegiment des Präfidenten Celman zu stürzen, mit 
ebhafter Genugthuung begrüßt. Celman habe ein 
ollständiges Bedrückungssystem eingerichtet und 
eine Finanzmaßregeln hätten das öffentliche und 
»as Privatvermögen in der Republik untergraben. 
Dem „XIX. Siècle“ zufolge soll Celman in den 
ier Jahren seiner Amtsverwaltung ein Ver⸗ 
n dr von 150 Millionen (7) zusammengebracht 
aben. 
Paris, 29. Juli. Die argeniinische Gesandt⸗ 
chaft wurde von der Rückkehr des Präsidenten 
Telman nach Buenos⸗Ayres in Kenntnis gesetzt. 
dach Meldung der argentinischen Regieruag aus 
Zuenos-Ayres von gestern 2,20 Uhr nachmittags 
väre die Empbrung vollkommen unterdrücht. 
der Präsident der Republik und das Nationalkabinet 
eien im Palais der Nationalregierung, von wo 
Deutimes Reiqn. 
Stuttgart, 29. Juli. Der Staatssekretär 
es Reichsschatzamtes, Fthr. v. Maltzahn, ist 
jer eingetroffen. 
Berlin, 29. Juli. Der „Nordd. Allg. Ztg.“ 
asolge begleitn Prinz Heinrich und Prinz 
IUlbert von Sachsen⸗Altenburg den Kaiser nach 
zetersburg. 
Berlin, 29. Juli. Der „Reichsanzeiger“ 
eroffentlicht heute die bereits mehrfach erwähnte 
denkschrift des Reichskanzlers v. Ca⸗ 
nidi über die Beweggründe des deutsch⸗eng⸗ 
ischen Abkommens. Dasselbe bezweckte die 
eseitigung der Differenz Punkte und die Unter⸗ 
ützung Englands zur Erhaltung des europäischen 
ztiedens. Die gesamten Streitfragen seien von 
mem Gesichtspunkte behandelt. um durch gegen⸗ 
itige Konzessionen bei der Verschiedenheit des 
bertes der einzelnen Gebietsteile eine Verftändig⸗ 
ing zu erreichen. Die Walfischbey habe keineswegs 
en landläufig geschilderten Wert, desgleichen das 
gamiseegebiet. Witu sei nach dem Verlust von 
lata, Manda und Lamu wertlos. Die deutschen 
siivatrechte blieben gewahrt. Deutschland erklaͤrte 
n Jahre 1889 amtmich in London, daß Uganda, 
ind Wadelai nördlich des ersten südlichen Grades 
uherhalbh der deutschen Kolonialbestrebungen liegen 
ud die Tanganykaküste für England ein herbor⸗ 
agendes Interesse beanspruchen köͤnnte. Das Ge⸗ 
iet zwischen Nyassa und dem Congostaat habe 
inen besonderen Wert, dagegen seien der größere 
intell des Nyafsasees und ein moöglichst ausge⸗ 
ehnter Küftenbesiß des Viltoriasees fur Deuisqh⸗ 
und wertvolle Errungenschaften. Die Denkschrift 
elont die Notwendigkeit der dauernden Erwerbung 
Qüstenstriches für die deutscheostafrikamsche Ger 
ichaft. Die Ueberlassung des Protektorats über 
anfbar an England fei unschädlich. England ver⸗ 
inge formell den Einfluß, welchen es materiell 
iagst befize und welchen zu beseitigen den deut⸗ 
hen Bemuhungen nicht gelungen sei. Äuch die 
sufrilanische Gesellschaft gab dem deuschen Besiß 
88. Rüstenstricheßs den Vorzug. Die Denlschriß 
otidirt schließlich den Artikei betreffend die freien 
llehrswege und die dieligionfrehen und hen 
J nationalen Affektionswert und die militärische 
— Helgolands hervor, dessen Befitz die Ver⸗ 
— der Nordseeküste, sowie des deutschen 
ceres erleichtere, dem Feind eine Blokade er⸗ 
und dem Nordosiseekanal erst vollen Wert 
Friedrichsruh, 29. Juli. Fürst Bis- 
—8* ist heute Mitiag mit dem Grafen Herbert 
nge nach Schönhausen abgereist; sodann will 
— nach Kissingen begeben. Am Bahnhof er— 
n en lebhafte Huldigungen des zahlreichen Pub⸗ 
um. Die Frau Furstin ist gestern Abend 
v Homhurg abgereist. 
Wilhelmshafen, 28. Juli. Die Tor⸗ 
—V —— ist nachmittags wohl- 
*9 in den hiesigen Hafen eingelaufen. — Der 
er blieb den Tag uͤber an Bord der „Hohen- 
—22 
Drrele und pfaälzische Nachrichten. 
* St. Ingbert, 30. Juli. Das geßfrige 
dierte Abonnementskonzert der 70er Ka⸗ 
»elle hätte fich eines besseren Besuches erfreuen 
»ürfen, als er thatsächlich war. Die einzelnen 
Mufikvorträge ließen an fich selbst nichts zu wün⸗ 
chen übtig, doch waäre es angenehmer gewesen, 
venn das Programm etwas weniget Marschmelodien 
nthalten hätte. Durch' eine Aenderung nach dieser 
Zeite würde sich Herr Musildirigent Ströbe gewiß 
ziele Musikfreunde zu Dank verpflichten. Hoffen 
vir, dies schon im nächtlen Konzert konstatiren zu 
ionnen. Eine willkommene Abwechselung bot gestern 
as Feuerwerk, welches nach Eintritt der Dunkelheit 
ibgebrannt wurde. Hrn. E. Grewenig, welcher 
asselbe veranftaltete, gebührt dafürr besondere Er⸗ 
vähnung. Da in kurzer Zeit schon die Mansver 
jeginnen und die Militarkoapelle nicht mehr zu haben 
ein wird, ist eine baldige Folge des nächsten Kon⸗ 
eris zu wunschen. 
*Sit. Ingbert, 30. Juli. In der heu⸗ 
igen Schöffengerichtssitzung fungirten 
ils Schöffen die Herren Martin Zott, Kaufmann 
n Schnappach, und Heinrich Fries, Adjunkt in 
ẽ Nsheim. Verhandelt wurde 1. gegen den Berg⸗ 
nann Joh. Schwi, 65 J. a., von hier, welcher 
im Abend des 27. April bei einer Vereinsfeier 
ves prot. Kirchenchors durch sein Betragen 
lergerniß erregte. Wegen groben Unfugs werden 
ym 3 Tage Haft und die Kosten auferlegt. 2. 
durch eine bose Spielerei kam der 15jährige Jak. 
eẽͤᷣhr. hier vor Gericht. Er hat am 13. Juni dem 
zergmann Jos. Bu. mit einer Schleuder eine 
Taube getödtet. Die Sachbeschädigung trägt dem 
Zurschen eine Strafe von 3 Mt. ev. 1 Tag Ge⸗ 
ängniß mit den Kosten ein. 3. Daß man üble