Full text: St. Ingberter Anzeiger

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en am anderen Morgen ruhig weiter verzapft. 
hache Folgen lönnte da einer, wenn er keinen 
jugen hat, der „Schuhnaͤgel vertragen kann“, 
en, wenn er so glücklich istt am Morgen das 
ste Bier zu bekommen? 
p Berge Borbeck. Am 15. Juli ist hier 
uf der Eisenhütte Phoͤnix ein Hochofen aus⸗ 
eblasen worden, der seit dem 31. März 1873, 
ihin 17 Jahre und 831/1 Monate ununterbrochen 
m Feuer gewesen ist. So lange Kampagnen find 
sten, und noch seltener ist es, daß in einem 
pchofen während einer Kampagne so viel Roh/ 
sen prodaziert wurde. als es bei diesem Hochofen 
rx Fall gewesen ist, der trotz seiner ge⸗ 
ngen Dimenfionen über 7 Millionen Zentner 
338 238 000 Kilogramm) Roheisen produziect 
at. Der Betrieb des Hochofens war bis zum 
chten Tag ein sehr regelmäßiger und hätte recht 
zͤt noch weiter fortgeführt werden können, wenn 
icht die sehr ungünstig gewordenen Ahbsatzver⸗ 
äumisse und bauliche Umanderungen auf der 
hütte zu einem Ausblasen des Ofens gedrängt 
aͤtten. 
fHanau, 2. Aug. Die Pulberfabrik hat 
300 ihrer Arbeiter entlassen. Die Entlassung von 
veiteren 100 Arbeitern steht bevor. 
Freiburg i. B. Anläßlich des vom 28. 
227. August dahier stattfindenden allgemeinen 
eutschen Genossenschaftstages soll — 
im Abend des 26. August — eine Beleuchtung 
es Munsters und Schloßberges statifinden, ferner 
wird vom Stadtrathe zu dem am 27. August in 
zer Festhalle stattfindenden Festessen das Stadtor⸗ 
hesster unentgelilich zur Verfügung gestelit und die 
bgabe von 400 Exemplaren des neuesten Führers 
vn Freiburg angeordntt. 
Regensburg. Ein liebenswür— 
diger Briefschreiber. Die Firma Pustet 
ier hat einen in München aufgegebenen Drohbrief 
mit der Forderung erhalten, innerhalb acht Tagen 
bb 000 Mark unter der Adresse „Johann Mayer“ 
m einer Kiste als Metallwaaren nach Prüfening 
u schicken, widrigenfalls die ganze Familie ermordet 
verde. Als aber ein junger Mann auf der 
zahnstation nach der Kiste frug, wurde er als 
quuthmaßlicher Briefschreiber derhaftet. Es ist ein 
ljahriger Privatstudierender Namens Baumler, 
jahnwärterssohn von Reinhausen, und er gab auch 
n Thatbestand sofort unumwunden zu, will die 
Xohung aber nicht ernfi gemeint und nur aus 
dolh so gehandelt haben, da er sich zu den Missi⸗ 
mären nach Afrika begeben wollte. 
f München, 4. Aug. VerlegerFischer 
verlaufte seine Blätter („Fremdenblati“, „Kurier“ 
und ‚Volksbote“) an den liberalen Bankier Graf. 
oͤhefredalteur Kausen tritt zurück. 
fRaurnberg, 1. Aug. Gestern Nachmit- 
erschoß sich ñr der elterlichen Wohnung ein 
ijaͤhriget Schüler des Realgymnasiums, der 
Sohn eines Lehrers. Der junge Mann scheint in 
jotge Kränklichkeit den Anforderungen der Schule 
icht in gewünschter Weise haben genügen zu 
men, so daß er nur unter der Bedingung ver⸗ 
ht worden war, daß er nach den Ferien eine so⸗ 
nannte Nachprüfung bestehe. Diese „Nachprüf⸗ 
ugen“ sind schon des Oefteren Gegenstand der 
idtterung in der Presse gewesen. 
Sqhweinfuri. Unsere Siadt macht fich 
Rieit zur würdigen Feier der Enthüllung des 
vtandbildes Küderts, die am 19. Olt. 
jattfindet. Felix Dahn wird bei der Feier nach 
er Festrede ein Gedicht sprechen. 
Koblenz, 8. Aug Der Fremdenzufluß 
m heute eröffneten 18. mittelrheinischen 
rgtet ist außerordentlich groß. Der andert- 
Swinden lange Festzug, weicher laut, F. 3.“ 
n 2800 Turner zahlte wurde uberall freudigst 
sußt und mit Bluͤmenspenden überschüttet. 
vi Studenten⸗Ult. In einem Kreise 
scher Studenten war das Lied Auf dem 
— von Gradesko“ verklungen, als man in 
—86 Laune beschloß, an den im Liede ge⸗ 
9 en Flrsten Bibesko“ eine Poßkarte „los⸗ 
w Dieselbe erhielt, wie die „N. Pr. Zig.“ 
et. folgende Adresse: „An Se. Durchlaucht 
en Fursten Bibesto Serbiens greisen Hospodar 
ag dem Schlosse von Gradesko — hinterwärts 
* emesvar.“ Die Rüdhseite erhielt die Ankrage, 
8 Se. Durchlaucht Ihren „Slivovitz“ be⸗ 
* * s.,w. Die Karte trat ihre Reise an, ging 
vn ach Gradisca erfolglos, dann nach Buzia bei 
„ohne in die richtigen Hände gelangen zu 
donnen. Aus Neu⸗Gradisca, wo man es nun ver⸗5 an einem noch näher zu bezeichnenden Tage gegen 
uchte, brachte fie den Vermerk mit: „Adrefsat in Erlegung des Ankaufspreises in Empfang zu nehmen. 
deu⸗Gradisca unbetannt.“ Auch in seinem Heimat- 4. Die gewünschte Höhe des Ankaufspreises, welche 
ande konnte Serbiens greiser Hospodar“ nicht ur sprungfähige Thiere voraussichtlich nicht unter 800 
usfindig gemacht werden, trotz der Aufschrift Mek. betragen wird, kann, ebenso wie das Alter 
Talan Serbdia Gradiste und des Vosistempels Rizias. und die Farbe bei den Bestellungen angegeben 
50 wurde die viel umhergesandte und viel ge- verden. Mach eingezogenen Erkundigungen würde 
lempelte Karte nach Halle zurückgeleitet und kam sich empfehlen, an Stelle sprungfaähiger 
ichtig im Ausgangslotal wieder an. Ein Zettel war Thiere solche im Alter von 10 - 12 Monaten zu 
hr aufgeklebt mit der Notiz: Studenten⸗Ulk! — aufen, da der erfolgte Preisaufschlag bei diesen 
detour! Rg. veniger groß ist; dieselben sollen in guter Quali⸗ 
F Der bestbezahlte Stenograph. at schon um ca. 400 Mk. zu kaufen sein.) 5. 
sach einer Mittheilung des Londoner „Office“ hat die Bestellungen müssen vor dem 18. August l. 
zer erste Stenograph im Repräsentantenhause der J. in den Händen des Kreis⸗Komitees des land⸗ 
Pereinigten Staaten von Nord-Amerika, Mr. John virthschaftlichen Vereins der Pfolz sein, wenn die⸗ 
J. Me. Eelhone, ein Jahreseinkommen von 1200 elben Berüchsichtigung finden sollen. 
fd. Sterl. (24,000 Mtk.) Der genannte Herr ist Vom Gebirge, 1. Aug. Entsprechend den 
iner der altesten und leistungsfähigsten Stenograhhen vachsenden guten Aussichten find die Preise für 
der Vereinigten Staaten. 1889er am ganzen oberen Gebirge weichend und 
F Eine interessante Wette wurde ann man bereits zu 300 Mk. gute Weine kaufen. 
ziesertage in Norfolk, Virginia, ausgefochten. Es Trotzdem bleibt die Nachfrage fast Null. Die 
jehauptete jemand, auch der stärkste Mann vermöge Vinzer würden gerne verkaufen, um Plaß für den 
eine Gallone Wassers tropfenweise in seiner Hand 8090r zu gewinnen. 
rufzusangen. Es fand fich natürlich sogleich ein 
Underer, welcher 500 Dollar wettete, daß er im 
1„tande sei, eine solche Kleinigkeit auszuführen. 
Über er hatte fich stark geiäuscht. Nachdem 500 
Lropfen Wasser von einer Höhe von nur drei Fuß 
auf die Mitte der Innenfläsche seiner Hand gefallen 
varen, schrie er heulend, es sei genug, denn jeder 
Tropfen schien nun wie ein heftiger Stockhieb 
nuf die Hand niederzufallen und auf der Haut 
zeigte sich eine Blase von der Groͤße eines Dollars. 
FEin ungerathener Millionärs— 
zohn. Aus San Francisco, Cal. wird der 
dew-Yorker Handelszeitung vom 12. Juli be— 
ichtet: Hermann L., der neunzehnjährige Sohn 
»es Millionärs und Befitzers der Nevada Metal⸗ 
urgical Works, C.-L. L., ist heute auf Betreiben 
eines Vaters als Vagabund arretirt und ins Ge⸗ 
aungniß gesandt worden. L. jun. scheint ein Lump 
rster Güte zu sein, denn kein Bitten und Drohen 
eines Vaters vermochte ihn zu regelmäßiger Be—⸗ 
häftigung anzuhalten. Er verkehrte am liebsten 
nit Spitzbuben und ähnlichem Gefindel, stahl aus 
nem elterlichen Hause, was er an Werthsachen er⸗ 
angen konnte, und verjubelte den Erlos mit seinen 
dumpanen. Er soll auf diese Weise seine Ange⸗ 
sörigen um etwa 30,000 Dollars bestohlen haben. 
endlich riß aber dem bedauernswerthen Vater die 
zeduld und als der ungerathene Sohn eines 
Tages in letztet Woche von ihm dabei abgefaßt wurde. 
vie er eine Anzahl von sfilbernen Fruchtschalen zu 
skamotiren versuchte, ließ er ihn verhaften. Der 
Holizeirichter stellte dem Arrestanten auf Wunsch 
»es Vaters die Wahl, entweder die Stadt auf 
simmerwiederkehr zu verlassen oder ins Gefäng; 
nitz zu spazieren. Lachend zog der Gesunkene das 
detztere vor. 
Neueste Nachrichten 
St. Johaun, 4. Aug. In der gestrigen 
VFersammlung der Vertrauensmänner des 
skechtsschutzvere ins der Bergleute in Bildstock 
vurde beschlossen, den Bergarbeitertag in Halle a. 
5. durch Delegirte von ijeder Inspeltion zu 
reschicken. Pf. K.) 
Berlin, 4. Aug. Bei der Eröffaung des 
nedizinischen Kongresses sprachen Prof. Virchow, 
die Staatsminister v. Bötticher und v. Goßler 
und Oberburgermeister v. Forckenbeck für Deutsch⸗ 
and. Herzog Karl Theodor von 
BZayern wurde zum Ehrenpräfidenten ernannt. 
London, 4. Aug. Kaiser Wilhelm lan⸗ 
vete um 113/, Uhr in Cowes. Das Hafenge⸗ 
chwader begrußte die Kaiseryacht; vom Haupt.; 
nafte des Flaggschiffs „Herzog Wellington“ wehte 
ie deutsche Flagge. Saämiliche Schiffe gaben Kaiser⸗ 
alut ab, als die „Hohenzollern“ bei Spithead 
otubertuhr. Bei Cowes erwarteten zahlreiche Yachten 
zie Ankunft des Kaisers. Nach der Landung schritt 
daiser Wilhelm die Ehrenwache ab und begab fich 
ofort nach Schloß Osborne, wo die Koönigin 
giktoria ihren Enkel herzlichst bewillkommnete. 
Beim Empfang wurden die anwesenden Prinzen 
vom Kaiser ebenfalls herzlichst begrüßt. Die Prinzen 
Thristian von Schleswig ˖Holstein, Alfred von Edin- 
—XE 
daiser am Landungsplatz erwartet. Die Yacht 
Osborne“ mit dem Prinzen vor Wales und dem 
herzog von Connaught traf die „Hohenzollern“ 
urz vor der Ankunft in Cowes. Der Empfang in 
Fowes war glänzend. Bei der Begrüßung der 
Zrinzessin Christian sagte der Kaisee: „Ich freue 
nich sehr, wieder einmal in England zu sein.“ 
Fur die Redaktion verantwortlich: F. X Demekl 
— 
VolksLandwirt schaftliches. 
Speyer, 4. Aug. GPfälzische Herbste 
datgutmärkte.) Fur die Abhaltung der 
fälzischen Herbstsaatgutmärkte sind folgende Tage und 
Irte in Ausficht genommen: 
Im August: am 17. Pirmasens; 21. Zwei⸗ 
hrücken; 22. Kusel; 24. Dürkheim; 27. Homburg; 
28. Landau; 30. Wolfstein; 31. Kandel und 
Alsenz. 
Im September: am 2. Sp.her und Kaisers⸗ 
autern; am 4. Frankenthal; am 5. Grünstadt. 
Der Termin zur Einsendung der Proben wurde 
zis zum 14. August verlängert. H. 
— Das Kreis⸗Komitee des landwirthschaftlichen 
zereins der Pfalz hat beschlossen, für den Fall, 
aß eine genügende Betheiligung zu Stande kommt, 
ur Hebung der Viehzucht in denjenigen 
zemeinden, welche einem Stammzuchtbezirk für das 
zlan⸗Donnersberger Vieh nicht angehören in diesem 
zahre wieder eine Parthie Simmenthaler 
zuchtfassel, gelegentlich der Anfangs Sep- 
emberel. J. im Simmenthal stattfindenden großen 
ziehmärkte für Mitglieder des Vereins anzukaufen. 
Die Bedingungen unter welchen das Kreis⸗Komitee 
sen Ankauf der Thiere besorgt find folgende: 1. 
der Ankauf der Zuchtfassel in der Schweiz geschieht 
uuf Kosten des KreisKomitees. 2. Das Kreis- 
domitee legt den Kaufpreis vor und übernimmt 
‚as Risiko, sowie die Kosten des Transportes und 
et Verpflegung bis zur Uedbergabe an die Besteller. 
z. Die Besteller, welche Mitglieder des landwirth⸗ 
daftlichen Vereins sein müssen, haben ihre Fassel